Forum: Offtopic Gleichstrom im Haus


von Vlad T. (vlad_tepesch)


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http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mehr-Effizienz-mit-Gleichstrom-im-Haus-2537277.html

Geht es nur mir so, oder bin ich der einzige, der sich bei dem Artikel 
an den Kopf fasst?

Ich kann kein Vorteil darin erkennen, 370V (wie kommen die eigentlich 
auf den Wert?) Gleichstrom im Haus zu verteilen? Ein DC2DC-Konverter 
brauchen dann ja doch fast alle Geräte und bei der Spannung muss der für 
mobile Geräte extern sein. So das man die Nachteile von beiden Systemen 
hat.

Das einzige Vernünftige, was ich mir vorstellen könnte, wäre eine 
einheitliche Klein-gleichspannung (24V?), wo es für die Geräte (so es 
denn erst mal welche gibt - aktuell hat sich ja USB-5V durchgesetzt) 
reichen würde intern einen kleinen Schaltregler eingebaut zu haben. Aber 
selbst bei solchen vergleichbar (verglichen zu normaler Elektronik) 
hohen Kleinspannungen sind die Leitungsverluste auf den vielen Metern 
Unterputzverkabelung relativ hoch.

: Bearbeitet durch User
von Jan H. (j_hansen)


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Vlad Tepesch schrieb:
> 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mehr-Effizienz-mit-Gleichstrom-im-Haus-2537277.html

Sobald über dem Artikel "Technology Review" steht, brauchst du dir gar 
nicht die Mühe zu machen ihn zu lesen.

von Joachim B. (jar)


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Vlad Tepesch schrieb:
> Ich kann kein Vorteil darin erkennen, 370V (wie kommen die eigentlich
> auf den Wert?)

ich dachte erst an Sinusscheitel, aber das wären 325V
dann denke ich weil es viele 400V Kondis gibt und auch bis +5% 
(zulässige Netzschwankung?) von 370V wäre

höhere Spannung bedeutet weniger Verluste in den Leitungen

370V kann willkürlich erscheinen oder sein oder ein Kompromiss aus allen 
Gegebenheiten.

Die 110/115 220/230 380/400 sind ja historisch gewachsen und immer 
wieder mal an aktuellen Stand der Technik angepasst worden.

von Paul B. (paul_baumann)


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Es gab früher ganze Städte (z.B. Breslau), die Gleichspannungsnetze
besaßen.

MfG Paul

von Falk B. (falk)


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@Vlad Tepesch (vlad_tepesch)

>http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mehr-Effizi...

>Geht es nur mir so, oder bin ich der einzige, der sich bei dem Artikel
>an den Kopf fasst?

Me too!

>Ich kann kein Vorteil darin erkennen, 370V (wie kommen die eigentlich
>auf den Wert?) Gleichstrom im Haus zu verteilen? Ein DC2DC-Konverter
>brauchen dann ja doch fast alle Geräte und bei der Spannung muss der für
>mobile Geräte extern sein. So das man die Nachteile von beiden Systemen
>hat.

"Forscher" wollen mal wieder ein Problem lösen, das es gar nicht gibt. 
Da haben ein paar Uni-Leute Anträge geschrieben und Geld zum spielen 
bekommen. Nach dem Sinn fragt dort sowieso keiner, wenn nur genügend 
Unsinn in die Anträge geschrieben wurde.

>Das einzige Vernünftige, was ich mir vorstellen könnte, wäre eine
>einheitliche Klein-gleichspannung (24V?), wo es für die Geräte (so es
>denn erst mal welche gibt - aktuell hat sich ja USB-5V durchgesetzt)
>reichen würde intern einen kleinen Schaltregler eingebaut zu haben. Aber
>selbst bei solchen vergleichbar (verglichen zu normaler Elektronik)
>hohen Kleinspannungen sind die Leitungsverluste auf den vielen Metern
>Unterputzverkabelung relativ hoch.

Eben. Das geht bestenfalls auf sehr kurzen Strecken von wenigen m, so 
wie es FireWire macht  (42V Busspannung anstatt 5V wie bei USB).

von Joachim B. (jar)


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Paul Baumann schrieb:
> Es gab früher ganze Städte (z.B. Breslau), die Gleichspannungsnetze
> besaßen.

auch in NY als sich Tesla(George Westinghouse) & Edinson stritten
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/stromkrg.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromkrieg

aber das tut nix zur Sache

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>Es gab früher ganze Städte (z.B. Breslau), die Gleichspannungsnetze
>besaßen.

Die stammten noch aus der Zeit der Edison-Elektrifizierung. Dass die 
mittlerweile alle ausgestorben sind, hat schon seinen Grund.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Das-Aus-fuer-oeffentliche-Gleichstrom-Versorgung-197183.html

Und das ist fast 8 Jahre her.

von Joachim B. (jar)


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Falk Brunner schrieb:
>>Geht es nur mir so, oder bin ich der einzige, der sich bei dem Artikel
>>an den Kopf fasst?
>
> Me too!

+1

Vlad Tepesch schrieb:
> was ich mir vorstellen könnte, wäre eine
> einheitliche Klein-gleichspannung (24V?)

Falk Brunner schrieb:
> so
> wie es FireWire macht  (42V Busspannung anstatt 5V wie bei USB).

warum nicht gleich 48V -> Grenze für Kleinspannung, TelekomNetz, 
Telefonanlagen

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk Brunner schrieb:
> Und das ist fast 8 Jahre her.

Das ist nicht in Ordnung -ich wollte gerade anfangen, einen
Gleichspannungs-Transformator zu wickeln...
;-)

schnell fort hier

MfG Paul

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>Das ist nicht in Ordnung -ich wollte gerade anfangen, einen
>Gleichspannungs-Transformator zu wickeln...
>;-)

Und als Wickelkörper wolltest du die ganze Erde nutzen, was?

von Falk B. (falk)


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@ Joachim B. (jar)

>> wie es FireWire macht  (42V Busspannung anstatt 5V wie bei USB).

>warum nicht gleich 48V -> Grenze für Kleinspannung, TelekomNetz,
>Telefonanlagen

Also 42 ist doch DIE Antwort, nicht nur auf Stromversorgungsfragen!

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk Brunner schrieb:
> Und als Wickelkörper wolltest du die ganze Erde nutzen, was?

Naja, die ganze nicht -die unfruchtbaren Wüstenregionen müssten 
ausreichen.
Mich beschleicht das ungute Gefühl, daß meine Idee nicht den gebührenden
Beifall findet...
;-)
MfG Paul

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Paul Baumann schrieb:
> Mich beschleicht das ungute Gefühl, daß meine Idee nicht den gebührenden
> Beifall findet...

Bei Kupferdieben sicherlich

von Falk B. (falk)


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@Paul Baumann (paul_baumann)

>> Und als Wickelkörper wolltest du die ganze Erde nutzen, was?

>Naja, die ganze nicht -die unfruchtbaren Wüstenregionen müssten
>ausreichen.
>Mich beschleicht das ungute Gefühl, daß meine Idee nicht den gebührenden
>Beifall findet...
>;-)

Schreib doch ein Drehbuch für Hollywood.

"Transformers - The world is not enough!"

http://www.transformers-film.de/

von Harald W. (wilhelms)


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Paul Baumann schrieb:

> Es gab früher ganze Städte (z.B. Breslau), die Gleichspannungsnetze
> besaßen.

Ich würde sagen, "früher" hatten fast alle Städte Gleichstromnetze.
Das bis in die sechziger Jahre übliche Installationsmaterial hatte
auch keine Probleme, Gleichströme zu schalten. Erst danach fing
das Sparen an.

von Jeffrey L. (the_dude)


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Der Forscher mit dem DC prangt,
der Paul derweil die Welt umspannt,
beide Ideen sind wohl nix,
Spinnereien fertig, an die Arbeit, aber fix!

Mahlzeit!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Oh Konkurrenz für Paul...

Mit Gleichstrom wird die gefährliche 50Hz Magnetstrahlung durch 
ungefährliche Gleichfelder ersetzt.

von Falk B. (falk)


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von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das ist das Bass-Gegenstück zu Tinnitus. Entsteht bestimmt auch erst im 
Ohr oder im Hirn.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Jan Hansen schrieb:
> Vlad Tepesch schrieb:
>>
> 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mehr-Effizienz-mit-Gleichstrom-im-Haus-2537277.html
>
> Sobald über dem Artikel "Technology Review" steht, brauchst du dir gar
> nicht die Mühe zu machen ihn zu lesen

Den Verdacht hatte ich auch schon häufiger.

Ein Indiz dafür sind auch die dort erwähnten 50 Nulldurchgänge pro 
Sekunde bei Wechselstrom.

15cm Lichtbogen bei 370V - ist das realistisch?

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Vlad Tepesch schrieb:
> Ein Indiz dafür sind auch die dort erwähnten 50 Nulldurchgänge pro
> Sekunde bei Wechselstrom.

Die anderen 50 eliminieren sie durch Positives Denken.

von Jeffrey L. (the_dude)


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Wikipedia sagt:
"Insbesondere bei Gleichspannung und Strömen ab etwa 1 A und Spannungen 
ab etwa 50 V verlöschen Schaltlichtbögen u. U. nicht von selbst."
http://de.wikipedia.org/wiki/Schaltlichtbogen#Niederspannungsbereich

Ich hätte auch die 15cm bei 370V angezweifelt, würde nicht obriges auf 
Wikipedia stehen. Ich frage mich aber woher diese Angabe kommt, 50V 
erscheint mir doch deutlich zu gering...

von Martin S. (led_martin)


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Also bei 50V kann es schon Lichtbögen geben, der Abstand, bei dem sie 
abreißen ist aber nicht so groß. Habe früher mal selbst mit einem 
48V-Trafo und den Kohlestäben aus Betterien experimentiert, geht ganz 
gut. Im folgenden Artikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlebogenlampe

ist zu lesen:
>Kohlebogenlampen lassen sich sowohl für Gleichspannung als auch für 
>Wechselspannung auslegen. Als Brennspannung genügen 25 bis 50 Volt, so dass >die 
Geräte in den damals üblichen 110-Volt-Gleichstromnetzen verwendbar >waren.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Falk B. (falk)


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@ Vlad Tepesch (vlad_tepesch)

>15cm Lichtbogen bei 370V - ist das realistisch?

Naja, nur unter optimalen Bedingungen vielleicht, u.a. wenn eine 
Reihendrossel mit dabei ist, die beim Abreißen gleich wieder nachzündet. 
Und dann müssen ei Elektroden schon senkrecht auseinandergezogen werden, 
damit das klappt.

von Falk B. (falk)


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@ Jeffrey Lebowski (the_dude)

>Ich hätte auch die 15cm bei 370V angezweifelt, würde nicht obriges auf
>Wikipedia stehen. Ich frage mich aber woher diese Angabe kommt, 50V
>erscheint mir doch deutlich zu gering...

Doch das geht schon. E-Schweißen läuft mit um die 40V Leerlaufspannung.

von Oliver R. (orb)


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Liest wirklich noch jemand, der ernsthaft mit Technik zu tun hat, die 
c't und nimmt das was er liest ernst?

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Die Meldung ist nicht aus der c't.

von Joachim B. (jar)


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Oliver R. schrieb:
> Liest wirklich noch jemand, der ernsthaft mit Technik zu tun hat, die
> c't

ich habe sie seit 1 Jahr abbestellt, war nicht mehr auszuhalten was 
geschrieben wurde und was nicht geschrieben wurde.

von Michael L. (michaelx)


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Vlad Tepesch schrieb:
> 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Mehr-Effizienz-mit-Gleichstrom-im-Haus-2537277.html
>
> Geht es nur mir so, oder bin ich der einzige, der sich bei dem Artikel
> an den Kopf fasst?

Ein typisches Freitagsthema - nur clickbait.

Wenn man das liest drängt sich der Verdacht auf, dass dieser Benjamin 
Munzel noch weniger Ahnung hat als der Hausmeister der TU Braunschweig.

von Tom K. (ez81)


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Wer schon mal mit seinem Forschungsthema das Objekt von Journalismus 
wurde, geht nicht davon aus, dass Herr Munzel in dem Artikel 
sinnentsprechend wiedergegeben wird. Es gibt einige Journalisten, die zm 
Gespräch mit einer fertigen gutklingenden Story im Kopf ankommen und 
dann in diese Richtung drängen, ohne zuzuhören. Wenn man dann nicht 
selbst was besserklingendes druckreifes liefern kann, schreiben sie das, 
was sie von Anfang an schreiben wollten und bauen zwei nebensächliche 
Bemerkungen aus 1h Gespräch in den Text ein, damit es auf den ersten 
Blick so aussieht, als ob der selbst zusammengereimte Unfug vom 
Interviewpartner käme.

: Bearbeitet durch User
von Kai M. (kai_mauer)


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Tom K. schrieb:
> Es gibt einige Journalisten, die zm
> Gespräch mit einer fertigen gutklingenden Story im Kopf ankommen und
> dann in diese Richtung drängen, ohne zuzuhören.

Lügenpresse?
;-)

von Reinhard S. (rezz)


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Oliver R. schrieb:
> Liest wirklich noch jemand, der ernsthaft mit Technik zu tun hat, die
> c't und nimmt das was er liest ernst?

Es gibt durchaus noch gute Artikel und Berichte darin. Allerdings ist 
der Schreibstil und der wirkliche Wissensinhalt, mindestens bei den 
Titelthemen, doch sehr... komisch.

Die Zeiten, wo man die c´t in den 2 Wochen quasi täglich hernehmen und 
lesen konnte sind leider vorbei, ein Wochenende reicht da. Und 
irgendwann liegt halt die nächste im Briefkasten.

von Timm T. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das bis in die sechziger Jahre übliche Installationsmaterial hatte
> auch keine Probleme, Gleichströme zu schalten.

Ich hab mal gesehen, wie mit einem dieser Schalter mit 3cm 
Kontaktabstand ein paar Glühlampen von einem 110V Gleichstromgenerator 
genommen wurden. Den beeindruckenden Lichtbogen möchte ich nicht in der 
Wohnung haben.

Der Schalter war auf einer 15x15cm Marmorplatte verschraubt. Der WAF 
fürs Wohnzimmer dürfte negativ sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Thaler schrieb:

>> Das bis in die sechziger Jahre übliche Installationsmaterial hatte
>> auch keine Probleme, Gleichströme zu schalten.
>
> Ich hab mal gesehen, wie mit einem dieser Schalter mit 3cm
> Kontaktabstand ein paar Glühlampen von einem 110V Gleichstromgenerator
> genommen wurden. Den beeindruckenden Lichtbogen möchte ich nicht in der
> Wohnung haben.

Dazu muss man die Nebenbedingungen kennen. Schalter, die auch bei
höheren Spannungen Gleichströme problemlos trennen können, sind
handelsüblich. Sie sind im Aufbau allerdings etwas aufwändiger
und deshalb teurer.
Gruss
Harald

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Oliver R. schrieb:
> Liest wirklich noch jemand, der ernsthaft mit Technik zu tun hat, die
> c't und nimmt das was er liest ernst?

Die c't erscheint im gleichen Verlag wie "Technology Review", das war's 
dann aber auch schon.

Heise online vermischt allerdings gerne Meldungen aus den 
unterschiedlichen Magazintöchtern, ob nun c't, iX, "Technology Review" 
oder dem demnächst "make:" genannten "Hardware Hacks".

von Timm T. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Schalter, die auch bei
> höheren Spannungen Gleichströme problemlos trennen können, sind
> handelsüblich.

Es ging hier um 60er-Jahre-Material. Ja, trennen konnten die das 
schon...

Allerdings konnte mir noch keiner der 380V-Gleichstrom im Haushalt 
Befürworter erklären, wie er den Lichtbogen beim Anbohren einer 
Gleichstromleitung abschalten will. Der Lichtbogen ist entlang der 
Leitung wahrscheinlich schneller am Sicherungskasten als er.

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Thaler schrieb:

> Allerdings konnte mir noch keiner der 380V-Gleichstrom im Haushalt
> Befürworter erklären, wie er den Lichtbogen beim Anbohren einer
> Gleichstromleitung abschalten will.

Dafür gibt es Sicherungen. Die haben keine Probleme damit. Selbst
normale "Kippautomaten" enthalten eine Funkenlöschkammer, die
sicherlich auch Gleichströme trennen kann, wenn auch nicht allzuoft.
Gleichstrom ist kein Vodoo. Er wird vielfach in der Industrie
verwendet, ohne das grössere Probleme damit auftreten.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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@ Harald Wilhelms (wilhelms)

>> Allerdings konnte mir noch keiner der 380V-Gleichstrom im Haushalt
>> Befürworter erklären, wie er den Lichtbogen beim Anbohren einer
>> Gleichstromleitung abschalten will.

>Dafür gibt es Sicherungen. Die haben keine Probleme damit.

Gibt es jestzt auch schon einen uc.Net-BILD?

> Selbst
>normale "Kippautomaten" enthalten eine Funkenlöschkammer, die
>sicherlich auch Gleichströme trennen kann, wenn auch nicht allzuoft.

Dream on. Schau dir mal die OFFIZIELLEN Abschaltströme eines normen 16A 
Automaten an! Das sind 125mA!!!!

>Gleichstrom ist kein Vodoo. Er wird vielfach in der Industrie
>verwendet, ohne das grössere Probleme damit auftreten.

Jaja. Hast du einen Schwager, denn Fussballkumpel dort arbeitet?

von Timm T. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Dafür gibt es Sicherungen. Die haben keine Probleme damit. Selbst
> normale "Kippautomaten" enthalten eine Funkenlöschkammer, die
> sicherlich auch Gleichströme trennen kann, wenn auch nicht allzuoft.

Die normalen "Kippautomaten" sind für DC bis 70V spezifiziert. Die 
wissen sicher, warum.

Eine Sicherung bedingt, dass ein ausreichend hoher Strom fließt, um die 
Sicherung ansprechen zu lassen. Mit 380V und 20A kannst Du eine Menge 
Unheil anrichten, ohne dass eine Sicherung anspricht. Bei AC "brennt" 
sich dass mal kurz frei, und dann ist Ruhe. Bei DC brennt der Lichtbogen 
solange, wie Material da ist, notfalls das ganze Kabel lang.

Ja, in der Industrie mag das beherrschbar sein. In der Industrie sind 
auch Phosgen und Flusssäure beherrschbar, trotzdem nichts, was ich im 
Haushalt haben möchte.

Ja, früher gab es Gleichstromnetze. Früher gab es auch klassische 
Nullung, Sparwechselschaltung, freiverdrahtete Deckenleuchten, 
Verteilerdosen mit Edisonsockel und Modelleisenbahnen mit ner Glühlampe 
als Vorwiderstand direkt am Netz.

Es hat einige Jahrzehnte gedauert, bis wir den aktuellen 
Sicherheitsstandard erreicht haben (auch wenn ich finde, dass echt nicht 
jede Steckdosenleiste Kindersicherungen braucht) - den müssen wir nicht 
durch Einführung einer überflüssigen Technologie aufs Spiel setzen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich halte das auch für eine Schnapsidee. Gleichstrom in dieser Höhe ist 
auch einfach gefährlicher bei Berührung als Wechselstrom.
Wird wohl wirklich irgendein Projekt sein, um Forschungsgelder zu 
kassieren. Am Ende stehen dann genau die Erkenntnisse, die hier gerade 
erarbeitet wurden - nicht geeignet für Haushaltsverteilung.

von Paul B. (paul_baumann)


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Timm Thaler schrieb:
> Früher gab es auch klassische
> Nullung, Sparwechselschaltung, freiverdrahtete Deckenleuchten,
> Verteilerdosen mit Edisonsockel und Modelleisenbahnen mit ner Glühlampe
> als Vorwiderstand direkt am Netz.

Früher hatten wir auch einen Kaiser und die Inflation.
Was haben wir heute? Heute haben wir Sonnabend!
;-)

MfG Paul

von Timm T. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Was haben wir heute? Heute haben wir Sonnabend!

Und den Euro. Aber nicht mehr lange. ;-)

von Mani W. (e-doc)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ich halte das auch für eine Schnapsidee. Gleichstrom in dieser Höhe ist
> auch einfach gefährlicher bei Berührung als Wechselstrom.
> Wird wohl wirklich irgendein Projekt sein, um Forschungsgelder zu
> kassieren. Am Ende stehen dann genau die Erkenntnisse, die hier gerade
> erarbeitet wurden - nicht geeignet für Haushaltsverteilung.

Ich habe viele Photovoltaikanlagen mit 12 bzw. 24 Volt Gleichstrom
montiert und die Erfahrung gemacht:

Ein Feuchtraumschalter mit Wetterschutz (Regendach) außen war in einem
Jahr erledigt, keine Kontakte mehr, nur etwas grünspaniges dort, wo 
einst
Kontakte waren...

Eine 48 Volt Anlage über normale Leitungsschutzschalter unter Last
abgetrennt, führte zu massivem Lichtbogen im Schutzschalter...
(Leerlaufspannung ca. 60 VDC)

Dass fast alle Verstärker, Laptops und andere Kommunikationsgeräte mit
5 - 40 Volt oder höher betrieben werden, ist sicher kein Grund, ein
Gleichspannungsnetz aufzubauen...

Auch würden die Energieversorger mit stark oxydierenden Klemmstellen
auf Masten und durch Gleichstrom zerfressende Leitungen schwer zu 
kämpfen
haben.

Ein Strom-Unfall mit 300-400 Volt hat auf das Körpergewebe furchtbare
Zerstörungen, wie im elektropatologischem Museum zu sehen...

Abgesehen davon, ein normaler Lichtschalter müßte einige Zentimeter
Lichtbogen verkraften, abgesehen vom Kurzschlußfall..

Ich möchte so ein System nicht im Haus haben!!!


Mani

von Mani W. (e-doc)


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Da fällt mir gerade ein, wie wohl ein zig-Megawatt-Gleichrichter
aussehen könnte oder die 220KV oder mehr über Freileitungen
dann ins Hausnetz umgesetzt (nicht transformiert) werden...

Mit einem Step-Down-Converter???

von Old P. (Gast)


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Hallo Männers,
jmmer schön ruhig bleiben....
1. Ich kaufe auch gelegentlich die c`t, sie ist noch immer die 
seriöseste Zeitung zum Thema am Markt. C-Bild und Chip sind das andere 
Ende der Kette ;-)

2. Wie schon geschrieben, wurde Gleichstrom früher sehr verbreitet 
verwandt. Ich glaube nicht, dass die früher Monsterschalter auf 15x15cm 
Marmorplatten hatten. Sicher gab es damals auch Kurzschlüsse, von 
gigantischen Lichtbögen ist nichts überliefert.

3. Beim Schweißen wird mitunter mit Gleichspannung geschweißt, ja. Aber 
nicht mit 15cm (wie weiter oben geschrieben wurde) sondern mit ca. 1,5mm 
Abstand! Den Schweißer möcht ich sehen, der bei 15cm Abstand die 
Nahtstelle mit dem Lichtbogen trifft ;-) Wenn ich die Elektrode nur um 
2-3mm weiter zurück nehme, ist aus!

Und nein! Ich möchte auch keinen Gleichstrom haben, kann mir auch nicht 
vorstellen, dass sowas wiederkommt. Postkutschen und Fußlappen sind ja 
auch zu Recht ausgestorben ;-)

Old-Papa

von Helge A. (besupreme)


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Mani W. schrieb:
> Ein Feuchtraumschalter mit Wetterschutz (Regendach) außen war in einem
> Jahr erledigt, keine Kontakte mehr

hört sich nach falscher Polarität an. Zeugs für draußen lebt länger bei 
Plus = Erde. Wie die Zentralbatterie im Telefonnetz.

von Reinhard S. (rezz)


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Old Papa schrieb:
> Hallo Männers,
> jmmer schön ruhig bleiben....
> 1. Ich kaufe auch gelegentlich die c`t, sie ist noch immer die
> seriöseste Zeitung zum Thema am Markt.

Wobei sie mMn schon deutlich seriöser war.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Old Papa schrieb:
> 2. Wie schon geschrieben, wurde Gleichstrom früher sehr verbreitet
> verwandt.

Ja, aber mit erheblich geringeren Leistungen als denen, die "wir" 
mittlerweile im Wechselstromnetz umsetzen.

Das taugt also nicht zum Vergleich, zumal früher auch sehr viel ... 
entspanntere Vorstellungen zur elektrischen Sicherheit herrschten.

von Marek N. (Gast)


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Zwar lebensgefährlich, aber immer wieder interessant: 
http://youtu.be/Zez2r1RPpWY

von Timm T. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das taugt also nicht zum Vergleich, zumal früher auch sehr viel ...
> entspanntere Vorstellungen zur elektrischen Sicherheit herrschten.

Meine Oma erzählt mehrmals ehrfurchtsvoll, wie Opa mal an 110V 
Gleichspannung gehangen hat. Woher soll auch die blöde Sicherung wissen, 
ob das jetzt Opa oder die Lampe ist, die den Strom zieht.

von Falk B. (falk)


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@ Marek N. (bruderm)

>Zwar lebensgefährlich, aber immer wieder interessant:
>Youtube-Video "AC versus DC load breaking comparison with a knife switch"

Nett!

Auch wenn es nicht ganz korrekt ist, denn die 220VDC sind real eher 
320VDC, denn dort ist wahrscheinlich nur ein Brückengleichrichter und 
die dicken Kondensatoren im Hintergrund dran. Ändert aber wenig am 
Lichtbogenproblem!

von Martin S. (led_martin)


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An den Heizstäben ist die höhere Spannung ja deutlich sichtbar, sie 
glühen heller.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Michael B. (mb_)


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Martin Schlüter schrieb:
> An den Heizstäben ist die höhere Spannung ja deutlich sichtbar, sie
> glühen heller.

Geradezu patentverdächtig.

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