Hallo Zusammen! Ich baue gerade den Controller für meine Fräse. Jedoch ist hier noch eine Frage offen: Die Maschine wird von insgesammt 4 Schrittmotoren auf 3 Achsen angetrieben. 2 laufen links und rechts vom Portal und treiben die X Achse an. Jeder Motor besitzt seine eigene Endstufe. Als Interface habe ich mir das Advanced Pro für 4 Achsen besorgt. Meine Idee ist, das Signal X Achse vom Board einfach mit nem Y Stück an beide Endstufen zu leiten. Geht das grundsätzlich. Mir sagte nun jemand ich solle den 2. Motor an den noch übrigen Ausgang am Board legen, einen 2 Endschalter auf X einbauen und das ganze über die Software so ändern, dass die beiden Motoren dann parallel laufen?!?! Das klingt plötzlich viel komplizierter als ich dachte. Was ist hier die sauberste Lösung? Danke und Gruß Daniel
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Das Problem dabei... sobald einer der Motoren Schritte verliert, verklemmt sich die Mechanik. Bevor der eine an den Endschalter läuft, ist der andere schon am Anschlag. Hat sich nicht bewehrt, bisher haben alle die es versuchten, wieder aufgegeben, benutzen einen Motor und einen langen Zahnriemen auf beide Wellen.
Ich betreibe seit 1 1/2 Jahren eine Fräse mit 2 Spindeln und Schrittmotoren an der X-Achse. Ich habe für jeden Motor eine Endstufe und in Mach3 einfach eine Slave-Achse definiert.
Ein Bastler schrieb: > Bevor der eine an den Endschalter läuft, > ist der andere schon am Anschlag. ???
Spätestens beim Schrittverlust - muss gar nicht klemmen - wird die Nullpunktfahrt interessant.
Eine Fräsmaschine mit Schrittverlusten ist eh sch...e ! Sowas würde ich nicht ernsthaft betreiben wollen. Man könnte aber sicher Schrittverluste feststellen und eine Abschaltung einleiten. Nun wieso kommt es überhaupt zu Schrittverlusten ??? Ja hatte ich auch schon: die Endstufen waren Müll.
@Crazy H Im Grunde genommen sind Schrittverluste eine Frage der Kosten. Zu 500% überdimensionierte Endstufen und Treiben könnten helfen. Integrierte Maßstäbe auch. Bei den günstigeren Modellen wird immer noch die Referenzfahrt favorisiert. Was genau beim abschalten "haltender" Motore geschieht wird wohl niemand - auch Dein Nachbar nicht - wissen. Demnach sind Schrittdifferenzen nicht immer ein Hinweis auf "sch...e". Interessant ist auch wie Du die Differenz, ohne Maßstab, feststellen willst.
Also schließe ich den 2 Motor an den noch übrigen Board Ausgang und ändere die Sache dann über die Software?! Umbau der Maschine kommt nicht in Frage, die Motoren besitzen jedoch Encoder, die ich nicht vorhabe zu verwenden. Also wäre das hier evtl doch ratsam?
>Umbau der Maschine kommt nicht in Frage, die Motoren besitzen jedoch >Encoder, die ich nicht vorhabe zu verwenden. Mit Daniel Düsentrieb bist Du mit Sicherheit nicht verwandt. Der würde nämlich eine recht genaue Referenz nicht verschenken.
Ich lass mich gerne belehren. Zur Info:Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit diesem ganzen Thema und bin da absoluter Anfänger. Aussage bishger war: "Encoder schützen auch nicht vor Schrittverlusten". ->Ein absolutes Messsystem werde ich nicht nachrüsten und warum soll es überhaupt zu Schrittverlusten kommen??? Daher habe ich mich mit Encodern nicht weiter beschäftigt und weiß nur, dass sie ne Art Überwachung darstellen, um hier mal voreiligen Beleidigungen vorzubeugen. Wenn ich sie doch verwenden soll, dann bitte eine Erklärung dazu und was ich dafür noch benötige. Ich weise auch nochmal auf meine eigentlich Frage hin: Was ist die sauberste Lösung die beiden Motoren parallel laufen zu lassen??
Encoder schützen zwar nicht vor Schrittverlusten, ermöglichen es dir aber welche zu erkennen und zu korrigieren. Am besten informierst du dich mal darüber was diese Encoder genau machen.
Daniel Berger schrieb: > Geht das grundsätzlich Jein. Meinst du 2 Motoren an eine Endstufe oder meinst du pro Motor eine Endstufe die bloss denselben Takt und Richtung bekommt ? Da du sagst, daß du eine Endstufe für 4 Motoren hast, nehme ich an, letzteres. Sonst müsste ja auch der eine Ausgang genug Leistung für 2 Motoren haben (und es geht nicht wirklich, weil man ja heute mit Stromregelung arbeitet und sich der Strom nie genau gleich auf die 2 Motoren aufteilen wird). 2 Endstufen mit demselben Takt und Richtung geht natürlich, Schritte dürfen CNC Motoren sowieso nicht verlieren sonst fräst dein Fräser ja sonstwo.
Ich habe insgesammt 4 ENdstufen, ich dachte halt ich teile das Signal vom Board einfach auf und gebe es an beide Endstufen weiter. 2 Endstufen bekommen dann dasselbe Signal aus dem X-Achse Ausgang des Boards. Oder ich benutze den Board Ausgang für die 4. Achse und mache das ganze über die Software.
Daniel Berger schrieb: > 2 Endstufen > bekommen dann dasselbe Signal Wenn du sicher sein kannst, dass beide Motoren langfristig dasselbe tun, also Schrittverluste ausgeschlossen sind, kann das gehen, aber ich sehe da ein Start-Problem: wie stehen denn die Achsen zueinander, wenn der Strom ausgeschaltet ist? Sind sie da nicht in der "richtigen" Position, gibts beim Einschalten Knatsch, denn dein Antrieb kann das ja nicht wissen, und der Knatsch setzt sich natürlich anschliessend fort. Das ist der Grund dafür, dass das jeder vernünftige Konstrukteur mit einem Zahnriemen von Achse zu Achse löst, den man manuell auf Parallel-Lauf einstellen kann. Immer den Finger über dem Not-Aus zu halten ist auch keine Lösung. Georg
>Meine Idee ist, das Signal X Achse vom Board einfach mit nem Y Stück an >beide Endstufen zu leiten. Geht das grundsätzlich. So einfach nicht. Nach dem Einschalten ist eine Differenz zwischen den Positionen der den beiden x Achsen vorhanden. Bei guter Mechanik können schon wenige 10tel mm zum klemmen der gesamten Achse führen. Außerdem Fräst die Kiste dann schief. Und zwar bei jedem einschalten anders... Geht also nur mit Referenzfahrt für beide Motoren oder mit Zahnriemen. Die erste Lösung habe ich hier seit einiger Zeit laufen, erfordert aber deutlich mehr Aufwand als ein "Y Stück" :-) Zum Thema Schrittverluste: Entweder ein Schrittmotor dreht komplett durch. Dann hast du die Motoren überlastet und mehr als nur ein parr Schritte "verloren". Oder deine Elektrik spinnt und macht nicht das was im G-Code steht. In dem Fall stimmen die Maße deiner gefrästen Teile nicht / die Oberflächen sind nicht so wie sie sein sollen. Und das zu fixen ist noch mehr Aufwand als eine Zwillingsachse. BTDT.
Hallo tim, >>Meine Idee ist, das Signal X Achse vom Board einfach mit nem Y Stück an >>beide Endstufen zu leiten. Geht das grundsätzlich. > > So einfach nicht. Nach dem Einschalten ist eine Differenz > zwischen den Positionen der den beiden x Achsen vorhanden. > Bei guter Mechanik können schon wenige 10tel mm zum klemmen > der gesamten Achse führen. Außerdem Fräst die Kiste dann > schief. Und zwar bei jedem einschalten anders... Irrtum. Ein Motorschritt (hier: Vollschritt!) entspricht nämlich je nach Aufbau der Mechanik nur wenige Hundertstel mm Vorschub. Bei einer Spindel mit 5mm Steigung und Direktantrieb sind es z.B. 0,025mm pro Vollschritt. Von "einigen Zentel" sind wir da also noch eine Zehnerpotenz entfernt. > Geht also nur mit Referenzfahrt für beide Motoren oder > mit Zahnriemen. Nein. Die Motoren "springen" beim Einschalten ja in die nächste Vollschrittposition. Je mehr das Portal verspannt ist, desto eher werden die Motoren in die Richtung springen, in der sich das Portal wieder verspannt. Wer ganz sicher gehen will kann natürlich beide Motoren & Spindeln über einen Zahnriemen synchronieren. Der muss dann aber auch vernünftig ausgelegt und mit einem ordentlichen Riemenspanner ausgerüstet sein, sonst bringt der nur zusätzliche Verluste. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
ich sehe das so wie Thorsten. Dafür ist in MACH3 wie oben bereits genannt der Master/ Slave Betrieb gedacht. Dazu wird aber an jeder Seite ein Referenzschalter benötigt. Von denen sollte einer in seiner Position justierbar sein um mit der Maschine dann auch ein Rechteck zu fahren. Diese Justage ist die eigentliche Herausforderung. Mir selbst fehlt dafür auch noch die richtige Idee, da ich mit Gabellichtschranken arbeite welche auf kleinen Platinen sitzen.Davon muss eine Platine mit einer Art Feintrieb in der Position verstellbar sein. Bei Näherungsschaltern hat man die Sorgen weniger. Da diese meist als Zylinder eingeschraubt werden.
Korrektur, ich arbeite mit Reflexlichtschranken. Ändert aber nichts am Problem. :-)
Unser Portal hier wird über zwei Motoren (an je einer Endstufe, Schritt/Richtung wird parallel an beide angeschlossen) angetrieben und läuft einwandfrei und bisher ohne Schrittverluste. Ich bin mir bei den Zahnriemenlängen auch nicht sicher, ob die Genauigkeit noch gegeben ist. Auch Zahnriemen längen sich ... Wenn man bei der Erstmontage der Motoren diese so einrichtet, dass bei ausgeschaltetem Zustand das Portal exakt ausgerichtet ist (also die Motorachsen wie von Thorsten erwähnt auf der gleichen Spule eingerastet sind), dann gibt es auch keinen Versatz. Man kann bei LinuxCNC übrigens mit zwei Endschaltern für das Portal arbeiten. Dabei fahren beide Motoren auf diese Endschalter und derjenige, der als erstes auslöst, bleibt dann stehen, während der andere die unter Umständen fehlenden Schritte nachläuft, bis das das Portal wieder ausgerichtet ist. Das ist natürlich immer eine Frage der Steifigkeit der Konstruktion, aber bei den üblichen Selbstbaufräsen dürfte es keine Verklemmung geben, nur weil es einige wenige Schritte Versatz gibt. Man kann auch mit einem Fehler abbrechen lassen, falls nicht beide gleichzeitig auslösen. Ob das bei Mach3 auch geht, weiss ich leider nicht.
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Chris D. schrieb: > Man kann bei LinuxCNC übrigens mit zwei Endschaltern für das Portal > arbeiten. Dabei fahren beide Motoren auf diese Endschalter und > derjenige, der als erstes auslöst, bleibt dann stehen, während der > andere die unter Umständen fehlenden Schritte nachläuft, bis das das > Portal wieder ausgerichtet ist. Das ist natürlich immer eine Frage der > Steifigkeit der Konstruktion, aber bei den üblichen Selbstbaufräsen > dürfte es keine Verklemmung geben, nur weil es einige wenige Schritte > Versatz gibt. > > Man kann auch mit einem Fehler abbrechen lassen, falls nicht beide > gleichzeitig auslösen. > > Ob das bei Mach3 auch geht, weiss ich leider nicht. genau so macht es Mach auch. Wie gesagt ist nur die Frage wie man die Referenzschalter zueinander justiert.
Thorsten Ostermann schrieb: > Hallo tim, Hi! > Irrtum. Ein Motorschritt (hier: Vollschritt!) entspricht nämlich je nach > Aufbau der Mechanik nur wenige Hundertstel mm Vorschub. Bei einer > Spindel mit 5mm Steigung und Direktantrieb sind es z.B. 0,025mm pro > Vollschritt. Von "einigen Zentel" sind wir da also noch eine > Zehnerpotenz entfernt. Je nach Maschine. Habe hier 10er Steigungen im Einsatz. Außerdem kann sich der Fehler über mehrere aus/ein Zyklen aufsummieren. Oder der Bediener verschiebt die Achsen per Hand... >> Geht also nur mit Referenzfahrt für beide Motoren oder >> mit Zahnriemen. > > Nein. Die Motoren "springen" beim Einschalten ja in die nächste > Vollschrittposition. Je mehr das Portal verspannt ist, desto eher werden > die Motoren in die Richtung springen, in der sich das Portal wieder > verspannt. Jo und bis da hin klemmen die Führungen und kosten eine menge Kraft. Wenn dann noch die Führungen nicht perfekt parallel sind und etwas mehr zugestellt wird als üblich Drehen die Motoren durch. Dann noch lieber eine Referenzfahrt die auch noch gleich dafür sorgt das die Kiste immer 90° Winkel Produziert. Okay, ja nach bedarf kann das zu viel aufwand sein. ---------- >Von denen sollte einer in seiner >Position justierbar sein um mit der Maschine dann auch ein Rechteck zu >fahren. Hä? Sowas macht man in Software: Hardware Nullpunkt anfahren und dann wieder x Steps raus. Über individuelle werte für x kannst du das justieren. Vorher natürlich grob Mechanisch ausrichten.
> Nein. Die Motoren "springen" beim Einschalten ja in die > nächste Vollschrittposition. Nein Thorsten, sie springen in die nächste Großschrittposition. Es kann also sein, dass sie bis zu 2 Vollschritte machen. Und nochmal, (statische) Schrittfehler sind immer Vielfache von Großschritten, also Vielfache von 4 Vollschritten.
Hallo "eProfi", >> Nein. Die Motoren "springen" beim Einschalten ja in die >> nächste Vollschrittposition. > Nein Thorsten, sie springen in die nächste Großschrittposition. Es kann > also sein, dass sie bis zu 2 Vollschritte machen. Da hast du recht, da habe ich mich unpräzise ausgedrückt. Mal davon abgesehen, das es die "Großschrittposition" in der Fachliteratur nicht gibt. Man spricht in dem Zusammenhang von einer elektrischen Umdrehung. Ich habe das Thema Genauigkeit und Positionsfehler inzwischen auch in meinem Blog nochmal aufgegriffen: http://www.schrittmotor-blog.de/positioniergenauigkeit-von-schrittmotoren/ Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
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