Hallo Studenten! An Euch geht die Frage, ob Ihr mit den Begriffen "PSoC" bzw. "CYPRESS" (dem Hersteller) etwas anfangen könnt, ob diese Schaltkreisfamilie vielleicht sogar zu Eurer Ausbildung gehört. Hintergrund der Frage ist mein Artikel im "Funkamateur" zu diesem Thema, der im März erscheinen soll. Darin habe ich erwähnt, dass ich bei Kontakten mit mehreren Elektronik- Studenten feststellen musste, dass PSoC ein Fremdwort für sie ist. Schön wäre es zu erfahren, dass dem nicht so ist. Ich bin gespannt auf Eure Antworten!
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Das hättest du vielleicht VOR Verfassen und Veröffentlichen des Artikels Recherchieren sollen ;-) In meinem Studium wurde nix explizit davon erwähnt... Ich kenn sie trotzdem. War ja doch mal relativ viel Werbung in der Fachpresse geschaltet.... Genutzt hat es wohl nicht so viel....
Studium an der Universität (FR Mechatronik mit Mikrosystemtechnik), mir wäre das SoC geläufig gewesen, das P musste ich nach schauen, aber die Funktion war nach Lesen der ersten Überschrift klar.
Ich bin derzeit im 5. Semester und bei mir wurde das an der FH noch nicht erwähnt.
ehemaliger Student schrieb: > Das hättest du vielleicht VOR Verfassen und Veröffentlichen des Artikels > Recherchieren sollen ;-) Ja, da gebe ich Dir Recht. Ich habe es aber sinngemäß so formuliert, dass sich meine Feststellung auf die mir bekannten Studenten bezieht. Und diese Kontakte fand ich an der Hochschule Hamm- Lippstadt (Tag der offenen Tür) sowie in den Verfassern von techn. Youtube- Beiträgen. Danke für Eure bisherigen Beiträge!
Markus F. schrieb: > Ich bin derzeit im 5. Semester und bei mir wurde das an der FH noch > nicht erwähnt. Naja, die PSoC sind auch m.E. nichts (mehr) besonderes. Es sind normale uC, die halt noch einiges an Peripherie mit auf dem Silizium haben. Etliches von dem, was da mit dabei ist, ist inzwischen Standard, also SPI (in allen Variationen), PWM, Timer, Komperatoren, DAC, ADC usw. Besonders sind noch die Filter und OpAmps. Aber, Filter lassen sich oft besser durch ADC+digitalen Filter nachbilden. Braucht man einen OpAmp, kommt der eben mit auf die Platine mit drauf, dann kann man auch einen nehmen, der genau für das Problem passt. Ebenso bei den digitalen Filtern. Die PSoC gibts ja schon etliche Jahre, und wie die raus kamen, habe ich sie mir genauer angeschaut. Evtl. gibts da inzwischen Features, die sie wieder interessanter machen. Das Problem bei analogen Funktionsblöcken ist halt, dass sie selten so flexibel sind, um dann mit eine große Bandbreite von "analogen" Probleme zu erschlagen. Das klappt in der "digitalen Domain" mit FPGAs halt viel besser. Analoge FPGAs, also FPAA oder EPACs habe sich ja auch nie durchsetzen können.
Ich kenne es nicht aus dem Studium...Aber da wird auch nich gelehrt welcher hersteller was zusammen zimmert.
Ich habe den PSoC in einer Master Vorlesung in einigen Übungen gehabt. Ich bin sehr begeistert von der Idee, ein analoges Design mit auf den Chip zu bringen, das trauen sich nicht viele. Analog ist halt superschnell und bei einigen Anwendungen sehr bequem. Vor allem hat man ein bequemes Hardware-Software Co-Design, was man nicht hat, wenn man sich die Platine selbst zusammenstellt.
Hab das 7. Semester gerade abgeschlossen an einer FH, SG Elektrotechnik FR Nachrichtentechnik. Behandelt wurden Atmels AVRs, damit gab es auch einige Übungen (im 4. Semester). Im 7ten haben wir uns mit der Bilderkennung auf PC und RaspberryPI beschäftigt, von den genannten ICs ist mir durchs Studium keiner bekannt.
DH1AKF K. schrieb: > PSoC ein Fremdwort Wird durchaus erwähnt aber: die PSoC3 (8051) Kits waren immer sehr teuer, die PSoC5 (M3) Kits auch, erst für PSoC4 (M0) gibt es jetzt was günstiges: http://www.cypress.com/?rID=92146 Aber es gibt auch reichlich andere 8051 und ARM mit Analogteil, wo es sehr günstige Kits gibt, die heissen nur nicht PSoC: http://www.ftdichip.com/Products/ICs/FT51.html http://www.nxp.com/products/microcontrollers/cortex_m0_m0/lpc1100/series/LPC11A00.html
An einer Uni (an der FH mag das anders sein) werden sowieso kaum konkrete Bauteile vorgestellt. Mal von dem üblichen Kleinkram und später etwas mit FPGAs (auf fertigen Boards natürlich) abgesehen. Sowas kann/muss man sich selbst anschauen (wobei der PSoC jetzt wirklich nur einer unter vielen Mikrocontrollern ist - von dem Analog Kram mal abgesehen aber das lässt sich i.d.R. eh besser extern realisieren)
Kann man auf dem PSoC mittlerweile eigentlich kleine digitale Designs mit VHDL oder Verilog beschreiben? Ist die Software mittlerweile brauchbar und für was anderes als Windows verfügbar?
Also ich war, was wirkliche Bauteile/Hardware usw. anging, etwas enttäuscht. Ich bin so gut wie durch mit dem Bachelor-E-Technik an einer FH. Was wir Hardware-Nah gemacht haben, waren 2 Versuche einer Regelung via SPS und ein Semester lang Vorlesung Mikrokontrollerprogrammierung mit Praktikum (Assembler mit 80C535 [oder 353?]). Also ein Steinzeit-µC mit externem Speicher... Aber was die Pflichtveranstaltungen angeht, war es das eigentlich. Eine Vorlesung hatten wir noch, in der wir 2-3 mal im Labor waren und haben eine Software für ein DSP-Board geschrieben. Aber um ehrlich zusein hätte die Software genau so gut auf dem PC laufen können. Der Rest war eher Theorie. Also wie funktioniert ein Halbleiter, wie ein OP, was sind ADCs/DACs, Nachrichtentechnik, viel Mathe und PC-Programmierung/PC-Kram (C, C++, C#, Netzwerke, Numerische Mathematik, Algorithmen).. OP-Schaltungen und ADCs usw muss man ja auch verstehen, aber im ganzen Studium hört man nichts von DIP, SOIC, Reflow, Stencil, PLL, 7400, .... Man hat mal so n bisl mit LTSpice rumgemacht aber sowas wie EAGLE oder so kam auch nicht dran. Da liegt es dann an den Wahlpflichtfächern. Ich hatte da z.B. µC Programmierung in C (Parallel zur ASM Programmierung mit dem selben µC), dann n Semester später µC-Praxis (war dann mit PIC18) und PCB-Design.. Ich habe jedenfalls von den PSoCs von Cypress gehört, aber nur, weil ich mich Hobbymäßig mit der Hardware beschäftige und wirklich was von 0 baue. Im Studium wurde nichts von Microchip, Atmel, Cypress, ARM oder sonst was erzählt, zumindest nicht in den Pflichtvorlesungen. Wenn die Bachelorarbeit durch ist, werde ich mich auch mal an das PSoC4-Board setzen, was ich hier noch habe.. DH1AKF K. schrieb: > An Euch geht die Frage, ob Ihr mit den Begriffen "PSoC" bzw. "CYPRESS" > (dem Hersteller) etwas anfangen könnt, ob diese Schaltkreisfamilie > vielleicht sogar zu Eurer Ausbildung gehört. Also Antwort steht oben. Du kannst aber auch mal nach DIP8 oder PIC fragen. Da könnte es besser aber auch nicht gut aussehen. ehemaliger Student schrieb: > War ja doch mal relativ viel Werbung in der > Fachpresse geschaltet. Was gibts denn da so? Also beim REAL hier um die Ecke gabs nur c't Hacks, Funk-Amateur und Elector, wobei seit diesem Jahr kein Elector mehr im Regal ist, vermutlich nicht genug gekauft. Und die normale c't oder Connected Home oder sowas zähle ich nicht dazu.
Diese Chips scheinen mir recht überflüssig zu sein. Wozu zwei Mikrocontroller in einem Chip!? Wenn sowas wirklich benötigt wird, lädt man es als SoftCore in einen FPGA.
Damit hier keine Missverständnisse auftreten: Es geht nicht um Für oder Wider PSoC, sondern um den Bekanntheitsgrad unter Studenten, (die ja mal ihre Kenntnisse in der Praxis anwenden sollen.) Und hätte ich nach PIC gefragt, wäre wohl ein ähnliches Ergebnis zu erwarten. Deutschsprachige Literatur zum Thema: Da bringen Amazon und Google lediglich drei Titel, die sich noch mit PSoC1 , allenfalls PSoC3 befassen, also hoffnungslos veraltet sind. Interessant war auch die Frage nach aktuellen Fachzeitschriften. Ich kenne noch die "mc" und die "Chip". Gibt es jetzt etwas ähnliches?
DH1AKF K. schrieb: > Es geht nicht um Für oder Wider PSoC, sondern um den Bekanntheitsgrad > unter Studenten, (die ja mal ihre Kenntnisse in der Praxis anwenden > sollen.) Warum sollte proprietärer Nischenkram im Studium vermittelt werden?
Das ist jetzt so ein Fanboy-Ding, oder? "Die armen armen Studenten, die lernen heutzutage ja nix, nicht mal PSoC" ... Wie man hier Beitrag "Morse- Decoder mit PSoC" sehen kann, liebst du es einen Entwurf möglichst kompliziert zu machen, damit ein PSoC die "ideale" Lösung des selbstgemachten Problems ist.
Naja, was soll das Bashing. Fakt ist, daß man mit einem PSoC5 Sachen machen kann, die momentan mit keiner anderen Plattform so realisierbar sind. Z.B. ne komplette Waage. Und das scheint mir auch der anvisierte Markt für diese Cypress-Linie zu sein. Klar muß man im Studium nicht jede Minilösung kennenlernen. Eigentlich sollte man schon vor Beginn des Studiums zumindest grob wissen was Cypress macht. Also wenn man wirklich Interesse hat. Und das gilt natürlich auch für die gefühlt 100 Konkurrenten von Cypress. Ich verstehe nicht, wieso ein Studium immer so weltfremd sein muß. Da scheint sich selbst in Jahrzehnten nichts zu ändern. ärgerlich
PSoC scheint ja ein Markenname von Cypress zu sein. Warum sollte man im Studium genau eine Linie von einem Hersteller lehren? Ein Studium sollte da schon breiter aufgestellt sein und auch mehr die Grundlagen lehren (Meine Meinung).
Richtig, PSoC ermöglicht eine integrationsdichte (-> Platz), die mit keinem anderen me too Controller auf dem Markt machbar ist. Man sollte sich damit beschäftigen, was ein PSoC kann, ehe man die Chips mit NXP, ST etc. vergleicht. Es ist eben kein Prozessor mit fester Peripherie.
Nun ist das Thema also "Off Topic". Wikipedia: "In Internet-Foren werden themenfremde Beiträge bisweilen von den Moderatoren oder Administratoren in spezielle Foren verschoben mit dem Hinweis, dass diese off-topic seien. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich die Diskutanten vom eigentlichen Thema entfernt haben und ein anderes Thema debattieren." Ist vielleicht ganz gut so, denn "µC und Mikroelektronik" wird ja ständig von den einfältigsten Anfängern geflutet. Man sollte über Topic "Anfängerfragen" nachdenken. Nach wie vor bin ich an Meinungen der (auch ehemaligen) Studenten interessiert. Übrigens: Mein Morsedecoder mit PSoC läuft mit WebSDR trotz aller Kompliziertheit... Ein vorführbares Ergebnis wird demnächst unter "Projekte" zu finden sein.
Hab ich auch schon beobachtet. Bestimmte Mods scheinen querzulesen und dann die falschen Schlüsse zu ziehen. Das ist nicht das erste Mal! Gehört doch eigentlich nach Ausbildung&Beruf. Als ehemaliger Student kann ich dir sagen, sie kamen bei uns aus zeitlichen Gründen nicht vor. Schlicht weil es sie damals noch nicht gab. Und außerdem fand man es sinnvoll, uns mit einem Semester z.B. wie berechne ich einen 50Hz Eisenkerntrafo zu beschäftigen. Die FH Bingen kann ich daher nur Wahnsinnigen empfehlen. Das kann nur in einer Depression oder Augen durch und fertig, enden. Dein Morsedekoder ist ja ganz nett, brauch aber kaum jemand. Was wirklich interessant wäre und den PSoC gut fordern würde, wäre eine Sprachsteuerung. Da sehe ich auch riesigen Bedarf.
An der TU Chemnitz in der Vorlesung Schaltkreis- / ASIC- entwurf wird der PSoC mal kurz erklärt und behandelt. Aber erst nach meiner Zeit dort.
Fazit: Behandelt im Studium: 4 nicht behandelt: 7 Off Topic : 10 Beiträge Leider können in dieser Rubrik (OT) nur angemeldete Nutzer posten. Danke für alle Beiträge! Somit kann ich meine Aussage getrost stehen lassen: " PSoC unter Studenten weitgehend unbekannt..." Und vielleicht auch unter Dozenten. Das wirft kein gutes Licht auf die deutsche Präsenz von CYPRESS, die noch nicht einmal eine eigene Website aufzuweisen hat.
@ DH1AKF K. (wolfgang_kiefer) >" PSoC unter Studenten weitgehend unbekannt..." >Und vielleicht auch unter Dozenten. >Das wirft kein gutes Licht auf die deutsche Präsenz von CYPRESS, die >noch nicht einmal eine eigene Website aufzuweisen hat. Denkst du Cypress macht wie wild Werbung an den Unis und verschenkt tonnenweise Evalboards? Ich hatte mal eine Kalender von 1997 geschenkt bekommen (1998). Damals war ich Praktikant bei HP. Dort war war als Comic ein "System on a Chip" drauf. Damals war das der letzte Schrei (mehr oder weniger). Heute ist das schlicht Usus und es gibt andere Buzzwords und Hypes, (IoT, Internet of Things). PSoC ist doch am Ende "nur" ein konsequentes Fortsetzen der Intergation von Komponenten. Das kann jeder Depp heute sehen. Wo vor 10-20 Jahren noch ein ganze Bord mit einer handvoll großer ICs + viele Zwischenlogik gebraucht wurde, ist heute alles vollintegriert auf einem Chip drauf. Bestest Beispiel der Raspberry Pi (Ok, dort ist mehr als EIN großer IC drauf, aber was im Haupt-IC drinsteckt ist schon ein bisschen Wahnsinn!). Oder jede moderne Mikrocontroller. Oder, oder, oder. PSoC ist Usus, so wie das ohmsche Gesetz.
Was hast du gedacht, daß Amerikaner in der Lage sind eine neue Form von Wasser zu erfinden? Natürlich kochen die ganz gewöhnlich. Sie vermarkten aber meist besser! Den Mix der PSoC findet man allerdings nirgendwo sonst bei öffentlich zugänglichen Chips. Einiges davon kann man mittels ADC und Algorithmen in Software nachbilden, aber sinnvoll davon nur einen kleinen Teil. Cypress hat schon öfters Boards verschenkt oder fast verschenkt. Aber da der Student von heute von Cypress noch nie was hörte (Wie oben ja als Fallstudie durchexerziert wurde), kann er auch kein Board geschenkt bekommen. Weil als Werbesendung wie Faller-Gewinnspielt landen sie leider noch nicht in Omas Briefkasten ;-) Ein Semester Marktbeobachtung/-Übersicht fände ich gut.
> Das wirft kein gutes Licht auf die deutsche Präsenz von CYPRESS, die
noch nicht einmal eine eigene Website aufzuweisen hat.
Cypress wirbt durchaus für deren PSOCs, aber die Anwendungen sind halt
begrenzt.
Wenn speziell bei Messlösungen eine bestimmte Genauigkeit benötigt wird,
dann kann halt der Analogteil der PSOCs eher nicht mithalten. Damit hat
man dann nicht genutzte Hardware im PSOC die man aber mitbezahlen muss.
Der Versuch von analogen FPGAs war ein Schuß in den Ofen. Mit sowas ist kein Blumentopf zu gewinnen, eben weil viel zu schlecht im Vergleich zu einer problemangepassten Lösung. Lediglich spezialisierte Hardware, die dann aber eben EXAKT für den Einsatzzweck benutzt wird (Mini-Radio, Analolg Frontend etc.) sind erfolgreich gewesen. Auch die Kombination aus CPU+ (kleinem)FPGA führen ein Schattendasein, bestenfalls die Soft- und Hard CPUs in "echten" FPGAs stehen da ein bisschen besser da. Integrierte AD- und DA-Wandler haben sich erfolgreich durchgesetzt, ebenso wie Timer, UARTs, CAN, Ethernet, dicker RAM etc. Alles SoC.
Irgendwie dünkt es mir, daß man hier AVR und nicht Cypress sagen muß. Oder sehe nur ich diese Polarisierung auf bestimmte gängige Plattformen? Genauso schlecht weg kommen hier auf µC.net regelmäßig die Chips von Renesas. Klar ist PSoC von Cypress nicht der Weisheit letzter Schluß und ich kenne einige deren Mängel. Mich verbindet mit diesen Chips die gleiche Haßliebe wie mit Microsoft. Man kann mit den Dingern eben Sachen machen, die sonstwie schlicht unmöglich sind ohne Custom-Design. Als Beispiel einen kompletten DCF77-Empfänger. Einzig die Empfangsspule mit Kondensator und ein Quarz werden extern benötigt. Ich weiß, das Beispiel hinkt, da es billige spezialisierte Chips dafür gibt. Die können allerdings dann noch lange nicht gleichzeitig die Komfortsoftware realisieren. Dafür bräuchte es auch einen Prozessor! Die Realisierung im PSoC ist dann übrigens komplett auslesesicher geschützt wie auf anderen Prozessoren nur die Software, was man bei einem Design aus externen OpAmps usw. nicht hat. Bei ungewöhnlichen Entwürfen kann das ein Vorteil sein. Was die Qualität des Analogteils angeht, kann Wolfgang vielleicht mal Messungen des Störabstands posten, Spektrum usw. Bei den PSoC1 war das etwas dürftig. Würde mich interessieren, ob das bei den neueren Linien verbessert wurde.
Abdul K. schrieb: > Irgendwie dünkt es mir, daß man hier AVR und nicht Cypress sagen muß. Musst du nicht. Du kannst Cypress sagen, aber das wird deren Erfolg trotzdem nicht weiter vorantreiben. Die Gründe wurden ja schon genannt, ob man sie nun wahrhaben will oder nicht. (Auch AVR ist mittlerweile eher im Vorruhestand angekommen, und wird in weiten Bereichen ARMs weichen. Ich denke, darüber sind sich so ziemlich alle einig.) > Man kann mit den Dingern eben Sachen machen, die sonstwie schlicht > unmöglich sind ohne Custom-Design. Als Beispiel einen kompletten > DCF77-Empfänger. Einzig die Empfangsspule mit Kondensator und ein Quarz > werden extern benötigt. Ich weiß, das Beispiel hinkt, da es billige > spezialisierte Chips dafür gibt. Genau darin liegt aber der Knackpunkt: der spezialiserte Chip ist um eine Größenordnung oder mehr billiger als die PSoC-Variante. Damit bleibt für PSoC eigentlich nur ein Nischenmarkt, bei dem sich die Entwicklung eines spezialisierten Chips nicht lohnt und man dennoch was von den Vorteilen der integrierten vorhandenen Analog-Hardware hat. Dass es auch SoCs gibt, die einen DCF-Empfänger und Digitalelektronik gemeinsam enthalten, zeigt jede x-beliebige DCF-Armbanduhr. Interessant ist das Ding sicher vom technischen Standpunkt, aber das allein macht eben noch keine allgemein akzeptierte Lösung draus. Und die Behauptung, Cypress wären die Götter im Integrieren analoger Baugruppen mit einem Controller stimmt einfach nicht: schau dir einen x-beliebigen Transceiver an (802.15.x z. B.), da gibt es ausreichend auch SoCs, bei dem deutlich kompliziertere Analogtechnik mit einem Controller gemeinsam integriert worden ist. Allerdings eben zugeschnittene Analogtechnik: brauchst du sie, kaufst du eben so ein SoC, brauchst du sie nicht, kaufst du was anderes und bezahlst die teure Chipfläche für den Analogkram nicht mit.
Jörg Wunsch schrieb: > Damit bleibt für PSoC eigentlich nur ein Nischenmarkt, bei dem sich > die Entwicklung eines spezialisierten Chips nicht lohnt und man dennoch > was von den Vorteilen der integrierten vorhandenen Analog-Hardware hat. ... und ich sehe noch einen Markt: Die Verknüpfung von Analog- und Digitaltechnik in der Ausbildung. Das kann man mit PSoC oder SOC sehr gut demonstrieren. Und wer es einen Tick schärfer will, der kann auch 192 Grundelemente (bei PSoC3, PSoC5LP) mit VERILOG verknüpfen. Damit kann man eigene Baugruppen entwerfen. Und der Student braucht sich nicht allzu sehr mit Löten und Leiterplattengestaltung / -Änderungen usw. herumärgern, weil eben alles am PC programmiert und grafisch editiert wird. Auch für mich selbst, einen ehemaligen PC- Programmierer, Hobby- Bastler und Amateurfunker bieten die PSoC's bisher ungeahnte Möglichkeiten. Ich spreche also nicht für den µC- Profi, sondern sehe es von der Warte des ambitionierten Hobby- Bastlers. Wenn man das Forum verfolgt, kann man sehr viele "Anfängerfragen" finden. Diese Teilnehmer sind natürlich mit dem PSoC ziemlich überfordert...
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Ja super, jetzt ist mein ganzer Post weg... Warum gibt es bei µC.net alle paar Tage diese Aussetzer? Die PSoC5LP basieren auf ARM und ich schrieb schon vor Jahren das ARM sie alle wegblasen wird außer den reinen PC-Prozessoren. PSoC sind auf billig gemacht, was Cypress ermöglicht die Dinger bei Großkunden supergünstig abzugeben. Sonst wäre auch kein Chip von denen in einem iPhone ;-) Übrigens laufen die ARM im PSoC nur mit langsamen 67MHz. Man vergleiche das mit den z.B. STM-Taktfrequenzboliden. Es ist schön einen mixed-Mode Chip für irgendwas zu haben, nur kann man keinen kaufen für eine exotische Norm. Selbstbau fällt da meist drunter. Und der Preis spielt auch weniger die Banane bei Hobbybastlern. Naja, fehlt bestimmt einiges vom vorherig geschriebenen. Jetzt noch crtl-C zur Sicherheit und ab damit...
Die Frage ist halt, ob man mit diesem Begriff überhaupt etwas anfangen muss. Es handelt sich hier um die Bezeichnung eines Herstellers. Ich finde so etwas gehört in gar kein Studium. Viele FPGAs, CPLDs haben IP-cores für Peripher oder CPUs. Die Frage ist nur, wo man die Chips einsortieren will. Für mich ist das so wir Microprozessor und Microcontroller. Die übergänge sind fließend. Wichtig ist, dass man vermittelt bekommt, was prinzipiell Möglich ist und welche Technologie für welche Anwendungsfälle geeignet sein kann. Mir ist es im Endeffekt egal. Für ein neues Projekt wird eine Bedarfsanalyse gemacht und danach passend der Chip ausgesucht. BTW: Analogtechnik, z.B. OP-Amps, Komparatoren etc. in Chips sind eine echt nette Sache. In vielen Anwendungsfällen lassen sich die aber nicht nutzen, weil nicht ausreichend spezifiziert.
Als Lehrer antworte ich dir mal: Ich stelle mich vorne hin und male ein paar große überlappende Kreise a la Mengenlehre. Und darin kommen dann diverse Stichworte aus der Elektronikindustrie an die richtigen Stellen und die Kreise kriegen Namen. Gerne ergänzt durch den Aufruf von Schülern äh Studenten und dem Druck der feuchten Kreide in deren Hand, wenn sie an mir vorbeilaufen zur Tafel.
DH1AKF K. schrieb: > Und der Student braucht sich nicht allzu sehr mit Löten und > Leiterplattengestaltung / -Änderungen usw. herumärgern, weil eben alles > am PC programmiert und grafisch editiert wird. In einem Informatik-Studium vielleicht. In einem Elektronikstudium will ich sowas haben. Wie ich gesagt habe kommt das (zumindest an der FH wo ich war) deutlich zu kurz. Tilo L. schrieb: > BTW: Analogtechnik, z.B. OP-Amps, Komparatoren etc. in Chips sind eine > echt nette Sache. Gibts bei uCs, z.B. PICs auch. OPs, Komparatoren, Bandgap-Referenz oder Diode zum Temperatur messen. Auch kleine Logiczellen haben neuere PICs. Hab ich aber bisher noch kein Nutzen von.
@ Michael Skropski (rbs_phoenix) >> Und der Student braucht sich nicht allzu sehr mit Löten und >> Leiterplattengestaltung / -Änderungen usw. herumärgern, weil eben alles >> am PC programmiert und grafisch editiert wird. >In einem Informatik-Studium vielleicht. In einem Elektronikstudium will >ich sowas haben. Wie ich gesagt habe kommt das (zumindest an der FH wo >ich war) deutlich zu kurz. Ach herje. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass ein STUDIUM vor allem was mit EIGENINITIATIVE zu tun hat? Bei uns gab es auch keinerlei lötartige Praktikas, was aber sicher KEINEN aufgehalten hat, sich damit selber zu beschäftigen. Klar sind geschätzt mindesten 50% der Leute aus dem Studium raus, die NIE einen Lötkolben in der Hand hatten und auch nie irgendwelche Hardware zusammengebaut haben oder uCs programmiert haben. SO WHAT! Die Welt der E-Technik ist DEUTLICH größer als das! Löten, Hardware und uCs programmieren ist nur EIN KLEINER Teil davon!
Schön, dass es so viele Meinungen zu den Studieninhalten gibt!! Ebenfalls sinnvoll, dass hier bei "OT" nicht Jeder anonym irgendetwas faseln darf. Aber ich muss die Frage von vorgestern wiederholen: DH1AKF K. schrieb: > Interessant war auch die Frage nach aktuellen Fachzeitschriften. Ich > kenne noch die "mc" und die "Chip". Gibt es jetzt etwas ähnliches?* Diese Zeitschriften haben wir nach der Wende regelrecht verschlungen...
Gibt es nicht mehr. Wozu auch, gibt Internet. Was übrig blieb, sind reine Werbezeitschriften mit Kennzeichenblättern und so. Brauch man gar nicht mehr reingucken.
Falk Brunner schrieb: > Ach herje. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass ein STUDIUM vor > allem was mit EIGENINITIATIVE zu tun hat? Ja natürlich. Letztendlich kann man alles im Selbststudium lernen. Also braucht man keine Vorlesungen, oder was? Ich meine lediglich, dass ich lieber statt einer "Programmier"-Vorlesung etwas in Richtung Hardwareentwicklung hätte. Oder von mir aus auch zusätzlich. Nach dem Studium hat man PC-Programme in C, C++ und C# programmiert, 2 Vorlesungen in Richtung "Mathe für Software".. Und keiner hat eine Leiterbahn gezogen oder in ein Datenblatt geguckt (ist ja alles ins Script kopiert worden) Dem Argument "Eigeninitiative" halte ich "kann man auch bei anderen, breitgetretenen Themen machen" entgegen. Und klar ist man als Bachelor nicht immer in der Hardwareentwicklung tätig, ebenso wenig aber in der Softwareentwicklung. Ich programmiere ja recht gerne, aber das Thema wurde echt sehr ausgedehnt. Und aus meiner Sicht gehört Hardwareentwicklung genauso dazu, wie Softwareentwicklung.
Danke, Henry! Ich habe hier den "Funkamateur" abonniert, der bringt ab und zu ein paar neue bzw. mir noch nicht bekannte Konzepte, die man selbst auch nachvollziehen kann. In diesem Forum findet man ja ebenfalls viele Anregungen, ich denke nur z.B. an das Oszilloskop mit STM32F429 - eine tolle Leistung!! ...und ohne PSoC, h i
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DH1AKF K. schrieb: > ... und ich sehe noch einen Markt: Die Verknüpfung von Analog- und > Digitaltechnik in der Ausbildung. Das wäre sicher ein Punkt, aber dafür müsste Cypress bei den Unis schon aggressiver auftreten. Mich interessiert natürlich dein Beitrag im Funkbummi sehr wohl, auch wenn ich erstmal nicht sehe, dass ich mich persönlich mit PSoC befassen werde. Hätte 1991 niemand geglaubt, dass sich just diese Zeitschrift mit ihrer Redaktion als fähig erweisen würde, noch auf mehr als weitere 20 Jahre im Dschungel der vielen dazumals bereits etablierten zu überleben. Aber auch für mich halten sie eine gute Balance zwischen ihren Themenwelten und zwischen netten Dingen für Anfänger vs. interessanten technischen Abhandlungen auch für Leute, die das schon eine Weile machen.
@ Michael Skropski (rbs_phoenix) >Ja natürlich. Letztendlich kann man alles im Selbststudium lernen. Nö, das geht nicht, solche talentierten Autodidakten gibt es nur sehr wenige. > Also braucht man keine Vorlesungen, oder was? Man braucht keine Vorlesung fürs Löten. Bestenfalls mal als Vorlesung zu Fertigungstechnik und Lötverfahren. Löten ist eine klassisch handwerkliche Tätigkeit und damit sinnvoll in einem Ausbildungsberuf aufgehoben, nicht an einer FH/UNI. Das kann man entwerder schon vorher, bringt es sich selber bei (u.a. indem man Leute fragt, die es können!) oder man lässt es. >Ich meine lediglich, dass ich lieber statt einer "Programmier"-Vorlesung >etwas in Richtung Hardwareentwicklung hätte. Das ist deine spezielle Vorliebe. Die gibt es möglicherweise auch, wenn gleich nicht an deiner UNI. >keiner hat eine Leiterbahn gezogen oder in ein Datenblatt geguckt (ist >ja alles ins Script kopiert worden) Hardwareentwicklung ist AFAIF so oder so keine sonderliche Kernkompetenz der UNIs/FHs. Demzufolge giobt es dort auch keine Angebote. >nicht immer in der Hardwareentwicklung tätig, ebenso wenig aber in der >Softwareentwicklung. >Ich programmiere ja recht gerne, aber das Thema wurde echt sehr >ausgedehnt. Und aus meiner Sicht gehört Hardwareentwicklung genauso >dazu, wie Softwareentwicklung. Dann musst du dir sehr hardwarenahe Spezialisierungen suchen, vielleicht gibt es dort passende Angebote. Keine Ahnung.
Hm, also Hardware ist keine Kernkompetenz einer zumindest FH, dann Software wohl auch nicht. Was bleibt dann? Arbeitsorganisation, Abrechnung??
@ Abdul K. (ehydra) Benutzerseite >Hm, also Hardware ist keine Kernkompetenz einer zumindest FH, dann >Software wohl auch nicht. Ok, erwischt. Sagen wir es mal anders. In meinem Studium gab es die diversen Vorlesungen zu Digitaltechnik, Messtechnik, Schaltungstechnik. Schön. Man hat bissel was gerechnet, Übertragungsfunktionen, OPV-Schaltungen, etc. Es gab auch ein paar Praktikas zu den Themen, wo aber praktisch immer fertige Versuchsaufbauten bestenfalls mit Laborkabeln verdrahtet wurden und dann gemessen. Nix Löten, nix Lochrasteraufbau, nix Platine bestücken. Das haben wir in der Projektarbeit im 7. Semester gemacht (meine Gruppe), aber andere Projekte hatten mit Löten nix zu tun. Man hat aber in den Vorlesungen und Übungen keine Sekunde ein Datenblatt studiert oder Bauteile genauer betrachtet! Das war zugegebenermassen immer relativ theoretisch! Auch an einer FH! Wenn gleich ich schon ein paar wichtige Grundlagen an der FH gelernt habe, den überwiegenden Großteil in Sachen Hardwareentwicklung hab ich mir selber angeeignet! Erst als Hobbybastelr/Student, später bei den Projekten im Job! Ich glaube, das trifft auf die meisten zu! P S Das Datenblatt vom NE555 hab ich mir erst im Studium angesehen, so 2. oder 3. Semester!
Mir geht es ja auch nicht ums löten (das kann man vielleicht im WPF oder ein 1 oder 2 Praktikas machen), sondern um Hardwareentwicklung. Also Schaltplan erstellen (nicht abzeichnen) und daraus eine Platine entwerfen (mit Grundlagen zum Aufbau/Platzierung/Strategien/...) . Auch ggf mit "Bauteilkunde" (Gegenstück zur "Werkstoffkunde" bei Maschinenbauern), wo auf wirklich reale, konkrete Bauteile und deren Gehäuse eingegangen wird. Grundlagen von z.B. ADCs würde ich da nicht behandeln, aber die Auswahl eines konkreten ADCs nach gestellter Aufgabe schon. Wie kommt man also auf einen speziellen Baustein, wie sieht das DB von dem aus, welchr Angaben sind da so drin, und vieles mehr. Da kann man bestimmt mehrere Vorlesungen mit füllen. Aber statt dessen gibt es technisches English, was quasi Realschulstoff + ein paar neuer Vokabeln ist. Das liegt vielleicht aber auch an der FH, wo ich war. Manches vom oben genannten (nicht alles) wäre als Wahlpflichtfach ja ausreichend. Einmal hat unser Professor davon erzählt, dass er ein paar Studenten in der Uni erlebt hat, die nicht wussten, dass ein OP noch eine Versorgungsspannung braucht. Als sie im Praktikum dann eine Schaltung aufbauen sollten, wussten sie auch nicht, welches Teil denn der OP war - er war im DIP8 Gehäuse und die haben nach was Dreieckigem gesucht.. Das war in deren letztem Semester und DAS finde ich erschreckend, auch wenn man als Absolvent damit vielleicht nie wieder was zutun haben wird. Manche (hoffentlich ich) schon.
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DH1AKF K. schrieb: > Hallo Studenten! > > An Euch geht die Frage, ob Ihr mit den Begriffen "PSoC" bzw. "CYPRESS" > (dem Hersteller) etwas anfangen könnt, ob diese Schaltkreisfamilie > vielleicht sogar zu Eurer Ausbildung gehört. Vor mehr als einen Jahrzehnt, hat Atmel mit FPSLIC http://www.digikey.com/catalog/EN/partgroup/fpslic/14188 was ähnliches gestartet. Das kannten zu Zeiten meines Studiums nur die Doktoranden an der Technischen Informatik. MfG
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Ich finde die Diskussion sehr interessant, obwohl (oder weil) sie sich von der ursprünglichen Fragestellung etwas entfernt hat. FPGA- das möchte ich in den nächsten Jahren auch noch programmieren lernen. Einen Einblick in die neuen Möglichkeiten für uns Funkamateure gab es 2011 durch Klaus, DM5KL: http://www.wkiefer.de/x28/DigitalTRX.htm Ein Jahr später war er wieder in Silberthal dabei und referierte über das EER- Verfahren zur SSB- Erzeugung: http://www.wkiefer.de/x28/silberthal2012.htm Und hier schließlich ein Beitrag von mir zum Thema PSoC. Darüber wird einiges mehr im nächsten "Funkamateur" stehen: http://www.wkiefer.de/x28/Verdrahtung%20im%20Chip%20mittels%20Software.htm
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