Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik "DLI C 100 Logic Analyzer" Anleitung Informationen Messleitungen etc.


von Pindrei P. (pindrei)


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Hallo,

ich habe hier ein "DLI Compact 100 Logic Analyzer" leider ohne Anleitung 
und ohne Messleitungen.

An der Front sind folgende Pfostenstecker Anschlüsse:

100MHz Input
2x7 Pin "a 3-0"
2x7 Pin "b 3-0"

2x13 Pin "Data A"
2x13 Pin "Data B"
2x13 Pin "Data C"
2x13 Pin "Data D"
2x13 Pin "Trigger Qualifier"
2x13 Pin "Ext Clk Qual"

da es einen 16bit und einen 32bit Modus besitzt vermute ich, dass 2x8 
Pins der 2x13 Pins für das Signale und GND sind, jedoch möchte ich auch 
nicht einfach "auf verdacht" Spannung anlegen. Kennt eventuell jemand 
die Pinbelegung?

Oder benötige ich noch zusätzliche Eingangstreiber?

Besitzt eventuell jemand eine Anleitung für das Gerät?

Kennt jemand das Gerät und kann mir beim Einstieg helfen?


MfG

Pindrei

: Bearbeitet durch User
von N. A. (hannilein)


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Pindrei P. schrieb:
> ich habe hier ein "DIL Compakt 100 Logik Analyzer"

gips dazu auch ein Photo?

von google (Gast)


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Das ist ein DLI Dolch instruments. Da suchen viele nach Dokus ... gibt 
es wohl nicht im Net.

von Pindrei P. (pindrei)


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Ich habe einen Artikel im Spiegel gefunden, in dem stand, dass Dolch 
"die Firma" für Logik Analyzer war. Ansonsten steht nichts im Netz. 
Obwohl das Gerät aus den 80er stammt, lässt es sich recht gut bedienen 
und auch die Verarbeitung ist top. Der Neupreis würde mich auch 
interessieren.

von Pindrei P. (pindrei)


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....und noch ein paar Bilder vom Menü....

von N. A. (hannilein)


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Ich würde die Eingänge ein wenig mit 5VDC aus einem FG kitzeln und mir 
dann über die Organisation der Eingänge meinen eigenen Reim machen. Von 
den Limies ist hinlänglich bekannt, dass diese selten bis garnicht 
Info-Material zu ihren Produkten veröffentlichen.

von Werner M. (Gast)


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Pindrei P. schrieb:
> ich habe hier ein "DIL Compakt 100 Logik Analyzer" leider ohne Anleitung
> und ohne Messleitungen.

Wenn du den Namen des Herstellers richtig an-/eingibst, steigen 
vielleicht die Chancen, etwas zu finden -)

von Pindrei P. (pindrei)


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Werner M. schrieb:
> Wenn du den Namen des Herstellers richtig an-/eingibst, steigen
> vielleicht die Chancen, etwas zu finden -)

Sorry, Tippfehler.....

: Bearbeitet durch User
von Guckst du? (Gast)


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Die 53 Euro die da vor Kurzen in der Bucht bezahlt wurden
waren wohl zu verlockend?

N. A. schrieb:
> Ich würde die Eingänge ein wenig mit 5VDC aus einem FG kitzeln und mir
> dann über die Organisation der Eingänge meinen eigenen Reim machen. Von
> den Limies ist hinlänglich bekannt, dass diese selten bis garnicht
> Info-Material zu ihren Produkten veröffentlichen.

Aber bitte über einen Widerstand (>1k), nicht das sonst intern
was abstirbt.


Wurde früher schon gesucht.
Hier im Forum hab ich folgende Adresse gefunden, allerdings von 2005.
Ich kann leider nicht sagen ob die noch aktuell ist. Fragen kostet
ja fast nichts.

Gerold Huber
Ingenieur, Konstrukteur und Designer
Moselstraße 4
D-63322 Rödermark

von Pindrei P. (pindrei)


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Guckst du? schrieb:
> Die 53 Euro die da vor Kurzen in der Bucht bezahlt wurden
> waren wohl zu verlockend?

ja genau das Gerät ist es, ich sammele alte Messgeräte.....

N. A. schrieb:
> Ich würde die Eingänge ein wenig mit 5VDC aus einem FG kitzeln und mir
> dann über die Organisation der Eingänge meinen eigenen Reim machen.

ja grundsätzlich würde ich es auch so versuchen, jedoch wollte ich das 
Gerät zuerst öffnen und mir die Leiterbahnen anschauen, eventuell kann 
man ja etwas erkennen. Ich mache das Gerät mal auf....

von google (Gast)


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Ohne die dazugehörigen probes würde ich das Gerät nicht nutzen. In den 
probes war immer noch eine (Schutz-)Beschaltung drin. Aufgrund des 
Alters dürfte da noch ECL-Logik drin sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Emittergekoppelte_Logik

von Pindrei P. (pindrei)



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....so, ich habe das Messgerät einmal zerlegt.
Das letzte Bild zeigt den Eingang "Data D"

Alle Eingänge sind direkt auf der Platien verlötet, gehen dann auf ein 
ca 80cm langes Flachbandkabel, welches 1 cm weiter wieder eingesteckt 
ist (ich vermute auf geplante interne Erweiterungsmodule).

So wie es aussieht sind Pin 3-10 und 17-25 die Datenpins (2Pins je 
Eingang). Pin 13 und 14 sind gebrückt. Pin 11,12 und 15,16 kann ich 
nicht zuordnen, und Pin 1+2 und Pin 25+26 gehen auf großflächige 
Leiterbahnen (vermutlich Vcc für die Messsonden).

Alle Datenleitungen gehen über R-Arrays auf 74LS244 bzw 74LS240, welches 
Schmitttrigger (Invertiert bzw nicht Invertiert) sind. Als 
Maximalspannung sind 7 Volt angegeben.

Was ich allerdings nicht verstehe, ist warum je Eingang 2 Leitungen eine 
Dateneinganges auf den Schmitttrigger gehen????

.....ansonsten befindet sich im Gehäuse nur jede menge diskrete Logik, 
ein Netzteil und die Steuerelektronik für den crt.

von Pindrei P. (pindrei)


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Ok, an Pin 1 + 2 so wie Pin 25 + 26 liegen 25V an.

An Pin 11 + 12 so wie Pin 15 + 16 liegen 2 V an....

Pin 13 + 14 sind GND.

Wieso 25V und 2V? Ich hätte 5V erwartet........

Kann es sein, dass die Schmitttrigger XOR verknüpft sind, um eine 
Leitungsüberwachung zu generieren bzw die Flankendetektion zu verbessern 
? Logikbausteine sind ja genug da......

: Bearbeitet durch User
von N. A. (hannilein)


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Pindrei P. schrieb:
> Wieso 25V und 2V? Ich hätte 5V erwartet........

Wenn du diese Messungen in ein allgemeinverständliches Schaltbild 
(bezogen auf die Eingangsbuchsen) mal aufmalst - besser in ein 
Schaltbild verwandeln kannst, könnte man dir noch besser helfen. Deine 
bisher gepostete Pin-Konfi kommt mir bekannt vor. Evtl. hat Philips 
seinerzeit ähnliche Pods gebaut. Aber davon möchte ich mich erst 
überzeugen, bevor man das bestätigen kann. Unter anderem wäre es 
möglich, dass man dir Vorschläge machen könnte, wie deine neuen Pods 
elektrisch aussehen müßten, um sie nachzubauen.

von Pindrei P. (pindrei)


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N. A. schrieb:
> Wenn du diese Messungen in ein allgemeinverständliches Schaltbild
> (bezogen auf die Eingangsbuchsen) mal aufmalst - besser in ein
> Schaltbild verwandeln kannst

Ja ok, macht natürlich Sinn.

Ich habe das Gehäuse als Massebezug verwendet, jetzt machen die 
Messwerte auch etwas mehr Sinn. Ich vermute, dass man den POD drehen 
konnte, um die Bitreinfolge zu ändern.

google schrieb:
> Ohne die dazugehörigen probes würde ich das Gerät nicht nutzen. In den
> probes war immer noch eine (Schutz-)Beschaltung drin. Aufgrund des
> Alters dürfte da noch ECL-Logik drin sein.

Ich habe im Menü die Möglichkeit gefunden zwischen TTL, ECL, V1 und V2 
zu wählen. V1 und V2 kann ich unter einem anderen Menüpunkt zwischen 
-9,9V und + 9,9V definieren.....

Beim Sampelmodus kann ich zwischen "SAM" und "LAT" auswählen. Jedoch 
kenne ich die Abkürzungen nicht. Zudem kann ich noch einen internen und 
zwei Externe anwählen.

In dem darauf folgendem Menüpunkt kann ich ein + und eine - für den Clk 
einstellen. Ich vermute, dass steht für steigende und Fallende Flanke. 
Den Menüpunkt "Qualifier" kann ich nicht zuordnen.....

von N. A. (hannilein)


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Ich versuch mal, das aufzulösen.
2,9V: ~ Mitte von Spannungsteilern 0V <-> 5V (vorgespannt), digital IN
+13V <-> -12,3V: Versorgungsspannung von (schnellen) OPs im Pod
0V: Masse
5V: TTL, evtl. Versorgung von nachgeschalteten Schmitt-Triggern

Irgendwie fehlt mir die Spannung, die die Triggerschwelle vorgibt.
Kann man die im Instrument irgendwie einstellen?
Die negative Spannung deutet auf eine Verwendungsmöglichkeit für ECL 
hin.

Ist aber nur ein Versuch, also keine Gewähr.
Bei meinem TEK war es wesentlich einfacher.

: Bearbeitet durch User
von N. A. (hannilein)


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Pindrei P. schrieb:
> V1 und V2 kann ich unter einem anderen Menüpunkt zwischen
> -9,9V und + 9,9V definieren.....

Das dürfte die Triggerschwelle(n) (auch für ECL) definieren. Kannst du 
die Veränderungen irgendwo an den Ausgängen messen? Wenn ja, dann ist 
das der Offset/Triggerschwelle der OPs in den Pods.

von Pindrei P. (pindrei)


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Mmh, ne die Spannungen bleiben gleich. Und je Port habe ich ja einen 
74240 und einen 74244 im Gerät. Ich werde morgen mal die Datenpins mit 
10k auf Messe ziehen. Mel sehen, was passiert......

: Bearbeitet durch User
von Pindrei P. (pindrei)


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Moin,

ich habe einmal versucht, die Datenleitungen über einen Widerstand auf 
Masse zu ziehen und dabei folgende Ergebnisse bekommen:

offen -> 2,98v
10kOhm -> 2,9V
1kOhm -> 2,32V

Es macht keinen Unterschied ob ich die obere oder untere Datenleitung 
verwende.

Die oben beschriebenen Ausgangsspannungen ändern sich auch nicht, wenn 
ich zwischen TTL, ECL und V1 bzw V2 Modus umschalte......

Was ich etwas komisch finde, ist das ich im Display immer nur ein LOW 
Signal angezeigt bekomme, obwohl 2,9V bei TTL schon High sein sollte. 
Auch wenn ich im V1 bzw V2 Modus arbeite zeigt es immer ein LOW Signal 
an.

Etwas  ist mir noch aufgefallen, wenn ich eine Aufzeichnung starte, 
erscheint im Display "Trigger Delay Active". Kann es sein, dass das 
Messgerät erst nach er ersten Flanke anfängt aufzuzeichnen?

: Bearbeitet durch User
von Pindrei P. (pindrei)


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Hey, ein Erfolgserlebnis.

So wie es aussieht sind die Datenleitungen Differenziell, wenn ich ein 
100Hz Signal mit der Positiven Spannung an den unteren Pin und den GND 
an den oberen Pin anschließe, wird das Signal dargestellt. Ich werde als 
nächstes erst einmal Flachbandkabel bestellen.......

von Hobi (Gast)


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Hat sich das Problem mittlerweile gelöst?

ftp://computermuseum.informatik.uni-stuttgart.de/dolch/compact100/3C100- 
3_Compact100_Apr1987.pdf

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