Hallo, habe noch einen alten Philips Radio-Recorder aus den siebziger Jahren. Auf UKW ist der ziemlich taub, man empfängt nur die stärksten Sender und das Rauschen zwischen den Stationen fehlt. Hat noch kein Mute. Wie kann ich am einfachsten feststellen, ob Eingangsteil oder ZF taub sind? Meßsender hab ich nicht, aber Oszi und Fet-Probe. Gruß Mani
Stell ein ähnliches Gerät daneben und vergleiche. Betonung liegt auf "ähnlich". Ein Werbe-Badradio geht da nicht.
Mani schrieb: > Wie kann ich am einfachsten feststellen, ob Eingangsteil oder ZF taub > sind? Kommt darauf an, ob die ZF mit einem IC oder mit diskreten Transistoren aufgebaut ist. Erst mal sehen, ob der UKW-Teil verstimmt ist. Der Oszillator läuft ja noch und dann sollte auch die angezeigte Empfangsfrequenz einigermaßen stimmen. Bei etliche Geräten wurde ja von Laien der Oszillator soweit verstimmt, daß man damit Polizeifunk bekam. Meist wurde dabei "vergessen" den Vorkreis nachzustimmen, und dann ist die Empfindlichkeit natürlich im Keller. Ansonsten auf jeden Fall die Spannungen auf plausible Werte überprüfen. Wenn du einen halbwegs passenden Transistor zur Hand hast, könntest du auch einfach mal den Vorstufentransistor auswechseln. Der hat ja die größte Chance durch externe Einwirkungen beschädigt zu werden. Messungen mit dem Transistortester bringen hier nicht viel, denn selbst ein defekter HF-Transistor kann Gleichstrom mäßig weitgehend i.O. sein
lrep schrieb: > Erst mal sehen, ob der UKW-Teil verstimmt ist. Ohne ausreichende Erfahrung und Messmittel wirst Du den Zustand nur verschlimmern. Ein jetzt verbogener Draht reicht.
Wenn ohne Sender nichts rauscht ist klar das wohl der ZF-Verstaerker taub ist. Den wuerde auch ein arg verstimmter Tuner sonst nicht vom Rauschen abhalten. Such also mal nach tauben Elkos in der ZF.
Mani schrieb: > alten Philips Radio-Recorder Schreib doch mal genau die Type, dann können wir mal nach einem Schaltbild suchen. Du siehst schon, wie hier manche im Nebel stochern. Ohne Daten kann selbst Sherlock Holmes keinen Fall angehen.
./. schrieb: > Such also mal nach tauben Elkos in der ZF. In so einem Radio gibt es in der ZF keine Elkos, die da wichtig wären!
Hallo, danke für die Tipps. Ist ein Philips 22RR482. Werde erstmal die Spannungen in HF und ZF messen. Wenn die ok sind, werden die Transistoren auch verstärken. Sind bipolare BF195. Danach die Umschaltstreifen mal kontrollieren, haben ja oft Kontaktprobleme. Oszillator ist nicht verstimmt, Skala stimmt. Wenn die Basics ok sind, verstimm ich mal die mitlaufende Vorselektion. Also am oberen Bandende den Trimmer verstellen, vielleicht ist dort ja was weggelaufen. Gruß Mani
Mani schrieb: > Danach die Umschaltstreifen mal kontrollieren, haben ja oft > Kontaktprobleme. > Oszillator ist nicht verstimmt, Skala stimmt. > Wenn die Basics ok sind, verstimm ich mal die mitlaufende Vorselektion. > Also am oberen Bandende den Trimmer verstellen, vielleicht ist dort ja > was weggelaufen. Klingt doch gut. Wenn du einen Oszi hast, der die 10,7Mhz noch anzeigen kann, kannst du mittels eines z.B. 100Mhz Quarzoszillators am Eingang auch dei ZF wieder auf Maximum drehen. Evtl. geht das auch ohne den Quarzoszillator, aber dafür brauchts einen starken UKW Ortssender, sonst sieht man von den 10,7Mhz nicht viel. Falls alles gut ist und der Sender verzerrt klingt, ist der Quadraturkreis (S429) am Ausgang ein wenig verdreht. Da gehst du aber am besten erst ran, wenn du die ZF hingekriegt hast.
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wartemal schrieb: > Im HF Forum hat vielleicht jemand 'Antenne' Was sollen uns diese Worte sagen? Man weiß es nicht... ;-)
Hallo Matthias, Oszi hab ich, Fet-Probe ebenfalls. Werde mal am TS406 messen. Ratiodetektor "klingt" gut, ist nichts verzerrt, keine Zischlaute. Gruß Mani
Es ist eine alte Standardschaltung. Häng mal eine Antenne über 10p an den Emmitter vom zweiten Transi. Damit kannst du Ortssender empfangen und feststellen, ob es nur die Vorstufe ist.
Ist ja eine interessante Schaltung - Vorstufentransistor hängt direkt gleichstrommäßig an der Antenne. Wenn die Kontakt mit Masse bekäme, isses wohl aus für die Vorstufe. Ich würde einfach mal mit Spannungsmessungen an den Transitoren anfangen.
Mani schrieb: > Werde erstmal die Spannungen in HF und ZF messen. > Wenn die ok sind, werden die Transistoren auch verstärken. Ich glaub, daß ich schon schrieb, dass solche Transistoren HF-mäßig tot sein können, auch wenn sie Gleichstrom mäßig unauffällig sind. Wenn der AM-Empfang ok ist, dürfte der ZF-Verstärker i.O. sein, da er ja die gleichen Transistoren benutzt. Dann hat es vermutlich den UKW-Eingangstransistor erwischt, was bei dieser Schaltung nicht verwunderlich ist. Mani schrieb: > Wenn die Basics ok sind, verstimm ich mal die mitlaufende Vorselektion. Ohne Wobbler oder Rauschgenerator wird das etwas frickelig werden, weil sich dabei gewöhnlich auch die Oszilltorfrequenz etwas ändert und man ständig nachstimmmen muß.
Hab meinen alten Heathkit Meßsender mal rausgeholt. Werde dann berichten. Gruß Mani
Hm, wenn ich daran denke, daß der UKW Rundfunk (wie generell der analoge Rundfunk) ja eigentlich schon längst abgeschaltet sein sollte, erschließt sich mir die Mühe der Reparatur irgendwie nicht so wirklich. Na ok, Hobby und Nostalgie ;-) Gruß Andreas
Andreas B. schrieb: > erschließt sich mir die Mühe der Reparatur irgendwie nicht so wirklich Erstens: Wieso Mühe? Macht doch Spass, so ein altes Radio wieder auf Vordermann zu bringen. Zweitens: Bis der UKW Rundfunk abgeschaltet wird, werden noch einige Jahre ins Land gehen. Alternativen für mobilen Rundfunkempfang in guter Qualität gibt es nicht (und komm mir nicht mit diesem DAB Dreck, das taugt ja wirklich nichts und vernünftige, bezahlbare Endgeräte sind nicht in Sicht). Wer in Berlin wohnt, weiss, wie heiss begehrt Frequenzen im UKW Band sind, denn die Hörerschaft ist nach wie vor zahlreich. Mani schrieb: > Hab meinen alten Heathkit Meßsender mal rausgeholt. > Werde dann berichten. Oh, von Heathkit war mein erstes Oszi, das O-12: http://mla-d1-p.mlstatic.com/13627-MLA3348672160_112012-F.jpg Habe immer noch 12AX7 hier mit der Aufschrift Heathkit :-P
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Nicht daß wir uns falsch verstehen: Ich bin kein Freund von DAB. Aber laut WIKI hat sich D verpflichtet, ab 2010 den analogen Rundfunk abzustellen. Es wäre ja neu wenn sich Politiker an den Willen des Volkes orientieren würden (na ok, 4 Woche vor den Wahlen vieleicht...) Ich habe auch noch ein altes Siemens Luxussuper H8, daß ich auch mal renovieren wollte. Bis ich die Zeit dazu finde, gibts wohl kein analog mehr. Gruß Andreas
Millionen Radios werden täglich noch benutzt (auch von Politikern). Dabei fast nur noch UKW und in analog. Abschalten wird so schnell nicht kommen, egal was die DAB-Fraktion noch so an Falschmeldungen durch die Welt bläst. Und ja,wenns mich reitet, repariere ich bei Bedarf auch solche alten Mörkel. Beim Schaltbild oben scheint mir auch der Eingangstransistor von Hause aus auf der Todesliste zu stehen. Old-Papa
Old Papa schrieb: > Beim Schaltbild oben scheint mir auch der Eingangstransistor von Hause > aus auf der Todesliste zu stehen. Das habe ich so auch noch nie bei einem kommerziellen Gerät gesehen. Ein Masseschluss oder sonst was ist ja bei Teleskopantennen nicht so ungewöhnlich und sollte vom Hersteller eigentlich bedacht werden. Also Mani, bau da gleich noch einen Koppel-C mit ein paar pF ein, wenn du das Radio schon offen hast. Old Papa schrieb: > egal was die DAB-Fraktion noch so an Falschmeldungen durch die > Welt bläst. Und seien wir doch mal ehrlich - DAB klingt auch schlecht und hat nicht mal den angeblichen Vorteil bei Mehrfachempfang/Reflexionen in der Praxis bewiesen.
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Andreas B. schrieb: > Es wäre ja neu wenn sich Politiker an den Willen des Volkes orientieren > würden (na ok, 4 Woche vor den Wahlen vieleicht...) Doch, sie sind eingeknickt. Den ursprünglichen Zeitpunkt für die UKW-Abschaltung haben sie nicht gemacht. Sie haben sich nicht getraut, mehr als 400 Mill. Geräte als Schrott zu deklarieren. lrep schrieb: > Ich glaub, daß ich schon schrieb, dass solche Transistoren HF-mäßig tot > sein können, auch wenn sie Gleichstrom mäßig unauffällig sind. Kannst du das beweisen?
Hab noch keine Zeit gehabt das Gerät aufzuschrauben. An der Antenne hab ich 0,98V, also Vorstufentransistor schonmal ok. MW hört sich normal an, also ZF ok. Gruß Mani
Old Papa schrieb: > Millionen Radios werden täglich noch benutzt (auch von Politikern). > Dabei fast nur noch UKW und in analog. Der Verbraucher hat ja auch keine andere Wahl. Man kann immer noch zu >99% nur UKW-Radios kaufen. DAB-Radios sind im Ladengeschäft kaum erhältlich, nur im Versand. Und sind teurer und saugen schnell die Batterien leer und die Senderabdeckung ist erbärmlich. Für den Verbraucher haben sie merkbar nur Nachteile. Außerdem sind DAB-Radios schon wieder Elektroschrott, man braucht DAB+-Radios. Und DVB-T/DVB-C Radios gibt es garnicht.
Mani schrieb: > MW hört sich normal an, also ZF ok. Du meinst, das der Abgleich bei 455kHz ok ist. Muss aber noch nicht heissen, das das bei den 10,7MHz genauso ist. Ich hatte bei unserem alten Familienreceiver (Beomaster 3000) nach etwa 40 Jahren jedenfalls genau das Problem, das die ZF Kreise völlig daneben lagen. Ob die Herren Dänen (also entweder der Herr Olufsen oder der Herr Bang) das damals schon so gemacht haben, weiss ich nicht, ein Neuabgleich hat sich jedenfalls richtig gelohnt. (+20dB ZF Pegel). Peter Dannegger schrieb: >> Dabei fast nur noch UKW und in analog. Die ganze hektische Freiräumerei der Frequenzen ist mir auch unerklärlich. Was wollen die Jungs denn mit 87,5-108MHz anfangen?
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Hallo, hab gestern endlich mal geschafft nach zu sehen. Irgendwie hatte ich so ein komisches Gefühl bei der ZF. Glaubte da nicht dran. Es war ein Elko, Koppelkondensator, vor dem Lautstärkrpoti. Der war taub. Danke für Eure Hilfe.
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