Hallo Leider habe ich z.Z. keine große Neigung, mich mit der Theorie von Ringkernen zu beschäftigen. Deswegen möchte ich ein paar Fragen stellen, die erfahrene Elektroniker oder Amateurfunker möglicherweise schnell und ohne große Rechnungen beantworten können. (Bitte bestätigen oder verneinen, bzw. Kommentar erwünscht) Es gibt Ringkerne, die für Frequenzen von 1 bis 30 MHz angeboten werden. Die Anwendung ist Transformation von HF in einer Gegentaktendstufe auf 50 Ohm.(3 mal Windungen) Ein solcher Ringkern darf angeblich nicht in die Sättigung geraten und muss deshalb groß genug sein(?) Für 100W Leistung habe ich so ein Teil von ca. 50mm D vorgesehen: Amidon Ringkern gelb AL-Wert 100 µH/100Wdg Frequenz max. 50 MHz Maße Øaußen 50,8 mm Øinnen 31,8 mm Höhe 14,0 mm Für eine Zwischenstufe und die Eingangsstufe habe ich etwa der Leistung entsprechend kleinere Typen vorgesehen. Lieg ich damit in etwa richtig? Genug Platz ist da. Was passiert, wenn ein Ringkern an der Stelle zu klein ist? Vielen Dank für Hinweise. Mfg Matthias
>Amidon Ringkern gelb
für Trafo ungeeignet
besser
Ferrit Kerne 61 oder 43 er Material
für Endstufen gibts einige App Notes, da ist alles erforderliche
beschrieben
Hallo Matthias, die gelben Ringkerne habe ich bis jetzt nur in den Tiefpassfiltern am Ausgang von PA's gesehen. Insofern möchte ich Hans mit dem 43er/61er Material (die sind dann glaube ich schwarz) beipflichten. Schau Dir mal den kleinen Ringkernrechner an: http://z37.vfdb.org/dl5swb-ringkernrechner/ Damit kann man ganz gut errechnen, wann der Kern überlastet ist. 73 de DG0OFZ
Matthias K.(DO4MKA) schrieb: > Es gibt Ringkerne, die für Frequenzen von 1 bis 30 MHz angeboten werden. > Die Anwendung ist Transformation von HF in einer Gegentaktendstufe auf > 50 Ohm.(3 mal Windungen) Die von dir genannten Ringkerne ( gelb oder rot) sind Eisenpulverkerne der Fa Micrometals, die von Amidon vertrieben werden. Eisenpulver bestehen aus aus besonders reinem Carbonyleisenpulver, das unter hohem Druck kalt gepreßt wird. Die Permeabilität reichen bis ca 35μEisenpulverkerne, haben also eine verhältnismäßig geringe Permeabilität. Sie sind dafür aber sehr verlustarm. Man kann Eisenpulverkerne schwerlich in die Sättigung bekommen. Vorher gehen sie anderweitig kaputt. Sie eignen sich vornehmlich für selektive Anwendungen, wo es auf hohe Güte ankommt. Wegen der geringen Permeablilität sind sie für Breitbandübertrager weniger geeignet. Hier nimmt man besser Ferritmaterialien. Ferritringkerne gibte es überwiegend aus zwei unterschiedlichen Ferritmaterialien: - Mangan-Zink Ferrite, diese haben hohe Permeabilitäten bis zu 5000μ. Bei hohen Frequenzen größere Verluste. Beispiele für MnZn Ferritmaterialien Fair Rite/Amidon #77 , μ = 2000 Siemens/TDK-EPCOS N30, μ = 4500 - Nickel-Zink Ferrit, Permeabilität bis zu 1500μ. Beispiele für NiZn Ferritmaterialien FairRite/Amidon #33 , μ = 600 FairRite/Amidon #43 , μ = 800 FairRite/Amidon #61 , μ = 125 Ferroxcube 4C65, μ = 125 Würth 4W620, μ = 620 Bei Ferriten ist darauf zu achten, dass keine Sättigung auftritt. Je höher die Anfangspermeabilität, desto leichter ist der Kern gesättigt. Grüße
Matthias K.(DO4MKA) schrieb: > Leider habe ich z.Z. keine große Neigung, mich mit der Theorie von > Ringkernen zu beschäftigen. > Deswegen möchte ich ein paar Fragen stellen.. Aber anwenden willst du sie, ja? Hast du wenigstens einen Wobbler bis ca. 30 MHz? (zu neudeutsch "Netzwerkanalysator") Wenn ja, dann bau dir aus deinen Testobjekten einen 1:1 Trafo und wobble ihn mal durch mit dem Analysator auf linear gestellt. Also links 1..3 Windungen, rechts dasselbe und beide räumlich schön getrennt (also NICHT wie man es normalerweise macht) Dann siehst du, wieviel bei welcher Frequenz noch durchkommt. Das ist recht eindrucksvoll, glaub's mir. Gar manche lang gehegten Ringkerne aus meiner Bastelkiste haben sich so als Kandidaten für die Tonne erwiesen. W.S.
Hallo, und dann probier mal einen Doppellochkern. Damit bauen die Meisten ihre PA. Gruß Sascha
Sascha schrieb: > und dann probier mal einen Doppellochkern. Für eine Doppellochkern ( = 2 Ringkerne aufgeklappt ) gilt das Gleiche, was auch für Ringkerne bereits gesagt wurde. Für HF-PAs gibt es im Web zig Bauanleitungen mit detaillierten Baubeschreibungen der Übertrager und des zu verwendenden Kernmaterials. viel Glück
Das mit den Bauanleitungen aus dem Netz wurde mir schon mal geraten und ich fand auch Schaltungen dazu. Zum Beispiel eine Gegentaktendstufe mit 2 * MRF455. Allerdings bin bei diesem Thema stärker skeptisch. Da sitzt in der Schaltung ein absolut mini Doppellochkern als Ausgangsübertrager drin. Außerdem wird der Ruhestrom nicht separat eingestellt, nur über U-BE und für beide gleich, und der einzelne Strom wird auch nicht überwacht. Allerdings hab ich damit schon mal eine praktikable Grundlage und die Wicklungsverhältnisse kann ich nehmen. Aber wie dem auch sei, der eine Link mit dem Ringkernrechner führt gut in das Thema ein und so werde ich dann wohl doch noch was dazu lernen. Deswegen 1 Punkt. So wie ich das jetzt mit dem gelbem Ringkern verstanden habe, ist der gelbe gar nicht so schlecht, nur muß man reichlich viele Windungen wickeln usw., weswegen man dann lieber anderes Material nimmt. Eventuell werde ich mit mini KFZ-Relais Spulen, Spulenabgriffe und Kondensatoren umschalten, damit verschiedene Frequenzen bedient werden können.(Kurzwelle, E-Lizens). Was ich breitbandig mache und was resonant, muss ich mir auch noch überlegen, bzw. ausprobieren. Eine 5mm dicke Aluplatte 100**200 soll 2 PC KühlerLüfter und auf der anderen Seite Leistungstransistoren für KW, 2m und 70cm aufnehmen. Habe gestern und heute u.a, je 2 MRF455 und RD60Huf1 bekommen. Ein transportabler Kasten für zuhause und im Auto. Als erstes werde ich aber eine Antenne und ein mini swr-meter für ein Pofung/Baofeng Gerät bauen. So ein spektrales Analysatorgerät habe ich leider nicht. Ich habe stattdessen vor, mein Konstrukt für die einzelnen Frequenzen an 50 Ohm zu testen, also Leistungsmessung und dann Oberwellenunterdrückung über die Ausgangskurve und die Konstruktion von Filtern. Ein Problem dabei ist auch, rauszufinden, wieviel Aufwand für Tiefpassfilter getrieben werden muss, damit eine Endstufe dem jetzigen technischem Stand entspricht. Kaufen find ich da Sch.. , weil z.B. für nur eine Frequenz ein Filter(größeres Teil) angeboten wird und schätzungsweise 80€ sind dann dafür flöten. MfG Matthias
Hallo Matthias, der Empfehlung von W.S., einen Netzwerkanalysator (oder auch "Netzwerktester", "NWT" o.ä.) zu nutzen, möchte ich zustimmen. Ich habe hier auch so ein Gerät und finde es unschätzbar für die Vermessung von PA-Ausgangsfiltern, Übertragern u.ä. Desweiteren lege ich Dir einen Spektrumanalysator zum Überprüfen der "Nebenaussendungen" (ugs. auch "Oberwellen" genannt) nahe. Alternativ geht für sowas auch ein preiswerterer SDR-RX. Gerade Transistorendstufen sind für ihren recht hohen Oberwellenanteil bekannt. Entsprechend hohen Aufwand muß man bei den Ausgangsfiltern treiben. Noch etwas zur ursprünglichen Frage: Such bitte mal im Netz nach der Motorola Application Note AN749 "BROADBAND TRANSFORMERS AND POWER COMBINING TECHNIQUES FOR RF" von Helge Granberg. Dort wird ganz gut (in Englisch) erklärt, wie man breitbandige Übertrager für PAs baut. 73 de DG0OFZ
Hallo Matthias, erstmal Glückwunsch zum Rufzeichen! Früher™, als die weltweite Vernetzung noch nicht so fortgeschritten war, bekam man das ja gleich nach bestandener Prüfung, sofern man sich mit einem aus dem Block begnügt hat, der in der jeweiligen Außenstelle lokal vergeben werden konnte. Heute, im Zeitalter globaler Datenbanken und Latenzzeiten im Bereich von Millisekunden (und horrender Kosten der Behörde) dauert es ja offenbar schon ein Weilchen, bis man das endlich bekommt … Matthias K.(DO4MKA) schrieb: > Eventuell werde ich mit mini KFZ-Relais Spulen, Das ist nix für HF, sowas kannst du bestenfalls noch für NF nehmen (aber auch da müsste man es auf einen Ferritkern wickeln). Zu dünner Draht → zu hohe Verluste selbst auf Kurzwelle, zu viel Eigenkapazität. Thomas schrieb: > Desweiteren lege ich Dir einen Spektrumanalysator zum Überprüfen der > "Nebenaussendungen" (ugs. auch "Oberwellen" genannt) nahe. Matthias, da du sowas vermutlich (noch) nicht hast: ich kenne einen OM nahe Salzgitter. Falls dir der Weg dahin nicht zu weit ist, ich denke, dass er gewillt sein könnte, nach Absprache auch mal so einen Aufbau zu vermessen. Falls du das zu gegebener Zeit nutzen möchtest, schreib mir 'ne Mail.
> Matthias K.(DO4MKA) schrieb: >> Eventuell werde ich mit mini KFZ-Relais Spulen, > > Das ist nix für HF, sowas kannst du bestenfalls noch für NF nehmen Da hat sich wohl ein Schreibfehler eingeschlichen. Ein Komma zu wenig. Ich hab KFZ Relais als Umschalter für C´s, L´s Filter usw. in Betracht gezogen. Inzwischen bin ich dazu gekommen, einen mechanischen Umschalter selbst zu bauen. So ala Drehschalter mit Nockenwelle. >> Desweiteren lege ich Dir einen Spektrumanalysator zum Überprüfen der >> "Nebenaussendungen" (ugs. auch "Oberwellen" genannt) nahe. > > Matthias, da du sowas vermutlich (noch) nicht hast: ich kenne einen OM > nahe Salzgitter. Falls dir der Weg dahin nicht zu weit ist, ich denke, > dass er gewillt sein könnte, nach Absprache auch mal so einen Aufbau > zu vermessen. Falls du das zu gegebener Zeit nutzen möchtest, schreib > mir 'ne Mail. Sehr aufmerksam. Aber erstmal ist es nicht soweit. MfG
Matthias K.(DO4MKA) schrieb: > Da hat sich wohl ein Schreibfehler eingeschlichen. Nein, ich habe es falsch gelesen. Ich habe unterstellt, dass da ein Bindestrich („Mini-Kfz-Relais-Spulen“) gefehlt hätte. OK, mit Relais umzuschalten geht problemlos. Wenn du dir größere Projekte für Antennenkoppler ansiehst, macht man das dort auch so. Allerdings keine Kfz-Relais, sondern ganz normale, da ist der Eigenenergieverbrauch der Wicklung meist besser. Nockenschalter geht natürlich auch, wenn die Umschaltung nicht von Ferne (oder einen Controller etc.) gesteuert werden soll.
>>Habe gestern und heute u.a, je 2 MRF455 und RD60Huf1 bekommen.
halte dich besser direkt an die Motorola App Note
das erhöht die Überlebenschancen der Transistoren
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