Hallo, an den Mini-USB-Buchsen gibt es ja auf der Unterseite zwei kleine Plastik-Knubbel (ja, das wird wohl der Fachbegriff sein :) ). In den z.B. Eagle-Bibliotheken sind die auch berücksichtigt, etwa bei MINI-USB-32005-201. Wozu sind diese Knubbel vorhanden? Die mechanische Stabilität sollte ja durch die 4 Lötfahnen gegeben sein. Sind die Knubbel lediglich eine Hilfe beim Platzieren der Bauteile, so dass sie beim Reflow nicht verrutschen? Beim Handlöten wäre ich eher versucht, mir die Löcher zu ersparen, um den Platz für's Routing zu haben. Viele Grüße, Ekkehard
:
Bearbeitet durch User
Ekkehard L. schrieb: > Wozu sind diese Knubbel vorhanden? Die mechanische Stabilität sollte ja > durch die 4 Lötfahnen gegeben sein. Üblicherweise ist so etwas vorgesehen, um Scherkräfte aufnehmen zu können, d.h. soll in korrespondierenden Bohrungen in der Platine verschwinden.
Ekkehard L. schrieb: > Die mechanische Stabilität sollte ja durch die 4 Lötfahnen gegeben sein. Nur solange kein Stecker steckt. Wenn Du die Buchse benutzen willst, solltest Du die 'Knubbel' auch in passenden Löchern versenken.
Mein Digitalfoto (Minolta 3.2MPixel, schon etwas älter) hat eine Buchse mit zwei Funktionen, USB oder analoger Videoausgang, auf beiden Seiten verschiedene Kontakte. Das Kabel hat entsprechend unterschiedlich codierte Stecker. Die Knubbel könnten so eine Codierung sein.
...ggf auch Positionierungshilfen für die sichere Bestückung? Klaus.
Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > Die Knubbel könnten so eine Codierung sein. Das ganz sicher nicht. Der Stecker bekommt nichts davon mit, wie die Buchse mit der Platine verlötet ist ... und die "Knubbel" sind genau dort. https://www.rm-computertechnik.de/Shop/picturesbig/4760-MINI-USB-Loetbuchse-SMD-5-Pol.jpg
Klaus R. schrieb: > ...ggf auch Positionierungshilfen für die sichere Bestückung? So würde ich das sehen. u.U. auch als mechanischen Kraftschluss, sollte die Bohrung dafür angepasst werden. Die Lötfahnen können normalerweise die Kräft NICHT aufnehmen. rgds
Ekkehard L. schrieb: > Wozu sind diese Knubbel vorhanden? Die mechanische Stabilität sollte ja > durch die 4 Lötfahnen gegeben sein Gegenfrage: wie willst du denn ohne die Knubbel beim Bestücken den Stecker genau positionieren? Und beim Stecken oder Rausziehen würde ich mich nur ungern rein auf SMD-Pads verlassen. Georg
Georg schrieb: > Ekkehard L. schrieb: >> Wozu sind diese Knubbel vorhanden? Die mechanische Stabilität sollte ja >> durch die 4 Lötfahnen gegeben sein > > Gegenfrage: wie willst du denn ohne die Knubbel beim Bestücken den > Stecker genau positionieren? Das wäre für mich jetzt kein Problem - wie jedes andere SMD-Bauteil von Hand auch. > Und beim Stecken oder Rausziehen würde ich mich nur ungern rein auf > SMD-Pads verlassen. Da hast Du recht, allerdings weiß ich nicht, ob ich die Bohrungen beide so genau hinbekomme, dass da wirklich ein Formschluss entsteht. Und da die Knubbel ja aus Plastik und nicht Metall sind, kann ich sie auch nicht verlöten. Daher meine Verwunderung ob der Sinnhaftigkeit... Aber ich probier's einfach mal, vielleicht ergibt sich die Frage ja von selbst.
> Das wäre für mich jetzt kein Problem - wie jedes andere SMD-Bauteil von > Hand auch. Wobei die aber symmetrische Pad-Anordnung haben. Evtl. kann der Stecker durch seine starke Pad-Asymmetrie und Leichtigkeit (im Gegensatz zu TO252 oder D*PAK...) verschwimmen...
Ekkehard L. schrieb: > Da hast Du recht, allerdings weiß ich nicht, ob ich die Bohrungen beide > so genau hinbekomme Das ist jetzt aber dein Privatproblem, üblicherweise sind die Löcher CNC-gebohrt und daher sowohl in Position als auch Durchmesser besser als auf 1/10 mm genau. Wichtig ist, dass man sich genau an den "recommended footprint" hält. Wenn du mit der Heimwerker-Bohrmaschine nur so ungefähr bohrst und deshalb die Löcher viel grösser machen musst, vergibst du natürlich jeden Vorteil, den die Knubbel haben. Mit dem Lötkolben wird das meistens nichts, aber man könnte vorsichtig Kleber einsetzen, denn wenn die Buchse wackeln kann, reisst sie irgendwann mal ab, die Knubbel (Passstifte wäre richtiger) sollten fest in ihren Löchern sitzen. Georg
da der USB Stecker kein rastender Stecker ist wird das auch ohne diese "Knubbel" funktionieren. Auch gibt es Mini USB die sowas nicht haben (z.B. Farnell 9786490), was meine Aussage bestätigt
Georg schrieb: > Und beim Stecken oder Rausziehen würde ich mich nur ungern rein auf > SMD-Pads verlassen. > > Georg Na auf die "Knubbel" dann wohl auch nicht. Solche Buchsen nehmen die Kräfte über die vier seitlichen Laschen auf, die selbstverständlich gut verlötet werden müssen. Die Knubbel oder Nasen sind (wie schon richtig erkannt) zum genauen positionieren beim Bestücken und Löten gedacht. Da ich mit Hand löte, knips ich die bedenkenlos ab ;-) Old-Papa
Christian B. schrieb: > Auch gibt es Mini USB die sowas nicht haben Das sind dann die, die viel Freude bereiten, wenn sie abgerissen werden. Nur weils von Molex ist, muss es nicht gut sein.
Old Papa schrieb: > Na auf die "Knubbel" dann wohl auch nicht. Solche Buchsen nehmen die > Kräfte über die vier seitlichen Laschen auf, die selbstverständlich gut > verlötet werden müssen. Alte Grundregel: Eine Lötstelle ist ein elektrischer Kontakt und kein Kraftschluss. Das mag jetzt bei diesen USB-Steckern weil's ein Gehäusekontakt ist etwas anders gesehen werden. Trotzdem gilt immer noch: Guter mechanischer Kraftschluss ist immer besser. Das geht jetzt bei den referenzierten Steckern nicht, also muss man sich behelfen, am besten eben über gut passende Bohrungen für die "Gnubbel". Ist aber nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Ist aber bei vielen Steckern so weswegen die eben auch eien Schwachstelle der Qualität sind. rgds
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Christian B. schrieb: >> Auch gibt es Mini USB die sowas nicht haben > > Das sind dann die, die viel Freude bereiten, wenn sie abgerissen werden. > > Nur weils von Molex ist, muss es nicht gut sein. Erinnert mich an den alten Spruch "Suchen sie was Gutes oder darfs auch was von Siemens sein" ;-)
6A66 schrieb: > Das geht jetzt bei den referenzierten Steckern nicht, also muss man sich > behelfen, am besten eben über gut passende Bohrungen für die "Gnubbel". Das ist nicht "sich behelfen", sondern genau so ist das konzipiert. Und damit dem erwähnten Molex-Beispiel überlegen, das sich komplett auf das Haftvermögen der Lötpads verlässt (sofern nicht mit Klebstoff gearbeitet wird, was man als verantwortungsvoller Geräteproduzent dann wohl besser machen sollte).
Hallo, ist doch irgendwie logisch mit den Knubbels, oder? Wie Rufus schon in der direkten Antwort erwähnte, fangen diese die Scherkräfte ab, die sonst das Kupfer vom FR4 ablösen würden.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Das ist nicht "sich behelfen", Eine vernünftige Lösung wäre IMHO: "Gnubbel" länger machen und dann thermsisch umformen / Heißverpressen. Kleben ist - ja da sind wir uns einig - kein Behelf sondern für der Gau für die Fertigung. Und die Scherkräfte treten auch dann auf, wenn die Bohrung auch nur 0,2..0.3mm größer ist - also wäre Presspassung richtig. Das geht aber mit SMD-Bestückung nicht. Deswegen "behelfen" :) rgs
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Nur weils von Molex ist, muss es nicht gut sein. Ack! 1,$s/Molex/AnySupplierWhoMakesSuchDumbConnectors/g rgds
stecker schrieb: > ist doch irgendwie logisch mit den Knubbels, oder? Sollte man meinen. SMD hin oder her, ich ziehe Stecker vor, bei denen die Kräfte von Bohrungen aufgenommen werden und nicht nur von flach aufliegenden Pads, besonders für Stecker, die nicht nur geräteintern von qualifiziertem Personal (hoffentlich) benutzt werden, sondern aussen von Hinz und Kunz. Beipielsweise bei D-Sub: entweder Klammern, die in 3mm-dk-Pads verlötet werden, oder meinetwegen auch Schrauben. SMD-Pads am Gehäuse zur Befestigung sind generell zweitklassig, garkeine Befestigung ausser den elektrischen Pads ist nur bei hohen Polzahlen überhaupt akzeptabel und für Peripherie eigentlich garnicht. Georg
Ich habe auf meinem Layout auf beiden Seiten der Buchse jeweils ein VIA gesetzt.Beide VIAs werden dann mit einem Stueck Draht welches eng ueber die Buchse hinwegfuehrt miteinander verbunden.Das sollte die mechanische Stabilitaet gegen Abreissen deutlich verbessern.Verloetet man den Draht auch noch mit der USB-Ghaeusemasse duerften auch Scherkraefte nur wenig Einfluss haben. Wer es danach dennoch schafft die USBbuchse von der Platine abzuhebeln ist eh auf mutwillige Beschaedigung aus.....
Toxic schrieb: > Wer es danach dennoch schafft die USBbuchse von der Platine abzuhebeln > ist eh auf mutwillige Beschaedigung aus..... Das ist mal 'ne gute Lösung auch wenn sie Aufwand kostet. rgds
Sooo... kleines Update from OP. Habe meine Platine eben gebohrt und auch die Knubbel-Aufnahmen angebracht. Es war dank drill-aid.ulp überhaupt kein Problem, das per Hand exakt genug anzufertigen, auch ohne es in die Fräsmaschine einzuspannen und genau auszurichten. Laut Eagle-Bauteil sollte ich es mit 0,8mm bohren und habe es auch getan. Die Buchsen passen gut hinein, allerdings wackelt es ein kleines wenig; die Knubbel sind also nicht saugend für Formschluss gemacht (oder mein Bohrer mag ein klein wenig Übergröße hinterlassen, ich fange hier aber nicht mit dem Reiben oder dem Nachschleifen von 0,8mm-Bohrern an :) ). Also ganz klar eher eine Positionierhilfe (dafür ist es sehr gut und ich werde es in Zukunft sicher auch weiterhin nutzen) und eher sekundär geeignet, Kräfte aufzunehmen. Bei meinem konkreten Projekt ist es egal, da hier nur ein paar Steckvorgänge verkraftet werden müssen (das Gerät ist nicht portabel und bleibt immer mit dem gleichen Slave verbunden), wenn es für den rauen Einsatz ist und man nicht auf die Lötpunkte vertrauen mag, ist wohl aber eine Behelfslösung wie Kleben oder Kabelbrücke (s.o.) angebracht. Danke an alle für die anregende Diskussion, ich liebe dieses Forum. :)
Im Bild http://www.mikrocontroller.net/attachment/246031/scherkraft.PNG ist klar zu sehen, daß sie Positionierhilfen sind und nicht Kräfte(Genauer Scherkräfte) aufnehmen sollen. Denn sonst wären sie direkt vorne am Eingang!
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.