Hallo, ich habe zwei Eberle Instat +3R Thermostate (http://www.eberle.de/WorkArea/DownloadAsset.aspx?id=417) die zeitgleich an einem Wochenende ihre Funktion eingestellt haben (es gab aber kein Gewitter). Sie zeigen keinerlei Reaktion mehr auf Tastendrücke und das Display bleibt leer. Garantie war abgelaufen, Kulanz vom Hersteller gab es nicht. Ich habe die inzwischen ersetzt, so dass ich die defekten ohne groß Rücksicht zu nehmen untersuchen kann. Die Thermostate werden direkt an 230V angeschlossen, daher ist mir bewusst, dass der Anschluss ans Netz nicht ungefährlich ist. Vielleicht kann mir ja jemand Tipps geben welche Bauteile des Kondensatornetzteils untersucht/getauscht werden sollten. Alternativ möchte ich versuchen, die Steuerelektronik durch Anschluss an 3V Betriebsspannung wieder zu beleben. Von dem Gerät gibt es nämlich auch eine batteriebetriebene Variante (2R) und im Gehäuse ist auch Platz für zwei AA Batterien. Anbei Fotos der Relaisplatine, diese wird über drei Pogopins mit der Steuerplatine verbunden. Interessanter sind wahrscheinlich Fotos der Steuerplatine, auf der Rückseite ist normalerweise das LCD, das habe ich fürs Foto abgenommen. Diese Bauteile habe ich identifiziert: Netzteil: 2 47 Ohm Widerstände, haben auch gemessen diesen Widerstand Varistor, Aufdruck P2754 0802, gemessener Widerstand ca. 7,5 MOhm der blaue Kondensator hat die Aufschrift Z1 03458061 U47 K 450 U7 der kleine Elko hat die Aufschrift 6f 22 35S die Zenerdiode BZX Brückengleichrichter 6 84G Die Netzspannung wird an den zwei Pins bei dem roten Varistor angeschlossen. Die zwei anderen Pins in Höhe der Quarze sind nicht angeschlossen, die Funktion ist mir unklar. Digitalteil: Mikrocontroller Atmel ATmega 169V (Datenblatt http://www.atmel.com/images/doc2514.pdf) RTC NXP 8563T 2 Uhrenquarze, einer für die RTC, einer für den Controller Stützbatterie CR2032, hat noch 3V Spannung Den schwarzen Draht habe ich angeschlossen, weil ich da einen Massepunkt ausgemacht zu haben glaube. Ichh hatte auch noch einen Draht an den Punkt neben der Diode in Höhe der Batterie angelötet und die dann an 3V aus einem Labornetzteil angeschlossen. Das Display zeigte aber keine Lebenszeichen. Wahrscheinlich weil die Diode sperrt und gar keine 3V am Controller ankommen. Alle Messungen der Bauteile habe ich im eingebauten Zustand vorgenommen. Meine Fragen: Was kann ich beim Netzteil (gefahrlos) prüfen? Wo kann ich alternatv 3V anschließen? Es gibt zwar eine ganze Menge Testpunkte, aber dafür kann ich irgendwie nicht den richtigen finden. Bin auch für jeden weiteren Tip dankbar. Ich habe nur Elektronikgrundkenntnisse. Als Werkzeug/Messmittel habe ich ein DMM, einen Salae Logicanalyzer Clone, ein Labornetzteil, eine Lötstation aber kein Scope und keinen Trenntrafo. Kai
Der Kondensator sollte 0,47µ haben. Kannst du den messen?
Wenn man meinen DMM glauben kann hat er noch 0,27µF. Könnte die geringere Kapazität schon der Grund für den Ausfall sein?
Kai S. schrieb: > Wenn man meinen DMM glauben kann hat er noch 0,27µF. > > Könnte die geringere Kapazität schon der Grund für den Ausfall sein? Wahrscheinlich ja, es steht nur mehr der halbe Strom zur Verfügung. Das könnte schon zu wenig sein. Rechnerisch hätte der 0,47µ Kondensator etwa 6700 Ohm und der 0,27µ etwa 11700 Ohm. Einfach mal austauschen, aber auf X2 Ausführung achten.
Interpretiere ich die 450 in der Aufschrift U47 K 450 U7 richtig als Spannungsfestigkeit 450V? Ich finde bei Reichelt allerdings keinen passenden in der Größe. Der original hat ein RM vom 15mm, die 0,47µF X2 Typen bei Reichelt haben alle 22.5mm und nur eine Spannungsfestigkeit von 275V. Kennt jemand eine andere Bezugsquelle? Benötigte Maße sind 17x14x8mm.
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Kannst du ein Foto von der Aufschrift des C machen, denn 450V würden mich bei dieser Größe sehr überraschen.
Sieht tatsächlich nach 450V aus, allerdings steht auch nichts von X2 drauf. Um es genau zu beurteilen müsste man sich allerdings das Datenblatt des Herstellers heraussuchen. Einen X2 mit 0,47µ habe ich allerdings auch keinen mit 15mm Raster. Ich weiß nicht wieviel Platz beim Zusammenbau ist und welche Kapazität der zweite Kondensator hat. Wenn es sich ausgeht könntest du die beiden parallel schalten um zumindest mal sicher zu gehen das es der Fehler ist.
Der Hersteller schein Epcos/TDK zu sein, das Logo passt zumindest. Unter http://www.epcos.de/blob/174074/download/7/film-capacitors-for-industrial-applications.pdf gibt es Beschreibungen, der auf Seite 15 unten könnte vom Aussehen her passen. Macht die Beschreibung (MKP PFC (power factor correction)) im Zusammenhang mit einem Kondensatornetzteil Sinn?
> Ich hatte auch noch einen Draht an den Punkt neben der Diode in Höhe > der Batterie angelötet und die dann an 3V aus einem Labornetzteil > angeschlossen. Das versorgt nur die RTC, da wird die Batterie und Netzversorgung kombiniert. Versuch mal vorsichtig, eine Spannung an der Kathode (schwarzer Ring) der Zenerdiode einzuspeisen. Da davon auch das Relais versorgt wird, sollte die "richtige" Spannung am Relaisaufdruck ablesbar sein. Die AVR-Spannung wird wohl über die Zenerdiode rechts oben am AVR-Eck stabilisiert. D.h. da müsste man nachmessen, "ab wann" sich bei Erhöhung der Hauptspannung nichts mehr rührt. Andersrum scheint die AVR-Versorgung auch über den rechten der nicht vorhandenen Pins oben eingespeist zu werden, das ist wohl der Batterieanschluss.
Der Kondensator könnte dieser hier sein: http://www.digikey.de/product-search/de?pv508=38&FV=34002e%2C1434001b&k=b32673p+|+b32672p+|+b32671p&vendor=495&mnonly=0&newproducts=0&ColumnSort=0&page=1&quantity=0&ptm=0&fid=0&pageSize=25 Finde den allerdings nur bei digikey und die haben 18€ Versandkosten :-( Werde mal versuchen wie von Georg vorgeschlagen die Kleinspannung einzuspeisen. Das Relais ist ein 24V Typ, die Zenerdiode eine BZX20. Das passt nicht so ganz zusammen, oder? Wenn ich mich von 3V bis 20V hochtaste sollte aber nicht viel passieren können, oder?
Ab ein Spannung von ca. 5V hinter der Z-Diode erwacht das Display zum Leben. Also ist wohl wirklich das Netzteil defekt. Ich bin dann mit der Spannung auf 15V hochgegangen und das war wohl zuviel. Jetzt ist ein Kurzschluss zwischen Masse und Kathode der Z-Diode. Damit dürfte der jetzt wohl auf Dauer das Zeitliche gesegnet haben. Na ja, einen habe ich ja noch...
> Damit dürfte der jetzt wohl auf Dauer das Zeitliche gesegnet haben. Glaube ich nicht. Die Versorgung des AVRs sollte da nur sehr locker dranhängen, d.h. mit einem Austausch der Zenerdiode sollte wieder alles gehen. Im Original-Design beschränkt das C-Netzteil natürlich den Strom, wenn du da mit einem Labornetzteil ohne Strombegrenzung rangehst, ist das kein Wunder... Aber wenn da eine BZX20 drin ist, sollte das bei 15V eigentlich noch nicht so hochgehen, hast wohl zu schnell hochgedreht ;) > Das Relais ist ein 24V Typ, die Zenerdiode eine BZX20. Das passt nicht > so ganz zusammen, oder? Solche Relais fangen meistens schon ab 10-12V an zu schalten. Kann also schon aufgehen. BTW: Einen vergleichbaren C (eher besser) gibts bei Conrad unter 456780 für 2.84EUR, Reichelt hat "MP3-X2 470N" für 1.35EUR. Könnte mechanisch auch noch reinpassen.
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Georg A. schrieb: > BTW: Einen vergleichbaren C (eher besser) gibts bei Conrad unter 456780 > für 2.84EUR, Reichelt hat "MP3-X2 470N" für 1.35EUR. Könnte mechanisch > auch noch reinpassen. Danke für die Vorschläge, aber die sind m. E. sowohl zu groß als auch mit zu kleiner Spannungsfestigkeit. Oder sind die 450V des Originals einfach nur überdimensioniert?
Wie gesagt, man müsste das richtige Datenblatt für den Kondensator finden. Die 450V Angabe bezieht sich meiner Meinung nach auf auf Gleichspannung und ist daher sicher nicht überdimensioniert. Ein X2 Kondensator für 275~ ist sicher ausreichend wenn auch einer für 300~ besser wäre. Wenn man allerdings an die Größe gebunden ist, kann man nicht sehr wählerisch sein.
Ich habe jetzt diese bestellt: http://www.ebay.de/itm/310956426078 Sind zwar ein paar mm höher, sollten aber noch passen. Ich werde berichten, ob die Reparatur damit gelingt. Vielen Dank erstmal.
Kurze Erfolgsmeldung: Austausch der Kondensatoren und der durch meine Experimente zerstörten Z-Diode war erfolgreich. Die Thermostate funktionieren wieder. Vielen Dank für die Unterstützung.
hallo zusammen. hab hier genau solch einen Thermostaten, der zum zweiten mal auf meiner healing-bench liegt. das erste mal wars die zenerdiode. das zweite mal war die RTC zerschossen (interner kurzschluss) und die batterie leer. RTC ausgelötet, startet wieder. ich werde die beiden nun ersetzen und gut ist.
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