Hallo, ich versuche gerade zu verstehen, wie der Strom in dieser Schaltung auf das Detail genau fließt und wie schlussendlich der Transistor durch kapazitive Rückkopplung die Verluste des Schwingkreises (C1, C2 und L1) ausgleicht. Eine genaue Beschreibung, wie z.B. "von der Spannungsquelle in C4 und von da zu..." wäre sehr hilfreich. Würde mich auf jede Antwort freuen.
Das ist eine klassische Oszillatorschaltung, wie sie in den UKW-Tunern von unzähligen Transistorradios verwendet wird. Der Transistor wird in Basisschaltung betrieben, die Basis liegt also über C3 HF-mäßig an Masse. Im Schwingkreis C1-L1 fliesst wegen der Resonanz ein sehr viel höherer Wechselstrom als es der Kollektorstromschankung entspricht, und ein geringer Anteil dieses Stromes wird über C2 dem Emitter zugeführt. Diesee geringe Anteil ist aber immer noch größer als die Kollektorstromänderung und deshalb wird der Schwingkreis entdämpft, obwohl ja bekanntlich die Stromverstärkung der Basisschaltung kleiner als 1 ist.
Danke für die Antwort! "die Basis liegt also über C3 HF-mäßig an Masse." Kannst du mir das noch genauer erklären? Legt C3 Spannung an Basis und Emitter und "schliesst" somit den Transistor? Oder soll der Transistor schließen wenn der Emitter von C2 Strom bekommt und Basis keinen bekommt? Und muss die Kapazität von C2 nicht auch in den Berechnungen der Frequenz einbezogen werden? Ist C2 nicht auch teil des Schwingkreises?
Ben schrieb: > ich versuche gerade zu verstehen, wie der Strom in dieser Schaltung auf > das Detail genau fließt Der Strom fließt von minus nach plus.
./. schrieb: > Strom fliesst immer von oben nach unten. Stimmt, z.B. bei der (hochgeskillten) Amper ist das der Fall ;-)
Ich bin schlau genug um zu wissen, dass die letzten Antwort mehr ein Scherz als Hilfeversuch waren. Aber falls irgendwer noch helfende Worte hat, wäre ich sehr froh.
>>"die Basis liegt also über C3 HF-mäßig an Masse."
Kannst du mir das noch genauer erklären?
Wechselspannung an einem Kondensator erzeugt einen Wechselstrom.
Ist der Kondensator geladen, dann führt die Änderung der angelegten
Spannung zu einer Entladung des Kondensators, es fließt also ein Strom.
Und umgekehrt...
Je höher die Frequenz, um so geringer ist der "Scheinwiderstand" eines
Kondensators (Reaktanz Xc).
In Deiner Schaltung ist Xc = 1/ (2 x Pi x f x C)
Pi =3,14
f= 90 MHz (nehmen wir mal an)
C = 10 nF
Nun rechne mal selbst.
Ben schrieb: > Ich bin schlau genug um zu wissen, dass die letzten Antwort mehr ein > Scherz als Hilfeversuch waren. Wow, bin schwer beeindruckt, denn die Scherze waren als solche ja kaum erkennbar.
Also Gleichspannungsmaessig ist die Schaltung recht einfach ueberschaubar. R1 ist etwa 3 mal so gross als R2 => bei einer Ub von 9V muesste ueber ihn also grob 2.3V abfallen (9V / 4). An der Basis-Emitterdiode fallen ca. 0.7V ab (typische Diffusionsspannung eines Silizium-PN-Uebergangs) - es verbleiben also konstante 1.6V ueber dem Emitterwiderstand R3. Man hat damit einen mehr oder weniger stabilen Arbeitspunkt fuer die Schaltung.Waere R3 nicht vorhanden wuerde sich dieser Arbeitspunkt aufgrund grosser Streuungen bei den Stromverstaerkungen verschiedener Transistoren stark aendern und die Funktion der Schaltung waere nicht gewaehrleistet. =============== Wechselspannungsmaessig ist es kniffliger: Soweit ich mich erinnern kann verwendet diese (nicht empfehlenswerte)Schaltung einen Phasenverschiebungseffekt aufgrund von Transistorlaufzeitverzoegerungen von ca 90Grad bei 100Mhz.Ueber C2 koppelt man das Signal am Kollektor in den Emitter,wobei aufgrund C2 nochmal 90Grad Phasenverschiebung hinzukommen - also 180Grad insgesamt.Vom Emitter zum Kollektor gibt zusaetzlich die normalen "180Grad" Phasenverschiebung was letztendlich zu 360Grad fuehrt - es kommt zu einer Mitkopplung und die Schaltung schwingt. So simpel die Schaltung aussieht - sie hat es in sich. ================= Die Widerstaende sind uebrigens nicht so kritisch. Ich behaupte einfach mal,dass die Schaltung auch funktioniert mit R1/R2 = 5k-40k und R3 = 100-1000 Ohm ================= Das Ding kannst Du uebrigens als "richtigen" UKW-Sender verwenden. Versuch mal ein x-beliebiges dynamisches Mic(kannst auch einen Walkman-Kopfhoerer als Mic missbrauchen) ueber 1uF an die Basis anzuschliessen. Du wirst dich im Radio hoeren koennen.Das ist "echte" FM-Modulation - allerdings auf eine ziemlich vermurkste Art und Weise.FM-Modulation bedeutet ja die Frequenz des UKW-Senders durch ein Audiosignal zu aendern.(natuerlich wird FM-Modulation auch fuer andere Sachen verwendet..) Wenn Du also in das Mikrofon sprichst veraendert dies den Arbeitspunkt des Transistors,damit aendert sich auch sein dynamischer Widerstand,seine Kollektor-Emitterkapzitaet etc die ja fast parallel zum Schwingkreis liegen und damit zur Frequenzaenderung fuehrt. Das ist aber nur Spielerei => die Qualitaet ist mies und die Frequenzstabilitaet ist schlecht....
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