Forum: Platinen Inkjet: Mangelhafte Deckung für Belichtung - wie lösen?


von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Hallo,

möchte meine erste Platine ätzen, also nicht hauen, bitte :)
Mangels Laserdrucker (bzw. müsste ich zu meiner Oma fahren, die hat noch 
einen uralten Olivetti) würde ich gern mit Tinte ein Negativ drucken und 
dann belichten. Selbstgebautes Belichtungsgerät ist vorhanden, Ätzzeugs 
und Entwickler auch.

Meine Strukturen sind nicht wirklich fein, aber ich würde es trotzdem 
gern gleich gut machen. Nicht fein heißt: Alle Leiterbahnen = 1 mm, Aura 
jeweils >2mm, Massefläche vorhanden.

Ich habe es jetzt mit Transparentfolie und Transparentpapier versucht. 
Mit dem Transparentpapier habe ich die besseren Ergebnisse erzielt, aber 
so richtig deckend ist das nicht, beim Gegenlicht-Halten schimmert das 
Licht deutlich durch.

Aber ich habe hier schon von erfolgreichen Tintendruckerätzern gelesen. 
Kann sich einer von denen melden und mir helfen? Wie bekomem ich das 
Negativ lichtdicht(er)? Ich benutze Originaltinte und einen 
professionellen Drucker für den Büroeinsatz.

Grüße

von Teo D. (teoderix)


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Das wird schon gehen. Musst halt mit der Belichtungszeit am Minimum 
arbeiten.
Doppelt legen get bei nicht allzu feinen Strukturen auch noch ganz gut.

von Guckst du? (Gast)


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Belichtungsreihe machen. Den Belichter mit einer Vakuumvorrichtung
nachrüsten. Dann müsste es besser gehen.

von Udo R. (blackbird)


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meine besten Ergebnisse habe ich aus zwei Ausdrucken auf Folie von 
Eagle-Layouts mit einem Tintenstrahler (schwarzer Ausdruck!) erhalten. 
Diese zwei dann auseinandergeschnitten und passgenau übereinandergelegt, 
mit Tesafilm fixiert. Danach der normale Vorgang: Belichten, Entwickeln, 
Ätzen und fertig!
MfG Udo

von Bülent C. (mirki)


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Welchen Drucker hast Du?

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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@Bülent
einen HP Officejet Pro X476DW MFP

Guckst du? schrieb:
> elichtungsreihe machen. Den Belichter mit einer Vakuumvorrichtung
> nachrüsten. Dann müsste es besser gehen.

Danke, sehr hilfreich.

von lrep (Gast)


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Korbinian G. schrieb:
> Massefläche vorhanden.

Gerade bei flächigen Einschwärzungen stoßen Laserdrucker gerne mal an 
ihre Grenzen.

Die Folien bei der Belichtung doppelt zu legen hat eigentlich nur Sinn, 
wenn Löcher im Ausdruck sind, und auch das passiert mit dem Tonerpulver 
des Laserdruckers leichter als mit flüssiger Tinte.
Gerade bei der Verwendung von Tinte sollte man natürlich darauf achten 
die zu bedruckende Fläche tunlichst nicht mit den fettigen Fingern zu 
berühren.

Nach meinen Beobachtungen erzeugten übrigens auch Laserdrucker auf 
Transparentpapier bessere Vorlagen als auf den diversen Overheadfolien, 
die getestet hatte.

Natürlich ist es wünschenswert, wenn die Schwärzung 100% lichtdicht ist, 
aber es ist nicht  zwingend notwendig.
Wie andere schon geschrieben haben, sollte man Probebelichtungen machen. 
Mindestens, wenn man neues Platinenmaterial bekommt.

Sowohl bei den Probebelichtungen wie auch später, wenn es ernst wird, 
sollte man die Lichtquelle aber zunächst warm laufen lassen. Die 
Lichtintensität kann sich nämlich besonders in den ersten Minuten nach 
dem Einschalten noch erheblich ändern, und dann bekommt man natürlich 
keine reproduzierbaren Ergebnisse.
Am einfachsten legt man während der Warmlaufphase ein Stück schwarze 
Pappe o.ä. zwischen Lampe und den zu belichtenden Stapel, die man nach 
z.B. 15min einfach wegnimmt.

von Bülent C. (mirki)


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Korbinian G. schrieb:
> @Bülent
> einen HP Officejet Pro X476DW MFP

Dieser Drucker ist nicht geeignet um Folien drucken zu können, und schon 
gar nicht Folien als Belichtungsvorlage.
Mit Glück bekommst Du es vielleicht hin. Nimm m.E. Agfa Folien. Dessen 
Strukturen nehmen die Tinte besser auf.
Kannst Du beim Treiber die Tintenmenge, Kontrast und Helligkeit des 
Ausdrucks ändern? Wenn nein, dann hast Du schon verloren.
Da wäre der alte Laserdrucker Deiner Oma besser, wenn Du Tonerverdichter 
mit dazu nehmen würdest.

Falls Du Dir einen neuen anschaffen möchtest kann ich Dir den Canon 7250 
empfehlen.

von Conny G. (conny_g)


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Generell müsste das mit dem Transparentpapier klappen, habe ich auch 
schon gemacht als ich mit dem Tintenstrahler experimentiert habe.
Bin aber zum Laserdrucker (HP1010) mit Folie und Tonerverdichter 
zurückgegangen, weil die Deckung und der Kontrast einfach besser waren.

Ich glaube ich brauchte etwas längere Belichtungszeit mit dem 
Transparentpapier vs. Folie, aber funktioniert hat es ok.
Man kann auch mit der Tintenmenge experimentieren. Ich hatte ein 
bisschen Probleme bei der Tintenmenge, dass sie dann beim Ausdruck vom 
Druckkopf verwischt wurde, wenn es zuviel wurde, da muss man die Grenze 
herausfinden.

Das Schwarz muss nicht komplett decken, aber einen ausreichenden 
Kontrast schaffen. Je besser der Kontrast, desto einfacher, aber die 
Toleranz ist recht hoch.
Der Photolack hat eine steile Reaktionsstufe, d.h. wenn die Energiemenge 
zur Aushärtung des Lacks erreicht ist, reagiert er sehr schnell.
Der Vorgang geschieht also nicht linear und ich muss großen Abstand 
zwischen hell und dunkeln haben, sondern er passiert sehr schnell ab der 
richtigen Belichtungsenergie.
Das ermöglicht auch mit nicht perfekt deckenden Vorlagen ein gutes 
Ergebnis zu erzielen.

Belichtungsserie wurde ja schon erwähnt. Mit der lernst Du die Parameter 
kennen und weisst ob Deine Drucker/Papier-Kombination es hergeben.

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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So, kurzes Feedback:
Nach einer "Opferplatine", die Stück für Stück während dem Belichten 
unter dem selbstgebauten LED-UV-Belichter entkleidet wurde, bin ich auf 
etwa 7 Minuten (nach der Zeitrechnung des eingebauten Attiny mit 
internem Quarz) gekommen.

Die Maske habe ich erstellt mit dem Drucker und Transparentpapier. Dabei 
habe ich in den Einstellungen des Treibers gesucht und bin fündig 
geworden.
Bei meinem HP gibt es über "Eigenschaften" den Reiter "Farbe" mit 
Tinteneinstellung, wo man mit Deckkraft, Trockenzeit und Tintenstreuung 
spielen kann. Außerdem gibt es über "Erweitert" ein Farbmanagement, wo 
man die "neutrale Dichte" und die "Überfüllung" einstellen kann.

Beides habe ich auf Anschlag gefahren, der Druck kam relativ gut deckend 
raus.

Belichtet wie ermittelt, dann für ein paar Sekunden ins Entwicklerbad 
und dann ins Ätzbad. Ich dachte zuerst, ich hätte eine 
negativbeschichtete Platine bekommen, weil die wegzuätzenden Flächen die 
ersten waren, die geleitet haben. :D
Musste aber nur noch etwas warten (waren geschätzt sieben-acht Minuten). 
Dann war nur noch Kupferbahnen und Masseflächen übrig.

Einen Schönheitspreis gewinne ich sicher nicht, weil man die Kratzer von 
meinem Umrührgerät (Bohrmaschine mit eingespanntem Schraubeznzieher) 
deutlich sieht, aber die elektrischen Kontakte funktionieren gut und es 
ist ja keine Leistungselektrik, sondern nur Signale.

Danke an alle, die mitgeholfen haben! Jetzt muss ich nur noch bohren...

von bernte (Gast)


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wieso lässt du dein layout nicht einfach im nächsten bürortikelgeschäft 
(copyshop) ein paar mal schö schwarz satt auf pergamenpapier kopieren
Pergamentpapier schaffen die meisten Standard kopierer noch
dann ein wenig tonerverdichter rauf schwachstelln mit edding nachbessern
oder gleich die layouts doppelt legen

von herbert (Gast)


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Je knapper die Belichtung gehalten wird umso schlechter kann die Vorlage 
sein. Viele belicheten über und merken es nicht weil sie sehr gute 
Vorlagen haben. Also immer testen wie knapp man mit der Belichtung 
werden kann....mit anätz Versuch aber !Da reicht auch kalte Brühe.

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Nun doch gemischte Erfahrungen gemacht. Mit Bungard-Basismaterial hat es 
auf Anhieb geklappt. Auch mit 0,3mm Bahnen. Dürfte aber Glück gewesen 
sein, wenngleich die Bahnen sehr sauber sind.

Bei einer größeren Karte (12x7cm) von ProMa dagegen habe ich drei 
Versuche gebraucht, bis ich eine Platine bekommen habe, die zumindest 
elektrisch funktioniert. Aber optisch absolut nicht befriedigend, vor 
allem, weil ich an mehreren Stellen (trotz 1mm Leitbahnen!!) noch mit 
Drähten "reparieren" musste.

Versuche das ganze nochmal mit Bungard-Material und berichte dann 
erneut.

von MB (Gast)


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Ich habe sehr gute Ergebnisse mit Injket Overhead Projektor Folien. 
Leiterbahnen mit 0.2mm sind kein Problem damit. Nur einmal bedruckt.

Drucker: Canon Pixma MP540
Druckeinstellungen: Hochauflösendes Papier, Sättigung, Kontrast, 
Helligkeit alles auf maximale Tinenmenge eingestellt.

Das gibt eine ansehnliche Menge Tinte auf der Folie. Die man gut und 
gerne 5min trocknen lassen muss.

Aber auch damit wird die Vorlage nicht 100% lichtdicht. Nun kommt die 
Krux: Das ist gar nicht nötig..

Ausreichend Kontrast zu den belichteten Stellen sind absolut 
ausreichend.

Also folgender Ratschlag: Druck dir ein Rechteck vollflächig schwarz aus 
und mach damit eine Belichtungsreihe. Anschliessend klappt es..

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