Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstaendnisfrage Sicherungen Laufbandnetzteil


von FloF (Gast)


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Hallo Forum,

ich habe hier eine Laufbandplatine die als Schaltnetzteil und 
Motortreiber fungiert.

Primär ist der eine Leiter direkt nach dem Stecke auf der Platine mit 
6.3A/250V abgesichert - diese Sicherung hat's auch zerrissen weil die 
Transistoren nach Elkotod leitend geworden sind.
Soweit so gut. Passt auch zum Motor der mit 1.5 hp ~= 1200 Watt 
beschriftet ist.

Der andere Leiter - also N oder L je nachdem wie man den Stecker 
reinsteckt - läuft erst mal über ein Kabel deutlich dünneren 
Querschnitts zum Bedienpult, wo neben dem Notaus fuer Benutzer ist 
gefallen eine 2A 250V Sicherung eingeschleift ist.
Dann wieder mit dem gleichen Querschnitt zurück zur zweiten 
Eingangsklemme.

Aber muss da nicht der gleiche Strom laufen? Warum überlebt die 2A 
Sicherung das?

Gruss
FloF

von stef (Gast)


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Dein beschrieben Aufbau macht aus meiner Sicht keinen sinn. Mach doch 
eine Skizze.

Die 2A Sicherung könnte Träge sein und die 6.3A Flink.

Gruss

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Da stimmt was nicht. Auch mit einer trägen 2AT läuft ein 1,2kW-Motor 
nicht lange.
Foto wäre gut, beidseitig.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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FloF schrieb:
> Aber muss da nicht der gleiche Strom laufen?
Elektriker unterhalten sich mit Plänen, genauer Schaltplänen. Dann muss 
man nicht die ganze Prosa im Kopf unvollständig umskizzieren. Nach 
deiner Beschreibung ist das System offenbar doppelt abgesichert: die 
eine Netzleitung mit 6A, die andere mit 2A. Das heißt: die 2A-Sicherung 
wird "gewinnen"...

> Warum überlebt die 2A Sicherung das?
Weil niemals mehr als 450W benötigt werden?

von oszi40 (Gast)


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FloF schrieb:
> 6.3A/250V abgesichert - diese Sicherung hat's auch zerrissen

Dann war wohl etwas mehr defekt. Ohne Schaltplan sieht hier natürlich 
keiner, ob die restliche Elektronik über eine andere Sicherung separat 
abgesichert ist.

von FloF (Gast)


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Teil des Schaltplan:


                                          ...Motor
                                          |
  ---(Klemme Platine)-----6.3A/250V-------Schaltnetzteil Eingang
  |
~230V
  |
  --(1.5m Leitung)--2A/250V---Not-Aus-Schalter--(1.5m Leitung)
                                                        |
                      Schaltnetzteil Eingang--(Klemme Platine)
                      |
                      ...Motor

Fakt ist: Elko aufgebläht, Leistungsmosfets Source-Drain Kurzschluss,
6.3A durchgebrannt.

Nach Tausch von Mosfets, Elko und Ersatz der Sicherung: läuft wieder. 
Sowohl die Schiene für den Motor als auch die 12V Schiene für Gehäuse 
Lüfter.

Der Motor ist mit 180V DC, 4A, 1.5 hp beschriftet.
Passt ja auch nicht so ganz, aber 720W sind immer noch mehr als die 2A 
Sicherung ab können sollte...

Meine Frage: Gibt es eine andere Erklärung außer der Motor wird nie voll 
belastet und das Gerät bleibt im Normalbetrieb unter den 460 Watt die 2A 
Sicherung ab kann?

Falls nein: Warum hat die 6.3A Sicherung zuerst ausgelöst? Räumliche 
Nähe zum Kurzschluss?

Dann würde ich das so verstehen, dass die Sicherung im Bedienfeld für 
Überlast da ist - leicht zu tauschen - und die im Netzteil euer 
Brandschutz beim Netzteilausfall?

Gruss
Flof

von Peter D. (peda)


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Es wird bestimmt keine echte Reihenschaltung sein. Das Bedienteil 
schaltet nur einen Steuerstrom.
Ein Netzkabel mit unterschiedlichen Drahtstärken habe ich noch nie 
gesehen.

von FloF (Gast)


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Ich wollte das auch nicht glauben, aber der eine Leiter des 
Eingangskabels geht direkt zum Bedienteil, kommt zurück und geht dann in 
die Eingangsklemme des Schaltnetzteils - direkt neben dem anderen Leiter 
und dem Schutzleiter.

Ich schau gerne heute abend mal ob ich ein Foto machen kann wo man das 
alles gleichzeitig sieht.

von oszi40 (Gast)


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Entweder ist die Zeichnung falsch oder Deine 2A-Sicherung heißt Nagel.
Es gibt natürlich Sicherungen, die verschieden träge auslösen. Mach mal 
ein paar kleine Fotos mit ausreichend Licht. Evtl. war Deine 6,3A etwas 
flinker oder es gab eine Verbindung zum Schutzleiter, die Deine 
6,3A-Sicherung zur Auslösung gebracht hat? Herumfliegede Elko-Teile 
wären da eine mögliche Ursache.

von Florian F. (flof3000)


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Anbei 2 Bilder:

Nr. 1 zeigt das Netzteil noch vor der Reparatur.
Links oben Stromkabel, blau auf den  Sicherung,
Braun auf schwarzes Kabel -> das geht zum Bedienteil.
Verschwindet zusammen mit dem Quer verlaufenden weißen Kabel
außerhalb des Bildes in einem Kabelrohr.
Eben jenes weißes Kabel geht direkt neben dem blauen auf die Platine.

Nr2. Das Bedienteil von innen. Oben kommen die Leiter an.
Schwarzes Kabel von unten geht zuerst nur Sicherung im unteren
Drittel des Bildes, von hier aus weiss zum Notausschalter,
von dort zurück runter.

Ich hab auch gerade nochmal nachgemessen: Zwischen blauem Eingangsleiter 
(Bild 1) und der Sicherung im Bild 2 liegen 230V an...

Der Elko war übrigens nur aufgebläht, nicht gesprengt oder so.
Man sieht ihn noch rechts unten im Bild 1 - er hat bereits seine 
Plastikummantlung zerrissen.

Gruss
FloF

von Florian F. (flof3000)


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So, eine Ueberlastsituation beim Bandspur einstellen, 6.3A  Sicherung 
hat ausgeloesst - vorher ist aber irgendwas anderes hat vorher 
aufgegeben, die naechste Sicherung frissts auch. Mist.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Hm, ich auf dem Bild nichts erkennen.
Mach mal ein Richtiges. Und auch von der Unterseite der Platine.

von Florian F. (flof3000)


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Wie gewuenscht.

von oszi40 (Gast)


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Florian F. schrieb:
> Wie gewuenscht.
Ein Foto in der Dunkelkammer? Fotos macht man mit ausreichend Licht 
(möglichst von mehreren Seiten). Das erhöht die Tiefenschärfe wesentlich 
und fördert die Lesbarkeit der Beschriftungen.

von Uwe (Gast)


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Hi,
ein einfacher Masseschluss könnte die 6,3A töten ohne die 2A zu 
verletzen.
Die Zusammenstellung ist ungewöhnlich -> ? falsche Werte eingesetzt.

viel Erfolg, Uwe

von FloF (Gast)


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@Uwe: Das hoert sich sinnvoll an - ich hab das Ding gebraucht defekt 
gekauft und kann nicht ausschliessen, dass da schon mal einer dran rum 
gemacht hat.

Das wuerde auch erklaeren warum die Ueberlast einen der neuen Mosfets 
zerstoert hat - vermutlich hat ein Vorbesitzer da schon mal 'ne 
groessere Sicherung eingebaut weil's 2A relativ oft rausgehauen hat oder 
so... (und ich hatte diesmal nur mit 5A statt 6.3 abgesichert....).

Als es lief war aber auch die Drehmomentregelung nicht-existent, langsam 
eingestellt -> ohne Belastung sehr schneller Lauf des Bandes, mit 
Belastung Stillstand. Da muss ich wohl doch einen Schaltplan malen.

Oder ich ersetz dieses ueble Chinaboard aus den 80ern durch was modernes 
- kennt einer die Stichwoerter unter denen so was angeboten wird?

Dann haette ich auch nicht mehr 230V auf dem Bedienpanel, waer mir 
lieber...

Gruss
FloF

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