Forum: PC Hard- und Software Notebook Mikrofon stören


von Pascal Bacher (Gast)


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Hallo zusammen,

mir kommt gerade ein Thema in den Kopf, das wahrscheinlich von vielen 
als paranoid angesehen wird.

Und zwar geht es um die Sicherheit am Notebook. Die Kamera kann man ja 
einfach mit einem Streifen abkleben. Aber wie sieht es mit dem Mikrofon 
aus? Natürlich kann man das Kabel abknipsen oder die Steckverbindung 
lösen. Aber das für meine Idee nicht passend.

Gibt es eine Möglichkeit, das integrierte Mikrofon über einen Störsender 
oder Rauschgenerator zu stören? Störsender auf Funkbasis wird nicht 
funktionieren, da das Mikro ja direkt angebunden ist.

Habt Ihr eine Idee, wie man das realisieren könnte?

Viele Grüße,

Pascal

: Verschoben durch Moderator
von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Wirf den mp3-Spieler an und lass den ganzen Tag Bluegrass plärren. Das 
schreckt jeden NSA-Agent ab.
Alternativ: Schalte das Notenbuch einfach mal ab.

von Pascal Bacher (Gast)


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Hi Micha und danke für Deine Antwort.

MP3 ist nicht die Lösung und Ausschalten auch nicht sinnig.

Zum besseren Verständnis mal ein konkreter Anwendungsfall. Unternehmer 1 
stellt Unternehmer 2 ein Produkt vor, dass es so noch nicht gibt. Die 
Präsentation hat U1 auf seinem Notebook. Die Kamera hat U1 abgeklebt. 
Der böse Hacker aber hat bereits vor Wochen das Notebook von U1 mit 
einem Trojaner ausgestattet, der, sobald das Gerät angeschaltet ist, 
auch das Mikrofon abhört.

Daher meine Frage, ob man das Mikro hardware-seitig temporär stören 
kann.

Liebe Grüße

von ?!? (Gast)


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Und wie unterhalten sich Unternehmer1 und Unternehmer2 miteinander, wenn 
das Mikrofon nicht geht? Zeichensprache? Ach nein, Kamera ist ja auch 
abgeklebt... Ich denke, das ist nicht das passende Szenario.

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Pascal Bacher schrieb:
> Der böse Hacker aber hat bereits vor Wochen das Notebook von U1 mit
> einem Trojaner ausgestattet

In diesem Fall hat er auch Zugriff auf die Dateien, braucht also das 
Mikro nicht.
Wenn es um Geheimhaltung von Firmengeheimnissen auf dem PC geht, hilft 
nur eines: kein Netzwerk benutzen. Kein Netzkabel einstecken, WLAN 
stillegen. Alles andere ist nur Augenwischerei. Die üblichen 
Drei-Buchstaben-Vereine geben jede Menge Geld aus, um Zero-Day-Exploits 
zu nutzen. Das heißt, eine Firewall und ein Virenscanner sind nur ein 
schlechter Witz, aber kein Schutz.
Klemme das Netz ab. Solange irgendjemand per Kabel oder Funk zugreifen 
kann, ist es unsicher.

von Pascal Bacher (Gast)


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In diesem Fall sitzen sich Unternehmer 1 und Unternehmer 2 gegenüber. 
Eine klassische Produktvorstellung oder Besprechung in externen Räumen 
bzw. Räumen von Unternehmer 2

von Pascal Bacher (Gast)


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Micha H. schrieb:
> Pascal Bacher schrieb:
>> Der böse Hacker aber hat bereits vor Wochen das Notebook von U1 mit
>> einem Trojaner ausgestattet
>
> In diesem Fall hat er auch Zugriff auf die Dateien, braucht also das
> Mikro nicht.
> Wenn es um Geheimhaltung von Firmengeheimnissen auf dem PC geht, hilft
> nur eines: kein Netzwerk benutzen. Kein Netzkabel einstecken, WLAN
> stillegen. Alles andere ist nur Augenwischerei. Die üblichen
> Drei-Buchstaben-Vereine geben jede Menge Geld aus, um Zero-Day-Exploits
> zu nutzen. Das heißt, eine Firewall und ein Virenscanner sind nur ein
> schlechter Witz, aber kein Schutz.
> Klemme das Netz ab. Solange irgendjemand per Kabel oder Funk zugreifen
> kann, ist es unsicher.

Gehen wir davon aus, das der U1 durchaus sicherheitsbewusst ist und 
keine sicherheitsrelevanten Daten auf dem Notebook gespeichert hat. Die 
Präsentation, sagen wir, ist ohne die Erklärungen von U1 nicht von 
nutzen.

von kast (Gast)


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Micha H. schrieb:
> Klemme das Netz ab. Solange irgendjemand per Kabel oder Funk zugreifen
> kann, ist es unsicher.

bei Kabel funktioniert das offensichtlich.
Wie kann ich sicher sein, dass mein WLAN auch wirklich aus ist,
nur weil meine Led nun rot ist, anstatt blau?

von abc.def (Gast)


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Halte ich durchaus für ein realistisches Szenario, heutzutage. 
Insbesondere, da man nicht weiß, welche Position der TO hat. Mic halte 
ich sogar für noch gefährlicher, als wie Cam, denn die Cam sieht nur, 
was in der Richtung ist. Und dann kommt noch das Lippen-Ablesen dazu... 
Mic nimmt alles auf, und erzeugt noch weniger Daten.
Im Hochspannungs-Bereich gibt es die Vorschrift der sichtbaren 
Trennstelle, und Erdungsbügel. Das würde ich an dieser Stelle auch so 
sehen. Deshalb ist SW unsicher. Wenn Mic-Klinke vorhanden ist, einen 
Kurzschluß-Stecker verwenden. Und dann hoffen, daß internes Mic und 
Klinke denselben ADC benutzen. Wirklich sicher ist nur Aufmachen, löten.

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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kast schrieb:
> Wie kann ich sicher sein, dass mein WLAN auch wirklich aus ist,
> nur weil meine Led nun rot ist, anstatt blau?

Die meisten Laptops haben ein Modul eingebaut. Rupf's raus, dann kann 
die LED mit sich selber spielen.
Man kann stattdessen auch einen Scanner daneben stellen und abhören, um 
sicher zu sein. Das passt dann wenigstens auch zum Unterforum :-)

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Möglicherweise hilft es, einen Klinkenstecker (ohne irgendwas dran) in 
die Buchse fürs externe Mikrofon zu stecken. Dabei wird das interne 
meist abgeschaltet und man macht Nichts kaputt ...

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Pascal Bacher schrieb:
> Habt Ihr eine Idee, wie man das realisieren könnte?

Mikrofon ausbauen und nur bei Bedarf ein externes Mikrofon anschließen?

kast schrieb:
> Wie kann ich sicher sein, dass mein WLAN auch wirklich aus ist,
> nur weil meine Led nun rot ist, anstatt blau?

Wlan.Karte ausbauen, die LED wird per Software angesteuert und ist daher 
manipulierbar.

abc.def schrieb:
> Wirklich sicher ist nur Aufmachen, löten.

üblicherweise sind die internen Komponente (Lautsprecher, Antennen, 
Mikrofon...) über Kabel am Notebookmainboard angeschlossen. Einfach den 
Stecker ziehen reicht da schon, den Lötkolben brauchts sicher nicht. 
Wenn das Mikrofon wirklich fest eingebaut sein sollte, dann sollte man 
es nicht auslöten (beschädigungsgefahr für die Platine) sondern mit 
einem Tropfen Sekundenklebr stilllegen.

von Schreiber (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Dabei wird das interne
> meist abgeschaltet...

...manchmal aber eben nur per Software und damit unzuverlässig!

von Harald W. (wilhelms)


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Pascal Bacher schrieb:

> Die Kamera kann man ja einfach mit einem Streifen abkleben.
> Aber wie sieht es mit dem Mikrofon aus?

Auch abkleben. Am besten mit einem Streifen Schaumstoffband.

von Max B. (theeye)


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Bau einen Schalter ein welcher die Leitung zum mikro schaltet.

Gruß Max

von lrep (Gast)


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Pascal Bacher schrieb:
> Natürlich kann man das Kabel abknipsen oder die Steckverbindung
> lösen. Aber das für meine Idee nicht passend.

Welches ist deine Idee?

von N. A. (hannilein)


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Pascal Bacher schrieb:
> mir kommt gerade ein Thema in den Kopf, das wahrscheinlich von vielen
> als paranoid angesehen wird.

Onlinige aufgeklappte Notebooks wurden schon dafür benutzt, poppende 
Pickelfaces auszuspähen. Das ist nix neues.

von comint (Gast)


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Hallo,

wenn du einen Laptop in deinem Szenario einsetzen willst, und wirklich 
wirklich wirklich sicher sein willst, hilft im Vorfeld nur die 
Vorbereitung auf das Szenario.

Einfach mal schnell was hinlegen geht nicht.

Es hat schon seinen Grund, warum ich früher Tastaturen und Mäuse und 
Monitore aufschrauben musste, diese auf zusätzliche Einbauten, 
ausgehende Strahlung (aka Funk) und einige andere Dinge prüfen sollte, 
anschliessend das Gerät wieder zugemacht habe und ein oder mehrere 
Siegel über die Schrauben geklebt habe.

In gewissen Räumen durften nur Geräte mit eben diesen Siegeln eingesetzt 
werden.

Also - ein Laptop, das kein Mikrofon hat, verwenden, oder dieses vorher
ausbauen und zur Sicherheit ein Mittel finden, spätere Manipulationen 
entweder zu verhindern oder sichtbar zu machen. Und wenn der Aufkleber, 
der dazu dienen soll, nun versehentlich durch den Reissverschluss der 
Laptoptasche angerissen wurde - nun, entweder das erkennt man, oder im 
Zweifel geht man davon aus, das jemand dran war und böses getan hat.

Soviel zu meinen Gedanken am frühen Morgen...

von DasOhr (Gast)


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Zum Mikrofon: Je nach Konstruktionsprinzip kann man es schon stören, 
auch mit starken elektromagnetischen Feldern. Die Frage wäre allerdings, 
inwieweit der Rechner das mitmacht. Nur was nutzt das schon.

Bitte nicht vergessen, es gibt noch weitere nette Teile, die abgehört 
werden können. Z.B. Mobiltelefon, Telefonanlagen, usw. ... Was das eine 
"Ohr" nicht mitbekommt, kann ev. mit dem anderen ergänzt werden.

Demnächst oder heute schon mit Nutzungs-, Gesten- und/oder 
Sprachsteuerung:
Drucker/Kopierer, Beamer, TV-Geräte, Autos, Waschmaschinen, 
Kühlschränke, Raumthermostaten, Jalousiesteuerung, Lichtsteuerung... 
(beliebig erweiterbar)

Mal davon abgesehen hilft Abziehen/Ausschalten des Netzwerks/WLAN nicht 
wirklich, denn aufgezeichnete Audiodaten sind später bei 
wiederhergestelltem Internetzugang/"Softwareupdate" übermittelbar.

In alten Filmen gab es so lustige Dinge wie Lasermikrofone und 
Minispione. Heutzutage ist das zumeist Elektromüll dank der vielen 
kleinen "freundlichen" Helferlein, die jeder freiwillig kauft und nutzt.

Halbwegs sicher sind heutzutage eher "analoge" Medien, wie Papier und 
Stift in einem Raum ohne Stromanschluss, ohne Elektrogeräte und sehr 
dicken Wänden. Aber wer will schon ins Kloster. Wahlweise ist ein 
gemütlicher Strandspaziergang mit lauter Brandung auch nicht zu 
verachten. Ich seh da zukünftig grosses Meetingtourismus-Potential für 
die Küstenregionen bei Sturmwarnungen g

von ??? (Gast)


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Daa Problem ist noch schlimmer. Man kann einen Trojaner platzieren, der 
im entscheidenden Moment die Audio-Daten speichert und erst später über 
das Netz versendet. Damit ist auch das vorübergehende abklemmen des 
Netzwerks nicht sicher. Da hilft nur Verzicht auf Rechentechnik oder 
zertifizierte (im Zweifel selber geprüfte) Technik ohne Mikro, Kamera, 
Netzwerk, WLAN und von aussen zugänglichen USB. Das Ganze versiegelt. 
Daten kommen nur durch Siegelbruch und internen USB/Netzwerk o.ä. drauf. 
Anschließend neu prüfen und versiegeln.

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

oder einfach damit leben lernen:

Weder NSA noch CIA oder der "böse" Russe/Chinese wird es interessieren 
was du als "Normalmensch" mit deinen Gegenüber besprichst oder wie du 
aussiehst bzw. ob dein Zimmer  Werkstatt  Arbeitsraum usw. aufgeräumt 
ist.

Auch wie du deine Freizeit verbringt, ob du dir Po*n*s rein ziehst oder 
ob du Links- /Rechtsradikal bist, interessiert den NSA usw. erst dann 
wenn du eine wirklich wichtige Person aus Politik/Wirtschaft bist bzw. 
dich als Aktivist in die inneren Angelegenheiten von "speziellen" 
Staaten/Institutionen einmischen willst -
und das dürften bzw. werden die wenigsten hier sein.

Willst du bei so einen "Verein" oder andere Hochsicherheitsbereiche 
arbeiten wirst du sowieso, sogar offiziell durchleuchtet werden.

Gegen die zufälligen Lauscher die an uns "Normalbürger"  interessiert 
sind - also die "einfachen" Kriminellen/Spanner usw. kann man sich mit 
allgemein zur Verfügung stehender Software/Hardware und den Einsatz des 
gesunden Menschenverstandes ausreichend schützen.

Praktiker

von Rudi Radlos (Gast)


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"Praktiker" schrieb:
> oder einfach damit leben lernen:

So manches Hotelzimmer hatte früher schon Augen und Ohren. Sollte das 
heute anders sein? Falls Du einen wichtigen Vertrag verhandelst, würde 
ich da noch etwas gründlicher darüber nachdenken.

von uwe (Gast)


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Soundkarte deaktivieren oder treiber deinstallieren...

von Max D. (max_d)


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uwe schrieb:
> Soundkarte deaktivieren oder treiber deinstallieren...

Du klebst auch über einen Riss in ner Brücke ein Stück Panzertape oder ?

Wirklich sicher kannst du dir nur sein wenn DU die Hardware gebaut hast.

Ansonsten hilft gegen 0815 Wirtschaftsspionage wohl auch die Verwendung 
eines obskuren OSes. Welcher Spion macht sich schon die Mühe für die 
0,00001% der Leute einen Virus zu schreiben der sagen wir auf haiku (ist 
quasi das Bielefeld unter den OSen ^^)läuft. Das ist so wie die 
Alarmanlage an deinem Haus. Die schützt NICHT gegen Einbrecher, aber die 
motiviert ihn lieber deinen Nachbarn zu plündern.
Wenn jetzt natürlich jemand gezielt dich anvisiert, dann hilft das auch 
nix.

von Pascal Bacher (Gast)


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Vielen Dank für Eure nützlichen, als auch teilweise nicht 
nachvollziehbaren, oberflächlichen Antworten =)

Ich komme damit zu dem Fazit, dass es nicht möglich ist ein Notebook 
Mikrofon durch einfaches "Stören" der Funktion zu berauben.

Trotzdem vielen Dank und einen schönen Tag zusammen.

Viele Grüße

Pascal

von Max D. (max_d)


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Pascal Bacher schrieb:
> Ich komme damit zu dem Fazit, dass es nicht möglich ist ein Notebook
> Mikrofon durch einfaches "Stören" der Funktion zu berauben.

Naja, du kannst einen einzelnen Ohrhörer draufkleben (oder klemmen) und 
ein lautes Signal (am besten was in Richtung rauschen) draufgeben. Das 
dürfte ziemlich störend sein bei der Lauschung.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Evtl könnte man mit einer Ultraschallquelle eine nicht perfekt 
ausgelegte Mikrofonvorstufe ganz schön durcheinanderbringen, 
insbesondere wenn man es darauf anlegt Aliasing in den Wandlern zu 
erzeugen... aber bitte nicht vergessen dass diese Frequenzbereiche für 
Tiere nicht unbedingt unhörbar oder angenehm sind!

von Paul B. (paul_baumann)


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Andy D. schrieb:
> aber bitte nicht vergessen dass diese Frequenzbereiche für
> Tiere nicht unbedingt unhörbar oder angenehm sind!

Ja, man darf eben nicht vor die Hunde gehen...
;-)

MfG Paul

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Pascal Bacher schrieb:
> Gibt es eine Möglichkeit, das integrierte Mikrofon über einen Störsender
> oder Rauschgenerator zu stören?

Die einzige besteht darin, ein Gerät mit einem Lautsprecher darin, das 
ein Störgeräusch von sich gibt, direkt auf das Mikrophon zu legen. Oft 
sind die Stellen, an denen das Mikrophon im Notebook verbaut ist, 
gekennzeichnet; sind sie es nicht, wird es schwierig.

Man könnte sich natürlich darauf verlassen, daß das Notebook das interne 
Mikrophon abschaltet, sobald ein externes angeschlossen wird (das 
wiederum könnte ein simpler Kurzschlusstecker sein), aber ... im Satz 
steht das wichtige Schlüsselwort "verlassen". Eben: Nicht jede 
Notebook-Audio-Hardware macht das zwingend so.

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