Forum: PC Hard- und Software suche MFM-Festplatte bis max 40 MB


von Markus Siegl (Gast)


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Hallo Forum,

in meinem Nixdorf M55 8810 hat sich die Festplatte verabschiedet. Auch 
eine Ersatzfestplatte wird leider im Bios nicht erkannt.

Daher bin ich nun auf der Suche nach einer MFM-Festplatte kein RLL. 
Diese Festplatte sollte nicht mehr als 40 MB haben. Die Festplatte wird 
an einem ST506 Controller betrieben.

Es wäre super wenn von Euch vielleicht noch jemand etwas 
funktionierendes im Keller liegen hat. Möchte endlich mal wieder meine 
alten games auf 5 1/4" Disketten spielen.

Gruss und einen schönen Sonntag Abend

Markus

: Verschoben durch User
von schlaukopp (Gast)


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Hmm, mfm im bios erkennen? Wie denn? Die stellt man ein und gut ist.

von Markus Siegl (Gast)


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leider wird die Platte schon um Bios nicht erkannt.

Markus

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Markus Siegl schrieb:
> leider wird die Platte schon um Bios nicht erkannt.

Ich kann mich nicht daran erinnern dass MFM Platten mit separatem 
Controller (Steckkarte) irgendeine Art von AutoDetect gehabt hätten. Die 
Parameter mussten im Bios händisch eingegeben warden. Diese Daten 
standen i.d.R. auf der Platte drauf.

Überprüfe mal die Spannung deiner Stützbatterie. Womöglich ist diese 
leer, was dazu führt dass das CMOS Ram seine Werte verliert / verloren 
hat.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Magnus M. schrieb:
> Die Parameter mussten im Bios händisch eingegeben warden.

Ursprünglich konnten die Parameter sogar nur aus einer fest vorgegebenen 
Liste ausgewählt werden; erst bei besseren BIOSen gab es dann die 
Möglichkeit, Kopf- und Zylinderanzahl selbst vorzugeben.

Bei IBM und Compaq gab es zu Anfang kein eingebautes BIOS-Setup, sondern 
dafür spezielle Bootdisketten ...

von Markus Siegl (Gast)


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Der Ansatz mit der CMOS Batterie ist nicht schlecht, die ist nämlich 
definitiv leer. Wobei ich doch eher an einen Defekt der Platte glaube. 
An der Vorderseite der Platte leuchtet eine rote LED seit die Platte 
nicht mehr geht.

Mein Cousin hat früher diese Rechner konfektioniert und er hat mir 
mitgeteilt, dass die Platte auf jeden Fall erstmal im Bios angezeigt 
werden müsste. Im Bios wären mir keine Einstellungen bekannt hier schon 
die Sektoren anzugeben. Das kommt doch erst beim fdisk wenn die Platte 
formatiert wird? Korigiert mich, wenn ich hier falsch liege. Werde den 
PC mal morgen wieder unter Strom setzen und mal Bilder vom Bios machen.

Vielen Dank schonmal für die Antworten.

Gruss

Markus

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Markus Siegl schrieb:
> Der Ansatz mit der CMOS Batterie ist nicht schlecht, die ist
> nämlich definitiv leer.

Ein Punkt für mich ;)


> Mein Cousin hat früher diese Rechner konfektioniert und er hat mir
> mitgeteilt, dass die Platte auf jeden Fall erstmal im Bios angezeigt
> werden müsste.

Warum sollte sie? Das junfgräuliche BIOS ging immer erst mal davon aus 
dass nicht ein einziges Laufwerk vorhanden ist. Eine Festplatte war 
also eine Optionale Komponente, welche erst im BIOS "angemeldet" 
werden musste.


> Im Bios wären mir keine Einstellungen bekannt hier schon
> die Sektoren anzugeben. Das kommt doch erst beim fdisk wenn die Platte
> formatiert wird? Korigiert mich, wenn ich hier falsch liege.

"FDISK" wird wohl nicht funktionieren wenn das "Betriebssystem" aufgrund 
der vom BIOS bereitgestellten Informationen davon ausgeht dass keine 
Festplatte vorhanden ist.


> Werde den
> PC mal morgen wieder unter Strom setzen und mal Bilder vom Bios machen.

Dat is mal ein guter Ansatz.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Markus Siegl schrieb:
> und er hat mir mitgeteilt, dass die Platte auf jeden Fall erstmal im
> Bios angezeigt werden müsste.

Wenn es eine MFM-Platte ist - also mit zwei Kabeln mit dem 
Festplattencontroller verbunden, dann ist das nicht möglich.

Eine Identifikation der Festplatte gibt es (außer bei SCSI-Platten) erst 
mit IDE-Platten, wo der Festplattencontroller Bestandteil der 
Festplattenelektronik wurde (und der sogenannte "Host Adapter" wenig 
mehr als ein Bustreiber wurde).

> An der Vorderseite der Platte leuchtet eine rote LED seit die Platte
> nicht mehr geht.

Was ist das genau für eine Festplatte? Hersteller, Typenbezeichnung?

von Markus Siegl (Gast)


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Bin sehr gespannt was das Bios morgen hergibt. Sind dort denn "normale" 
Cmos Batterien verbaut?

Wenn es wirklich so einfach wäre, würde mich das sehr freuen. Mein 
Musemsschatz ist zu jung um in der Ecke sein Dasein zu fristen.

Euch allen eine gute Nacht

Markus

von Markus Siegl (Gast)


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Lasst mich mal morgen das Bios checken. Dann wissen wir mehr, er kann 
sich ja auch täuschen.

Markus

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Markus Siegl schrieb:
> Bin sehr gespannt was das Bios morgen hergibt. Sind dort denn
> "normale" Cmos Batterien verbaut?

Definiere "normale CMOS Batterie". Es gab damals:

- NiCd Akkupacks auf dem MB verlötet
- externe X-beliebige Akkus / Batterien, die über Stiftleisten
  die Spannung für das CMOS zur Verfügung stellten.


> Euch allen eine gute Nacht

Gute Nacht, Johnboy     ;)

: Bearbeitet durch User
von Markus S. (mash211)



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hab mich mal angemeldet.

Normal wären für mich die Knopfzellen, wie man diese heute auch findet. 
Hoffentlich lässt sich diese leicht tauschen. Löten würde ich mir nicht 
zutrauen.

Morgen gibts also mehr Bilder, hier schonmal ein Vorgeschmack.

Markus

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Markus Siegl schrieb:
> hab mich mal angemeldet.
>
> Normal wären für mich die Knopfzellen, wie man diese heute auch findet.

Also Knopfzellen waren damals eher unüblich. Habe ich selbst bei der 
Generation nie gesehen (was aber nicht bedeutet das es das nicht gegeben 
haben könnte)
Lag wohl daran das die damaligen SRAM noch etwas mehr Ruhestrom 
brauchten als heute. Das häufigste was ich aus meiner Anfangszeit kenne 
-frühe 90er Jahre, also etwas später als dein Gerät- sind die Externe 3V 
Lithium Batterien (Primärzellen) in meist viereckigen Gehäusen irgendwo 
in das Rechnergehäuse geklebt und per Kabel+Stiftleiste Angeschlossen...

Und ich denke bei dir ist genau so etwas auch verbaut!
Ich kann es leider nicht genau erkennen, würde aber mal vermuten das es 
sich bei dem von mir markierten Bauteil um genau so eine Batterie 
handelt.

Gruß
Carsten

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Markus Siegl schrieb:
> Normal wären für mich die Knopfzellen, wie man diese heute auch findet.

Die waren damals noch nicht üblich.

> Hoffentlich lässt sich diese leicht tauschen. Löten würde ich mir nicht
> zutrauen.
>
> Morgen gibts also mehr Bilder, hier schonmal ein Vorgeschmack.


> IMG_20141225_222658.jpg (== drittes Bild)

Scheinbar hat Dein Rechner eine passive Backplane mit einer Steckkarte, 
auf der sich der eigentliche Rechner befindet. Such mal auf dieser Karte 
nach einem Akku / einer Batterie.

> IMG_20141225_222640.jpg (== zweites Bild)

Die Laufwerksparameter findest du z.B. dort:

https://support.necam.com/legacy/harddrives/d5146h.cfm
http://www.driveparameters.com/NEC/D5146H/

Bei dem Bild wird mir auch noch in Erinnerung gerufen dass man zur 
damaligen Zeit auch noch defekte Sektoren per Hand eingeben musste.

von michael_ (Gast)


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Ja, und weitere fehlerhafte Sektoren konnte man mit Low-Level 
Formatierung feststellen und per Hand eintragen.

von Joerg L. (Firma: 100nF 0603 X7R) (joergl)


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michael_ schrieb:
> Ja, und weitere fehlerhafte Sektoren konnte man mit Low-Level
> Formatierung feststellen und per Hand eintragen.

Ja, mit debug, und dann g=c800:5
oh jeh, ist das lange her.
Die Batterie ist auf der CPU-Baugruppe zu suchen... mach mal bitte ein 
Bild davon.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Carsten Sch. schrieb:
> Lag wohl daran das die damaligen SRAM noch etwas mehr Ruhestrom
> brauchten als heute.

Das "Original" verwendete einen Motorola 146818; bereits gegen Ende der 
80er gab es von Dallas eine Variante mit (ärgerlicherweise) fest 
eingebauter Knopfzelle.

Die Diagnose, daß da neben dem Netzteil ein Batterie- oder Akkupack 
sitzt, die sehe ich auch so.

Bevor eine neue Festplatte beschafft wird, würde ich erst mal versuchen, 
wieder den richtigen Plattentyp im BIOS-Setup einzustellen; die D5146 
hatte 615 Spuren und 8 Köpfe.
Das ist kein von IBM selbst definierter Parametersatz, sondern nur in 
einigen etwas neueren BIOSen anderer Hersteller vorhanden gewesen, bei 
AMI war es Typ 37 und bei Phoenix gab es das als Typ 40.

(Das ist natürlich nur relevant, wenn das BIOS keine manuelle Eingabe 
von Spuren/Zylindern und Köpfen zulässt).

Wie auch immer: Viel Erfolg.

von michael_ (Gast)


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Joerg L. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Ja, und weitere fehlerhafte Sektoren konnte man mit Low-Level
>> Formatierung feststellen und per Hand eintragen.
>
> Ja, mit debug, und dann g=c800:5
> oh jeh, ist das lange her.

Mit debug hab ich das nicht gemacht.
Irgend ein anderes Programm war das.
Die Diskettenschachtel ist noch irgendwo.
Die Fehlerfeststellung sollte man aber tunlichst machen, damit man 
Freude an dem alten Schätzchen hat.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Irgend ein anderes Programm war das.

Dafür gab es Programme wie den "Ontrack Disk Manager" ... brr ... lange 
ist's her.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Dafür gab es Programme wie den "Ontrack Disk Manager" ... brr ... lange
> ist's her.

Was das "gab es" angeht: "Und auch heute noch ist Disk Manager mit 
seiner Laufwerk-zu-Laufwerk-Kopierfunktion und dem grafischen 
Installationshandbuch das beste Festplattentool auf dem Markt."
 http://www.krollontrack.de/produkte/ontrack-diskmanager/

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Ich habe so eine Diskette gefunden.
HDPREP45.EXE
HDPRE85.EXE
HDSNIFF.COM
HDSCRUB.EXE
LLFORMAT.ASM
HDTST484
WDFMT  - LowLevel von WD
usw.

Ach ja, schön wieder mal eine Diskette brabbeln zu hören!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Was das "gab es" angeht:

Ja, aber das hat trotz des ähnlichen Namens überhaupt nichts mehr mit 
dem Ding von damals zu tun.

von Andrew T. (marsufant)


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Carsten Sch. schrieb:
> Das häufigste was ich aus meiner Anfangszeit kenne
> -frühe 90er Jahre, also etwas später als dein Gerät- sind die Externe 3V
> Lithium Batterien (Primärzellen) in meist viereckigen Gehäusen irgendwo
> in das Rechnergehäuse geklebt und per Kabel+Stiftleiste Angeschlossen...
>
> Und ich denke bei dir ist genau so etwas auch verbaut!

Exakt so ist es.

Das ist einer der Nixdorf "split board " Rechner, d.h. CPU-Board ist 
eine Steckplatine die in eine ISA Slot paßt.

Die 3,6V LI Batterie kann man durch ein modernes Exemplar tauschen, 
sollte aber vorab schauen ob es nicht evtl. eine 6V Batterie ist (die 
gab es auch in einigen dieser Nixdorf). Wichtig ist es, das 2pol. 
Batteriekabel ggfs. an die neue Batterie polrichtig anzulöten.

Ich hatte Dutzende dieser Rechner im Service, und fand da immer wieder 
originell wie die Teile aufgebaut waren. Das Gehäuse, massives 
Stahlblech, war sowieso sauschwer.
"aufgerüstet" konnten diese Teiel dann mit einer 386er 16MHz CPU Karte 
(statt 286er) werden oder eine (bis zu) 4MB Erweiterungskarte (wieder in 
einen ISA Slot).

Heutzutage lächelt man darüber.

von Markus S. (mash211)


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Schwer ist das Ding wirklich. Es war auch sehr interessant das Gehäuse 
aufzubekommen. Es gehört Mut dazu, die Frontblende, die mit 
Klettverschlüssen gehalten wird, abzuziehen. Könnten ja auch 
Kunststoffnasen sein.

Das ist mein erster Rechner und ich war damals in meiner Strasse der 
King. Die Nachbarskinder standen schlange, da ich sogar einen 
Farbmonitor dazu hatte. Daher habe ich auch die Motivation das 
Schätzchen wieder zum Fliegen zu bekommen.

Markus

von Joerg F. (felge1966)


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Die Fortsetzung damals war dann der PCD 3B. In der Form war die 
"modernste" Maschine dieser Art bei mir ein 486DX2/66.

von Matthias I. (matze5)


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Da passt doch einfach ein IDE Controller rein.

Notfalls ROM-Karte mit XTIDE Bios drauf dazu, oder Controller mit BIOS.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Oder gleich einen SCSI Kontroller mit BIOS. Da hast du keinen Ärger mit 
irgenwelchen Grenzen und Low-Level ist da auch gleich drin.
Heute liegen die in der Ramschkiste, damals waren die sündhaft teuer.

von Patrick L. (patrick_l)


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michael_ schrieb:
> SCSI Kontroller mit BIOS

also wenn Interesse besteht und es nicht unbedingt dann eine MFM Platte 
sein muss schaue ich mal im Keller nach - glaube ich habe noch einen 
ISA-Slot Adaptec Controller 1542 oder so ähnlich rumliegen

von Andreas D. (rackandboneman)


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Ich habe diese MFM-geschichten damals gerade noch miterlebt.
Weder BIOS noch Controller können erkennen was für eine Platte da 
dranhängt, das muss eingestellt werden (ist auch bei einigen der ersten 
IDE-Platten so gewesen).


Eine RLL-Platte lässt sich immer auch als MFM formatieren. Mit 
Kapazitätsverlust.


"Ja, mit debug, und dann g=c800:5"

genau :) Und das muss man u.u. sowieso machen um die Platte zur 
Zusammenarbeit mit einem gegebenen Controller zu bewegen.



Ach jaaaaa... evtl muss man einen Terminator stecken.

Noch ein achhh jaaaa.... es gab noch eine andere Plattenschnittstelle 
(ESDI) die von Steckern und Kabel her exakt gleich aussah aber 
elektrisch inkompatibel war...

von michael_ (Gast)


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Nur teilweise.
Ich habe hier eine ESDI Platte, die die Anschlüsse einer PS/2 IDE-Platte 
hat.
Es ist eine WD-L40S.

Andy D. schrieb:
> Ach jaaaaa... evtl muss man einen Terminator stecken.

Nicht nur das, es waren auch einige Jumper nötig.
Auf meinen alten Disketten sind diese Jumperbelegungen in Text Dateien 
abgelegt. So mit ASCII-Zeichen nach der MaWin-Methode :-)
Unsere Generation wird das Wissen mit ins Grab nehmen. Die Nächsten 
schaffen das nicht mehr.
Siehe TE.

Andy D. schrieb:
> Eine RLL-Platte lässt sich immer auch als MFM formatieren. Mit
> Kapazitätsverlust.

Eigentlich waren das nur ausgesuchte und aufgebohrte MFM-Platten.
1/3 mehr Kapazität war da der Unterschied.

von (prx) A. K. (prx)


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michael_ schrieb:
> 1/3 mehr Kapazität war da der Unterschied.

Faktor 1,5 habe ich in Erinnerung.

von michael_ (Gast)


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Ist das nicht das Gleiche?
Mindestens meine ich das so. 1/3 weg von 1,5 ist doch 1,0 :-)
Aber bitte jetzt keinen philosophischen Streit über 1/3.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ohne RLL-Controller aber ist eine RLL-Platte exakt dasselbe wie eine 
MFM-Platte ... nämlich ein Haufen Magnetscheiben.

(So ziemlich der beste RLL-Controller war der WD1006V SR2, der 
wahnsinnige 750 kByte/sec Übertragungsrate aus den Platten rausholen 
konnte, dank eines kleinen SRAMs, das als Spurpuffer diente und damit 
den "Interleave" verzichtbar machte).

Meine Güte, mein DSL-Anschluss ist schneller als das ...

von Andrew T. (marsufant)


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Patrick L. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> SCSI Kontroller mit BIOS
>
> also wenn Interesse besteht und es nicht unbedingt dann eine MFM Platte
> sein muss schaue ich mal im Keller nach - glaube ich habe noch einen
> ISA-Slot Adaptec Controller 1542 oder so ähnlich rumliegen

Der Adaptec (s.o) ist eine gute Wahl.
Ebenso (sofern man so einen Oldie noch irgendwo hat): Future Domain TMC 
Serie.

Die Future Domain TMC waren "damals" eher erschwinglich (als die 
Stuttgarter H&E Messe noch Hardware in vernünftiger Form anbot).

Da der Nixdorf durch die in der lookup table hinterlegten Plattendaten 
(IMHO ca. 25 verschiedenen Sector/Spur/Cylinder Varianten, was ja nicht 
soo viel ist) den Benutzer deutlich einschränkt, war der FD Scsi für uns 
ein echtes highlight.

von Markus S. (mash211)


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Also Freunde, gestern hat es gerade gereicht, meinen Opa nochmals 
aufuzmachen und nach der Batterie zu schauen. Welche das ist seht Ihr im 
Anhang. Und welch Wunder, genau diese Batterie habe ich eben bestellt. 
Zum Glück muss ich also nichts löten, puhhh.

Zum Thema, dass das Wissen mit Euch ins Grab wandert. Nein, das möchte 
in vermeiden bin in Personalverantwortung in einer IT-Abteilung und habe 
mir vorgenommen, diesen PC in einem Azubiunterricht zu präsentieren. 
Sollte es freiwillige aus dem Raum Ulm geben so wäre ja auch zu 
überlegen, dass jemand bei diesem Unterricht sogar dabei ist und sein 
Wissen vermittelt.

Meiner Meinung nach ist es sehr sinnvoll die Grundlagen und auch die 
Geschichte der IT zu kennen um auch heutige Technologien besser zu 
verstehen.

Wenn also jemand Lust drauf hätte einfach bei mir melden.

Gruss

Markus

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> (So ziemlich der beste RLL-Controller war der WD1006V SR2

Die XT Controller von OMTI waren auch nicht übel, wenn man damit 
umzugehen wusste.

von Markus S. (mash211)


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Möchte Euch noch zeigen was ich zu meinem PC so alles im Netz gefunden 
habe.

Auch Nixdorf nun in der AT-Clone-Riege

24.10.1986
KÖLN (CW) - Auf der Orgatechnik reichte sich jetzt auch, Nixdorf mit der 
Präsentation seines neuen 8810-Modells M55 In die Reihe der 
AT03-kompatiblen Anbieter ein.

Gerätelieferant ist, wie bereits seit längerer Zeit spekuliert wurde, 
die deutsche NCR-Tochter in Augsburg. Die Maschine wird jedoch nach 
Aussagen eines Nixdorf-Sprechers um zwei in Paderborn entwickelte 
DFÜ-Besonderheiten erweitert und "endkomplettiert" : Eine eigene 
Notstromversorgung sorgt für unterbrechungsfreien Betrieb, und via Modem 
kann der Rechner innerhalb des Netzes ferngeschaltet und von der 
Zentrale aus mit Software versorgt werden.

Weitere Eigenschaften des M55 sind DAP-Emulationen, File-Transfer, 
Host-Anbindung und LAN-Kopplung sowie Btx- und Teletex-Funktionen. Zum 
Preis machten die Paderborner keine Angaben, da hier noch nicht alle 
Details feststehen. Bis Ende des Jahres wollen sie jedoch 8000 Geräte 
absetzen.

von michael_ (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> (So ziemlich der beste RLL-Controller war der WD1006V SR2, der
> wahnsinnige 750 kByte/sec Übertragungsrate aus den Platten rausholen
> konnte, dank eines kleinen SRAMs, das als Spurpuffer diente und damit
> den "Interleave" verzichtbar machte).

Ich hab gerade meinen Kontroller bestaunt, den ich mal mit zwei NEC HD 
eingelagert hatte.
Es ist leider nur ein WD1006V SR1 :-(

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der einzige Unterschied dürfte der Dir fehlende Floppycontroller sein.

http://www.classiccmp.org/cpmarchives/cpm/Software/rlee/W/WESTERN%20DIGITAL/1006sr1.pdf

von michael_ (Gast)


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Danke für den Hinweis. So genau hab ich es mir nicht angesehen, die 
Beschreibung liegt auch in der Schachtel.
Ich hatte nur eine Menge unbestückter Chips gesehen.

von Volker S. (vso)


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Irre...
Beim Lesen dieses Threads fühle ich mich gerade mindestens 25 Jahre 
jünger...

;-)

Ich habe nur leider keine 40MB MFM-Platte liegen, die ich Dir überlassen 
könnte, obwohl doch etliche "Oldy-Teile" bei mir lagern.

Aber erstmal gucken, ob es wirklich die Platte ist. Wenn es nicht 
verbrannt/verschmort riecht würde ich sagen: sie ist es NICHT.

Auf jeden Fall viel Erfolg!

Volker

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Volker S. schrieb:

> Aber erstmal gucken, ob es wirklich die Platte ist. Wenn es nicht
> verbrannt/verschmort riecht würde ich sagen: sie ist es NICHT.

Wenn sie einfach nur "nicht mehr da" ist, dann ist höchstwahrscheinlich 
die BIOS-Stützbatterie leer.

von Patrick L. (patrick_l)


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Volker S. schrieb:
> Beim Lesen dieses Threads fühle ich mich gerade mindestens 25 Jahre
> jünger...

da kann ich mich nur anschließen - wenn ich daran denke wie teuer das 
Zeug damals war .... und als Student mußte man lange sparen. Nunja wenn 
Markus keine MFM Platte mehr findet kann er meinen Adaptec AHA 1542CF 
haben. Einen alten SCSI Teller sollte man eigentlich einfacher finden 
:-)

Grüße
Patrick

von Markus S. (mash211)


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Hallo Patrick,

würde sehr gerne auf Dein Angebot zukommen. Schonmal vielen Dank dafür. 
Du hast mir ja auch ne Mail geschrieben, werde Dir darauf mal antworten.

Gruss und einen schönen Tag Euch allen

Markus

von Markus S. (mash211)


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Also, es gibt endlich wieder mal ein Update. Heute kam die Batterie, oh 
Wunder die rote LED an der HDD ist nun aus. Das Thema an dem ich gerade 
scheitere ist, den passenden "Disk type" einzugeben. Kennt diesen jemand 
von meiner Platte?

Es handelt sich um eine "NEC D5146H".

War ja schon fast ne Kunst für mich herauszufinden, wie im Bios 
Einstellungen vorgenommen werden. Aber das hab ich jetzt im Griff ;)

Die alte Platte dreht, wird also kurz angesprochen. Aufgrund des 
falschen "Disk type", kann er aber nicht booten. Die letzte Meldung im 
Bios ist "_FIXED DISK"

Wenn ich im Netz nach dem passenden "Disk type" suche, werde ich leider 
nicht fündig. Mir steht eine Auswahl von 0 - 47 zur Verfügung.

Markus

von michael_ (Gast)


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Bau als erstes mal die Platte aus.
Oftmals waren die Standard-Parameter irgendwo notiert.
Außer jemand hat die Platte extra mit anderen Parametern LL-formatiert.
Ich habe gerade was gefunden:
http://www.driveparameters.com/NEC/D5146H/

283
Model  D5146H
Heads  8
Cylinders  615
Sectors  17
Landing Zone  0
Write Precomp  0
Reduced Write Current  616
Capacity  40 MB
Rotational Speed  0 RPM
Physical Interface  20 Pin and 34 Pin
Protocol  MFM

von michael_ (Gast)


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Was für BIOS ist es?
Beim Phoenix-Bios könnte die 20 passen.

von Markus S. (mash211)


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Hallo Michael,

auf der Platte finde ich leider keine Angaben. Die von Dir genannte 
Seite hatte ich auch schon gefunden. Leider weiss ich aber nicht welche 
dieser Angaben denn der "Disk type" bei der Seite 
http://www.driveparameters.com/NEC/D5146H/ ist.

Zum Bios kann ich nicht wirklich etwas sagen, gehe nicht davon aus, dass 
es ein Phoenix Bios ist, oben steht Setup Version 2.3. Hilft das 
vielleicht weiter?

Gruss

Markus

von (prx) A. K. (prx)


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Unter den Disk Types vom BIOS ist kein konfigurierbarer?

von Markus S. (mash211)


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noch etwas, es ist jetzt wieder die alte Platte drin, auf dieser Platte 
sollten also noch die ganzen alten Daten sein. Diese Platte ist nicht 
formatiert. Habe ja sogar die Hoffnung dass die Daten noch leben.

Was ich jetzt mal mache, habe ja nur ne Auswahl von 0 - 47 ;)
Werde jetzt alle Einstellungen mal durchprobieren, vielleicht lande ich 
ja einen Treffer.

Oh, sehe gerade einen neue Meldung bei der Auswahl 8, zuerst "Disk 0 
error" und dann die Meldung "_80287 COPROCESSOR INSTALLED"

Markus

von Markus S. (mash211)


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das hier ist mal ein Bild vom Bios, wie gesagt ich kann bei C: nur eine 
Auswahl von 0 - 47 treffen.

Markus

von (prx) A. K. (prx)


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Typ 47 ist auch nicht anders als die übrigen?

Wär übrigen sinniger gewesen, den Schirm bei Cursor im "Fixed Disk" Feld 
zu knipsen. Um das Jahr 2000 Problem geht es hier ja nicht.

von Markus S. (mash211)


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kein Thema, hier das richtige Bild. Den Typ 47 hatte ich schon versucht.

von michael_ (Gast)


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Das BIOS ist meist auf dem Aufkleber auf den EPROMs drauf.
Bitte nicht einfach alle TYPen durchprobieren!
Damit kannst du deine Festplatte beschädigen!

Wichtig ist die Eingabe der Köpfe, Sectoren und Zylinder.

von Sinus T. (micha_micha)


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47 klingt tatsächlich gut, dass war immer der Typ, bei dem man die 
Parameter selbst einstellen konnte.
Ansonsten ist garnicht so ungewöhnlich bei altes BIOSsen, dass man keine 
beliebigen Parameter eingeben kann, ungewöhnlich ist allerdings, dass 
die Parameter der einzelnen vordefinierten Typen nicht angezeigt werden.
Ich würde sagen: wenn 47 nicht hilft, hilft nur Fleiß: da ja vor dem 
Batterietod einer der Typen der richtige war, probiere einfach alle 
durch bis einer passt. Kaputtmachen kannst du ja nichts.
Es kann aber durchaus sein, dass mehrere passen. Wenn z.B. deine Platte 
400 Tracks hat, du stellst aber einen Typ mir sonst gleicher 
Head/Sector-Zahl aber nur 350 Tracks ein, dann wird erstmal alles prima 
aussehen, du kannst aber nicht die volle Kapazität nutzen. Daher würde 
ich durchaus mal alles durchprobieren.

von Sinus T. (micha_micha)


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michael_ schrieb:
> Damit kannst du deine Festplatte beschädigen!

Wenn man nicht den Kopf absichtich regelmäßig gegen den Anschlag knallen 
lässt, passiert da nichts. Ich glaube, da gab es sogar mal einen Virus, 
der das getan hat.
Aber das hier beschriebene Problem war ja zu damaliger Zeit relativ oft 
aktuell. Und damal gabs kein Internet, wo man sich Informationen holen 
konnte, da musste man einfach alles durchprobieren.
Und beim Booten wird der Kopf ja nicht ans Ende sondern auf Spur Null 
positioniert, also kein Grund zur Panik.

von Markus S. (mash211)


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Habe eine Diskette mit der Aufschrift Benutzerdiagnose. Hier gibt es ein 
Menü in dem ich folgende Auswahlen hätte.

1. Festplatte initieren - physische Initialitsierung der Festplatte
2. Schreib- Lesekopf sichern
3. Fehlerprotokoll

Unter der Auswahl 1 könnte ich eine Auswahl "Interleave Faktor 1 - 9" 
treffen. Würde ich hier eine Auswahl bestätigen würde er die Platte 
formatieren.

Bringt mich das hier vielleicht weiter?

Markus

von (prx) A. K. (prx)


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Markus Siegl schrieb:
> Bringt mich das hier vielleicht weiter?

Nur beim Durchsatz, nicht bei der Funktion.

Wenn der Schritt von einer Track zur nächsten beispielsweise eine halbe 
Umdrehung kostet, dann ist es sinnvoll, wenn die nächste Track eine 
halbe Umdrehung verschoben formatiert wird. Spart Wartezeit bei 
sequentiellen Transfers.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Wenn in der Typenliste kein benutzerdefinierbarer Typ auftaucht, dann 
gibts diese Alternativen:

1- Handbuch auftreiben.
2- BIOS disassemblieren um die Tabelle zu finden.
3- Alle 48 Typen ausprobieren.
4- Davor stehen bleiben wie der Ochs vorm neuen Tor.

Du scheinst derzeit zu 4 zu neigen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Markus Siegl schrieb:
> Unter der Auswahl 1 könnte ich eine Auswahl "Interleave Faktor 1 - 9"
> treffen. Würde ich hier eine Auswahl bestätigen würde er die Platte
> formatieren.

Nein, das willst Du auf keinen Fall machen. Deine Festplatte muss nicht 
formatiert werden, es muss auch kein "interleave faktor" neu festgelegt 
werden.

Du musst nur herausfinden, welche Parametersätze das BIOS hinter welchen 
Nummern verbirgt.

Die ersten 17 Einträge sind standardisiert (weil von IBM im BIOS des 
ursprünglichen AT vorgegeben), aber das hilft Dir nicht, weil Deine 
Festplatte nicht unter diesen Einträgen zu finden ist (dazu ist sie 
schlichtweg zu groß).

Erwähnt das BIOS irgendwo einen Herstellernamen in Form eines 
Copyrightvermerks o.ä.?

Anhand dieses Namens kann man die Festplattenparameter besser 
einschätzen; für zwei verbreitete BIOS-Varianten habe ich die 
Festplattentypen schon weiter oben mal genannt.

Poste doch mal ein Bild der Steckkarte, auf der BIOS, CPU etc. 
untergebracht sind (und zwar eines, auf dem man erkennen kann, was da 
drauf ist, dazu musst Du die Karte aus ihrem Slot ziehen).

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


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Im 8810 M55 war (mögl. als Einzige) folgende Platte verbaut:
http://www.driveparameters.com/NEC/D5146H/

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Die ersten 17 Einträge sind standardisiert (weil von IBM im BIOS des
ursprünglichen AT vorgegeben), aber das hilft Dir nicht, weil Deine
Festplatte nicht unter diesen Einträgen zu finden ist (dazu ist sie
schlichtweg zu groß)."

Damit ist ja schonmal die Anzahl der Einträge die er ausprobieren müsste 
verringert.


Könnte bei Phoenix fast der Type 40 sein aber dummerweise stimmt da der 
"write precomp" Wert nicht überein...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist schon lange bekannt; Markus hat schon am 8. ein Bild von der 
Platte gepostet.

Es ist auch bekannt, daß diese Platte 615 Zylinder (bzw. Spuren) und 8 
Köpfe hat.

Nicht bekannt ist, welchem der Parametersätze im BIOS des Rechners diese 
Kombination entspricht, das aber ist unumgänglich, um die Platte wieder 
im Rechner nutzen zu können.

von Torsten K. (Gast)


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Also wenn es die oben angegebene Festplatte ist,

http://www.driveparameters.com/NEC/D5146H/

dann ist das im AMI BIOS Type 37 gewesen... sollte aber eigentlich auch 
bei einem anderen BIOS funktionieren... das war damals quasi Standard.

http://www.dewassoc.com/support/bios/amisetup.htm

Ich hatte vor kurzem ähnliche Probleme allerdings mit einem alten IBM PC 
5155 (XT). Hier kommt ein MFM (ST506) Controller wie schon oben 
beschrieben zum Einsatz... im IBM BIOS gibt es dazu keinen Eintrag... 
und über den obigen Debug Aufruf konnte ich die Daten für die über 
dieses Forum von einem Teilnehmer erhaltene Festplatte dem Controller 
BIOS mitgeben und mein Rechner funktioniert wieder... mit einer Seagate 
ST-255 Platte...

Hoffe obige Info hilft Dir auch.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Torsten K. schrieb:
> dann ist das im AMI BIOS Type 37 gewesen... sollte aber eigentlich auch
> bei einem anderen BIOS funktionieren... das war damals quasi Standard.

Wie auch bereits geklärt ist, ist das nicht der Fall; Typ 37 ist im 
Phoenix-BIOS etwas anderes, da wäre Typ 40 der richtige.

Wir wissen aber immer noch nicht, von wem das BIOS hier ist.

von michael_ (Gast)


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Andy D. schrieb:
> Könnte bei Phoenix fast der Type 40 sein aber dummerweise stimmt da der
> "write precomp" Wert nicht überein...

Wie kommst du darauf?
In meiner Phoenix Liste ist das eine 62 MB Platte mit ganz anderen 
Werten.

 "write precomp" ist Nebensache.
Die Werte der Platte haben wir ja,  615  8  17

Phoenix 40
AMI     37
Compaq  13
AWARD    noch nicht gefunden.

Du könntest zum Test mit der Platte samt Kontroller umziehen auf einen 
PC, wo man die Werte eingeben kann.
Da ist man erst mal sicher, ob die 615/8/17 stimmen.

Unter Initialisierung verstand man die Low-Level Formatierung.
Also, alle fehlerhaften Sektoren werden ermittelt und alle alten Daten 
sind weg!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Du könntest zum Test mit der Platte samt Kontroller umziehen auf einen
> PC, wo man die Werte eingeben kann.
> Da ist man erst mal sicher, ob die 615/8/17 stimmen.

Die Werte sind hardwaremäßig vorgegeben; Spur- und Kopfanzahl wird durch 
die Plattenmechanik vorgegeben. Da gibt es keine andere Möglichkeit.
Und die Anzahl der Sektoren (17) ist prinzipbedingt fest vorgegeben; der 
Wert ergibt sich aus der Kombination von MFM-Controller, 512 Byte 
Sektorgröße und 60 Umdrehungen pro Sekunde.

von michael_ (Gast)


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Korrektur!

michael_ schrieb:
> Die Werte der Platte haben wir ja,  615  8  17
>
> Phoenix 20  !!!!
> AMI     37
> Compaq  13
> AWARD    noch nicht gefunden

von Torsten K. (Gast)


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von michael_ (Gast)


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Da ist es bei Phoenix auch die 40.
Ich habe die 20 aus dem Buch "PC aufrüsten und reparieren".

Was ich aber nebenbei gefunden habe, ist ein kleines Heft für den PC/XT.
Da ist sogar der Schaltplan des PC mit abgedruckt!
Das war noch Service.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Da ist sogar der Schaltplan des PC mit abgedruckt!

IBM hat die Schaltpläne vom PC, vom XT und auch vom AT veröffentlicht, 
ebenso die der üblichen Erweiterungskarten (CGA, MDA, Schnittstellen 
etc.) und auch den Assemblerquelltext der jeweiligen BIOSe 
veröffentlicht.

Warum wohl wurde der Kram so schnell von anderen nachgebaut? Eben. Weil 
er sehr gut dokumentiert war.

von Georg (Gast)


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Markus Siegl schrieb:
> Das kommt doch erst beim fdisk

Natürlich nicht. Wenn das BIOS mit dem Typ der Festplatte nichts 
anfangen kann, weil der Typ mit Disk, Track, Sector falsch eingestellt 
war oder als Typ Nr garnicht vorgesehen, musst du schon froh sein, wenn 
der PC überhaupt startet - manche haben sich bei falschen Angaben 
einfach aufgehängt.

Wenn du dagegen aussergewöhnliches Glück hast, kannst du beliebig 
falsche Angaben machen und die werden von der Plattenelektronik in 
fortlaufende Sektoren auf der Platte übersetzt, aber eben nur so viele 
wie definiert, der Rest der Platte ist nicht nutzbar, egal wie gross.

Georg

von michael_ (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> IBM hat die Schaltpläne vom PC, vom XT und auch vom AT veröffentlicht,
> ebenso die der üblichen Erweiterungskarten (CGA, MDA, Schnittstellen
> etc.) und auch den Assemblerquelltext der jeweiligen BIOSe
> veröffentlicht.

Veröffentlichen schon. Aber in einem A5-Heft, was jedem XT beiliegt, 
hätte ich das nicht erwartet.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Die Frage wäre ob man einen Typ verwenden dürfte bei dem alle 
voreingestellten Werte <= den Hardwarewerten sind, natürlich mit etwas 
Kapazitätsverlust und Neuerstellung der Dateisysteme...

Oder noch schlimmer, ob ein vermeintlich richtiger Typ beim Ausprobieren 
scheinbar funktionieren könnte bis es irgendwann zur Katastrophe kommt 
wenn eine Spur angesprochen werden soll die bisher noch nicht gebraucht 
wurde und die es gar nicht gibt... hängt wohl sehr vom Dateisystem ab...

@michael_ bei einem 7000-Mark-Gerät und in einer Zeit wo für manche 
Sonderanwendungen viel selbst gebaut werden MUSSTE ist das nicht so 
seltsam...

Interessant finde ich bei den originalen IBM-PCs (inkl. XT und AT) dass 
IBM da im krassen Kontrast zu so ziemlich allem was sie sonst gebaut 
haben mit COTS-Bauteilen und konventionellen Herstellungsverfahren 
gearbeitet haben (man vergleiche die mal sowohl mit der 5100/5120... als 
auch mit dem Microchannel-Zeug was danach kam (PS/2, RS/6000) ... in 
beiden Fällen weit seltsamere Steckverbindungen, viel mehr 
Haus-Teilenummern, viel mehr ICs in SLT-Gehäusen!). Ganz bestimmt 
wollten sie den Nachbau so einfach wie möglich machen!

von Georg (Gast)


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Andy D. schrieb:
> ob ein vermeintlich richtiger Typ beim Ausprobieren
> scheinbar funktionieren könnte bis es irgendwann zur Katastrophe kommt

Soweit ich mich erinnern kann: ATA (IDE) Platten akzeptieren jede 
CHS-Beschreibung (die wird bei der Initialisierung gesetzt) und 
übersetzen sie selbst in eine lineare Sektornummer. Der Rest der Platte 
ist halt verloren.

Das Problem des TO: er will/braucht eine MFM-Platte. Die tun das nicht. 
Das muss also nicht nur so ein kiloschweres, mehrere Einheiten hohes 
Monster mit ein paar MByte sein, es muss auch noch in eine 
Nixdorf-Maschine passen, kann durchaus sein, dass die nicht wie ein PC 
32 Typen kennen, sondern nur die paar, die Nixdorf verbaut hat, oder 
überhaupt nur eine.

von Georg (Gast)


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Markus Siegl schrieb:
> Daher bin ich nun auf der Suche nach einer MFM-Festplatte kein RLL.

Beschäftige dich mal damit:

http://www.datex-dsm.com/mfm-hdd-emulator-dtx300.html

Man wird schon ordentlich Geld lockermachen müssen, wenn man so ein 
altes Gerät noch weiterbetreiben will.

Georg

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andy D. schrieb:
> dummerweise stimmt da der
> "write precomp" Wert nicht überein...

Kannste ignorieren. Wenn CHS ansonsten stimmt, sollte sich die Platte 
melden, precomp hin oder her.
Bei em o.a. Rechner sollte es aber auch ein klassisches Pillepalle 
Adapter (IDE, LPT, COM) tun, sofern sowas noch als ISA Variante 
rumliegt.
Einen Adaptec 1542CF liegt hier auch noch, wenn mir nur jemand sagen 
könnte, wo es heutzutage noch neue SCSI Platten gibt. Da wirds nämlich 
eng.

: Bearbeitet durch User
von Markus S. (mash211)


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Habe jetzt mit meiner alten Platte alle Möglichkeiten durch. Leider 
erfolglos. Versuche jetzt gerade die Platte die ich gekauft habe. Ein 
Bild von der CPU Platine kommt gleich.

Markus

von Kai O. (schnurzel)


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Warst Du denn schonmal im Controller-BIOS oder mit dem Ontrack-Tool 
unterwegs? Wenn die keine Festplatte erkennen, dann kann die Eintragung 
irgendwelcher HDD-Typen im System-BIOS auch nicht darüber 
hinwegtäuschen.

Der MFM-Controller kann zwar die Parameter der Platte nicht auslesen, 
sollte aber das Vorhandensein einer solchen anzeigen. Die Platten melden 
nach Initialisierung und "DRIVE SELECT 0-3" jeweils ihr "READY" an den 
Controller.

Macht denn die HDD beim Boot-Versuch überhaupt Zugriffsgeräusche?

MfG

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kai O. schrieb:
> Warst Du denn schonmal im Controller-BIOS

Der hat keins. Das ist ein AT, da gibt es kein Controller-BIOS. Die 
Routinen zur Ansteuerung des WD1003 (das ist der Stammvater aller 
AT-Festplattencontroller) sind Bestandteil des normalen AT-BIOS.

von Kai O. (schnurzel)


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Ich dachte wenn mit debug das Low-Level-Format aufgerufen wird, dann 
wird das BIOS auf dem Controller angesprochen...sofern vorhanden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nein, das ist Bestandteil des normalen AT-BIOS.

von Kai O. (schnurzel)


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http://stanislavs.org/helppc/bios_data_area.html
Na dann kann Markus ja den ROM von seinem MFM-Controller runterlöten. ;)

von Icke ®. (49636b65)


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Bei MFM bin ich mir nicht 100% sicher, aber RLL-Controller hatten 
definitiv eine BIOS-Erweiterung. Das auf Adresse C800:5 angesprungene 
Lowlevel Format war da drauf, das normale BIOS geht erst bei F000 los.

von Markus S. (mash211)


Angehängte Dateien:

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Ja, die Platte wird kurz angeschprochen. Habe jetzt mal die CPU-Platine 
ausgebuat. Bilder anbei.

Habe auch mal ein Bild vom Bootbildschirm angehängt.

Markus

von Icke ®. (49636b65)


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Markus Siegl schrieb:
> Ja, die Platte wird kurz angeschprochen

Erbarme, die Hesse komme...

von Markus S. (mash211)


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vertippselt ... angesprochen *grmpf

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Bei MFM bin ich mir nicht 100% sicher, aber RLL-Controller hatten
> definitiv eine BIOS-Erweiterung.

MFM-Controller hatten keine, RLL-Controller hatten eine. Mussten sie 
haben, weil sie nicht registerkompatibel zu MFM-Controllern waren und 
daher nicht von den Standardroutinen im AT-BIOS angesprochen werden 
konnten.

Markus Siegl schrieb:
> Habe jetzt mal die CPU-Platine ausgebuat. Bilder anbei.

Danke. Das BIOS dürfte also von NCR sein. Weia, ist das alt.

Immerhin: Die EPROMS lassen sich ausbauen & auslesen, so daß es möglich 
sein sollte, die Plattenparametertabelle darin zu finden.

Und ein '287 ist auch verbaut -- der hat damals, als das Ding gebaut 
wurde, locker 500 DM gekostet.

von Markus S. (mash211)


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hm, das klingt jetzt nicht soo toll.

Ich weiss, dass in meiner Ausbaustufen, die UVP bei dem Gerät bei 8000 
DM lag.

Oje, ich kann doch doch nicht einen EPROM ausbauen, mir wird "angst und 
bange". Das übersteigt meine Fähigkeiten bei Weitem.

Markus

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Alternative wäre ein Programm, das das BIOS ausliest und 
abspeichert, so etwas kann man von einer DOS-Bootdiskette starten.

Das BIOS ist hier gerade mal 64 kByte groß (die beiden EPROMs vom Typ 
27256 à 32 kByte), und das ist alles aus der "Steinzeit" vor NEAT und 
vor BIOSen, die sich aus Geschwindigkeitsgründen ins RAM kopieren und 
dabei auch noch komprimiert sind ...

von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> MFM-Controller hatten keine

Die Erinnerung ist trübe, aber Tante Google sagt, es gab auch 
MFM-Controller mit BIOS-Erweiterung. Kann man ganz einfach durch 
Anspringen der Adresse C800:5 prüfen. Wenn da ein Formatierungstool ist, 
dann er eine.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das entwickelt sich zu einem, äh, "Nebenkriegsschauplatz". Interessanter 
ist es, wie wir Markus dazu bekommen, einen BIOS-Dump anzufertigen, und 
wer darin dann die Plattenparametertabelle suchen mag ...

von Icke ®. (49636b65)


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Nur der Vollständigkeit halber (Link oben vergessen):

Zitat:
"Also, some AT 16-bit MFM controllers provide an
onboard BIOS which will allow the unique geometry of the drive to be
dynamically configured (our Seagate ST21M/22M MFM controllers have
this VALUABLE feature)"

ftp://ftp.seagate.com/techsuppt/misc/drivetyp.txt

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ja, das war natürlich schick. Bis es durch neuere BIOSe überflüssig 
wurde, die das einfach selber konnten ...

von Markus S. (mash211)


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@Rufus, das ist eine tolle Idee. Wie gesagt ich war zu dieser Zeit ein 
Kind mit 8 Jahren, da war mir die Technik noch ziemlich egal. Mir gings 
damals darum zu spielen.

Wenn Ihr mir sagt wie ich was machen soll, dann bekomme ich das auch 
hin.

Gruss

Markus

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Interessanter
> ist es, wie wir Markus dazu bekommen, einen BIOS-Dump anzufertigen, und
> wer darin dann die Plattenparametertabelle suchen mag ...

Wimre, sollte das mit DOS 2.11 und debug.com (keine URL) oder debug.exe 
(welches wars?) gehen:
http://thestarman.pcministry.com/asm/debug/debug2.htm
Man braucht noch ne formatierte Diskette (mit 'format a:') :
1
>debug  (und dann die frische Diskette einlegen)
2
-n a:\bios.bin
3
-rbx
4
 <wert>
5
:0000
6
-rcx
7
 <wert>
8
:8000
9
-w f800:0
10
-q
11
>
Habs aber schon etwas länger nicht mehr gemacht :-P

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Endlich wissen wir, das es ein NCR-Bios ist.

Natürlich ist es nicht bekannt, ob die Platte in Ordnung ist.
Ich wiederhole meinen Vorschlag, das du sie in einen PC einbaust, wo du 
die Parameter einstellen kannst.
Wenn das funktioniert, solltest du eine Datensicherung vornehmen.
So einfach ist das aber nicht wie heute. Du brauchst da Hilfe und einige 
Tools aus dieser Zeit.
Auch für das auslesen der ROM.
Ich hätte da kein Problem damit. Irgendwo in meinem Diskettenfundus hab 
ich sicher noch ein Progrämmchen zum auslesen der ROM.

Weiterhin besorge dir eine funktionierende HD mit den gleichen 
Parametern.
Irgendeine BIOS-Einstellung muß passen.

Das erkennen der HD-Parameter sollte möglich sein.
Im Buch PC-Intern ist da was beschrieben. Leider übersteigt das mein 
Wissen :-( .

Georg schrieb:
> Soweit ich mich erinnern kann: ATA (IDE) Platten akzeptieren jede
> CHS-Beschreibung (die wird bei der Initialisierung gesetzt) und
> übersetzen sie selbst in eine lineare Sektornummer. Der Rest der Platte
> ist halt verloren.

Das ist erst bei "moderneren" Platten so. Ich hab hier eine SCSI-Platte 
mit 15MByte, wo eine Fehlerliste aufgebracht ist. Diese mußte auch noch 
geparkt werden.

von Markus S. (mash211)


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leider kann ich die Platte nicht testen. Dies ist mein einziger Pc mit 
MFM Anschlüssen. Eine 2., baugleiche Platte, habe ich mir bereits 
beschafft. Diese dreht aber sehr laut, daher kann ich mir auch nicht 
sicher sein, ob diese funktioniert.

Teste gerade alle Einstellungen erneut mit der 2. Platte, vielleicht 
habe ich ja Glück. Meine Idee wäre halt eine 3. Platte zu testen bei der 
jemand mit Sicherheit sagen kann, dass diese funktioniert.

Irgendwie komme ich bestimmt an mein Ziel, ist nur die Frage wie lange 
das dauert.

Durch Zufall habe ich erfahren, dass es ein Nixdorf Museum gibt. Habe 
dort mal eine Mail hingeschickt. Vielleicht haben die ja eine technische 
Beschreibung des M55 8810.

Gruss

Markus

von Icke ®. (49636b65)


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michael_ schrieb:
> So einfach ist das aber nicht wie heute.

In der Tat. Zum Beispiel auch das nicht:

> Das erkennen der HD-Parameter sollte möglich sein.

MFM-Platten haben keinerlei Eigenintelligenz. Ohne Kenntnis der 
CHS-Parameter geht gar nichts. Und selbst wenn die bekannt und im 
CMOS-Setup eingetragen sind, muß die Platte noch lange nicht ansprechbar 
sein. Zum einen unterschieden sich die Controller in der Art der 
Formatierung, d.h. eine Platte, die an Controller A formatiert wurde, 
muß nicht zwangsläufig auch an Controller B auslesbar sein. Zum zweiten 
waren die Platten mechanisch sehr empfindlich. Ich habe es selbst 
erlebt, daß eine MFM-Platte im eingebauten Zustand Datenfehler 
produzierte, wenn sie vorher auf dem Tisch liegend, aber mit dem 
gleichen Controller (Lowlevel) formatiert wurde.

Um die Geschichte zum Laufen zu bringen, müssen folgende Voraussetzungen 
erfüllt sein:

1. Die CHS-Paramter der Platte müssen bekannt sein. Anhand Hersteller 
und Plattentyp sollte sich das herausfinden lassen.
2. Die Platte muß im eingebauten Zustand lowlevel formatiert werden. Hat 
der Controller ein eigenes BIOS, existiert in diesem auch eine Routine 
dafür und ist meist (nicht immer) unter der Adresse C800:5 aufrufbar. 
Alternativ kann man, wenn vorhanden, die Formatierungsoption des 
System-BIOS benutzen.
3. Das Auslesen der Daten funktioniert, wenn überhaupt, nur an dem 
Controller UND mit den CHS-Parametern, mit denen sie ursprünglich 
formatiert wurde.

Ich würde zunächst prüfen, ob im CMOS-Setup nicht doch eine Möglichkeit 
besteht, die CHS-Parameter manuell einzutragen. Falls nicht, 
funktioniert mglw. ein Parametersatz, der weitestmöglich übereinstimmt. 
Dabei gilt jedoch, daß die Zahl der Spuren, Sektoren und Köpfe NICHT 
größer sein darf, als auf der Platte tatsächlich vorhanden bzw. 
vorgesehen. Kleiner geht zumindest unter Kapazitätsverlust.

von michael_ (Gast)


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Markus Siegl schrieb:
> Irgendwie komme ich bestimmt an mein Ziel, ist nur die Frage wie lange
> das dauert.

Sag ich doch, das die Kenntnisse in deiner Generation ausgestorben ist.
Aber du mußt zielstrebiger sein.

Markus Siegl schrieb:
> Zum Thema, dass das Wissen mit Euch ins Grab wandert. Nein, das möchte
> in vermeiden bin in Personalverantwortung in einer IT-Abteilung und habe
> mir vorgenommen, diesen PC in einem Azubiunterricht zu präsentieren.

Da bist du doch kein armer Bastler! Investiere etwas. Setz dich in dein 
Auto und fahr zu dem Nixdorf-Museum.
Schon damals mußte man jedes Detail kennen. Mußte wissen, wie jeder 
Jumper gesetzt werden mußte.
Und dieses Wissen war Macht, vor allem bei solchen Firmen wie Nixdorf.
Allein schaffst du es nicht.

Markus Siegl schrieb:
> leider kann ich die Platte nicht testen. Dies ist mein einziger Pc mit
> MFM Anschlüssen.

Dann geh zu jemanden, der sowas hat. Oder besorge dir einen 
funktionierenden 286/386/486 PC. Wo ist das Problem?

von michael_ (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Um die Geschichte zum Laufen zu bringen, müssen folgende Voraussetzungen
> erfüllt sein:

>....
Der TE hat eigentlich ideale Bedingungen. Die Platte ist ja schon an der 
Hardware gelaufen.
Eine der Typen aus der BIOS-Liste muß ganz einfach funktionieren.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

lange ist es her, sehr lange...
hat er denn schonmal probiert, ob es eine BIOS-Extension gint, also ob 
sich debug meldet?

Wenn die "neue" HD, die er hat, nicht an diesem Controller eingerichtet 
wurde, passiert da ohnehon nicht viel.
Daten der Platte finden (stande bei MFM/RLL eigentlich immer drauf, 
incl. defect-list).
Ich habe die Bilder vom BIOS oben nicht sonderlich studiert, aber: 
"neue" Platte ran, kleine HD im BIOS einstellen (10 oder 20MB).
debug aufrufen und lowlevel formatieren, defct-list erstmal ignorieren.
Das klappt, wenn die HD i.o. ist, dann immer.
Erst dann kann fdisk o.ä. überhaupt mit der Platte was anfangen.
Seine alte HD wird ohnehin nur erkannt, wenn die alten Einrichtungsdaten 
stimmen,Wenn das BIOS schon einen Usertyp hat, müssen die Zylinderdaten 
usw. identisch eingestellt sein.
Wenn jemand z.B. die HD mit 612 statt 615 Zylindern oder mit 6 statt 8 
Köpfen oder mit 15 statt 17 Sektoren lowlevel-formatiert hat, 
funktioniert das auch ohne Probleme (mit Kapazitätsverlust), dann ist 
sie aber auch nur mit diesen Werte wieder per fdisk ansprechbar.

Haben wir öfter gemacht (machen müssen), wenn es keinen Usertyp gab, 
wurde bei Ersatz eben der nächstkleinere passende Festtyp 
lowlever-formatiert.
Wir haben dann allerdings einen Zettel in den Rechner geklebt...

Man kann bei dem Kram nicht wirklich was kaputt machen, nur die Daten 
verbummeln und darf dann alles neu installieren.

Ist bei seiner Ersatzplatte aber ohnehin nötig.

Gruß aus Berlin
Michael

von Soul E. (Gast)


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Er hat aber keine neue Platte. Er hat einen Rechner, wo die 
BIOS-Batterie leer und deshalb die Platte nicht mehr im Setup 
eingetragen war.

Und er hat keine Lust, die 40 möglichen Plattentypen einfach mal 
durchzuprobieren.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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soul eye schrieb:
> Und er hat keine Lust, die 40 möglichen Plattentypen einfach mal
> durchzuprobieren.

Naja, das Risiko, daß dabei was schiefgeht, ist nicht von der Hand zu 
weisen. Weniger der hypothetische mechanische Schaden (Platte mit mehr 
Zylindern ansteuern als vorhanden, das sollte jede Platte abfangen), als 
die reale Chance, das Dateisystem zu zerschießen, wenn nämlich ein 
Schreibzugriff mit falschen CHS-Werten erfolgt.

: Bearbeitet durch User
von R. M. (rmax)


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Falls Du die MFM-Platte wieder zum Laufen bekommst, bitte gut aufheben, 
denn "dumme" Platten könnten bald wieder interessant werden...
http://heise.de/-2550779

von Andreas D. (rackandboneman)


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Da wären wohl eher IDE-Platten aus den Generationen interessant bei 
denen man die Firmware noch nicht über die Schnittstelle überschreiben 
konnte.

von R. M. (rmax)


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Gab es denn jemals IDE-Platten, bei denen das technisch unmöglich war? 
Ob von den Herstellern tatsächlich Updates angeboten wurden ist ja eine 
andere Frage, das passiert ja nach wie vor nur bei schwerwiegenden 
Fehlern, wenn überhaupt.

OK, ich habe schon OTP-EPROMs auf den Platinen früher IDE-Platten 
gesehen, aber ist da die ganze Firmware drauf oder vielleicht nur eine 
Art Bootloader, der dann die eigentliche Firmware von der Platte lädt?

: Bearbeitet durch User
von Markus S. (mash211)


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@soul eye ... ps Ihr könnt mich mit meinem Namen = Markus ansprechen ;)

Ich habe eine 2. Platte, diese habe ich mir auf ebay ersteigert. Diese 
2. Platte ist baugleich mit meiner alten Platte. Leider scheint aber 
auch diese nicht wirklich mit den Einstellungen zu funktionieren. Bei 
der 1. Platte habe ich alle 47 Optionen durchprobiert, leider erfolglos. 
Auch mit der 2. Platte werde ich noch alle Einstellungen durchprobieren, 
vll ergibt sich ja etwas.

Der Gedanke, die Platte neu zu initialisieren hatte ich auch schon. 
Mitllerweile habe ich das auch mit der ersten Platte und der 2. Platte 
versucht. Lasst mich mal alte und neue Platte in Zukunft sagen.

Egal was ich in diesem Menü einstelle, und ich kann sogar in dem Menü 
später die Anzahl der Zylinder und Köpfe angeben, er springt aus dem 
Menü raus und ist wieder in dem Menü um die Platte zu initialisieren. 
Meine Vermutung, dass etwas mit den beiden Platten nicht stimmt, 
verhärtet sich immer mehr.

Wenn ich es jetzt ganz genau wissen wollen würden, dann müsste ich jeden 
dieser 47 Typen (0= nicht installiert) durchprobieren und dann versuchen 
die passende Einstellung zu finden. Nein, das glaube ich auch wieder 
nicht, denn dieses Menü sagt mir, dass eine Platte installiert ist. 
Grundsätzlich glaube ich dass er die Platte sieht, aber eben aufgrund 
der Beschädigung nicht starten und sogar nichtmal formatieren kann.

Neben den Einstellungen im Bios für den "Disk type" habe ich in dem Menü 
der Diskette auch eine Einstellung zu "Interleve Faktor". Kann mir 
jemand etwas dazu sagen, es gibt eine Auswahl von 0-9.

Gruss

Markus

von (prx) A. K. (prx)


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Markus Siegl schrieb:
> Neben den Einstellungen im Bios für den "Disk type" habe ich in dem Menü
> der Diskette auch eine Einstellung zu "Interleve Faktor". Kann mir
> jemand etwas dazu sagen, es gibt eine Auswahl von 0-9.

Wenn dir Englisch genehm ist:
https://en.wikipedia.org/wiki/Interleaving_(disk_storage)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Interleave bedeutet, daß aufeinanderfolgende Sektoren nicht direkt 
hintereinander auf der Festplatte gespeichert werden, sondern mit einem 
oder mehreren Sektoren Versatz.

Beispiel:
1
Kein Versatz:
2
1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 - 14 - 15 - 16 - 17
3
4
Versatz von einem Sektor:
5
1 - 10 - 2 - 11 - 3 - 12 - 4 - 13 - 5 - 14 - 6 - 15 - 7 - 16 - 8 - 17 - 9
6
7
Versatz von zwei Sektoren
8
1 - 7 - 13 - 2 - 8 - 14 - 3 - 9 - 15 - 4 - 10 - 16 - 5 - 11 - 17 - 6 - 12

Das wurde gemacht, als der PC noch nicht in der Lage war, die beim Lesen 
eines Sektors gelieferten Daten zu verarbeiten, bevor der 
Festplattencontroller die Daten des nächsten Sektors geliefert hatte.

Trat dieser Fall ein, musste fast eine komplette Plattenumdrehung 
gewartet werden, bis der gewünschte Sektor wieder an den Köpfen 
vorbeikam. Die Auswirkung auf die Lesegeschwindigkeit kann man sich 
vorstellen, bei nur noch einem Sektor pro Umdrehung (und 60 Umdrehungen 
pro Sekunde) liefert die Festplatte gerade mal 30 kByte/sec.

Durch den Versatz hat der PC eine oder mehrere Sektorzeiten Zeit, die 
Daten zu "verdauen".

Dadurch sinkt die Datenrate zwar immer noch gegenüber dem theoretischen 
Maxmimum, aber eben nur so, daß das Lesen einer kompletten Spur zwei 
oder drei Umdrehungszeiten dauert.

Die Datenrate ohne Versatz beträgt 17 Sektoren à 512 Byte pro Umdrehung, 
also 522 kByte/sec, mit einem Sektor Versatz die Hälfte davon, also 261 
kByte/sec und mit zwei Sektoren Versatz noch 174 kByte/sec.

Bessere Festplattencontroller (wie der von mir hier schon erwähnte 
WD1006) hatten einen Speicher, mit dem sie die Daten einer kompletten 
Spur puffern konnten, so daß mit ihnen ein Betrieb ohne diesen Versatz 
möglich wurde.

von Markus S. (mash211)


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DANKE! verstanden

Wenn ich das jetzt aber bewerte, dann glaube ich dass es erstmal 
grundsätzlich auf die Funktion der Platte keine Auswirkungen hatte. 
Einziges Manko, wären langsamere Zugriffe gewesen.

Es ist also wieder komisch, dass er aus dem Menü springt und nichts tut.

Habe ein Video gemacht, hört Euch mal die Geräusche der neuen Platte an. 
Das ist in meinen Augen nicht normal. Die alte Platte ist dagegen ruhig.

https://www.youtube.com/watch?v=eTi71pGDrUw&feature=youtu.be

Das Video wird von youtube gerade veröffentlicht, es kann also vll noch 
ein wenig dauern.

Markus

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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Markus Siegl schrieb:
> Das ist in meinen Augen nicht normal.

Meine Augen helfen mir da nicht, aber meine Ohren sagen, das die Platte 
vermutlich einen Lagerschaden hat, wenn nicht noch ne defekte 
Plattenoberfläche, denn sie probiert ja zwischendurch noch, irgendwas zu 
reissen - klappt aber nicht. Das ist ne Ex-HDD.

: Bearbeitet durch User
von Markus S. (mash211)


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werde mit der alten Platte nochmals so ein Video machen und auch mal den 
kompletten Bootvorgang aufnehmen.

Trotzdem schonmal danke für die Bewertung.

Markus

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias Sch. schrieb:
> wenn nicht noch ne defekte Plattenoberfläche, denn sie probiert ja
> zwischendurch noch, irgendwas zu reissen

Ohne aktive Mitwirkung des Festplattencontrollers macht da eine 
MFM-Platte gar nichts.

Diese Festplatte hier positioniert den Kopfträger auch noch mit einem 
Schrittmotor, so daß es auch keine Lageregelung o.ä. gibt.

Den Schrittmotor kann man übrigens sehen; wenn ich mich recht erinnere, 
ist der Spur-0-Sensor eine Lichtschranke, in die ein an der 
Schrittmotorachse befestigtes Fähnchen ragt. Weiter oben im Thread sieht 
man ein Bild der Platte von oben, in der rechten oberen Ecke oberhalb 
des gelben Warnaufklebers (do not rotate the gear) ist der Schrittmotor 
zu sehen.

von Icke ®. (49636b65)


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Matthias Sch. schrieb:
> Meine Augen helfen mir da nicht, aber meine Ohren sagen, das die Platte
> vermutlich einen Lagerschaden hat

Das Geräusch ist für so alte Platten durchaus normal. Das Lager hat 
seine beste Zeit zwar hinter sich, ist aber noch nicht kaputt.

Und nochmal, ohne abgeschlossene Lowlevel Formatierung ist die Platte 
nicht zu gebrauchen.

Markus Siegl schrieb:
> Egal was ich in diesem Menü einstelle, und ich kann sogar in dem Menü
> später die Anzahl der Zylinder und Köpfe angeben, er springt aus dem
> Menü raus und ist wieder in dem Menü um die Platte zu initialisieren.

Wenn die Eingabe der Paramter möglich ist, dann kann man die auch 
irgendwie speichern. Die alten BIOSse hatten zuweilen eigenwillige 
Tastenbelegungen, also nicht aufgeben.

von Volker S. (vso)


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Das Laufgeräusch der Platte ist normal.
Das Rattern zwischendurch dürfte der Versuch sein, Spur 0 zu finden - da 
hat sie evtl. ein Problem.

Es gab früher etliche kleine Programme, die alle Fragen beantwortet 
hätten.
Tools zum BIOS-Festplattentypen auslesen... zum Einstellen des BIOS... 
zur Analyse der Platte... zum Auslesen/Ermitteln von technischen Werten 
wie WritePreComp, vorhandenem/optimalen Interleave, etc. ... aber der 
Zahn des Vergessens hat leider an meinen Erinnerungen genagt.

Die Einsprungadresse des Controllers (c800:5) variiert übrigens, wenn 
dem Controller eine andere I/O zugewiesen wurde (häufig dann d000:5 oder 
d800:5).

Den Interleave müsstest Du heraussuchen (empf. Herstellerwert) oder über 
so ein Tool ermitteln (Optimalwert), wird neben den Plattenparametern 
für die Low Level-Formatierung benötigt.

Wie sieht es aus mit den Abschlußwiderständen? Sitzen sie bei Deiner 
zugekauften Platte korrekt bzw. sitzt der Jumper korrekt?
Die jeweils letzte Platte (bei 1 Platte also genau diese) muss einen 
haben.

Das Tool "Spinrite" fällt mir ein, hatte einige Sachen drauf, die der 
Ontrack Disk Manager nicht konnte.

Es fehlt nicht mehr viel und ich gehe auf den Dachboden, nehme meine 
80MB MFM-Platte, suche 286er Board und Zubehör heraus, wische mir die 
Tränen der Ergriffenheit aus den Augen und und fange an, 
herumzuprobieren...

:-)

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Volker S. schrieb:
> Wie sieht es aus mit den Abschlußwiderständen?

MFM != SCSI

von Joerg F. (felge1966)


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Kann es sein, daß die Platte nicht aus der Parkstellung rauskommt?
Bei vielen MFM Platten wurde in der Parkstellung der Kopf mechanisch 
gesichert. Di solltest mal nach dem Schrittmotor vom Kopfantrieb sichen 
(meist hinten an der Seite) und sehen, ob er sich (im ausgeschalteten 
Zustand v o r s i c h t i g bewegen läßt).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Icke ®. schrieb:
> Das Geräusch ist für so alte Platten durchaus normal. Das Lager hat
> seine beste Zeit zwar hinter sich, ist aber noch nicht kaputt.

Das ist es nicht, Icke. Die andere Platte des TO macht ja keine solchen 
Geräusche. Man kann aber die Platte mal ein paar Stunden laufen lassen 
und zuhören, ob sich das Geräusch nochmal verbessert bzw. leiser wird. 
Das sie ein Positionierungsproblem hat, kann man auch hören.
Mein erster IBM PC hatte eine Halfheight 20Mb Seagate (ST225) und auch 
diese Platte war deutlich leiser als diese hier. Selbst eine Fullheigth 
mit 8 Scheiben (!) war deutlich leiser.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ohne aktive Mitwirkung des Festplattencontrollers macht da eine
> MFM-Platte gar nichts.

Selbstverständlich fährt die Platte nach dem Hochlaufen von alleine aus 
der Parkposition und sucht die Spur 0. Dafür brauchts keinen externen 
Controller. Wenn nicht einmal das klappt, ist die Platte nicht zu 
gebrauchen.
Aber man kann ja mal an Pin (Edge) 22 des breiten Verbinders das 'Ready' 
Signal abfragen. Wetten, das diese Platte nicht 'ready' ist?
http://old.pinouts.ru/HD/co_ST506_pinout.shtml

Übrigens, auch hier hatte IBM mal verdrehte Kabel fürs Diskselect, also 
obacht. Wimre musste man die Platten wie ein Disketten-LW auf Disk 1 
stecken und nicht auf Disk 0. Das kann Nixdorf aber evtl. abgeändert 
haben.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Matthias Sch. schrieb:
> Die andere Platte des TO macht ja keine solchen Geräusche.

Die ist eben noch nicht so lange gelaufen. Ich habe ein Dutzend alter 
Festplatten, die genauso klingen und trotzdem funktionieren. Das 
"Singen" bei Platten mit hoher Betriebsstundenzahl war in der Zeit vor 
Flüssigkeitslagern absolut normal.

> Das sie ein Positionierungsproblem hat, kann man auch hören.

Man hört nur, daß sie irgendwas macht. Das muß kein Problem der Platte 
selbst sein, sondern kann auch von den nicht richtig eingestellten 
CHS-Parametern herrühren. Wenn der TE die Einstellung nicht endlich in 
den Griff bekommt, können wir orakeln bis zum jüngsten Tag, es wird 
nichts werden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Matthias Sch. schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Ohne aktive Mitwirkung des Festplattencontrollers macht da eine
>> MFM-Platte gar nichts.
>
> Selbstverständlich fährt die Platte nach dem Hochlaufen von alleine aus
> der Parkposition und sucht die Spur 0.

Genau lesen, vor allem, worauf ich meinen Kommentar bezog.

Die Spur 0 findet diese Platte selbst dann, wenn man die Magnetscheiben 
ausbaut, das geschieht mit einer Lichtschranke (ganz so, wie das auch 
bei Diskettenlaufwerken gehandhabt wird). Sehr viel mehr als ein 
Diskettenlaufwerk macht so eine MFM-Platte nicht; Fehlerkorrektur, 
Probelesene etc. sind alles Aufgaben des Controllers.

Etwas anders sieht das bei Festplatten mit Linearantrieb aus, die haben 
zumindest die Oberhoheit über ihre Servodaten, die aber bei MFM-Platten 
unweigerlich eine komplette eigene Plattenoberfläche "verbraucht" haben. 
"Embedded Servo" kam später.

Diese Platte hier aber verwendet einen Schrittmotor zur 
Kopfpositionierung und ist daher evolutionär nur sehr knapp oberhalb 
eines Diskettenlaufwerks angesiedelt.

von Andreas D. (rackandboneman)


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>> Wie sieht es aus mit den Abschlußwiderständen?
>MFM != SCSI

Sogar Diskettenlaufwerke hatten Abschlusswiderstände. Für nach 1990 
geborene: Das war elektrisch dieselbe Schnittstelle wie bei dem 
34-Pin-Anschluss den man heute noch kennt. Und diese kann 2 Laufwerke an 
einem Kabel ansprechen (eigentlich sogar 4), das macht nur heutzutage 
kaum einer mehr. Dass es manchmal auch ohne Abschlusswiderstände oder 
mit mehreren ging ist eine andere Sache...

Und ST506-Platten (auch diese Schnittstelle kann theoretisch 4 Geräte 
antreiben!) waren da nicht anders, da gab es nicht selten eine DIP- oder 
SIL-Fassung um das Steuerkabel zu terminieren.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Gab es denn jemals IDE-Platten, bei denen das technisch unmöglich war? 
"

Ich halte es bei der ersten Generation zumindest für unwahrscheinlich - 
die konnten nicht so viel mehr als das was sie schon hätten können 
müssen um die Firmware vom Medium zu lesen :) Und ein solches Einlesen 
hätte ja viel zusätzliches RAM benötigt.

von Icke ®. (49636b65)


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Andy D. schrieb:
> Und ST506-Platten (auch diese Schnittstelle kann theoretisch 4 Geräte
> antreiben!) waren da nicht anders, da gab es nicht selten eine DIP- oder
> SIL-Fassung um das Steuerkabel zu terminieren.

Ich hab mal spontan zwei alte Rechner aufgeschraubt. An den Controllern 
befinden sich keine abnehm- oder konfigurierbaren Abschlußwiderstände. 
Die Platten (ST-251 und ST-277R) haben aber tatsächlich steckbare 
Terminatoren drauf.

von Soul E. (Gast)


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Joerg F. schrieb:

> Bei vielen MFM Platten wurde in der Parkstellung der Kopf mechanisch
> gesichert. Di solltest mal nach dem Schrittmotor vom Kopfantrieb sichen
> (meist hinten an der Seite) und sehen, ob er sich (im ausgeschalteten
> Zustand v o r s i c h t i g bewegen läßt).

Niemals bei stehendem Motor die Köpfe bewegen! Die gleiten auf einem 
Luftpolster, und das baut sich nur bei drehender Magnetscheibe auf. 
Nicht ohne Grund haben die Platten gesonderte Parkzonen, wo die Köpfe 
beim Abschalten spanabhebend aufsetzen dürfen.

von Joerg F. (felge1966)


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Er sollte sie ja nicht über die ganze Platte drehen, sondern nur sehen, 
ob sichüberhaupt der Kopfmotor bewegt. Ich hatte in der letzten Zeit 
schon zwei MFM Platte, die nach langer Standtzeit sich nicht merh 
ausparken ließen. Dort war ein Elektro-Magnet eingebaut und der war 
einfach festgerostet.

von Soul E. (Gast)


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Markus Siegl schrieb:

> Habe ein Video gemacht, hört Euch mal die Geräusche der neuen Platte an.
> Das ist in meinen Augen nicht normal. Die alte Platte ist dagegen ruhig.

Der Sound ist normal, das Fett in den Lagern ist erst runtergelaufen und 
dann hart geworden. Die Platten werden auch schomal nach einer Weile 
lauter, als ob einer die Kreissäge angeschaltet hätte, und gehen ein 
paar Minuten später wieder auf Normallautstärke zurück.


Du kannst die Platte auf den Kopf stellen und den Motor eine Weile 
laufen lassen. Dabei mit einer Zeitung abdecken, so dass sie schön warm 
wird. Das verteilt das Fett in den Lagern neu, so dass sie danach leiser 
laufen.

Aber viele Platten mögen es gar nicht, wenn beim Kopfstand die 
Leseköpfe bewegt werden. Da kommt dann die Schwerkraft aus der falschen 
Richtung, so dass das Gleichgewicht aus Gravitation und Auftrieb nicht 
mehr stimmt. Bei Schrittmotor-Platten ohne Intelligenz reicht es meist, 
das Kabel zum Controller abzustecken. Bei Platten mit buffered seek oder 
Voicecoil muss man zusätzlich den Mikrocontroller auf der Platte 
entfernen oder im Reset festhalten.

von Michael U. (amiga)


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Das Laufgeräusch kann man nur schätzen. Lager ist mehr das neuste, das 
sollte aber kein Problem sein. Sie scheint aber nicht sauber zu 
initialisieren. Eigengentlich geht sie auf Drehzahl und gibt denn die 
Köpfe Frein (richtig schöne noch mit einem eigenen Zugmagneten...). Da 
positioniert sie Spur 0 (Lichtschranke, manchmal auch mechanisch am 
Steppermotor o.ä.). Dann meldet sie ready und wartet dann ewig, ob 
jemand was von ihr.
Das hier klingt eher, als wenn entweder die Drehzhal nicht sicher 
gehlaten wird und sie wieder einen Neuanlauf versucht oder nicht 
erkennt, daß sie Spur 0 erreicht hat und es wieder versucht.
Ich würde sie vorerst für Schrott halten.
Abschlußwiderstände habe ich bei ST506-Platten damals nie gesucht, 
geändert oder überhaupt gewußt, das es welche gibt. Damit hatte ich erst 
bei SCSI Berührung (Gedenkminute für ST-02 und OMTi-Controller...).

Sein Problem ist jetzt eher, ob er sich noch eine HD zum experimetieren 
sucht oder bewusst Abschied von den Daten der anderen Platte nimmt...
Wäre es mein Oldie und ich wollte die Daten unbedingt behalten und 
retten, würde ich mir noch irgendeine! MFM-HD organisieren und die 
andere erstmal sicher verwahren.

Dann kommt es auf das BIOS an: einige hatten die Erweiterungen ja drin, 
also CHS-Daten einstellen (und speichern!). Rechner aus/an, ob sie noch 
da sind.
Initialisieren sollte LowLevel-Format sein, oft hieß es auch direkt so.
Die Platten müssen an einem MFM/RLL-Controller immer zuerst LowLevel 
formatiert werden, nur der Controlelr weiß, was er wie auf die HD 
schreibt. Selbst verschiedene Firmawareversionen des gleichen 
Controllers konnten inkompatibel sein.
Da werden wirklich noch Spur- und Sektorinformationen auf die Platte 
geschrieben wie bei einer Diskette.
Man kann mit C= 40, H=1, S=10 auch eine 20kByte- HD auf einer 40MB 
erzeugen, da gibt es (außer Platz) kein Problem mit.
Zu große Werte erzeugen auch erstmal keine Beschädigung, sondern eine 
Fehlermeldung, wenn man am Ende ist.
Habe ich auch praktisch benutzt, wenn ich nicht wußte, ob sie 314 oder 
320 Zylinder hat.
Eben mit 320 LL-formatoert und wenn dann davor der Fehlerabbruch kam, 
wußte ich mehr.

Die Probleme kanem erst mit den ersten IDE-HDs, die Zone-bit-Recording 
benutzt haben und wo der Hersteller vergessen hatte, das LL-Kommando 
anzupassen.
Dann hat man mit einem 386er BIOS und LL-Format die HD zerlegt.
Später war es dann so, das man es wieder nutzen konnte, weil die 
Hersteller ihre richtig funktionierende Routine intern aufgerufen haben.

(Wie hieß das 286er, wo man Ramtypen bunt mischen konnte und dann 
Stunden im BIOS verbracht hat, um jeder Bank die richtigen Parameter 
zuzuweisen??? NEAT-Chipset?).

Ist dann das verbaute BIOS inzwischen bekannt, gibt es erweiterte 
Funktionen im BIOS für den HD-Controller, meist gab es da ja sowas wie 
Lese-Test, LowLevel-Format, alles mit 0 beschreiben usw.

Das Internet hat mir zwar bei Microsoft bestätigt, daß die Maschine 
kompatibel mit Windows 3.0 ist, aber das wollte ich eigentlich ganricht 
wissen... ;-)

Gruß aus Berlin
Michael

von Helge A. (besupreme)


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Kein Wunder, jedenfalls bei frühen bzw. für den Nicht-AT-Markt 
hergestellten. Man konnte ja mehrere hintereinanderschalten.

Um schnell herauszufinden, welche Parametersätze im Bios hinterlegt 
sind:

1. Im Bios Festplattentyp 1 einstellen.
2. DOS von Diskette starten.
3. debug starten.
4. Der Interruptvektor INT41 (und INT46 für die 2. Festplatte) zeigen 
jetzt auf genau die erste Adresse, in der im BIOS der erste 
Festplatten-Parametersatz steht. Das ist die Adresse 0000:0104. Diese 4 
Bytes aufschreiben.
5. mit debug an der aufgeschriebenen Adresse die 47 hinterlegten 
Plattenparamater ansehen.

Hier http://webpages.charter.net/danrollins/techhelp/0053.HTM steht noch 
was zur Bedeutung der einzelnen Bytes.

von Markus S. (mash211)


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puuuuhaaa :) Vieles gelesen, manches verstanden, manches nicht. Schonmal 
vielen Dank für Eure Worte.

Heute und morgen Abend habe ich keine Zeit mich mit meinem Opa zu 
befasssen, gehe aber davon aus, dass ich am Freitag nochmals sehr 
intensiv an dem Thema arbeiten werden. Wie jetzt gerade diese Schritt 
für Schritt Anleitungen, das finde ich gut, denn dann hab ich einen 
Ansatz was ich tun bzw. probieren kann.

Bis die Tage :)

Markus

: Bearbeitet durch User
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