Hi NG, der Neutralleiter ist doch der blaue Draht in der Steckdose. Wo endet der? Endet der ebenfalls in einer Erdungsschine im Fundament des Hauses? Der Stromrückfluss aus dem Neutralleiter geht doch ebenfalls über Erde zurück zur nächsten Umspannstation, oder nicht. Dann wäre Erde und Neutralleiter ja gleich? Bitte einfach erklären. Danke
Peter Müller schrieb: > der Neutralleiter ist doch der blaue Draht in der Steckdose. Wo endet > der? Aha, der endet an der Potenzialausgleichsschine (und Ringerder) in einem Gebäude.
Peter Müller schrieb: > > Dann wäre Erde und Neutralleiter ja gleich? > > Bitte einfach erklären. > > Danke Bei klassischer Nullung ist das so
N. A. schrieb: > Aha, der endet an der Potenzialausgleichsschine (und Ringerder) in einem > Gebäude. Was mich irritiert ist, dass bei Wikipedia die Ausgleichsschine mit einem Bild gezeigt wird, an dem kein blaues Kabel ist, sondern nur gelb-weiße Kabel. Auch im Text steht nichts davon, dass der Neutralleiter ebenfalls an die Ausgleichsschine angeschlossen würde. Hmm...
Der blaue Draht endet in der Umspannstation. Allerdings wechselt er vorher im Hausanschlusskasten in deinem Keller die Farbe auf grün-gelb. http://www.elektrikerwissen.de/wp-content/uploads/2013/07/hausanschlusskasten_3.jpg Dort ist - meist - auch der Abzweig zum Fundamenterder des Hauses. > Dann wäre Erde und Neutralleiter ja gleich? Was meinst du mit gleich? Beide liegen auf demselben Spannungspotential. Aber der Strom fließt über den Neutralleiter.
Der blaue Ende oft im HAK wo er dann mit dem grüngelben verbunden Wird. Oder er wird im Zähler Vorfeld oder nach dem Zähler oder in der unterverteilung mit dem grün gelben verbunden. Der grüngelbe wird mit dem erder ebenfalls verbunden. Je nach Alter der Anlage entweder im HAK oder in einem der Möglichen Verteiler.
Thomas Forster schrieb: > Was meinst du mit gleich? Dass der Neutralleiter und das Erdungskabel beim Verlassen des Hauses identisch sind (nicht im Bereich der Steckdose). Dass der blaue Draht im Keller auf den gelb-grünen angeschlossen wird beantwortet meine Frage jetzt voll. Ich hatte mich gefragt, wo der blaue Draht endet - dort wo der grüngelbe anfängt. Es gibt also kein blaues Kabel zur Umspannstation, wie mir das jemand ernsthaft erzählt hat ;-) Danke für die Antworten!
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Am besten schaust du dir mal die verschiedenen Netzformen an, dann sollte alles klar sein: http://de.wikipedia.org/wiki/Netzform So pauschal kann man nämlich nicht sagen, das der Neutralleuter einfach im HAK endet ;) Wenn du noch Fragen dazu fast, kannst du dich ja wieder melden.
In Deutschland ist TN-C-S üblich. Und da endet der Neutralleiter im Hausanschluss.
Es gibt öfters mal einen blauen Draht zwischen Hak und umspannstation allerdings ist dieser dann als ausenleiter angeschlossen
Peter Müller schrieb: > der Neutralleiter ist doch der blaue Draht in der Steckdose. Wo endet > der? Typischerweise in der nächsten Abzweigdose. Manchmal ist der blaue Draht auch rot oder hat irgendeine andere Farbe. Aus der Farbe auf die Funktion zu schliessen ist jedenfalls zumindest kurzsichtig.
brutzel schrieb im Beitrag #3998712: > Wer gibt vor welche Netzform in meinem Haus vorliegen muss? Der Versorgungsnetzbetreiber (VNB), vulgo "Stadtwerke" o.ä. > Wie ist das üblicherweise in Privathäusern? Da gibts eine Liste, wie das bei welchem VNB sein soll.
Hallo! Der Neutralleiter endet immer in der Trafostation. Das ist unabhängig von der Netzform TN/TT/IT. Er ist nämlich neben den Außenleitern der aktive Leiter im Stromkreis. Wenn er irgendwo "enden" würde, wäre der Stromkreis unterbrochen und das Licht ginge aus. Bei den Netzformen unterschiedlich, ist der Verlauf des gelb/grünen Schutzleiters. Beim TT- und IT-System beginnt er erst in der Verbraucheranlage am wichtigen(!) Anlagenerder. Im TN-System kann der PE parallel zu den aktiven Leitern bis zum Sternpunkterder in der Trafostation geführt werden (5-adriger Anschluss: TN-S) oder den N mit benutzen. Das ist der übliche Fall. Dabei wird aus dem N und dem PE der PEN. Der muss per Festlegung gelb/grün sein und an den Enden blau markiert werden. Es existieren auch Netze, bei denen sich der PE den Draht mit einem Mittelpunktleiter oder einem Außenleiter teilt (PEM bzw. PEL). Im Haus oder der Fabrikhalle wird dann irgendwo separiert: PE und N bekommen wieder eigene Drähte. Das muss spätestens dann erfolgen, wenn der Querschnitt 10 mm²-Cu unterschreitet. Dan wird aus dem TN-C in der Einspeisung ein TN-S. Der Erder im Haus hat mit dem PE nichts zu tun. Er dient nur dem Potentialausgleich und muß natürlich auch mit dem PE bzw. PEN verbunden werden. So wir innerhalb des Hauses Alles auf einem Potential gehalten, auch wenn der PEN von der Trafostation oder einer Straßenbaustelle durch einen Defekt plötzlich gefährliche Spannungen liefert.
Peter Müller schrieb: > Endet der ebenfalls in einer Erdungsschine im Fundament des Hauses? Ja. (in einem normalen Einfamilienhaus nach aktueller Vorschrift) > Dann wäre Erde und Neutralleiter ja gleich? Nein, der Neutralleiter geht durch den FI, der Schutzleiter nicht. Auf dem Neutralleiter sind ein paar Volt wenn eine starke Last an den 230V hängt, auf dem Schutzleiter nicht.
MaWin schrieb: > Nein, der Neutralleiter geht durch den FI, der Schutzleiter nicht. Solche Antworten sind natürlich für einen Laien, der das normalerweise nicht unterscheidet, von erheblicher Bedeutung! An Route66: Danke für die ausführliche Antwort, aber sie ist nur für Elektriker verständlich. Leider komme ich aus einem anderen Fach. Was ich gelernt habe: 1) Der Neutralleiter und Erde werden beim Verlassen des Hauses nicht immer, aber in der Regel (vom Netz abhängig) in DE zusammengeführt und werden kabellos durch die Erde zurück zur Umspannstation geleitet. 2) der Neutralleiter geht durch den FI-Schutzschalter und rettet mir ggf. das Leben. Die Erde nicht.
Route_66 schrieb: > Der Erder im Haus hat mit dem PE nichts zu tun. Er dient nur dem > Potentialausgleich und muß natürlich auch mit dem PE bzw. PEN verbunden > werden. Also irgendwie schliessen sich diese beiden Sätze aus. Wenn der Pe nix mit dem Erder zu tun hat, wieso muss ich ihn dann anschliessen? Der PE hat auf jedenfall was mit dem Erder zu tun, der PE wird immer da angeschlossen, egal welche Netzform. Ob der N auch an den Erder kommt, entscheidet die Netzform, aber der PE wird immer am Erder sein, weil er für den Schutz des Menschen da ist. Wie könnte ich sonst die 50V maximale Berührungsspannung einhalten? Dennis
Peter Müller schrieb: > Was ich gelernt habe: > > 1) Der Neutralleiter und Erde werden beim Verlassen des Hauses nicht > immer, aber in der Regel (vom Netz abhängig) in DE zusammengeführt und > werden kabellos durch die Erde zurück zur Umspannstation geleitet. > > 2) der Neutralleiter geht durch den FI-Schutzschalter und rettet mir > ggf. das Leben. Die Erde nicht. Das haut so nicht ganz hin. Ich hab das mal mit Bildern in einen Artikel gepackt, vielleicht ist es dann verständlicher.. http://www.mikrocontroller.net/articles/Grundlagen_der_Installation_der_elektrischen_Anlage#Fehlerszenarien_und_Wirkung_der_Schutzma.C3.9Fnahmen Dennis
Paul schrieb im Beitrag #3999779: > Danke Route66 > > Neben den unzähligen Dummpostings irgendwelcher selbsternannter > Besserwisser von dir ein sinnvoller und kompetenter Beitrag! Da kann man sich nur anschließen.
Dennis H. schrieb: > Das haut so nicht ganz hin. Ich hab das mal mit Bildern in einen Artikel > gepackt, vielleicht ist es dann verständlicher.. > > http://www.mikrocontroller.net/articles/Grundlagen_der_Installation_der_elektrischen_Anlage#Fehlerszenarien_und_Wirkung_der_Schutzma.C3.9Fnahmen Ich verstehe das so: In deinem Artikel steht immer "Schluss". Dabei meine ich die interessanteste Form des Schlusses, nämlich über meine Hände. Wenn DER Schluss zwischen Phase und Neutralleiter stattfindet, schützt mich der FI-Schalter, oder nicht? Wenn DER Schluss zwischen einer Phase und z.B. meiner Hand an einem geerdeten Gehäuse stattfindet, war das wohl mein letzer Tag?
Peter Müller schrieb: >Wenn DER Schluss zwischen einer Phase und z.B. meiner Hand an einem >geerdeten Gehäuse stattfindet, war das wohl mein letzer Tag? Wenn ein FI-Schutzschalter vorgeschaltet ist, hast du die change zu Überleben, weil der FI dann anspricht. Einen Schlag bekommst du aber trotzdem.
Peter Müller schrieb: > Wenn DER Schluss zwischen Phase und Neutralleiter stattfindet, > schützt mich der FI-Schalter, oder nicht? Nein. Wenn Du (in gut isolierenden Schuhen) mit einer Hand die Phase und mit der anderen den Neutralleiter greifst, gibt es sehr gute Chancen, dass Du anschließend tot bist. Der FI hilft Dir jedenfalls nicht - kann er gar nicht. Wenn Du Dich selbst zweipolig als Verbraucher in einen Stromkreis einschaltest, kann Dich keine Schutzmaßnahme der Welt retten. > Wenn DER Schluss zwischen einer Phase und z.B. meiner Hand an > einem geerdeten Gehäuse stattfindet, war das wohl mein letzer > Tag? Keineswegs. Der FI braucht ein paar Hundertstelsekunden, um einen Entschluss zu fassen, aber dann macht er "Klick!" Du bekommst, wie Günter richtig geschrieben hat, einen Schlag, aber der FI begrenzt die Dauer der gefährlichen Körper- durchströmung. Du hast gute Chancen, dass Du überlebst.
Possetitjel schrieb: > Der FI braucht ein paar Hundertstelsekunden, um einen Entschluss > zu fassen, aber dann macht er "Klick!" In einer Verteilung ist der FI oft räumlich von den anderen Elementen getrennt, damit man ihm zum Dank ohne Komplikationen die Lebensrettungsmedaille umhängen kann. ;-) MfG Paul
Wer schon mal ein Kabel bei einpoliger Phasentrennung (ohne N) abgezwickt hat, machte vielleicht die Erfahrung, daß der FI trotzdem "fliegt"...
Mani W. schrieb: > Wer schon mal ein Kabel bei einpoliger Phasentrennung (ohne N) > abgezwickt Wie, mit unisoliertem Seitenschneider? > hat, machte vielleicht die Erfahrung, daß der FI trotzdem "fliegt"... Oder meinst du wenn man das Licht ausschaltet fliegt der FI?
Paul M. schrieb: > Oder meinst du wenn man das Licht ausschaltet fliegt der FI? Sagt mal: Könnt ihr denn den FI nicht mal vernünftig auf der Hutschiene einrasten, damit er nicht fliegen kann? MfG Paul
Mani W. schrieb: > Wer schon mal ein Kabel bei einpoliger Phasentrennung (ohne N) > abgezwickt > hat, machte vielleicht die Erfahrung, daß der FI trotzdem "fliegt"... Wenn Neutralleiter(blau) und Schutzerde (gelb-grün) hinterm FI miteinander verbunden werden, verteilt sich der Rückstrom auf beide Kabel. Da der Hinstrom der Phase(n) dann nicht mehr dem Rückstrom durch den Neutralleiter entspricht, löst der FI aus. Das gilt aber nur, wenn irgendwo im FI-Kreis Strom fließt.
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Jobst Quis schrieb: > Wenn Neutralleiter(blau) und Schutzerde (gelb-grün) hinterm FI > miteinander verbunden werden, verteilt sich der Rückstrom auf beide > Kabel. Da der Hinstrom der Phase(n) dann nicht mehr dem Rückstrom durch > den Neutralleiter entspricht, löst der FI aus. Das stimmt. Jobst Quis schrieb: > Das gilt aber nur, wenn > irgendwo im FI-Kreis Strom fließt. Das Stimmt nicht ganz. Der FI kann auch auslösen, wenn vor dem FI ein Strom fließt. Wenn Blau und Grün-gelb hinter dem FI verbunden sind, kann der Strom der vor dem FI fließt über den Neutralleiter(Blau) durch den FI zu Grün-Gelb fließen. Im FI-Kreis muss dabei kein "Normaler" Strom fließen.
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