Forum: Haus & Smart Home Neutralleiter


von Peter M. (dx193)


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Hi NG,
der Neutralleiter ist doch der blaue Draht in der Steckdose. Wo endet 
der?
Endet der ebenfalls in einer Erdungsschine im Fundament des Hauses?
Der Stromrückfluss aus dem Neutralleiter geht doch ebenfalls über Erde 
zurück zur nächsten Umspannstation, oder nicht.

Dann wäre Erde und Neutralleiter ja gleich?

Bitte einfach erklären.

Danke

von N. A. (hannilein)


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Peter Müller schrieb:
> Hi NG,

Whom do you refer to?

von Peter M. (dx193)


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N. A. schrieb:
> Whom do you refer to?

Hallo NewsGroup refers to all members of the group.

von N. A. (hannilein)


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Peter Müller schrieb:
> der Neutralleiter ist doch der blaue Draht in der Steckdose. Wo endet
> der?

Aha, der endet an der Potenzialausgleichsschine (und Ringerder) in einem 
Gebäude.

von Karl (Gast)


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Peter Müller schrieb:

>
> Dann wäre Erde und Neutralleiter ja gleich?
>
> Bitte einfach erklären.
>
> Danke

Bei klassischer Nullung ist das so

von Peter M. (dx193)


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N. A. schrieb:
> Aha, der endet an der Potenzialausgleichsschine (und Ringerder) in einem
> Gebäude.

Was mich irritiert ist, dass bei Wikipedia die Ausgleichsschine mit 
einem Bild gezeigt wird, an dem kein blaues Kabel ist, sondern nur 
gelb-weiße Kabel. Auch im Text steht nichts davon, dass der 
Neutralleiter ebenfalls an die Ausgleichsschine angeschlossen würde.

Hmm...

von Thomas F. (igel)


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Der blaue Draht endet in der Umspannstation.

Allerdings wechselt er vorher im Hausanschlusskasten in deinem Keller 
die  Farbe auf grün-gelb.

http://www.elektrikerwissen.de/wp-content/uploads/2013/07/hausanschlusskasten_3.jpg

Dort ist - meist - auch der Abzweig zum Fundamenterder des Hauses.

> Dann wäre Erde und Neutralleiter ja gleich?
Was meinst du mit gleich?
Beide liegen auf demselben Spannungspotential. Aber der Strom fließt 
über den Neutralleiter.

von Michael P. (mpl)


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Der blaue Ende oft im HAK wo er dann mit dem grüngelben verbunden Wird. 
Oder er wird im Zähler Vorfeld oder nach dem Zähler oder in der 
unterverteilung mit dem grün gelben verbunden. Der grüngelbe wird mit 
dem erder ebenfalls verbunden. Je nach Alter der Anlage entweder im HAK 
oder in einem der Möglichen Verteiler.

von Peter M. (dx193)


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Thomas Forster schrieb:
> Was meinst du mit gleich?

Dass der Neutralleiter und das Erdungskabel beim Verlassen des Hauses 
identisch sind (nicht im Bereich der Steckdose).

Dass der blaue Draht im Keller auf den gelb-grünen angeschlossen wird 
beantwortet meine Frage jetzt voll. Ich hatte mich gefragt, wo der blaue 
Draht endet - dort wo der grüngelbe anfängt.

Es gibt also kein blaues Kabel zur Umspannstation, wie mir das jemand 
ernsthaft erzählt hat ;-)

Danke für die Antworten!

: Bearbeitet durch User
von Snickers (Gast)


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Am besten schaust du dir mal die verschiedenen Netzformen an, dann 
sollte alles klar sein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Netzform

So pauschal kann man nämlich nicht sagen, das der Neutralleuter einfach 
im HAK endet ;)

Wenn du noch Fragen dazu fast, kannst du dich ja wieder melden.

von Max M. (jens2001)


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In Deutschland ist TN-C-S üblich.
Und da endet der Neutralleiter im Hausanschluss.

von Michael P. (mpl)


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Es gibt öfters mal einen blauen Draht zwischen Hak und umspannstation 
allerdings ist dieser dann als ausenleiter angeschlossen

von Harald W. (wilhelms)


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Peter Müller schrieb:

> der Neutralleiter ist doch der blaue Draht in der Steckdose. Wo endet
> der?

Typischerweise in der nächsten Abzweigdose.
Manchmal ist der blaue Draht auch rot oder hat irgendeine
andere Farbe. Aus der Farbe auf die Funktion zu schliessen
ist jedenfalls zumindest kurzsichtig.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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brutzel schrieb im Beitrag #3998712:
> Wer gibt vor welche Netzform in meinem Haus vorliegen muss?
Der Versorgungsnetzbetreiber (VNB), vulgo "Stadtwerke" o.ä.

> Wie ist das üblicherweise in Privathäusern?
Da gibts eine Liste, wie das bei welchem VNB sein soll.

von Route_66 (Gast)


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Hallo!
Der Neutralleiter endet immer in der Trafostation. Das ist unabhängig 
von der Netzform TN/TT/IT. Er ist nämlich neben den Außenleitern der 
aktive Leiter im Stromkreis. Wenn er irgendwo "enden" würde, wäre der 
Stromkreis unterbrochen und das Licht ginge aus.
Bei den Netzformen unterschiedlich, ist der Verlauf des gelb/grünen 
Schutzleiters. Beim TT- und IT-System beginnt er erst in der 
Verbraucheranlage am wichtigen(!) Anlagenerder.
Im TN-System kann der PE parallel zu den aktiven Leitern bis zum 
Sternpunkterder in der Trafostation geführt werden (5-adriger Anschluss: 
TN-S) oder den N mit benutzen. Das ist der übliche Fall. Dabei wird 
aus dem N und dem PE der PEN. Der muss per Festlegung gelb/grün sein und 
an den Enden blau markiert werden.
Es existieren auch Netze, bei denen sich der PE den Draht mit einem 
Mittelpunktleiter oder einem Außenleiter teilt (PEM bzw. PEL).
Im Haus oder der Fabrikhalle wird dann irgendwo separiert: PE und N 
bekommen wieder eigene Drähte. Das muss spätestens dann erfolgen, wenn 
der Querschnitt 10 mm²-Cu unterschreitet.
Dan wird aus dem TN-C in der Einspeisung ein TN-S.
Der Erder im Haus hat mit dem PE nichts zu tun. Er dient nur dem 
Potentialausgleich und muß natürlich auch mit dem PE bzw. PEN verbunden 
werden. So wir innerhalb des Hauses Alles auf einem Potential gehalten, 
auch wenn der PEN von der Trafostation oder einer Straßenbaustelle durch 
einen Defekt plötzlich gefährliche Spannungen liefert.

von MaWin (Gast)


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Peter Müller schrieb:
> Endet der ebenfalls in einer Erdungsschine im Fundament des Hauses?

Ja. (in einem normalen Einfamilienhaus nach aktueller Vorschrift)

> Dann wäre Erde und Neutralleiter ja gleich?

Nein, der Neutralleiter geht durch den FI, der Schutzleiter nicht.

Auf dem Neutralleiter sind ein paar Volt wenn eine starke Last an den 
230V hängt, auf dem Schutzleiter nicht.

von Peter M. (dx193)


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MaWin schrieb:
> Nein, der Neutralleiter geht durch den FI, der Schutzleiter nicht.

Solche Antworten sind natürlich für einen Laien, der das normalerweise 
nicht unterscheidet, von erheblicher Bedeutung!

An Route66:
Danke für die ausführliche Antwort, aber sie ist nur für Elektriker 
verständlich. Leider komme ich aus einem anderen Fach.

Was ich gelernt habe:

1) Der Neutralleiter und Erde werden beim Verlassen des Hauses nicht 
immer, aber in der Regel (vom Netz abhängig) in DE zusammengeführt und 
werden kabellos durch die Erde zurück zur Umspannstation geleitet.

2) der Neutralleiter geht durch den FI-Schutzschalter und rettet mir 
ggf. das Leben. Die Erde nicht.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Route_66 schrieb:
> Der Erder im Haus hat mit dem PE nichts zu tun. Er dient nur dem
> Potentialausgleich und muß natürlich auch mit dem PE bzw. PEN verbunden
> werden.

Also irgendwie schliessen sich diese beiden Sätze aus. Wenn der Pe nix 
mit dem Erder zu tun hat, wieso muss ich ihn dann anschliessen? Der PE 
hat auf jedenfall was mit dem Erder zu tun, der PE wird immer da 
angeschlossen, egal welche Netzform. Ob der N auch an den Erder kommt, 
entscheidet die Netzform, aber der PE wird immer am Erder sein, weil er 
für den Schutz des Menschen da ist. Wie könnte ich sonst die 50V 
maximale Berührungsspannung einhalten?


Dennis

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Peter Müller schrieb:
> Was ich gelernt habe:
>
> 1) Der Neutralleiter und Erde werden beim Verlassen des Hauses nicht
> immer, aber in der Regel (vom Netz abhängig) in DE zusammengeführt und
> werden kabellos durch die Erde zurück zur Umspannstation geleitet.
>
> 2) der Neutralleiter geht durch den FI-Schutzschalter und rettet mir
> ggf. das Leben. Die Erde nicht.

Das haut so nicht ganz hin. Ich hab das mal mit Bildern in einen Artikel 
gepackt, vielleicht ist es dann verständlicher..

http://www.mikrocontroller.net/articles/Grundlagen_der_Installation_der_elektrischen_Anlage#Fehlerszenarien_und_Wirkung_der_Schutzma.C3.9Fnahmen


Dennis

von Major Krampas (Gast)


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Paul schrieb im Beitrag #3999779:
> Danke Route66
>
> Neben den unzähligen Dummpostings irgendwelcher selbsternannter
> Besserwisser von dir ein sinnvoller und kompetenter Beitrag!

Da kann man sich nur anschließen.

von Peter M. (dx193)


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Dennis H. schrieb:
> Das haut so nicht ganz hin. Ich hab das mal mit Bildern in einen Artikel
> gepackt, vielleicht ist es dann verständlicher..
>
> 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Grundlagen_der_Installation_der_elektrischen_Anlage#Fehlerszenarien_und_Wirkung_der_Schutzma.C3.9Fnahmen

Ich verstehe das so: In deinem Artikel steht immer "Schluss". Dabei 
meine ich die interessanteste Form des Schlusses, nämlich über meine 
Hände.

Wenn DER Schluss zwischen Phase und Neutralleiter stattfindet, schützt 
mich der FI-Schalter, oder nicht?

Wenn DER Schluss zwischen einer Phase und z.B. meiner Hand an einem 
geerdeten Gehäuse stattfindet, war das wohl mein letzer Tag?

von Günter Lenz (Gast)


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Peter Müller schrieb:
>Wenn DER Schluss zwischen einer Phase und z.B. meiner Hand an einem
>geerdeten Gehäuse stattfindet, war das wohl mein letzer Tag?

Wenn ein FI-Schutzschalter vorgeschaltet ist, hast du die
change zu Überleben, weil der FI dann anspricht. Einen
Schlag bekommst du aber trotzdem.

von Possetitjel (Gast)


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Peter Müller schrieb:

> Wenn DER Schluss zwischen Phase und Neutralleiter stattfindet,
> schützt mich der FI-Schalter, oder nicht?

Nein.

Wenn Du (in gut isolierenden Schuhen) mit einer Hand die Phase
und mit der anderen den Neutralleiter greifst, gibt es sehr
gute Chancen, dass Du anschließend tot bist. Der FI hilft Dir
jedenfalls nicht - kann er gar nicht.

Wenn Du Dich selbst zweipolig als Verbraucher in einen
Stromkreis einschaltest, kann Dich keine Schutzmaßnahme der
Welt retten.

> Wenn DER Schluss zwischen einer Phase und z.B. meiner Hand an
> einem geerdeten Gehäuse stattfindet, war das wohl mein letzer
> Tag?

Keineswegs.

Der FI braucht ein paar Hundertstelsekunden, um einen Entschluss
zu fassen, aber dann macht er "Klick!"
Du bekommst, wie Günter richtig geschrieben hat, einen Schlag,
aber der FI begrenzt die Dauer der gefährlichen Körper-
durchströmung. Du hast gute Chancen, dass Du überlebst.

von Paul B. (paul_baumann)


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Possetitjel schrieb:
> Der FI braucht ein paar Hundertstelsekunden, um einen Entschluss
> zu fassen, aber dann macht er "Klick!"

In einer Verteilung ist der FI oft räumlich von den anderen Elementen
getrennt, damit man ihm zum Dank ohne Komplikationen die 
Lebensrettungsmedaille umhängen kann.
;-)
MfG Paul

von Mani W. (e-doc)


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Wer schon mal ein Kabel bei einpoliger Phasentrennung (ohne N) 
abgezwickt
hat, machte vielleicht die Erfahrung, daß der FI trotzdem "fliegt"...

von Paul M. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Wer schon mal ein Kabel bei einpoliger Phasentrennung (ohne N)
> abgezwickt

Wie, mit unisoliertem Seitenschneider?

> hat, machte vielleicht die Erfahrung, daß der FI trotzdem "fliegt"...

Oder meinst du wenn man das Licht ausschaltet fliegt der FI?

von Paul B. (paul_baumann)


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Paul M. schrieb:
> Oder meinst du wenn man das Licht ausschaltet fliegt der FI?

Sagt mal: Könnt ihr denn den FI nicht mal vernünftig auf der Hutschiene
einrasten, damit er nicht fliegen kann?

MfG Paul

von Jobst Q. (joquis)


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Mani W. schrieb:
> Wer schon mal ein Kabel bei einpoliger Phasentrennung (ohne N)
> abgezwickt
> hat, machte vielleicht die Erfahrung, daß der FI trotzdem "fliegt"...

Wenn Neutralleiter(blau) und Schutzerde (gelb-grün) hinterm FI 
miteinander verbunden werden, verteilt sich der Rückstrom auf beide 
Kabel. Da der Hinstrom der Phase(n) dann nicht mehr dem Rückstrom durch 
den Neutralleiter entspricht, löst der FI aus. Das gilt aber nur, wenn 
irgendwo im FI-Kreis Strom fließt.

: Bearbeitet durch User
von Dominik J. (d-r-j)


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Jobst Quis schrieb:
> Wenn Neutralleiter(blau) und Schutzerde (gelb-grün) hinterm FI
> miteinander verbunden werden, verteilt sich der Rückstrom auf beide
> Kabel. Da der Hinstrom der Phase(n) dann nicht mehr dem Rückstrom durch
> den Neutralleiter entspricht, löst der FI aus.


Das stimmt.

Jobst Quis schrieb:
> Das gilt aber nur, wenn
> irgendwo im FI-Kreis Strom fließt.

Das Stimmt nicht ganz. Der FI kann auch auslösen, wenn vor dem FI ein 
Strom fließt.

Wenn Blau und Grün-gelb hinter dem FI verbunden sind, kann der Strom der 
vor dem FI fließt über den Neutralleiter(Blau) durch den FI zu Grün-Gelb 
fließen.
Im FI-Kreis muss dabei kein "Normaler" Strom fließen.

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