Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Kontakt zu Beschäftigten bei Huawei (Zwecks Forschungsinterviews)


von Peter W. (Firma: ISF) (danobandro)


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Hallo,

ich bin Soziologe und beschäftige mich schon länger mit der 
Globalisierung in der Elektronikindustrie - sowohl bei Fertigung als 
auch bei Forschung und Entwicklung.

Ich bin gerade dabei mir zur Vorbereitung eines Forschungsprojektes, die 
Internationalisierungsstrategien chinesischer Elektronikfirmen 
anzuschauen - insb. Huawei, ZTE und Lenovo. Es geht darum, wie sie ihre 
FuE Tätigkeiten im Ausland auf- und ausbauen.

Ich möchte mir dabei nicht nur das glattgebügelte 'Managersprech' über 
Chancen, Fähigkeiten und tolle Erfolge anhören. Da ich aus der 
kritischen Ecke der Sozialwissenschaften komme ist es für mich sehr 
wichtig auch die Perspektive der Beschäftigten zu erfahren.

Ich würde gerne Hintergrundgespräche/Experteninterviews mit 
Beschäftigten bei Huawei in Deutschland führen. Wie immer bei 
sozialwissenschaftlicher Forschung würden diese nur in anonymisierter 
Form in die Forschungsergebnisse einfließen.

Falls ihr selber bei Huawei arbeitet kontaktiert mich doch bitte per PM, 
falls ihr jemanden kennt der bei Huawei arbeitet und Interesse an einem 
Interview hätte, dann kontaktiert mich auch per PM.

Vielen Dank!

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Wie willst Du sicherstellen, das die, die dir antworten,
Mitarbeiter, jetzt nicht die aus dem Bereich Public Relation, der Firma 
Huawei (ZTE und Lenovo) sind?

Falls ich bei der Firma Huawei im Bereich Entwicklung wäre, würde nicht 
nur ich Dir nicht antworten.

Wer würde Dir antworten, falls überhaupt?
Leute mit Frust, kurz vor der Kündigung, die Konkurrenz, die Abteilung 
Public Relation, ....

Diese Antworten sind für Deine Studie wohl sehr wenig für ein 
Forschungsprojekt verwendbar.

von Peter W. (Firma: ISF) (danobandro)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Wie willst Du sicherstellen, das die, die dir antworten,
> Mitarbeiter, jetzt nicht die aus dem Bereich Public Relation, der Firma
> Huawei (ZTE und Lenovo) sind?
>
> Falls ich bei der Firma Huawei im Bereich Entwicklung wäre, würde nicht
> nur ich Dir nicht antworten.
>
> Wer würde Dir antworten, falls überhaupt?
> Leute mit Frust, kurz vor der Kündigung, die Konkurrenz, die Abteilung
> Public Relation, ....
>
> Diese Antworten sind für Deine Studie wohl sehr wenig für ein
> Forschungsprojekt verwendbar.

Was Du ansprichst sind gewiss Probleme, die einem erfahrenen 
Sozialwissenschaftler nicht unbekannt sind.

Bei einem Gespräch einen PR-Menschen von einem Ingenieur, einer 
Ingenieurin zu unterscheiden traue ich mir zu, da ich schon etliche 
Interviews mit VertreterInnen beider Funktionen geführt habe. Im Grunde 
geht es dabeu um die Perspektive und die Sprache die benutzt wird.

In meiner bisherigen Forschubg habe ich Interviews mit IngenierInnen 
geführt die weder übermässig frustriert noch kurz vor der Kündigubg 
waren. Und trotzdem bereit waren mit mir zu sprechen.

Es geht immer darum ein gewisses Maß an Vertrauen herzustellen. Wenn 
dieses nicht vorhanden ist, so sind die Ergebnisse für die Forschubg 
nicht verwertbar. Ist ähnlich wie bei Experimenten: nicht alle gehen 
gut.

von NurEinGast (Gast)


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Peter WP schrieb:
> Es geht immer darum ein gewisses Maß an Vertrauen herzustellen.

Da hast Du wohl recht.
Wäre es da nicht hilfreich, wenn Du als Kontaktadr eine richtige E-Mail 
angibst ?
Eine E-Mail Adresse von dem wissenschaftlichen Institut an dem Du 
forschst.

Ich glaube die Chancen sind erheblich besser wenn man erkennen kann, 
dass Dein Interesse an den persönlichen E-Mail Daten von Huawei 
Mitarbeitern  wirklich ein wissenschaftliches Interesse ist.

Ein "(danobandro)" oder "PeterWP" kann Gott weiß was sein.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Peter WP schrieb:
> Was Du ansprichst sind gewiss Probleme, die einem erfahrenen
> Sozialwissenschaftler nicht unbekannt sind.


Peter WP schrieb:
> Es geht immer darum ein gewisses Maß an Vertrauen herzustellen.


Weiterhin gibt es auch ein Problem wie bei Kununu, dem 
Arbeitgeber-Bewertungsportal.
Wer hat die Motivation so einen Fragebogen auszufüllen, selbst wenn die 
Quelle seriös ist?

von genervt (Gast)


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Peter WP schrieb:
> IngenierInnen

Kutz OT: Musst du so schreiben? Ist das bewusst, oder läuft das schon 
unbewusst ab?

von P. M. (o-o)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Wer würde Dir antworten, falls überhaupt?
> Leute mit Frust, kurz vor der Kündigung, die Konkurrenz, die Abteilung
> Public Relation, ....

Vielleicht auch einfach Leute, die der Meinung sind, dass die Welt etwas 
mehr über diese Konzerne wissen soll - im guten wie im schlechten. Nicht 
jeder läuft von morgens bis abends nur für den totalen Eigennutz herum.

Und auch wenn hier gerne gegen Nicht-MINTler geschossen wird: Auch 
Sozialwissenschaftler sind intelligente Menschen, die in aller Regel 
wissen, was sie tun. Also zerreisst doch die Studie nicht schon von 
Anfang an...

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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P. M. schrieb:
> MoD - Master of Desaster schrieb:
>> Wer würde Dir antworten, falls überhaupt?
>> Leute mit Frust, kurz vor der Kündigung, die Konkurrenz, die Abteilung
>> Public Relation, ....
>
> Vielleicht auch einfach Leute, die der Meinung sind, dass die Welt etwas
> mehr über diese Konzerne wissen soll - im guten wie im schlechten. Nicht
> jeder läuft von morgens bis abends nur für den totalen Eigennutz herum.

Die gibt es, keine Frage!

Vielleicht gibt es ja mal das Ergebnis dieser Studie hier.

von Bernd K. (prof7bit)


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Online wird das nix.

Du muss auf jeden Fall mal das Haus verlassen und persönlich vor Ort 
ermitteln. Das wird sehr zeitaufwendig. Nach dem Vorbild eines Günter 
Wallraff würdest Du Dich dort als Hausmeister in das Unternehmen 
einschleusen (lassen) und dann nach einiger Zeit mit den Mitarbeitern 
dort ins Gespräch kommen. Bei schwierigen Fällen würdest Du evtl auch 
mal eine weibliche Bekannte die Du ebenfalls dort eingeschleust hast 
bitten mit der jeweiligen Zielperson in näheren Kontakt zu treten.

: Bearbeitet durch User
von Floppy (Gast)


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P. M. schrieb:
> Vielleicht auch einfach Leute, die der Meinung sind, dass die Welt etwas
> mehr über diese Konzerne wissen soll - im guten wie im schlechten. Nicht
> jeder läuft von morgens bis abends nur für den totalen Eigennutz herum.

Das funktioniert so aber nicht! Woher willst du differenzieren das die 
Infos nicht von einer Quelle (hier nennt man sie Trolle) stammen um das 
Ergebnis in die Richtung zu drängen die man gerne hätte (ADAC-Effekt)?

Zweites Problem ist das Du dafür an die Mitarbeiter und die Kunden 
kommen müsstest. Als Konzern würde ich dir wegen Spionageverdacht eine 
Husten!

Die üblichen Taktiken wie man sie aus der Presse kennt sind als Ansatz 
zwar nicht schlecht, aber dennoch viel zu arg mit Eigenmeinung belastet!

von Peter W. (Firma: ISF) (danobandro)


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Du hast natürlich vollkommen recht: vor Ort ist es immer einfacher. Ich 
versuche gerade einfach über verschiedene Kanäle einen Feldzugang zu 
bekommen.
In den bisherigen Studien habe ich den Zugang über das Management 
bekommen. Das Problem das @Floppy anspricht, also dass das Management 
Spionageverdacht hat, habe ich bisher noch nicht gehabt. Meine 
bisherigen Interviews waren mit IngenieurInnen (ja auch Frauen, deshalb 
diese Form --> @genervt) in Entwicklungszentralen multinationaler 
Halbleiterfirmen in Osteuropa. Da durfte ich mit verschiedenen Leuten 
sprechen: senior analog designer, test engineer, layout engineer, 
architectural engineer, project manager und auch dem jeweiligen Chef des 
Standortes. Die Interviews waren sehr offen, und ich bekam durchaus 
kritische Stimmen von den IngenieurInnen zu hören - über Probleme wie: 
langweilige Projekte, zu wenig Verantwortung, zu viele internationale 
Abstimmungsprozesse, zu wenig Geld.
Diese Probleme wurden übrigens auch vom lokalen Management angesprochen.

Für die neue Studie möchte ich einfach eine weitere Zugangsmöglichkeit 
zum Feld testen. Funktioniert es so rum, ist es gut. Wenn nicht ists 
auch ok. Dann werde ich den "traditionellen" Weg einschlagen.

Danke für die bisherigen Kommentare.

von Peter W. (Firma: ISF) (danobandro)


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NurEinGast schrieb:
> Peter WP schrieb:
>> Es geht immer darum ein gewisses Maß an Vertrauen herzustellen.
>
> Da hast Du wohl recht.
> Wäre es da nicht hilfreich, wenn Du als Kontaktadr eine richtige E-Mail
> angibst ?
> Eine E-Mail Adresse von dem wissenschaftlichen Institut an dem Du
> forschst.
>
> Ich glaube die Chancen sind erheblich besser wenn man erkennen kann,
> dass Dein Interesse an den persönlichen E-Mail Daten von Huawei
> Mitarbeitern  wirklich ein wissenschaftliches Interesse ist.
>
> Ein "(danobandro)" oder "PeterWP" kann Gott weiß was sein.

Das würde ich gerne machen.
Es gibt aber ein Problem dabei. Ich bin gerade dabei einen Antrag für 
die Studie zu schreiben, nachdem ich zweieinhalb Jahre nicht an der Uni 
gearbeitet habe, soll heißen, ich habe zur Zeit nur eine Privatadresse.
Ich habe mir lange den Kopf darüber zerbrochen wie ich das von Dir 
angesprochene Problem lösen kann.
Bei Interesse kann die Person mich gerne per PM anschreiben. Ich würde 
dann der Person meinen Linkedin Kontakt geben. Über die Seite könnten 
wir dann in direkteren Kontakt treten.

Wäre das eine Lösung?

von Stefan Kaul (Gast)


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doreen.schmidt@huawei.com ist eine gute Ansprechpartnerin. Einfach auf 
mich beziehen.

VG Stefan

von Stefan Kaul (Gast)


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Die lösen sich gerade auf.

von Markus (Gast)


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Stefan Kaul schrieb:
> Die lösen sich gerade auf.

Das heißt was im Klartext?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus schrieb:
> Das heißt was im Klartext?
Und wie lässt sich das belegen?

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