Hallo, ich bin Soziologe und beschäftige mich schon länger mit der Globalisierung in der Elektronikindustrie - sowohl bei Fertigung als auch bei Forschung und Entwicklung. Ich bin gerade dabei mir zur Vorbereitung eines Forschungsprojektes, die Internationalisierungsstrategien chinesischer Elektronikfirmen anzuschauen - insb. Huawei, ZTE und Lenovo. Es geht darum, wie sie ihre FuE Tätigkeiten im Ausland auf- und ausbauen. Ich möchte mir dabei nicht nur das glattgebügelte 'Managersprech' über Chancen, Fähigkeiten und tolle Erfolge anhören. Da ich aus der kritischen Ecke der Sozialwissenschaften komme ist es für mich sehr wichtig auch die Perspektive der Beschäftigten zu erfahren. Ich würde gerne Hintergrundgespräche/Experteninterviews mit Beschäftigten bei Huawei in Deutschland führen. Wie immer bei sozialwissenschaftlicher Forschung würden diese nur in anonymisierter Form in die Forschungsergebnisse einfließen. Falls ihr selber bei Huawei arbeitet kontaktiert mich doch bitte per PM, falls ihr jemanden kennt der bei Huawei arbeitet und Interesse an einem Interview hätte, dann kontaktiert mich auch per PM. Vielen Dank!
Wie willst Du sicherstellen, das die, die dir antworten, Mitarbeiter, jetzt nicht die aus dem Bereich Public Relation, der Firma Huawei (ZTE und Lenovo) sind? Falls ich bei der Firma Huawei im Bereich Entwicklung wäre, würde nicht nur ich Dir nicht antworten. Wer würde Dir antworten, falls überhaupt? Leute mit Frust, kurz vor der Kündigung, die Konkurrenz, die Abteilung Public Relation, .... Diese Antworten sind für Deine Studie wohl sehr wenig für ein Forschungsprojekt verwendbar.
MoD - Master of Desaster schrieb: > Wie willst Du sicherstellen, das die, die dir antworten, > Mitarbeiter, jetzt nicht die aus dem Bereich Public Relation, der Firma > Huawei (ZTE und Lenovo) sind? > > Falls ich bei der Firma Huawei im Bereich Entwicklung wäre, würde nicht > nur ich Dir nicht antworten. > > Wer würde Dir antworten, falls überhaupt? > Leute mit Frust, kurz vor der Kündigung, die Konkurrenz, die Abteilung > Public Relation, .... > > Diese Antworten sind für Deine Studie wohl sehr wenig für ein > Forschungsprojekt verwendbar. Was Du ansprichst sind gewiss Probleme, die einem erfahrenen Sozialwissenschaftler nicht unbekannt sind. Bei einem Gespräch einen PR-Menschen von einem Ingenieur, einer Ingenieurin zu unterscheiden traue ich mir zu, da ich schon etliche Interviews mit VertreterInnen beider Funktionen geführt habe. Im Grunde geht es dabeu um die Perspektive und die Sprache die benutzt wird. In meiner bisherigen Forschubg habe ich Interviews mit IngenierInnen geführt die weder übermässig frustriert noch kurz vor der Kündigubg waren. Und trotzdem bereit waren mit mir zu sprechen. Es geht immer darum ein gewisses Maß an Vertrauen herzustellen. Wenn dieses nicht vorhanden ist, so sind die Ergebnisse für die Forschubg nicht verwertbar. Ist ähnlich wie bei Experimenten: nicht alle gehen gut.
Peter WP schrieb: > Es geht immer darum ein gewisses Maß an Vertrauen herzustellen. Da hast Du wohl recht. Wäre es da nicht hilfreich, wenn Du als Kontaktadr eine richtige E-Mail angibst ? Eine E-Mail Adresse von dem wissenschaftlichen Institut an dem Du forschst. Ich glaube die Chancen sind erheblich besser wenn man erkennen kann, dass Dein Interesse an den persönlichen E-Mail Daten von Huawei Mitarbeitern wirklich ein wissenschaftliches Interesse ist. Ein "(danobandro)" oder "PeterWP" kann Gott weiß was sein.
Peter WP schrieb: > Was Du ansprichst sind gewiss Probleme, die einem erfahrenen > Sozialwissenschaftler nicht unbekannt sind. Peter WP schrieb: > Es geht immer darum ein gewisses Maß an Vertrauen herzustellen. Weiterhin gibt es auch ein Problem wie bei Kununu, dem Arbeitgeber-Bewertungsportal. Wer hat die Motivation so einen Fragebogen auszufüllen, selbst wenn die Quelle seriös ist?
Peter WP schrieb: > IngenierInnen Kutz OT: Musst du so schreiben? Ist das bewusst, oder läuft das schon unbewusst ab?
MoD - Master of Desaster schrieb: > Wer würde Dir antworten, falls überhaupt? > Leute mit Frust, kurz vor der Kündigung, die Konkurrenz, die Abteilung > Public Relation, .... Vielleicht auch einfach Leute, die der Meinung sind, dass die Welt etwas mehr über diese Konzerne wissen soll - im guten wie im schlechten. Nicht jeder läuft von morgens bis abends nur für den totalen Eigennutz herum. Und auch wenn hier gerne gegen Nicht-MINTler geschossen wird: Auch Sozialwissenschaftler sind intelligente Menschen, die in aller Regel wissen, was sie tun. Also zerreisst doch die Studie nicht schon von Anfang an...
P. M. schrieb: > MoD - Master of Desaster schrieb: >> Wer würde Dir antworten, falls überhaupt? >> Leute mit Frust, kurz vor der Kündigung, die Konkurrenz, die Abteilung >> Public Relation, .... > > Vielleicht auch einfach Leute, die der Meinung sind, dass die Welt etwas > mehr über diese Konzerne wissen soll - im guten wie im schlechten. Nicht > jeder läuft von morgens bis abends nur für den totalen Eigennutz herum. Die gibt es, keine Frage! Vielleicht gibt es ja mal das Ergebnis dieser Studie hier.
Online wird das nix. Du muss auf jeden Fall mal das Haus verlassen und persönlich vor Ort ermitteln. Das wird sehr zeitaufwendig. Nach dem Vorbild eines Günter Wallraff würdest Du Dich dort als Hausmeister in das Unternehmen einschleusen (lassen) und dann nach einiger Zeit mit den Mitarbeitern dort ins Gespräch kommen. Bei schwierigen Fällen würdest Du evtl auch mal eine weibliche Bekannte die Du ebenfalls dort eingeschleust hast bitten mit der jeweiligen Zielperson in näheren Kontakt zu treten.
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P. M. schrieb: > Vielleicht auch einfach Leute, die der Meinung sind, dass die Welt etwas > mehr über diese Konzerne wissen soll - im guten wie im schlechten. Nicht > jeder läuft von morgens bis abends nur für den totalen Eigennutz herum. Das funktioniert so aber nicht! Woher willst du differenzieren das die Infos nicht von einer Quelle (hier nennt man sie Trolle) stammen um das Ergebnis in die Richtung zu drängen die man gerne hätte (ADAC-Effekt)? Zweites Problem ist das Du dafür an die Mitarbeiter und die Kunden kommen müsstest. Als Konzern würde ich dir wegen Spionageverdacht eine Husten! Die üblichen Taktiken wie man sie aus der Presse kennt sind als Ansatz zwar nicht schlecht, aber dennoch viel zu arg mit Eigenmeinung belastet!
Du hast natürlich vollkommen recht: vor Ort ist es immer einfacher. Ich versuche gerade einfach über verschiedene Kanäle einen Feldzugang zu bekommen. In den bisherigen Studien habe ich den Zugang über das Management bekommen. Das Problem das @Floppy anspricht, also dass das Management Spionageverdacht hat, habe ich bisher noch nicht gehabt. Meine bisherigen Interviews waren mit IngenieurInnen (ja auch Frauen, deshalb diese Form --> @genervt) in Entwicklungszentralen multinationaler Halbleiterfirmen in Osteuropa. Da durfte ich mit verschiedenen Leuten sprechen: senior analog designer, test engineer, layout engineer, architectural engineer, project manager und auch dem jeweiligen Chef des Standortes. Die Interviews waren sehr offen, und ich bekam durchaus kritische Stimmen von den IngenieurInnen zu hören - über Probleme wie: langweilige Projekte, zu wenig Verantwortung, zu viele internationale Abstimmungsprozesse, zu wenig Geld. Diese Probleme wurden übrigens auch vom lokalen Management angesprochen. Für die neue Studie möchte ich einfach eine weitere Zugangsmöglichkeit zum Feld testen. Funktioniert es so rum, ist es gut. Wenn nicht ists auch ok. Dann werde ich den "traditionellen" Weg einschlagen. Danke für die bisherigen Kommentare.
NurEinGast schrieb: > Peter WP schrieb: >> Es geht immer darum ein gewisses Maß an Vertrauen herzustellen. > > Da hast Du wohl recht. > Wäre es da nicht hilfreich, wenn Du als Kontaktadr eine richtige E-Mail > angibst ? > Eine E-Mail Adresse von dem wissenschaftlichen Institut an dem Du > forschst. > > Ich glaube die Chancen sind erheblich besser wenn man erkennen kann, > dass Dein Interesse an den persönlichen E-Mail Daten von Huawei > Mitarbeitern wirklich ein wissenschaftliches Interesse ist. > > Ein "(danobandro)" oder "PeterWP" kann Gott weiß was sein. Das würde ich gerne machen. Es gibt aber ein Problem dabei. Ich bin gerade dabei einen Antrag für die Studie zu schreiben, nachdem ich zweieinhalb Jahre nicht an der Uni gearbeitet habe, soll heißen, ich habe zur Zeit nur eine Privatadresse. Ich habe mir lange den Kopf darüber zerbrochen wie ich das von Dir angesprochene Problem lösen kann. Bei Interesse kann die Person mich gerne per PM anschreiben. Ich würde dann der Person meinen Linkedin Kontakt geben. Über die Seite könnten wir dann in direkteren Kontakt treten. Wäre das eine Lösung?
doreen.schmidt@huawei.com ist eine gute Ansprechpartnerin. Einfach auf mich beziehen. VG Stefan
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