Forum: PC Hard- und Software Debian auf CF Karte


von Sebastian R. (sebr)


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Mittlerweile habe ich das Pollin-Receiver-Mainboard im Dauerbetrieb 
laufen mit tvheadend. Die SATA Platte und fehlende aktive Kühlung 
bringen den Reciver aber zum kochen. Zudem brauche ich nur wenig 
Speicherplatz, da die Aufnahmen direkt auf ein NFS share gehen.
Deshalb würde ich gerne eine CF Karte mit entsprechendem Adapter nutzen.
Hatrnäckig hält sich das Gerücht, dass man sich im sehr schnell die 
Karte wegen der häufigen Schreibzugriffe ruiniert.Immer weider findet 
man Ratschläge welche Verzeichnisse am besten in den RAM ausgelagert 
werden sollten um Schreibzugriffe zu minimieren. Schon vor vielen Jahren 
hat sich heise mit dem Thema beschäftigt: 
http://www.heise.de/ct/hotline/Linux-auf-Flash-Speicher-installieren-322720.html
Schonender ist es sicher für die CF Karte - aber ob die Karten sonst 
wirklich so viel früher kaputt gehen würde?
Wie sind eure Erfahrungen?

von (prx) A. K. (prx)


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Sebastian R. schrieb:
> Hatrnäckig hält sich das Gerücht, dass man sich im sehr schnell die
> Karte wegen der häufigen Schreibzugriffe ruiniert.

Mein eeePC läuft seit bald 2 Jahren mit Linux auf CF-Card.

von Frank K. (fchk)


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Viele IDE-CF-Adapter verdrahten die DMA-Pins nicht, und dann gibts 
Probleme beim Booten.

Ich würde eher sowas nehmen

http://www.reichelt.de/IDE-SATA-Flash-Module/DELOCK-54589/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=6512&ARTICLE=140794&OFFSET=500&WKID=0&;

oder gleich das hier

http://www.reichelt.de/Solid-State-Drives-SSD-/SS200S3-30G/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=6152&ARTICLE=133754&OFFSET=500&WKID=0&;

Da musst Du dann nicht mit so viel grauen Haaren rumlaufen wie ich.

fchk

von Sebastian R. (sebr)


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A. K. schrieb:
> Mein eeePC läuft seit bald 2 Jahren mit Linux auf CF-Card.

Im Dauerbetrieb?
Hmm, Raspbian ja auch auf dem RPi, alles auf SD.

Frank K. schrieb:
> oder gleich das hier

SSD oder Flashmodul ist overkill für einen Receiver der grad mal 5 Euro 
gekostet hat und nur SATA1 kann. CF Karte und passenden Adapter habe ich 
hier noch rumliegen. Bleibt die Frage der Haltbarkeit.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sebastian R. schrieb:
> Bleibt die Frage der Haltbarkeit.

Die wird von Größe und Alter der CF-Karte abhängen. Je neuer und größer, 
desto besser wird das "wear-leveling" im Controller sein.

Damals, als CF-Karten mit 32 MB noch üblich waren, konnte man die Dinger 
tatsächlich in wenigen Tagen kaputtschreiben.
(getestet mit SanDisk-Karten).

von petar (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Sebastian R. schrieb:
>> Bleibt die Frage der Haltbarkeit.
> Die wird von Größe und Alter der CF-Karte abhängen. Je neuer und größer,
> desto besser wird das "wear-leveling" im Controller sein.
Dafür haben sie billigeren und weniger-of-beschreibbaren MLC-Speicher 
und da nützt einem das verbesserte Wear-Leveling auch nichts.

Im Grunde werden SSDs einfach schneller ausgetauscht werden müssen, als 
früher die HDs. Der Geschwindigkeitsgewinn macht das aber wett und ob 
normale Anwender wirklich einen SSD-Tod miterleben werden, wird wohl 
erst die Zukunft zeigen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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petar schrieb:
> Dafür haben sie billigeren und weniger-of-beschreibbaren MLC-Speicher
> und da nützt einem das verbesserte Wear-Leveling auch nichts.

Wenn die Karte deutlich größer ist als das tatsächlich genutzte 
Datenvolumen, dann hift das schon.

Und die Tatsache, daß sich alte Karten tatsächlich in recht 
überschaubarer Zeit "totschreiben" ließen, widerlegt die These, daß 
früher alles besser war.

Was die Lebensdauer von SSDs angeht, so werden von verschiedenen Stellen 
Dauerexperimente betrieben, die die Dinger permanent mit maximaler 
Datenrate beschreiben.

(Willkürliches Beispiel)

http://techreport.com/review/27062/the-ssd-endurance-experiment-only-two-remain-after-1-5pb

Das muss man jetzt mal realistisch der normalen Schreibdatenmenge 
gegenüberstellen, die in einem Computersystem so auftritt - der Schluss, 
daß die SSD nicht der lebensdauerbestimmende Faktor ist, ist zulässig.

Die von mir weiter oben erwähnte totgeschriebene SanDisk-CF-Karte wurde 
übrigens als "industrial grade" vertrieben, war also keine billige 
"Consumer"-Ware.

von (prx) A. K. (prx)


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Sebastian R. schrieb:
>> Mein eeePC läuft seit bald 2 Jahren mit Linux auf CF-Card.
>
> Im Dauerbetrieb?

Ist der meistgenutzte Rechner, beispielsweise tippe ich grad dies hier 
da rein. Runtergefahren wird er kaum jemals, schläft nur zwischendrin 
tief (RAM). Viel Disk-IO ist freilich nicht beteiligt. Ist aber die 
beste Flash-Disk, die ich bisher da drin hatte.

Eine ältere SSD des Zwergtops dient seit 1,5 Jahren als Systemdisk 
meines Serverleins, über deren Zweitanschluss angebunden, d.h. per USB 
2.0. Reicht dafür auch locker.

Linux-Maschinen für spezielle Funktionen, deren Systemdisks nicht allzu 
intensiv genutzt werden, sind u.U. auch mit einem USB-Stick zufrieden.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebr)


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Ich glaube ich werde einfach mal einen Versuch starten. Es handelt sich 
um eine aktuelle transcend CF mit 8GB. Genutzt werden nur gut 1GB.
Besser als eine HDD die mit über 60°C vor sich hin kocht...

von erik (Gast)


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Ich habe noch ein paar 4 GB CF Karten "industrial grade" liegen.

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