Frage an Leute, die Erfahrungen mit verschiedenen Entwicklungsumgebungen (z.B. Code Composer Studio, Atmel Studio, MPLAB usw.) und Funktionsbibliotheken von Mikrocontroller-Herstellern gesammelt haben. Wer bietet Eurer Meinung nach derzeit die beste IDE bzw. die besten Funktionsbibliotheken (schnell, fehlerarm, gut dokumentiert) für Mikrocontroller an? Ich weiß, dass das sehr allgemein gefragt ist, aber wenn es bestimmte Mikrocontroller-Familien wie Cortex Mx von so vielen Herstellern gibt, ist die Entwicklungsumgebung bei der Entscheidung ein wichtiger Faktor.
Die erste Frage müsste doch eigentlich sein: Welchen Mikrocontroller möchte ich einsetzen? Danach schränkt sich die Suche nach IDEs ja schon gewaltig ein.
Aber sind die Unterschiede wirklich noch so groß? Ist ein Atmel mit Cortex M3 fundamental anders als einer von TI, Cypress, ST ...?
Wenn es dir nur um "Cortex Mx" geht, dann sicherlich nicht. Aber die Peripherie, welche von den einzelnen Herstellern angeboten wird, unterscheidet sich dann doch teilweise gewaltig. Auch die "Anbindung" des uC an die Schaltung ist teilweise unterschiedlich. Es gibt uC, die sind 5V tolerant, welche die sind es nicht. Es gibt uCs die bei einem QFP48 22 Pins für Spannung, Clock, Jtag etc. brauchen. Wenn dir die restlichen Pins reichen, OK. Vielleicht hast Du aber eh nur Anwendungen für die großen Gehäuse. Dann fallen ein paar Pins mehr oder weniger nicht so stark ins Gewicht. Vergleiche mal die Anzahl der Timer beim Atmel SAM4 mit einem STM32. Da gibts gewaltige Unterschiede.
Ich finde, man kann mit dem Atmel Studio 6.2 ganz gut arbeiten - auch wenn der Editor ein paar Eigenheiten hat, die mich als eclipse user leicht nerven. Die Vielfalt an Beispielprogrammen/-projekten für die diversen Evaluation Boards ist wirklich gut, um mit so einem Board vertraut zu werden (ich verwende EVK1100 und EVK1104). Am wichtigsten aber finde ich, dass der Atmel Support abolute Spitze ist. Wenn man sich registriert hat, kann man sich mit Fragen und Problemen an Atmel wenden. Und bisher haben die mir immer excellent geholfen.
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@ Frank Bergemann (fbergemann)
>Ich finde, man kann mit dem Atmel Studio 6.2 ganz gut arbeiten
Ich finde es eine mittlere Katastophe!
Die IDE braucht bei mir mehr als eine Minute zum laden, auch das Laden
eines einfachen Projekts mit vielleicht 1 Dutzend Dateien dauert über
45s!
Das Editorfenster bedient sie eher zäh, dank der unzähligen
automatischen Vervollständigungen und sogar Rechtschreibkorrektur! Mann
O Mann!
Wenn man das Eigenschaftsfenster des Projekts öffnet, sieht man für 30s
und länger erstmal ein verstümmeltes, leeres Fenster!
Und nein, ich hab hier keinen 386SX! Es ist zwar nur ein etwas in die
Jahre gekommener Laptop mit Core Duo2 mit 1,5 GHz und 2GB RAM, aber
HALLO! Für ein bisschen IDE und Compiler sollte das locker reichen!
Ist der Mist komplett in Java gemacht?
Falk Brunner schrieb: > Ich finde es eine mittlere Katastophe! He. Komm. So schlimm ist es auch nicht mehr. 6.0 & 6.1 waren richtig schlecht. Da hat sich doch schon einiges verbessert. Wenigsten schmiert 6.2. nicht mehr so häufig ab ;-) Und ich hab mich auch mittlerweile dran gewöhnt nicht mehr so schnell zu tippen, dass die IDE meine Tastenanschläge nicht mehr registriert :-)
Falk Brunner schrieb: > @ Frank Bergemann (fbergemann) > >>Ich finde, man kann mit dem Atmel Studio 6.2 ganz gut arbeiten > > Ich finde es eine mittlere Katastophe! > Die IDE braucht bei mir mehr als eine Minute zum laden, auch das Laden > eines einfachen Projekts mit vielleicht 1 Dutzend Dateien dauert über > 45s! Besorge Dir einfach mal eine SSD. Atmel Studio läuft auf zeitgemässer Hardware problemlos.
Wie ist denn die Qualität des "Atmel Software Framework"?
Tim schrieb: > Atmel Studio läuft auf zeitgemässer > Hardware problemlos. Problemlos vielleicht. Aber trotzdem zäh. Und meine Hardware sollte ausreichen: i7 und SSD Vertex 3.
Pepe schrieb: > Die erste Frage müsste doch eigentlich sein: Welchen Mikrocontroller > möchte ich einsetzen? Danach schränkt sich die Suche nach IDEs ja schon > gewaltig ein. Ähm nein. Eigentlich hat die IDE mit der gewünschten Zielhardware überhaupt nichts zu tun. Und mit der Programmiersprache nicht viel mehr.
@ Tim (cpldcpu) >Besorge Dir einfach mal eine SSD. Atmel Studio läuft auf zeitgemässer >Hardware problemlos. Bla. Wozu bitte braucht ein "besserer Editor" eine SSD, wenn 2GB RAM verfügbar sind? Was bringt eine SSD, wenn beim Öffnen des Eigenschafts-Fensters gar keine Festplattenzugriffe erfolgen und das Programm anscheinend eine Gedenkminute einlegt? Was macht eine SSD an einem zähen Editor schneller? Jeder Uralt-Ego-Shooter stellt 100 mal größere Performanceanforderungen an einen Rechner, und die laufen alle flüssig (Ok, die alten). Das Problem liegt schlicht in der Unfähigkeit bzw. Unwilligkeit der Atmel-Studio Entwickler! Irgendwie scheint der Kram ja auf Visual Studio 2010 von Microsoft zu basieren, dort liegt also auch einiges an Verantwortlichkeiten! Klar kann man jede Unfähigkeit mit fetter Hardware kaschieren, es bleibt aber schlicht schlechte Software!
Cyblord ---- schrieb: > Eigentlich hat die IDE mit der gewünschten Zielhardware überhaupt nichts > zu tun. Im Allgemeinen sicherlich nicht. Aber: Kann ich mit dem Atmel Studio einen STM32 programmieren? Natürlich gibt es genügend IDEs die unterschiedliche uCs bedienen können, aber gerade das Atmel Studio ist doch ziemlich auf eine Hardware ausgerichtet.
Boris F. schrieb: > Ich weiß, dass das sehr allgemein gefragt ist, aber wenn es bestimmte > Mikrocontroller-Familien wie Cortex Mx von so vielen Herstellern gibt, > ist die Entwicklungsumgebung bei der Entscheidung ein wichtiger Faktor. Wie bitte? So eine IDE soll deiner Meinung nach ein wichtiger Faktor sein? Nein, ist sie nicht. Der einzige wichtige Faktor sind die eigentlichen Werkzeuge, also Compiler mit seinen Libs, Assembler, Linker, Brennprogramm für den betreffenden Chip. Ws man als Editor benutzt und was man als Soße drumherum hat (IDE) ist wirklich zweitrangig. Gerade bei IDE's hat man fast immer mehr Trödel mit den Befindlichkeiten der IDE als mit seinem eigentlichen Projekt. OK, es gibt ne Menge Leute, die von nix ne Ahnung haben und selbige auch nicht haben wollen, sondern auf einer IDE als Kindermädchen bestehen, damit sie ihnen den Brei in den Mund löffeln. Für solche Leute ist ne IDE ein Segen, denn ohne sie könnten die nicht geradeaus laufen. Kurzum, wer es gelernt hat, wie man seinen Compiler&Co selber aufruft, für den ist die Wahl einer IDE völlig nebensächlich und nur noch abhängig davon, was man für ein eventuelles Debuggen so an Hardware hat (Segger, Keil, OpenDingsda oder was auch immer) und wie sich dieses mit der jeweiligen IDE verträgt. W.S.
Boris F. schrieb: > Wie ist denn die Qualität des "Atmel Software Framework"? Nachdem jetzt keiner ne Antwort auf deine Frage gibt: Ich hab beim Umstieg von AVR Studio 4 auch mal mit ASF angefangen. An sich hat mir das einen guten Eindruck gemacht. Für meine Begriffe bin ich aber ziemlich bald an die Grenzen einer "Klick-Mich-Mal-Zusammen-Engine" gestoßen. Du erleichterst dir den Einstieg, aber irgendwann (vielleicht) kommt der Punkt wo du nicht mehr weiterkommst mit den vorgefertigten Templates. Für einen Um/Einsteiger ist ASF oder ähnliche Tools und Frameworks schön, aber auf die Dauer wird's teilweise nervig. Was ich trotzdem hin und wieder mit ASF machen, ist mir die Konfiguration erstellen lassen und dann in meine Projekt ohne ASF übernehmen. Erspart manchmal Zeit.
Pepe schrieb: > Cyblord ---- schrieb: >> Eigentlich hat die IDE mit der gewünschten Zielhardware überhaupt nichts >> zu tun. > > Im Allgemeinen sicherlich nicht. Aber: Kann ich mit dem Atmel Studio > einen STM32 programmieren? Wenn man bedenkt dass Atmel Studio auf Visual Studio basiert, dann ja. Lediglich die ganzen Tools drum rum und vorhandene Buttons usw. sind halt auf die Atmel Toolchain ausgerichtet. > Natürlich gibt es genügend IDEs die > unterschiedliche uCs bedienen können, aber gerade das Atmel Studio ist > doch ziemlich auf eine Hardware ausgerichtet. Du musst dich echt davon lösen dass eine IDE auf irgendwas spezielles, oder gar auf eine Hardware, ausgerichtet ist.
@Cyblord: Du hast recht. Natürlich kann ich mit jeder IDE, wenn ich genügend Zeit in die Anpassung der Toolchain investiere, alles umstellen. Aber ist das zielführend bei einem (im besten Fall) Umsteiger? Als ich beim letzten Mal mit einer neuen uC Familie angefangen habe, war ich auch froh einfach eine IDE zu installieren und gut wars.
Pepe schrieb: > @Cyblord: > Du hast recht. Natürlich kann ich mit jeder IDE, wenn ich genügend Zeit > in die Anpassung der Toolchain investiere, alles umstellen. Nein du musst nichts umstellen. Oft sind IDEs einfach universell und eben nicht für eine bestimmte Programmiersprache gemacht. Da gibts nichts umzustellen, wenn dann muss man sie EINSTELLEN. > Aber ist das zielführend bei einem (im besten Fall) Umsteiger? > > Als ich beim letzten Mal mit einer neuen uC Familie angefangen habe, war > ich auch froh einfach eine IDE zu installieren und gut wars. Wenn du es einfach willst, dann nimm die IDE welche ein Hersteller (wenn er es denn tut) für ein Produkt oder eine Sprache/Compiler bereitstellt. Aber dann ist die Fragestellung nach IDEs einfach sinnlos. Die Zielhardware anhand der besten IDE auszuwählen macht schon gar keinen Sinn. Wenn dann ob es gute kostenlose Toolchains gibt. Darum bin ich von PIC auf AVR umgesteigen, damals, weil es für PIC keinen guten freien C-Compiler gab. Heute siehts wohl anders aus. Wenn du AVRs programmieren willst, dann nimm das Atmel Studio. Einfacher gehts nicht. Ob die IDE taugt oder nicht kann dir dann egal sein. Ich nutze Eclipse und würde niemals Atmel Studio nutzen. Die IDE ist furchbar. ABER ich nutze Visual Studio (also im Prinzip dasselbe) für Windows Anwendung in z.B. C# oder C++. Weil es einfach ist. Außerdem kannst du die meisten IDEs doch wohl ausprobieren.
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für AVRs nehme ich winAVR. Studio 6.2 ist mir zu langsam. Bei STM-Coide stören mich die STM-Strukturen, die im Prinzip neben dem Manual eine zweite Dokumentation erfordern und damit das Programmieren unnötig erschweren. Am Besten gefällt mir CodeRed, geht aber nur für LPCs. CodeRed hat deutlich mehr Funktionen als CoIde. Beim Debuggen kann man sich z.B. auch bei Pointern den Inhalt von Arrays anzeigen lassen.
Ich finde, das IDE's überbewertet werden. Die beste IDE nützt Dir nichts, wenn du sie nicht gut bedienen kannst. Da kann dann schon ein simpler Texteditor mit Syntaxhervorhebung besser sein. Wenn du schon mit einer IDE vertraut bist, und sie für dein Projekt geeignet ist, dann bleib dabei. Es sei dei den, du hast ein bisschen Langeweile und somit Zeit und Lust, was neues zu lernen.
> Eclipse
Ich hasse und liebe Eclipse.
Diese IDE kann so ziemlich alles, was man sich wünscht. Aber sie läuft
auch instabiler als alle anderen, die ich bisher gesehen habe (abgesehen
vom Atmel Studio 5, das war eine Zumutung!). Und irgendwie finde ich
Eclipse schiwerig zu bedienen.
Ich muss es auf der Arbeit verwenden - seit 5 Jahren täglich.
Eclipse ist in etwas so wie Windows und Office. Man kommt langfristig
einfach nicht drumherum.
Aber andere IDE's sind auch gut.
Stefan Us schrieb: > Ich finde, das IDE's überbewertet werden. Die beste IDE nützt Dir > nichts, wenn du sie nicht gut bedienen kannst. Da kann dann schon ein > simpler Texteditor mit Syntaxhervorhebung besser sein. Das ist auch meine Meinung. Das größte Augenmerk bei der Auswahl einer Entwicklungsumgebung sollte auf den (integrierten) Editor gelegt werden, da man sich mit diesem bei der Softwareentwicklung geschätzte 95% der Zeit herumschlägt. Was ein guter oder ein schlechter Editor ist, hängt aber nicht nur von diesem selber ab, sondern vor allem auch von der Arbeitsweise dessen, der davor sitzt. Hat man erst einmal seinen Editor gefunden und ist mit seiner Bedienung gut vertraut, möchte man ihn nicht jedesmal wechseln, wenn man statt eines AVR mal einen PIC oder ARM programmiert. Deswegen halte ich von den von den IC-Herstellern auf ihre jeweiligen µC-Produkte zugeschnittenen IDEs nicht viel. Wenn es also unbedingt eine IDE sein muss: Eclipse ist fast für alles zu gebrauchen, wenn auch für meinen Geschmack zu zäh in der Benutzung. Aber auch Code::Blocks, MS Visual Studio, Anjuta und KDevelop scheinen für Cross-Development konfigurierbar zu sein. Mittlerweile sind aber viele IDE-Features (bis hin zu der von Falk so liebgewonnenen Rechtschreibprüfung ;-)) in Stand-Alone-Editoren verfügbar. Da diese meist aus einem Stück (und auch nicht in Java :)) gezimmert sind, läuft mit ihnen die Arbeit auch bei großen Softwareprojekten sehr flüssig. Die Klassiker, mit denen man nicht viel falsch macht, sind natürlich Emacs und Vim. Allerdings erfordern sie eine gewisse Einarbeitungszeit und sind deswegen weniger für Gelegeheitsentwickler geeignet. Ansonsten habe ich auch von Geany und Kate Gutes gehört.
Mit Code Composer habe ich mal den TAS3108 DSP von TI bearbeitet, mit Metrowerks und Processor Expert den Freescale MC56F8013. Beide sind toll, solange du keine eigenen Funktionen dazubasteln musst, denn die Schnittstellen von z.B. Processor Expert erfordern richtig viel Einarbeitungszeit. Code Composer für den TAS war da insofern etwas einfacher, weil du meistens vorhandene Funktionsblöcke kopieren und umbauen konntest. Am universellsten ist natürlich so etwas wie Eclipse, welches aber von vorneherein eigentlich ein Tool zur Java Entwicklung ist. Das heisst, das du mit den glücklicherweise im Netz vorhandenen Anleitungen dir ein System bauen kannst, das z.B. ARMs bearbeiten kann. Wenn du aber schon weisst, was du für MCs einsetzen willst, ist es evtl. besser, eine vorkonfigurierte Eclipse-basierte IDE wie z.B. Coocox oder EM:Blocks zu nehmen.
> Eigentlich hat die IDE mit der gewünschten Zielhardware überhaupt nichts > zu tun. Und mit der Programmiersprache nicht viel mehr. Naja, ich persoenlich schaetze ja HEW sehr weil sie alles bietet was man braucht und noch dazu schoen schnell ist. Aber damit sind natuerlich die ganzen ARMs draussen. .-) Olaf
Yalu X. schrieb: > Mittlerweile sind aber viele IDE-Features (bis hin zu der von Falk so > liebgewonnenen Rechtschreibprüfung ;-)) in Stand-Alone-Editoren > verfügbar. Leider nicht die wichtigsten Features von allen: * rekursives Finden und Parsen sämtlicher gerade benutzter includes * kennt alle an einer bestimmten Stelle gültigen defines * kann nichtzutreffende ifdef ausgrauen * kennt alle an einer bestimmten Stelle sichtbaren Bezeichner (nicht alle Bezeichner die es irgendwo in sämtlichen Dateien mal gesehen hat sondern nur die welche genau an dieser einen Stelle sichtbar oder zutreffend sind) * darauf aufbauend Code completion und Calltips * API-Dokumentation (sofern vorhanden) für jeden Bezeichner bei Mouse-over * Macro-Expansion (optional schrittweise) bei Mouse-Over * Bequeme Navigation durch die Aufrufhierarchie bzw. go to declaration * Sicheres projektweites Rename von Bezeichnern * Volle Integration des Debuggers, Breakpoints, Einzelschritt, etc. Anzeige von Variableninhalten bei Mouse-Over. Das alles erwarte ich von einer IDE für eine statisch getypte Sprache (egal welche), das ist der Mindeststandard, ohne das macht es keinen Spaß. Vor allem nicht wenn man sich ab und zu auch mal durch zigtausend fremde Zeilen Code durchwühlen muss.
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Bernd K. schrieb: > Yalu X. schrieb: >> Mittlerweile sind aber viele IDE-Features (bis hin zu der von Falk so >> liebgewonnenen Rechtschreibprüfung ;-)) in Stand-Alone-Editoren >> verfügbar. > > Leider nicht die wichtigsten Features von allen: > > ... Die meisten der aufgezählten Features gibt's beim Emacs. Einige davon kann auch der etwas schlanker gehaltene Vim, die restlichen können, sofern man sie wirklich will, als Skripte/Plugins nachgerüstet werden. Ein paar davon, insbesondere diese "Mouse-Over"-Features > * API-Dokumentation (sofern vorhanden) für jeden Bezeichner bei > Mouse-over > * Macro-Expansion (optional schrittweise) bei Mouse-Over > Anzeige von Variableninhalten bei Mouse-Over. würde aber ich gleich zu Beginn deaktivieren. Wenn die Deaktivierung nicht möglich ist, wäre das für mich ein ganz klarer Grund, so eine IDE nicht zu benutzen. Es gibt nichts Nervigeres als nicht mehr zu wissen, wo man die Maus hinlegen kann, ohne dass sofort irgendwo mitten im Quelltext, auf den man sich gerade voll konzentrieren möchte, eine riesige Sprechblase mit einem zwar gut gemeinten, aber ungewollten Hinweis vorlaut aufpoppt und wichtigere Dinge verdeckt.
Yalu X. schrieb: > Mouse-Over. > > würde aber ich gleich zu Beginn deaktivieren. Wenn die Deaktivierung > nicht möglich ist, wäre das für mich ein ganz klarer Grund, so eine IDE > nicht zu benutzen. Es gibt nichts Nervigeres als nicht mehr zu wissen, > wo man die Maus hinlegen kann, ohne dass sofort irgendwo mitten im > Quelltext, auf den man sich gerade voll konzentrieren möchte, eine > riesige Sprechblase mit einem zwar gut gemeinten, aber ungewollten > Hinweis vorlaut aufpoppt und wichtigere Dinge verdeckt. Das ist Unsinn, sowas passiert nicht. Ich glaub Du hast sowas tatsächlich noch nie benutzt (aus Prinzip?) und wirfst jetzt einfach schnell mal ein paar erfundene Einwände in den Raum um Deine irrationale (nostalgische?) Vorliebe zu ungeeignetem Werkzeug zu rechtfertigen. Und dann ausgerechnet noch Vim oder Emacs als IDE-Ersatz? Ich bitte Dich! Die Hälfte der oben erwähnten Punkte sind nicht implementiert oder halbherzige Attrappen (ctag und Konsorten). Und bei aller Liebe zur Kommandozeile (ich benutze sie selbst jeden Tag, auf Linux wie auch auf Windows, weil es viele Dinge gibt die dort einfach schneller und unkomplizierter gehen). Aber eine Kommandozeile ist nun mal eine Kommandozeile (daher der Name) und ein Texteditor in der Kommandozeile ist ein netter Hack aus dem letzten Jahrtausend, geboren aus der Not heraus, und manchmal sogar heute noch nützlich aber prinzipiell im Benutzerinterface stark limitiert und dessen sollte man sich bewusst sein. Sich grundlos zu zwingen dieses doch recht schmalbandige und sehr spezielle Interface für so eine Fülle von bidirektionaler und zum großen Teil auch graphischer Mensch-Maschine-Kommunikation wie sie bei der Arbeit mit einer IDE auftritt verwenden zu müssen wenn es doch bessere (und ebenfalls freie!) Alternativen gibt hat was von religiös-ritueller Selbstgeißelung, sorry für die harten Worte, aber... nein.
Bernd K. schrieb: > Das ist Unsinn, sowas passiert nicht. Ich glaub Du hast sowas > tatsächlich noch nie benutzt Doch, sowohl Eclipse als auch MS Visual Studio. Allerdings ist das schon eine Weile her, damals gingen die Popups nicht bei Mouse-Over, sondern nur beim Tippen von Quelltext auf. Nervig fand ich sie aber trotzdem. Deiner Beschreibung nach ist das aber inzwischen (für meinen Geschmack) noch schlimmer geworden, vielleicht habe ich dich aber auch nur falsch verstanden, und du meintest mit Mouse-Over gar nicht das, was ich darunter verstehe. Wie dem auch sei, ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn jemand gerne eine IDE benutzt, deswegen habe ich ja in meinem vorletzten Beitrag ein paar genannt, die sich meiner Meinung nach für die Softwareentwicklung für Mikrocontroller eignen. Nur für mich persönlich (ja, da steckt zugegebenermaßen auch subjektives Empfinden dahinter) sind die derzeit verfügbaren IDEs eher hinderlich als förderlich für meinen Arbeitsfluss, und damit stehe ich wohl nicht alleine da. Trotzdem bin ich immer offen für Alternativen und probiere hin und wieder auch IDEs wie Eclipse, Code::Blocks, QtCreator, KDevelop, Anjuta usw. aus. Nur hat mich davon bisher noch keine so richtig vom Hocker gehauen, und nur weil ein Großteil darin Vorteile für sich sehen, heißt das noch lange nicht, dass diese Vorteile auch für mich relevant sind. Das hängt wahrscheinlich auch mit der Art der entwickelten Software zusammen: Ein Großteil der Softwareentwickler entwickelt stark GUI-lastige Anwendungen, wo ein Programm zu über 80% aus API-Aufrufen einer riesigen GUI-Bibliothek besteht. Dazu kommen vielleicht noch Datenbak- und Web-Interfaces, für die entsprechendes gilt. Die meisten derzeitige IDEs sind IMHO primär auf solche Anwendungen zugeschnitten und dafür auch sehr gut geeignet. Für diese Entwickler ist es auch ganz normal, am Morgen ihr Eclipse zu starten, den ganzen Tag darin zu arbeiten und es erst am Abend wieder zu schließen. Ich selber beschäftige mich hauptsächlich mit der Steuerungstechnik komplexer Geräte, Maschinen und Anlagen, wo die eingesetzten Bibliotheken noch halbwegs überschaubar sind und neben der eigentlichen Programmierung vor allem die Entwicklung von Algorithmen und mathematischen und physikalischen Modellen im Vordergrund steht. Eine IDE, die all diese Tätigkeiten abdeckt, gibt es sowieso noch nicht, und wenn man schon mehrere Tools (teilweise parallel) nutzt, kommt es auf eines mehr oder weniger auch nicht an. Wichtiger ist es, dass sie schnell gestartet werden können, dass sie auf dem/den Bildschirm(en) nur so viel Platz beanspruchen, dass man auch mehr als zwei oder drei davon gleichzeitig im Auge behalten kann und dass die Möglichkeit besteht, schnell und ohne großen Vorbereitungsaufwand Miniprogrämmchen zu schreiben, um die eine oder andere Idee auszuprobieren. Gerade für letzteres sind die meisten IDEs (mit Ausnahme vielleicht von Code::Blocks) einfach zu schwerfällig. Was den "religiösen" Aspekt betrifft: Mit fällt immer wieder auf, dass wenn ich schreibe oder erzähle, ich persönlich könne mit dem klassischen Editor und Einzeltools besser arbeiten als mit den gängigen IDEs, weil diese mir persönlich zu träge, zu subjektiv zu nervig oder zu unvollständig sind, ich die Antwort bekomme, dass man so überhaupt nicht arbeiten kann und man gefälligst eine IDE zu benutzen hat, weil alles andere Unsinn ist und von Ahnungslosigkeit zeugt. Ich frage mich da, welche der beiden Seiten wohl eher einen religösen Fanatismus vertritt :)
Yalu X. schrieb: > Doch, sowohl Eclipse als auch MS Visual Studio. Allerdings ist das schon > eine Weile her, damals gingen die Popups nicht bei Mouse-Over, sondern > nur beim Tippen von Quelltext auf. Beim Tippen bewegt sich die Maus nicht, die liegt ruhig auf dem Tisch. Also wird auch kein MouseOver-Popup aufgehen. > Nervig fand ich sie aber trotzdem. > Deiner Beschreibung nach ist das aber inzwischen (für meinen Geschmack) > noch schlimmer geworden, Was hab ich beschrieben wonach irgendwas schlimmer geworden ist? Wenn Du mit der Maus auf einen Bezeichner fährst passiert das einzig sinnvolle: es wird angezeigt wie er definiert ist Makros werden expandiert und die Dokumentation (falls vorhanden wird ebenfalls angezeigt), ich kann mir kaum was nützlicheres vorstellen. Und wenn Du gerade beim Debuggen bist wird der Debugger befragt was es über dieses Symbol momentan zu sagen gibt. Du kannst blind die Maus rumschubsen, die Wahrscheinlichkeit zufällig einen Bezeichner so zu treffen daß das Popup auslöst liegt unter 10%, der Rest ist Whitespace und Kommentare und normalerweise schubst man auch nicht die ganze Zeit die Maus in der Gegend rum, die nimmt man nur in die Hand wenn man sie braucht, also Störung = null. Völlig an den Haaren herbeigezogen. Es mag bestimmt zig Sachen geben über die man sich ärgern oder streiten kann bei so gewaltigen IDEs aber das gehört ja wohl nicht dazu, das ist pure Nützlichkeit bei gleichzeitig genau null Störfaktor.
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