Forum: HF, Funk und Felder Kabeldämpfung bestimmen


von freddy (Gast)


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Hallo,

ich möchte bei einer Messeinrichtung zur Messung der gestrahlten 
Emissionen ein neues Kabel zum Setup hinzufügen. Dafür muss ich die 
Kabeldämpfung des neuen Kabels bestimmen.

Ich wähle folgendes Vorgehen:
Ich stelle am Signalgenerator ein Signal ein mit -30dB(µV) Pegel ein. 
1kHz Sinus 80% AM.
Ich verbinde den Signalgenerator mittels eines Referenzkabels mit dem 
Spektrumanalyzer und wähle als detektor Quasiepeak.
Jetzt stelle ich beim analyzer und signalgenerator die frequenz ein und 
lese den Pegel am analyzer ab. Das mache ich für alle interessierenden 
Frequenzen.

Das gleiche wiederhole ich, jedoch schalte ich noch das neue Kabel zum 
Referenzkabel hinzu und lese die Pegel ab.

Jetzt bilde ich die Differenz der Pegel und habe dadurch meine Dämpfung 
des Kabels über die gemessenen Frequenzen.

Meine Problem:
Ich habe von 30 MHz bis 6 GHz gemessen. Jetzt ist es so, dass mit 
steigender Frequenz eine stärkere Dämpfung auftritt...das scheint auch 
plausibel, jedoch schnellt die Kurve ab 5 GHz nach oben bis auf 0 dB. 
Das ist natürlich unlogisch. Man muss dazu sagen, dass ich da nur noch 
an 2 Frequenzen gemessen habe, nämlich 5 und 6 GHz.

Woran liegt es? Ist es falsch das ich einen 1kHz Sinus nehme und den 
amplitudenmoduliere? Soll ich einfach einen Sinus nehmen und den in der 
Frequenz verändern? Kann mir nicht vorstellen warum es daran liegen 
sollte....
Liegt es daran das ich den Quasiepeakdetektor abgelesen habe?
Liegt es daran, dass ich zu schnell abgelesen habe?

Vielleicht hat jemand ne Idee was da schief gelaufen ist. Ich werde das 
ganze morgen nochmal probieren.

grüsse freddy

von Werner (Gast)


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freddy schrieb:
> Ich habe von 30 MHz bis 6 GHz gemessen. Jetzt ist es so, dass mit
> steigender Frequenz eine stärkere Dämpfung auftritt...das scheint auch
> plausibel, jedoch schnellt die Kurve ab 5 GHz nach oben bis auf 0 dB.

In welcher Größenordnung liegen deine Dämpfungswerten?

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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1. Das Verfahren ist grundsätzlich ok.
2. Ich würde immer nur ein unmoduliertes Signal nehmen; die Seitenbänder 
sind unpraktisch...
3. Wenn das Generatorsignal stabil ist, solltest du am Analyzer eine 
möglichst kleine Bandbreite und den Spitzenwertdetektor wählen.
4. Nach den Angaben des Kabelherstellers kannst du eine Abschätzung der 
zu erwartenden Dämpfung durchführen.
5. Sind die Stecker "sauber" angeschlossen? Entdämpfung im höheren 
Frequenzbereioch deutet auf Kabelresonanzen hin.
Und abschließend eine neugierige Frage: Einmessen für die Bahn- oder die 
neue Medizinrichtlinie?

von Georg A. (georga)


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Solange das Testsignal statisch ist (kein Wobbel, etc.) ist es an sich 
egal, ob Quasipeak oder sonstwas. Modulation ist unnötig, ein nackter 
Träger reicht. Fehler können sich da eigentlich nur ergeben, wenn eine 
Messung langsam im Noise-floor untergeht oder die Eingangsstufe mit 
zuviel Pegel überfahren wird. Solche Probleme sollten aber klar 
erkennbar sein ;)

Was aber bei deinen Frequenzen evtl. auftauchen könnte, wären 
Reflexionen durch falsche Anpassung, also falschen Messaufbau, kaputte 
Stecker, schlechte Masseverbindung, etc. Da können ziemliche 
Achterbahnen auftreten. Ein paar mehr Messpunkte könnten das deutlicher 
identifizieren. Noch besser wären natürlich ein Trackinggenerator zum SA 
oder gleich ein VNA...

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Nachtrag: meine neugierige Frage hat sich insofern beantwortet, als ich 
überlesen hatte, daß es sich um Emissionsmessungen handelt ( ITE).

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