Hallo, ich arbeite zur Zeit an einer für meine Verhältnisse sehr komplexen Schaltung. Auf der Analogseite befindet sich eine Photodiode, ein Transimpendanzverstärker sowie ein PGA. Der Verstärkungsfaktor liegt in der Größenordnung 10^9 . Auf der Digitalseite ist ein ADC (ca. 500SPS) sowie ein Mikrocontroller zum auslesen des ADC und verschicken der Daten über RS485. Aus Erfahrung mit Testschaltungen der Analogseite weiß ich, dass kleinste Störungen durch unzureichende Abschirmung, Ground-loops usw. extreme Fehler verursachen. Der Plan ist eine 4-lagige Platine zu entwerfen. Die beiden Masseflächen, DGND und AGND, werden unterhalb des ADC verbunden. Die Platine wird 12V Eingangspannung versorgt. Die Analogseite benötigt 9V und -9V. Die 9V möchte ich mit einem LM317 Spannungsregler erzeugen. Die negative Spannung mit einem ICL7660 und einem nachgeschaltetem LM337. Wo platziere ich die Spannungsregler auf der Platine? Nahe dem "großen" Eingangskondensator oder auf der Analogseite? Am meißten Sorge macht mir die ICL7660 Ladungspumpe. Unter allen Umständen muss "Dreck" auf AGND vermieden werden. Grüße Benny
Das wichtigste bei einen solchen Design ist die Logische Zerlegung der einzelnen Funktionseinheiten und einer passenden Anordnung. Erst danach kann man sich ein passendes Konzept ausdenken. Physikalisch betrachtet würde ich nur eine Massefläche verwenden und nur räumlich mit AGND/DGND/PGDN trennen. Ich habe mal eine Kindergartenzeichnung im Anhang beigefügt. :> Der Rest ist ein sinnvolles Konzept und Leitungsgebunde Störungen und Störer voneinander zu entkoppeln. Den LM337 z.B würde ich weglassen und die Ausgangsspannung mit einen sinnvoll dimensionierten LC-Filter entkoppeln.
Vielen Dank für die tolle Antwort! :) Im Anhang befindet sich das neue räumliche Konzept. Vom Verstärker fliesst dann ein Strom durch den ADC über DGND zur Spannungsquelle. Ist das ein Problem? Oder solltee jetzt ein ADC verwendet werden der AGND und DGND isoliert? Sehe gerade im Datenblatt des LM337, dass dessen ripple rejection deutlich schlechter ist, wie die seines positiven Bruders.
Natürlich fließt dann ein Strom über die Masse zu den einzelnen Versorgungsblöcken zurück. Aber der Trick an dieser räumlich Trennung ist es das man vermeidet das der Versorgungsstrom des Mikrocontrollers an deinen Transimpendanzverstärker vorbeifließt und dort Störungen verursacht. Aufgrund deines Lagenaufbaus kannst du sogar eine vollständige Massefläche* vorsehen welche damit hervoragende Eigenschaften besitzt. Weil wenn jetzt doch mal ein Strom irgendwo fließt, ist die Störung gering da RxI=U ist. Intern ist der ADC sowieso verbunden, im Zweifelsfall kann auch über den ADC ein Strom fließen. Mach dir mal keine sorgen um die PSSR des LM337 da diese Werte im Zweifelfall nicht erreicht werden und stark durch das Layout bestimmt werden! *Nicht das wir uns falsch darstellen: Betrachtet gibt es nur eine Massefläche, welche aber Abhängig vom Ort Logisch einer Funktion zugeordnet ist. Ansonsten verliert man den Überblick.
Im Anhang habe ich nochmal gezeichnet wie ich mir die Massefläche vorstelle und wie die Ströme fließen. Der Schlitz in der Mitte macht es Strömen von der Digitalseite schwerer den Analogteil zu stören. Nachtaktiver schrieb: > Aufgrund deines Lagenaufbaus kannst du sogar eine vollständige > Massefläche* vorsehen welche damit hervoragende Eigenschaften besitzt. Was wäre der Vorteil einer komplett durchgehenden Massefläche?
Genau das tut die Aussparung eben nicht. Durch die Aufteilung hast du gesorgt das der Versorgungsstrom von z.B. Digitalen Bauteilen nicht durch deine Analogen Teil fließt was einen Haupteil der Störungen sorgt. Da aber alles galvanisch miteinander getrennt ist und du mit den Mikrocontroller über IO-Pins etwas im Analogen Teil steuerst fließen trotzdem kleinere Ströme dort hin. Bild 1: Rot: Stromfluss mit Aussparung Violett: Stromfluss ohne Aussparung Mit der Aussparung zwingst du den Strom in einer größeren Schleife zu fließen als nötig, an den Randstellen der Rechteckigen Aussparung wird die Stromdichte höher sein als woanders, wodurch sich die einzelnen Teilströme sogar überlagern. Die eigentlich Niederimpendante Massefläche bekommt sogar zusätzliche Ohmsche und Induktive Anteile. Bild 2: Blau: Der Digitale Versorgungsstrom würde niemals durch den Analogenteil fließen, da du räumlich getrennt hast. Mit einer Aussparung erkauft man sich Nachteile welche auf dem ersten Blick nicht ersichtlich sind.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.