Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Übersprechen Analogschalter/Relais


von Michael .. (michi099)


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Hallo Community,

ich habe eine Rechteck/Sinus/Dreieckspannung - siehe Anhang (Overview), 
welche verstärkt werden soll.
Da sich die Pegel von Rechteck- und Sinus/Dreieckspannung unterscheiden, 
habe ich eine Pegelanpassung vorgesehen.

Es gibt jedoch ein Problem mit den Schaltern. Wie in den Anhängen zu 
sehen, gibt es bei der Simulation bei ausgeschaltetem Zustand starke 
kapazitive Einkopplungen. Dies ist sowohl bei den antiseriellen MOSFET 
der Fall, als auch bei einem Analogschalter (ADG442).

Was ich mich nun Frage ist, inwieweit diese Simulationen mit der Praxis 
vergleichbar sind bzw. wie sich das Problem lösen lässt. Auch ein 
Reed-Relais (von Meder 9007) hat eine Kapazität zwischen den Kontakten 
von ca. 0.7pF.

Mfg
Michael

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael K. schrieb:
> Auch ein Reed-Relais (von Meder 9007) hat eine Kapazität zwischen den
> Kontakten von ca. 0.7pF.
Zusammen mit einem Lastwiderstand gibt das eine Grenzfrequenz von 22MHz. 
Du hast also schon eine recht gute Dämpfung bei offenen Kontakten.

Wesentlich besser wird es, wenn du mit einem zweiten Reed-Relais das 
nicht benutze Eingangssignal zusätzlich noch kurzschließt...

von MaWin (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Was ich mich nun Frage ist, inwieweit diese Simulationen mit der Praxis
> vergleichbar sind

Wenn man ein Signal wirklich trennen will, schliesst man es mit Masse 
kurz:

Eingang ---(X)---+---(X)--- Ausgang
                 |
                (X)
                 |
                GND

Die kapazitive Einstreuung eines Analogschalters wird versucht zu 
minimieren, das ist ein Werbeargument der Hersteller und du findest 
(besonders niedrige) in den Datenblättern erwähnt (Charge injection).

von Michael .. (michi099)


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Vielen Dank für die hilfreichen Antworten!

Danke auch für die Information bezüglich Charge injection.

Mfg
Michael

von oszi40 (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Wesentlich besser wird es, wenn du mit einem zweiten Reed-Relais das
> nicht benutze Eingangssignal zusätzlich noch kurzschließt...

... wobei alles noch eine Schaltungskapazität hat, die vom konkretem 
Aufbau abhängt. Weiterhin wäre zu betrachten, ob die Relaisspulen mit 
einer ausreichend sauberen Spannung betrieben werden. Bei den 
2V~Signalen ist wahrscheinlich noch kein größerer Aufwand nötig.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> ... wobei alles noch eine Schaltungskapazität hat, die vom konkretem
> Aufbau abhängt.
Das sollte jemandem, der schon mit 0,7pF Kontaktkapazität rechnet, 
bewusst sein. Richtig Unbedarfte wissen gar nicht, dass es sowas gibt... 
;-)

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