Forum: Offtopic Umfrage (Studenten):Werden PSoC- Schaltkreise im Studium erwähnt?


von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Hallo Studenten!

An Euch geht die Frage, ob Ihr mit den Begriffen "PSoC" bzw. "CYPRESS" 
(dem Hersteller) etwas anfangen könnt, ob diese Schaltkreisfamilie 
vielleicht sogar zu Eurer Ausbildung gehört.

Hintergrund der Frage ist mein Artikel im "Funkamateur" zu diesem Thema, 
der im März erscheinen soll. Darin habe ich erwähnt, dass ich bei 
Kontakten mit mehreren Elektronik- Studenten feststellen musste, dass 
PSoC ein Fremdwort für sie ist.

Schön wäre es zu erfahren, dass dem nicht so ist. Ich bin gespannt auf 
Eure Antworten!

: Verschoben durch User
von ehemaliger Student (Gast)


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Das hättest du vielleicht VOR Verfassen und Veröffentlichen des Artikels 
Recherchieren sollen ;-)

In meinem Studium wurde nix explizit davon erwähnt...
Ich kenn sie trotzdem. War ja doch mal relativ viel Werbung in der 
Fachpresse geschaltet....
Genutzt hat es wohl nicht so viel....

von jemand (Gast)


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Studium an der Universität (FR Mechatronik mit Mikrosystemtechnik), mir 
wäre das SoC geläufig gewesen, das P musste ich nach schauen, aber die 
Funktion war nach Lesen der ersten Überschrift klar.

von Markus F. (blackflip)


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Ich bin derzeit im 5. Semester und bei mir wurde das an der FH noch 
nicht erwähnt.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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ehemaliger Student schrieb:
> Das hättest du vielleicht VOR Verfassen und Veröffentlichen des Artikels
> Recherchieren sollen ;-)

Ja, da gebe ich Dir Recht.

Ich habe es aber sinngemäß so formuliert, dass sich meine Feststellung 
auf die mir bekannten Studenten bezieht. Und diese Kontakte fand ich 
an der Hochschule Hamm- Lippstadt (Tag der offenen Tür) sowie in den 
Verfassern von techn. Youtube- Beiträgen.

Danke für Eure bisherigen Beiträge!

von klausr (Gast)


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Markus F. schrieb:
> Ich bin derzeit im 5. Semester und bei mir wurde das an der FH noch
> nicht erwähnt.

Naja, die PSoC sind auch m.E. nichts (mehr) besonderes. Es sind normale 
uC, die halt noch einiges an Peripherie mit auf dem Silizium haben. 
Etliches von dem, was da mit dabei ist, ist inzwischen Standard, also 
SPI (in allen Variationen), PWM, Timer, Komperatoren, DAC, ADC usw. 
Besonders sind noch die Filter und OpAmps. Aber, Filter lassen sich oft 
besser durch ADC+digitalen Filter nachbilden. Braucht man einen OpAmp, 
kommt der eben mit auf die Platine mit drauf, dann kann man auch einen 
nehmen, der genau für das Problem passt. Ebenso bei den digitalen 
Filtern. Die PSoC gibts ja schon etliche Jahre, und wie die raus kamen, 
habe ich sie mir genauer angeschaut. Evtl. gibts da inzwischen Features, 
die sie wieder interessanter machen. Das Problem bei analogen 
Funktionsblöcken ist halt, dass sie selten so flexibel sind, um dann mit 
eine große Bandbreite von "analogen" Probleme zu erschlagen. Das klappt 
in der "digitalen Domain" mit FPGAs halt viel besser. Analoge FPGAs, 
also FPAA oder EPACs habe sich ja auch nie durchsetzen können.

von ... (Gast)


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Ich kenne es nicht aus dem Studium...Aber da wird auch nich gelehrt 
welcher hersteller was zusammen zimmert.

von High Voltage (Gast)


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Ich habe den PSoC in einer Master Vorlesung in einigen Übungen gehabt.
Ich bin sehr begeistert von der Idee, ein analoges Design mit auf den 
Chip zu bringen, das trauen sich nicht viele.
Analog ist halt superschnell und bei einigen Anwendungen sehr bequem. 
Vor allem hat man ein bequemes Hardware-Software Co-Design, was man 
nicht hat, wenn man sich die Platine selbst zusammenstellt.

von Paul (Gast)


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Hab das 7. Semester gerade abgeschlossen an einer FH, SG Elektrotechnik 
FR Nachrichtentechnik.
Behandelt wurden Atmels AVRs, damit gab es auch einige Übungen (im 4. 
Semester). Im 7ten haben wir uns mit der Bilderkennung auf PC und 
RaspberryPI beschäftigt, von den genannten ICs ist mir durchs Studium 
keiner bekannt.

von Lothar (Gast)


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DH1AKF K. schrieb:
> PSoC ein Fremdwort

Wird durchaus erwähnt aber: die PSoC3 (8051) Kits waren immer sehr 
teuer, die PSoC5 (M3) Kits auch, erst für PSoC4 (M0) gibt es jetzt was 
günstiges:

http://www.cypress.com/?rID=92146

Aber es gibt auch reichlich andere 8051 und ARM mit Analogteil, wo es 
sehr günstige Kits gibt, die heissen nur nicht PSoC:

http://www.ftdichip.com/Products/ICs/FT51.html

http://www.nxp.com/products/microcontrollers/cortex_m0_m0/lpc1100/series/LPC11A00.html

von gg (Gast)


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An einer Uni (an der FH mag das anders sein) werden sowieso kaum 
konkrete Bauteile vorgestellt.
Mal von dem üblichen Kleinkram und später etwas mit FPGAs (auf fertigen 
Boards natürlich) abgesehen.

Sowas kann/muss man sich selbst anschauen (wobei der PSoC jetzt wirklich 
nur einer unter vielen Mikrocontrollern ist - von dem Analog Kram mal 
abgesehen aber das lässt sich i.d.R. eh besser extern realisieren)

von drama (Gast)


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Kann man auf dem PSoC mittlerweile eigentlich kleine digitale Designs 
mit VHDL oder Verilog beschreiben? Ist die Software mittlerweile 
brauchbar und für was anderes als Windows verfügbar?

von user (Gast)


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Im PSoC lassen sich kleine Designs in Verilog beschreiben

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Also ich war, was wirkliche Bauteile/Hardware usw. anging, etwas 
enttäuscht. Ich bin so gut wie durch mit dem Bachelor-E-Technik an einer 
FH.

Was wir Hardware-Nah gemacht haben, waren 2 Versuche einer Regelung via 
SPS und ein Semester lang Vorlesung Mikrokontrollerprogrammierung mit 
Praktikum (Assembler mit 80C535 [oder 353?]). Also ein Steinzeit-µC mit 
externem Speicher... Aber was die Pflichtveranstaltungen angeht, war es 
das eigentlich. Eine Vorlesung hatten wir noch, in der wir 2-3 mal im 
Labor waren und haben eine Software für ein DSP-Board geschrieben. Aber 
um ehrlich zusein hätte die Software genau so gut auf dem PC laufen 
können.
Der Rest war eher Theorie. Also wie funktioniert ein Halbleiter, wie ein 
OP, was sind ADCs/DACs, Nachrichtentechnik, viel Mathe und 
PC-Programmierung/PC-Kram (C, C++, C#, Netzwerke, Numerische Mathematik, 
Algorithmen).. OP-Schaltungen und ADCs usw muss man ja auch verstehen, 
aber im ganzen Studium hört man nichts von DIP, SOIC, Reflow, Stencil, 
PLL, 7400, .... Man hat mal so n bisl mit LTSpice rumgemacht aber sowas 
wie EAGLE oder so kam auch nicht dran.

Da liegt es dann an den Wahlpflichtfächern. Ich hatte da z.B. µC 
Programmierung in C (Parallel zur ASM Programmierung mit dem selben µC), 
dann n Semester später µC-Praxis (war dann mit PIC18) und PCB-Design..

Ich habe jedenfalls von den PSoCs von Cypress gehört, aber nur, weil ich 
mich Hobbymäßig mit der Hardware beschäftige und wirklich was von 0 
baue. Im Studium wurde nichts von Microchip, Atmel, Cypress, ARM oder 
sonst was erzählt, zumindest nicht in den Pflichtvorlesungen.


Wenn die Bachelorarbeit durch ist, werde ich mich auch mal an das 
PSoC4-Board setzen, was ich hier noch habe..


DH1AKF K. schrieb:
> An Euch geht die Frage, ob Ihr mit den Begriffen "PSoC" bzw. "CYPRESS"
> (dem Hersteller) etwas anfangen könnt, ob diese Schaltkreisfamilie
> vielleicht sogar zu Eurer Ausbildung gehört.

Also Antwort steht oben. Du kannst aber auch mal nach DIP8 oder PIC 
fragen. Da könnte es besser aber auch nicht gut aussehen.


ehemaliger Student schrieb:
> War ja doch mal relativ viel Werbung in der
> Fachpresse geschaltet.

Was gibts denn da so? Also beim REAL hier um die Ecke gabs nur c't 
Hacks, Funk-Amateur und Elector, wobei seit diesem Jahr kein Elector 
mehr im Regal ist, vermutlich nicht genug gekauft. Und die normale c't 
oder Connected Home oder sowas zähle ich nicht dazu.

von Walter Braun (Gast)


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Diese Chips scheinen mir recht überflüssig zu sein. Wozu zwei 
Mikrocontroller in einem Chip!? Wenn sowas wirklich benötigt wird, lädt 
man es als SoftCore in einen FPGA.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Damit hier keine Missverständnisse auftreten:

Es geht nicht um Für oder Wider PSoC, sondern um den Bekanntheitsgrad 
unter Studenten, (die ja mal ihre Kenntnisse in der Praxis anwenden 
sollen.)

Und hätte ich nach PIC gefragt, wäre wohl ein ähnliches Ergebnis zu 
erwarten.

Deutschsprachige Literatur zum Thema: Da bringen Amazon und Google 
lediglich drei Titel, die sich noch mit PSoC1 , allenfalls PSoC3 
befassen, also hoffnungslos veraltet sind.

Interessant war auch die Frage nach aktuellen Fachzeitschriften. Ich 
kenne noch die "mc" und die "Chip". Gibt es jetzt etwas ähnliches?

von genervt (Gast)


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DH1AKF K. schrieb:
> Es geht nicht um Für oder Wider PSoC, sondern um den Bekanntheitsgrad
> unter Studenten, (die ja mal ihre Kenntnisse in der Praxis anwenden
> sollen.)

Warum sollte proprietärer Nischenkram im Studium vermittelt werden?

von Jay (Gast)


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Das ist jetzt so ein Fanboy-Ding, oder? "Die armen armen Studenten, die 
lernen heutzutage ja nix, nicht mal PSoC" ... Wie man hier 
Beitrag "Morse- Decoder mit PSoC" sehen kann, liebst du es 
einen Entwurf möglichst kompliziert zu machen, damit ein PSoC die 
"ideale" Lösung des selbstgemachten Problems ist.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Naja, was soll das Bashing. Fakt ist, daß man mit einem PSoC5 Sachen 
machen kann, die momentan mit keiner anderen Plattform so realisierbar 
sind. Z.B. ne komplette Waage. Und das scheint mir auch der anvisierte 
Markt für diese Cypress-Linie zu sein.

Klar muß man im Studium nicht jede Minilösung kennenlernen. Eigentlich 
sollte man schon vor Beginn des Studiums zumindest grob wissen was 
Cypress macht. Also wenn man wirklich Interesse hat. Und das gilt 
natürlich auch für die gefühlt 100 Konkurrenten von Cypress.

Ich verstehe nicht, wieso ein Studium immer so weltfremd sein muß. Da 
scheint sich selbst in Jahrzehnten nichts zu ändern. ärgerlich

von Pete K. (pete77)


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PSoC scheint ja ein Markenname von Cypress zu sein. Warum sollte man im 
Studium genau eine Linie von einem Hersteller lehren?
Ein Studium sollte da schon breiter aufgestellt sein und auch mehr die 
Grundlagen lehren (Meine Meinung).

von Franz N. (abnoname)


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Richtig, PSoC ermöglicht eine integrationsdichte (-> Platz), die mit 
keinem anderen me too Controller auf dem Markt machbar ist.

Man sollte sich damit beschäftigen, was ein PSoC kann, ehe man die Chips 
mit NXP, ST etc. vergleicht. Es ist eben kein Prozessor mit fester 
Peripherie.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Nun ist das Thema also "Off Topic".

Wikipedia:

"In Internet-Foren werden themenfremde Beiträge bisweilen von den 
Moderatoren oder Administratoren in spezielle Foren verschoben mit dem 
Hinweis, dass diese off-topic seien. Dies ist vor allem dann der Fall, 
wenn sich die Diskutanten vom eigentlichen Thema entfernt haben und ein 
anderes Thema debattieren."

Ist vielleicht ganz gut so, denn "µC und Mikroelektronik" wird ja 
ständig von den einfältigsten Anfängern geflutet. Man sollte über Topic 
"Anfängerfragen" nachdenken.

Nach wie vor bin ich an Meinungen der (auch ehemaligen) Studenten 
interessiert.

Übrigens: Mein Morsedecoder mit PSoC läuft mit WebSDR trotz aller 
Kompliziertheit... Ein vorführbares Ergebnis wird demnächst unter 
"Projekte" zu finden sein.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hab ich auch schon beobachtet. Bestimmte Mods scheinen querzulesen und 
dann die falschen Schlüsse zu ziehen. Das ist nicht das erste Mal!

Gehört doch eigentlich nach Ausbildung&Beruf.

Als ehemaliger Student kann ich dir sagen, sie kamen bei uns aus 
zeitlichen Gründen nicht vor. Schlicht weil es sie damals noch nicht 
gab. Und außerdem fand man es sinnvoll, uns mit einem Semester z.B. wie 
berechne ich einen 50Hz Eisenkerntrafo zu beschäftigen. Die FH Bingen 
kann ich daher nur Wahnsinnigen empfehlen. Das kann nur in einer 
Depression oder Augen durch und fertig, enden.

Dein Morsedekoder ist ja ganz nett, brauch aber kaum jemand. Was 
wirklich interessant wäre und den PSoC gut fordern würde, wäre eine 
Sprachsteuerung. Da sehe ich auch riesigen Bedarf.

von Franz N. (abnoname)


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An der TU Chemnitz in der Vorlesung Schaltkreis- / ASIC- entwurf wird 
der PSoC mal kurz erklärt und behandelt. Aber erst nach meiner Zeit 
dort.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Fazit:

Behandelt im Studium:       4

nicht behandelt:            7

Off Topic :                10 Beiträge

Leider können in dieser Rubrik (OT) nur angemeldete Nutzer posten.

Danke für alle Beiträge! Somit kann ich meine Aussage getrost stehen 
lassen:

" PSoC unter Studenten weitgehend unbekannt..."

Und vielleicht auch unter Dozenten.

Das wirft kein gutes Licht auf die deutsche Präsenz von CYPRESS, die 
noch nicht einmal eine eigene Website aufzuweisen hat.

von Falk B. (falk)


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@ DH1AKF K. (wolfgang_kiefer)

>" PSoC unter Studenten weitgehend unbekannt..."

>Und vielleicht auch unter Dozenten.

>Das wirft kein gutes Licht auf die deutsche Präsenz von CYPRESS, die
>noch nicht einmal eine eigene Website aufzuweisen hat.

Denkst du Cypress macht wie wild Werbung an den Unis und verschenkt 
tonnenweise Evalboards?

Ich hatte mal eine Kalender von 1997 geschenkt bekommen (1998). Damals 
war ich Praktikant bei HP. Dort war war als Comic ein "System on a Chip" 
drauf. Damals war das der letzte Schrei (mehr oder weniger). Heute ist 
das schlicht Usus und es gibt andere Buzzwords und Hypes, (IoT, Internet 
of Things). PSoC ist doch am Ende "nur" ein konsequentes Fortsetzen der 
Intergation von Komponenten. Das kann jeder Depp heute sehen. Wo vor 
10-20 Jahren noch ein ganze Bord mit einer handvoll großer ICs + viele 
Zwischenlogik gebraucht wurde, ist heute alles vollintegriert auf einem 
Chip drauf. Bestest Beispiel der Raspberry Pi (Ok, dort ist mehr als EIN 
großer IC drauf, aber was im Haupt-IC drinsteckt ist schon ein bisschen 
Wahnsinn!). Oder jede moderne Mikrocontroller. Oder, oder, oder.

PSoC ist Usus, so wie das ohmsche Gesetz.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was hast du gedacht, daß Amerikaner in der Lage sind eine neue Form von 
Wasser zu erfinden? Natürlich kochen die ganz gewöhnlich. Sie vermarkten 
aber meist besser!

Den Mix der PSoC findet man allerdings nirgendwo sonst bei öffentlich 
zugänglichen Chips. Einiges davon kann man mittels ADC und Algorithmen 
in Software nachbilden, aber sinnvoll davon nur einen kleinen Teil.

Cypress hat schon öfters Boards verschenkt oder fast verschenkt.

Aber da der Student von heute von Cypress noch nie was hörte (Wie oben 
ja als Fallstudie durchexerziert wurde), kann er auch kein Board 
geschenkt bekommen. Weil als Werbesendung wie Faller-Gewinnspielt landen 
sie leider noch nicht in Omas Briefkasten ;-)

Ein Semester Marktbeobachtung/-Übersicht fände ich gut.

von Helmut S. (helmuts)


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> Das wirft kein gutes Licht auf die deutsche Präsenz von CYPRESS, die
noch nicht einmal eine eigene Website aufzuweisen hat.

Cypress wirbt durchaus für deren PSOCs, aber die Anwendungen sind halt 
begrenzt.
Wenn speziell bei Messlösungen eine bestimmte Genauigkeit benötigt wird, 
dann kann halt der Analogteil der PSOCs eher nicht mithalten. Damit hat 
man dann nicht genutzte Hardware im PSOC die man aber mitbezahlen muss.

von Falk B. (falk)


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Der Versuch von analogen FPGAs war ein Schuß in den Ofen. Mit sowas ist 
kein Blumentopf zu gewinnen, eben weil viel zu schlecht im Vergleich zu 
einer problemangepassten Lösung. Lediglich spezialisierte Hardware, die 
dann aber eben EXAKT für den Einsatzzweck benutzt wird (Mini-Radio, 
Analolg Frontend etc.) sind erfolgreich gewesen.
Auch die Kombination aus CPU+ (kleinem)FPGA führen ein Schattendasein, 
bestenfalls die Soft- und Hard CPUs in "echten" FPGAs stehen da ein 
bisschen besser da.

Integrierte AD- und DA-Wandler haben sich erfolgreich durchgesetzt, 
ebenso wie Timer, UARTs, CAN, Ethernet, dicker RAM etc. Alles SoC.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Irgendwie dünkt es mir, daß man hier AVR und nicht Cypress sagen muß. 
Oder sehe nur ich diese Polarisierung auf bestimmte gängige Plattformen? 
Genauso schlecht weg kommen hier auf µC.net regelmäßig die Chips von 
Renesas.


Klar ist PSoC von Cypress nicht der Weisheit letzter Schluß und ich 
kenne einige deren Mängel. Mich verbindet mit diesen Chips die gleiche 
Haßliebe wie mit Microsoft.
Man kann mit den Dingern eben Sachen machen, die sonstwie schlicht 
unmöglich sind ohne Custom-Design. Als Beispiel einen kompletten 
DCF77-Empfänger. Einzig die Empfangsspule mit Kondensator und ein Quarz 
werden extern benötigt. Ich weiß, das Beispiel hinkt, da es billige 
spezialisierte Chips dafür gibt. Die können allerdings dann noch lange 
nicht gleichzeitig die Komfortsoftware realisieren. Dafür bräuchte es 
auch einen Prozessor!
Die Realisierung im PSoC ist dann übrigens komplett auslesesicher 
geschützt wie auf anderen Prozessoren nur die Software, was man bei 
einem Design aus externen OpAmps usw. nicht hat. Bei ungewöhnlichen 
Entwürfen kann das ein Vorteil sein.

Was die Qualität des Analogteils angeht, kann Wolfgang vielleicht mal 
Messungen des Störabstands posten, Spektrum usw. Bei den PSoC1 war das 
etwas dürftig. Würde mich interessieren, ob das bei den neueren Linien 
verbessert wurde.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Irgendwie dünkt es mir, daß man hier AVR und nicht Cypress sagen muß.

Musst du nicht.  Du kannst Cypress sagen, aber das wird deren Erfolg
trotzdem nicht weiter vorantreiben.  Die Gründe wurden ja schon
genannt, ob man sie nun wahrhaben will oder nicht.

(Auch AVR ist mittlerweile eher im Vorruhestand angekommen, und wird
in weiten Bereichen ARMs weichen.  Ich denke, darüber sind sich so
ziemlich alle einig.)

> Man kann mit den Dingern eben Sachen machen, die sonstwie schlicht
> unmöglich sind ohne Custom-Design. Als Beispiel einen kompletten
> DCF77-Empfänger. Einzig die Empfangsspule mit Kondensator und ein Quarz
> werden extern benötigt. Ich weiß, das Beispiel hinkt, da es billige
> spezialisierte Chips dafür gibt.

Genau darin liegt aber der Knackpunkt: der spezialiserte Chip ist
um eine Größenordnung oder mehr billiger als die PSoC-Variante.

Damit bleibt für PSoC eigentlich nur ein Nischenmarkt, bei dem sich
die Entwicklung eines spezialisierten Chips nicht lohnt und man dennoch
was von den Vorteilen der integrierten vorhandenen Analog-Hardware hat.

Dass es auch SoCs gibt, die einen DCF-Empfänger und Digitalelektronik
gemeinsam enthalten, zeigt jede x-beliebige DCF-Armbanduhr.

Interessant ist das Ding sicher vom technischen Standpunkt, aber das
allein macht eben noch keine allgemein akzeptierte Lösung draus.  Und
die Behauptung, Cypress wären die Götter im Integrieren analoger
Baugruppen mit einem Controller stimmt einfach nicht: schau dir einen
x-beliebigen Transceiver an (802.15.x z. B.), da gibt es ausreichend
auch SoCs, bei dem deutlich kompliziertere Analogtechnik mit einem
Controller gemeinsam integriert worden ist.  Allerdings eben
zugeschnittene Analogtechnik: brauchst du sie, kaufst du eben so ein
SoC, brauchst du sie nicht, kaufst du was anderes und bezahlst die
teure Chipfläche für den Analogkram nicht mit.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Damit bleibt für PSoC eigentlich nur ein Nischenmarkt, bei dem sich
> die Entwicklung eines spezialisierten Chips nicht lohnt und man dennoch
> was von den Vorteilen der integrierten vorhandenen Analog-Hardware hat.

... und ich sehe noch einen Markt: Die Verknüpfung von Analog- und 
Digitaltechnik in der Ausbildung. Das kann man mit PSoC oder SOC sehr 
gut demonstrieren.

Und wer es einen Tick schärfer will, der kann auch 192 Grundelemente 
(bei PSoC3, PSoC5LP) mit VERILOG verknüpfen. Damit kann man eigene 
Baugruppen entwerfen.

Und der Student braucht sich nicht allzu sehr mit Löten und 
Leiterplattengestaltung / -Änderungen usw. herumärgern, weil eben alles 
am PC programmiert und grafisch editiert wird.

Auch für mich selbst, einen ehemaligen PC- Programmierer, Hobby- Bastler 
und Amateurfunker bieten die PSoC's bisher ungeahnte Möglichkeiten. Ich 
spreche also nicht für den µC- Profi, sondern sehe es von der Warte des 
ambitionierten Hobby- Bastlers.

Wenn man das Forum verfolgt, kann man sehr viele "Anfängerfragen" 
finden. Diese Teilnehmer sind natürlich mit dem PSoC ziemlich 
überfordert...

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja super, jetzt ist mein ganzer Post weg... Warum gibt es bei µC.net 
alle paar Tage diese Aussetzer?


Die PSoC5LP basieren auf ARM und ich schrieb schon vor Jahren das ARM 
sie alle wegblasen wird außer den reinen PC-Prozessoren.

PSoC sind auf billig gemacht, was Cypress ermöglicht die Dinger bei 
Großkunden supergünstig abzugeben. Sonst wäre auch kein Chip von denen 
in einem iPhone ;-)
Übrigens laufen die ARM im PSoC nur mit langsamen 67MHz. Man vergleiche 
das mit den z.B. STM-Taktfrequenzboliden.

Es ist schön einen mixed-Mode Chip für irgendwas zu haben, nur kann man 
keinen kaufen für eine exotische Norm. Selbstbau fällt da meist drunter.

Und der Preis spielt auch weniger die Banane bei Hobbybastlern.


Naja, fehlt bestimmt einiges vom vorherig geschriebenen. Jetzt noch 
crtl-C zur Sicherheit und ab damit...

von Tilo (Gast)


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Die Frage ist halt, ob man mit diesem Begriff überhaupt etwas anfangen 
muss. Es handelt sich hier um die Bezeichnung eines Herstellers. Ich 
finde so etwas gehört in gar kein Studium.

Viele FPGAs, CPLDs haben IP-cores für Peripher oder CPUs. Die Frage ist 
nur, wo man die Chips einsortieren will.

Für mich ist das so wir Microprozessor und Microcontroller. Die 
übergänge sind fließend.

Wichtig ist, dass man vermittelt bekommt, was prinzipiell Möglich ist 
und welche Technologie für welche Anwendungsfälle geeignet sein kann.


Mir ist es im Endeffekt egal. Für ein neues Projekt wird eine 
Bedarfsanalyse gemacht und danach passend der Chip ausgesucht.

BTW: Analogtechnik, z.B. OP-Amps, Komparatoren etc. in Chips sind eine 
echt nette Sache. In vielen Anwendungsfällen lassen sich die aber nicht 
nutzen, weil nicht ausreichend spezifiziert.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Als Lehrer antworte ich dir mal:
Ich stelle mich vorne hin und male ein paar große überlappende Kreise a 
la Mengenlehre. Und darin kommen dann diverse Stichworte aus der 
Elektronikindustrie an die richtigen Stellen und die Kreise kriegen 
Namen. Gerne ergänzt durch den Aufruf von Schülern äh Studenten und dem 
Druck der feuchten Kreide in deren Hand, wenn sie an mir vorbeilaufen 
zur Tafel.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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DH1AKF K. schrieb:
> Und der Student braucht sich nicht allzu sehr mit Löten und
> Leiterplattengestaltung / -Änderungen usw. herumärgern, weil eben alles
> am PC programmiert und grafisch editiert wird.

In einem Informatik-Studium vielleicht. In einem Elektronikstudium will 
ich sowas haben. Wie ich gesagt habe kommt das (zumindest an der FH wo 
ich war) deutlich zu kurz.

Tilo L. schrieb:
> BTW: Analogtechnik, z.B. OP-Amps, Komparatoren etc. in Chips sind eine
> echt nette Sache.

Gibts bei uCs, z.B. PICs auch. OPs, Komparatoren, Bandgap-Referenz oder 
Diode zum Temperatur messen. Auch kleine Logiczellen haben neuere PICs. 
Hab ich aber bisher noch kein Nutzen von.

von Falk B. (falk)


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@ Michael Skropski (rbs_phoenix)

>> Und der Student braucht sich nicht allzu sehr mit Löten und
>> Leiterplattengestaltung / -Änderungen usw. herumärgern, weil eben alles
>> am PC programmiert und grafisch editiert wird.

>In einem Informatik-Studium vielleicht. In einem Elektronikstudium will
>ich sowas haben. Wie ich gesagt habe kommt das (zumindest an der FH wo
>ich war) deutlich zu kurz.

Ach herje. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass ein STUDIUM vor 
allem was mit EIGENINITIATIVE zu tun hat?
Bei uns gab es auch keinerlei lötartige Praktikas, was aber sicher 
KEINEN aufgehalten hat, sich damit selber zu beschäftigen. Klar sind 
geschätzt mindesten 50% der Leute aus dem Studium raus, die NIE einen 
Lötkolben in der Hand hatten und auch nie irgendwelche Hardware 
zusammengebaut haben oder uCs programmiert haben.
SO WHAT! Die Welt der E-Technik ist DEUTLICH größer als das! Löten, 
Hardware und uCs programmieren ist nur EIN KLEINER Teil davon!

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Schön, dass es so viele Meinungen zu den Studieninhalten gibt!!

Ebenfalls sinnvoll, dass hier bei "OT" nicht Jeder anonym irgendetwas 
faseln darf.

Aber ich muss die Frage von vorgestern wiederholen:

DH1AKF K. schrieb:
> Interessant war auch die Frage nach aktuellen Fachzeitschriften. Ich
> kenne noch die "mc" und die "Chip". Gibt es jetzt etwas ähnliches?*

Diese Zeitschriften haben wir nach der Wende regelrecht verschlungen...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gibt es nicht mehr. Wozu auch, gibt Internet. Was übrig blieb, sind 
reine Werbezeitschriften mit Kennzeichenblättern und so. Brauch man gar 
nicht mehr reingucken.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Falk Brunner schrieb:
> Ach herje. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass ein STUDIUM vor
> allem was mit EIGENINITIATIVE zu tun hat?

Ja natürlich. Letztendlich kann man alles im Selbststudium lernen. Also 
braucht man keine Vorlesungen, oder was?

Ich meine lediglich, dass ich lieber statt einer "Programmier"-Vorlesung 
etwas in Richtung Hardwareentwicklung hätte. Oder von mir aus auch 
zusätzlich. Nach dem Studium hat man PC-Programme in C, C++ und C# 
programmiert, 2 Vorlesungen in Richtung "Mathe für Software".. Und 
keiner hat eine Leiterbahn gezogen oder in ein Datenblatt geguckt (ist 
ja alles ins Script kopiert worden)

Dem Argument "Eigeninitiative" halte ich "kann man auch bei anderen, 
breitgetretenen Themen machen" entgegen. Und klar ist man als Bachelor 
nicht immer in der Hardwareentwicklung tätig, ebenso wenig aber in der 
Softwareentwicklung.

Ich programmiere ja recht gerne, aber das Thema wurde echt sehr 
ausgedehnt. Und aus meiner Sicht gehört Hardwareentwicklung genauso 
dazu, wie Softwareentwicklung.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Danke, Henry!

Ich habe hier den "Funkamateur" abonniert, der bringt ab und zu ein paar 
neue  bzw. mir noch nicht bekannte Konzepte, die man selbst auch 
nachvollziehen kann.

In diesem Forum findet man ja ebenfalls viele Anregungen, ich denke nur 
z.B. an das Oszilloskop mit STM32F429 - eine tolle Leistung!!

...und ohne PSoC, h i

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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DH1AKF K. schrieb:
> ... und ich sehe noch einen Markt: Die Verknüpfung von Analog- und
> Digitaltechnik in der Ausbildung.

Das wäre sicher ein Punkt, aber dafür müsste Cypress bei den Unis
schon aggressiver auftreten.

Mich interessiert natürlich dein Beitrag im Funkbummi sehr wohl, auch
wenn ich erstmal nicht sehe, dass ich mich persönlich mit PSoC befassen
werde.  Hätte 1991 niemand geglaubt, dass sich just diese Zeitschrift
mit ihrer Redaktion als fähig erweisen würde, noch auf mehr als weitere
20 Jahre im Dschungel der vielen dazumals bereits etablierten zu
überleben.  Aber auch für mich halten sie eine gute Balance zwischen
ihren Themenwelten und zwischen netten Dingen für Anfänger vs.
interessanten technischen Abhandlungen auch für Leute, die das schon
eine Weile machen.

von Falk B. (falk)


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@ Michael Skropski (rbs_phoenix)

>Ja natürlich. Letztendlich kann man alles im Selbststudium lernen.

Nö, das geht nicht, solche talentierten Autodidakten gibt es nur sehr 
wenige.

> Also braucht man keine Vorlesungen, oder was?

Man braucht keine Vorlesung fürs Löten. Bestenfalls mal als Vorlesung zu 
Fertigungstechnik und Lötverfahren. Löten ist eine klassisch 
handwerkliche Tätigkeit und damit sinnvoll in einem Ausbildungsberuf 
aufgehoben, nicht an einer FH/UNI. Das kann man entwerder schon vorher, 
bringt es sich selber bei (u.a. indem man Leute fragt, die es können!) 
oder man lässt es.

>Ich meine lediglich, dass ich lieber statt einer "Programmier"-Vorlesung
>etwas in Richtung Hardwareentwicklung hätte.

Das ist deine spezielle Vorliebe. Die gibt es möglicherweise auch, wenn 
gleich nicht an deiner UNI.

>keiner hat eine Leiterbahn gezogen oder in ein Datenblatt geguckt (ist
>ja alles ins Script kopiert worden)

Hardwareentwicklung ist AFAIF so oder so keine sonderliche Kernkompetenz 
der UNIs/FHs. Demzufolge giobt es dort auch keine Angebote.

>nicht immer in der Hardwareentwicklung tätig, ebenso wenig aber in der
>Softwareentwicklung.

>Ich programmiere ja recht gerne, aber das Thema wurde echt sehr
>ausgedehnt. Und aus meiner Sicht gehört Hardwareentwicklung genauso
>dazu, wie Softwareentwicklung.

Dann musst du dir sehr hardwarenahe Spezialisierungen suchen, vielleicht 
gibt es dort passende Angebote. Keine Ahnung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm, also Hardware ist keine Kernkompetenz einer zumindest FH, dann 
Software wohl auch nicht. Was bleibt dann? Arbeitsorganisation, 
Abrechnung??

von Falk B. (falk)


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@ Abdul K. (ehydra) Benutzerseite

>Hm, also Hardware ist keine Kernkompetenz einer zumindest FH, dann
>Software wohl auch nicht.

Ok, erwischt. Sagen wir es mal anders.

In meinem Studium gab es die diversen Vorlesungen zu Digitaltechnik, 
Messtechnik, Schaltungstechnik. Schön. Man hat bissel was gerechnet, 
Übertragungsfunktionen, OPV-Schaltungen, etc. Es gab auch ein paar 
Praktikas zu den Themen, wo aber praktisch immer fertige 
Versuchsaufbauten bestenfalls mit Laborkabeln verdrahtet wurden und dann 
gemessen. Nix Löten, nix Lochrasteraufbau, nix Platine bestücken. Das 
haben wir in der Projektarbeit im 7. Semester gemacht (meine Gruppe), 
aber andere Projekte hatten mit Löten nix zu tun. Man hat aber in den 
Vorlesungen und Übungen keine Sekunde ein Datenblatt studiert oder 
Bauteile genauer betrachtet! Das war zugegebenermassen immer relativ 
theoretisch! Auch an einer FH!
Wenn gleich ich schon ein paar wichtige Grundlagen an der FH gelernt 
habe, den überwiegenden Großteil in Sachen Hardwareentwicklung hab ich 
mir selber angeeignet! Erst als Hobbybastelr/Student, später bei den 
Projekten im Job! Ich glaube, das trifft auf die meisten zu!

P S Das Datenblatt vom NE555 hab ich mir erst im Studium angesehen, so 
2. oder 3. Semester!

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Mir geht es ja auch nicht ums löten (das kann man vielleicht im WPF oder 
ein 1 oder 2 Praktikas machen), sondern um Hardwareentwicklung. Also 
Schaltplan erstellen (nicht abzeichnen) und daraus eine Platine 
entwerfen (mit Grundlagen zum Aufbau/Platzierung/Strategien/...) . Auch 
ggf mit "Bauteilkunde" (Gegenstück zur "Werkstoffkunde" bei 
Maschinenbauern), wo auf wirklich reale, konkrete Bauteile und deren 
Gehäuse eingegangen wird. Grundlagen von z.B. ADCs würde ich da nicht 
behandeln, aber die Auswahl eines konkreten ADCs nach gestellter Aufgabe 
schon. Wie kommt man also auf einen speziellen Baustein, wie sieht das 
DB von dem aus, welchr Angaben sind da so drin, und vieles mehr. Da kann 
man bestimmt mehrere Vorlesungen mit füllen.

Aber statt dessen gibt es technisches English, was quasi Realschulstoff 
+ ein paar neuer Vokabeln ist. Das liegt vielleicht aber auch an der FH, 
wo ich war. Manches vom oben genannten  (nicht alles) wäre als 
Wahlpflichtfach ja ausreichend.

Einmal hat unser Professor davon erzählt, dass er ein paar Studenten in 
der Uni erlebt hat, die nicht wussten, dass ein OP noch eine 
Versorgungsspannung braucht. Als sie im Praktikum dann eine Schaltung 
aufbauen sollten, wussten sie auch nicht, welches Teil denn der OP war - 
er war im DIP8 Gehäuse und die haben nach was Dreieckigem gesucht.. Das 
war in deren letztem Semester und DAS finde ich erschreckend, auch wenn 
man als Absolvent damit vielleicht nie wieder was zutun haben wird. 
Manche (hoffentlich ich) schon.

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


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DH1AKF K. schrieb:
> Hallo Studenten!
>
> An Euch geht die Frage, ob Ihr mit den Begriffen "PSoC" bzw. "CYPRESS"
> (dem Hersteller) etwas anfangen könnt, ob diese Schaltkreisfamilie
> vielleicht sogar zu Eurer Ausbildung gehört.

Vor mehr als einen Jahrzehnt, hat Atmel mit FPSLIC 
http://www.digikey.com/catalog/EN/partgroup/fpslic/14188 was ähnliches 
gestartet. Das kannten zu Zeiten meines Studiums nur die Doktoranden an 
der Technischen Informatik.

MfG

: Bearbeitet durch Moderator
von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Ich finde die Diskussion sehr interessant, obwohl (oder weil) sie sich 
von der ursprünglichen Fragestellung etwas entfernt hat.

FPGA- das möchte ich in den nächsten Jahren auch noch programmieren 
lernen. Einen Einblick in die neuen Möglichkeiten für uns Funkamateure 
gab es 2011 durch Klaus, DM5KL:

http://www.wkiefer.de/x28/DigitalTRX.htm

Ein Jahr später war er wieder in Silberthal dabei und referierte über 
das EER- Verfahren zur SSB- Erzeugung:

http://www.wkiefer.de/x28/silberthal2012.htm

Und hier schließlich ein Beitrag von mir zum Thema PSoC. Darüber wird 
einiges mehr im nächsten "Funkamateur" stehen:

http://www.wkiefer.de/x28/Verdrahtung%20im%20Chip%20mittels%20Software.htm

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