Guten Morgen, irgendwie hänge ich hier bei einer Frage zur Wahrscheinlichkeitsrechnung fest. Es ist mir ja schon fast peinlich, hier die eigentliche Frage: Ein Idealer Würfel wird 6x geworfen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens eine sechs gewürfelt wird? Die Reihenfolge ist egal. Wirft man den Würfel 1 mal hat man eine Chance von 1/6. Hat man nun, wenn man den Würfel 6 mal wirft die Chance von 6* (1/6)? Das Wäre 100%, irgendwas kann da doch nicht stimmen, oder etwa doch?
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Verschoben durch Admin
Stefan schrieb: > Immer noch 1/6, weil ein Würfel kein Gedächtnis hat. Mir geht es nicht um den sechsten Wurf selbst, sondern wie hoch die Wahrscheinlichkeit innerhalb der sechs Würfe ist. Oder werfe ich hier jetzt wider was durcheinander?
Die Wahrscheinlichkeit(!) dass innerhalb von sechs Würfen einmal die sechs gewürfelt wird ist mMn in der Tat 1.
(Ich bin nicht der obige) 5/6 wäre die Wahrscheinlichkeit, bei einem Wurf keine 6 zu bekommen. Bei zwei Würfen dann (5/6)^2. Wahrscheinlichkeit, sechs mal werfen und keine 6 dabei ist dann (5/6)^6. Du suchst aber das umgekehrte, also 1 - (5/6)^6
Wenn ich das noch richtig im Kopf hab, rechnest du das mit der Gegenwahrscheinlichkeit aus: Die Chance, dass bei einem Wurf KEINE 6 kommt, ist 5/6. Bei 6 Würfen ist die Chance, dass jedes Mal keine 6 kommt, (5/6)^6 = 0,335. Die Chance, dass bei 6 Würfen mindestens eine 6 gewürfelt wird, ist demnach 1-0,335 = 0,665 = 66,5%.
Da musst du "invers" rangehen. Mindestens eins ist eine nicht gut verwertbare Aussage. Man kann das so umformulieren: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass jedesmal keine 6 gewürfelt wird? Rest kannst du selber.
Oh no. Zu langsam geschrieben, und x andere haben ihm das bereits vorgerechnet. Na gut.
37,88 mal. Video Nr.10 "n-maliger Zufallsversuch" Tipp: Werbeblocker abschalten. https://oberprima.com/mathematik/zufallsexperimente/?v=2779
Stefan schrieb: > Immer noch 1/6, weil ein Würfel kein Gedächtnis hat. MTA schrieb: > Die Wahrscheinlichkeit(!) dass innerhalb von sechs Würfen einmal > die > sechs gewürfelt wird ist mMn in der Tat 1. LOL sind das die Strom-Ingenieure von morgen?
Den Trick 5/6^n zu rechnen und von 1 abzuziehen sollte man sich auf jeden Fall merken. Ansonsten kann man das ganze natürlich auch 'vorwärts' rechnen: 1/6 + 5/6*(1/6 + 5/6*(...)) und in der letzten () (nachdem man das ganze n-1 Mal gemacht hat) 0 einsetzen). Die Tricks funktionieren nicht mehr wenn man sich solche Frage stellt wie: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das genau 2 Mal die 6 bei 6 Würfen geworfen wird?
Das nur einmal die 6 gewürfelt wird wäre: 1/6*(5/6)^5 und bei 2 würfen entsprechend (1/6)^2*(5/6)^4. Für "Ziehungen" mit und ohne zurück legen gibt es auch entsprechende Formeln (die ich natürlich nicht im Kopf habe). Einfach mal googlen.
"1 - 5/6 · 5/6 · 5/6 · 5/6 · 5/6 · 5/6" So ist es. Am besten einen Wahrscheinlichkeitsbaum zeichnen, dann versteht man es anschaulich. Es ist erschreckend, was für wilde Theorien hier manche Leute absondern.
Wahrscheinlichkeit schrieb: > Das nur einmal die 6 gewürfelt wird wäre: 1/6*(5/6)^5 und bei 2 > würfen > entsprechend (1/6)^2*(5/6)^4. > Für "Ziehungen" mit und ohne zurück legen gibt es auch entsprechende > Formeln (die ich natürlich nicht im Kopf habe). Einfach mal googlen. Falsch... Leute das Bernoulli-Experiment lernt man doch schon in der Grundschule (aka Oberstufe)??
Noch mal sauber: Obiges Experiment ist ein gerne genommenes Beispiel für die Binomialverteilung. Die Zufallsgröße X mit X := Anzahl der Würfe, bei dem ein Laplace-Würfel (d.h. fairer Würfel, jede Seite gleichwahrscheinlich) mit Augenzahl 6 nach oben fällt ist nämlich binomialverteilt, im Zeichen:
mit n: Anzahl der Würfe p: Wahrscheinlichkeit für die Zufallsgröße X bei einem Versuch k: Anzahl der "Treffer" Das Konstrukt
heißt Binomialkoeffizient. Es gilt:
Dieser ist grob gesagt dafür gut, um die "Beachtung der Reihenfolge" herauszudividieren. X ist übrigens binomialverteilt, da zwei Mögliche Ausgänge bei jeweils gleichbleibender Wahrscheinlichkeit auftreten können. Diese Ausgänge sind: 1. Es wird eine 6 gewürfelt 2. Es wird keine 6 gewürfelt Als Besonderheit bei obigem Experiment kommt hinzu, dass wir nicht an "genau k Treffern" interessiert sind, sondern an "mindestens m Treffern". Das heißt aber nichts anderes, als dass wir alle Einzeltrefferwahrscheinlichkeiten aufsummieren müssen. (Im Tabellenbuch in der Spalte kummulative Wahrscheinlichkeit zu finden) Also:
für unser Beispiel:
Bitte selbst ausrechnen.
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Bearbeitet durch User
> Bitte selbst ausrechnen.
tja, dann rechne doch mal.
Es ist eine Summe. Die Wahrscheinlichkeit 1 mal bei 6 Würfen eine "6" zu
würfeln ist bei jedem Wurf 1/6 - das ist nämlich die
Einzeltrefferwahrscheinlichkeit für eine 6 bei einem fairen Würfel und
die bleibt bei jedem Wurf gleich, Binomialverteilung (Ziehen mit
Zurücklegen), also 1/6 + 1/6 + ..., bei 6 Würfen ist die Summe gleich 1.
Wenn man, so wie Du vorschlägst, diese Einzeltrefferwahrscheinlichkeiten
kummuliert, sollte bei 6 Würfen mindestens einmal die "6" fallen, q.e.d.
Ergänzung: wobei 1 der Erwartungswert ist und nicht die Wahrscheinscheinlichkeit ist; diese ist etwa 66.5 % für den einmaligen Wurf einer "6"
Die Lösung der oben gestellten Aufgabe beträgt
Dass die Lösung ungleich 1 sein muss (sicheres Ereignis) ist eigentlich schon aus der Erfahrung klar. (Wie oft kommt schon beim Start von "Mensch ärgere Dich nicht" bei zwei aufeinander folgenden Spielern keine 6...!? :-( ) (Bevor "Spitzfindigkeiten" kommen: das liegt nich daran, dass ein üblicher Würfel nicht fair ist, sondern ist dem Prinzip "Zufall" geschuldet) Dazu ein kurzes Experiment zuhause: Bitte einfach mal eine Messreihe machen zu je 6 Würfelwürfen (oder wahlweise einfach mal ein paar Runden "Mensch ärgere dich nicht" spielen). Schon bei einem geringen Stichprobenumfang wird bei einer keine 6 auftreten. Es ist jetzt übrigens eine Fingerübung, bei entsprechend gewähltem Signifikanznivau (i.d.R. 5%..., aber wie es beliebt) die Anzahl der Messreihen auszurechnen, die nötig sind, damit bei einer keine 6 auftritt. (Auf Grundlage des obigen Zahlenwerts). Diese Zufallsgröße folgt nämlich ebenfalls der Binomialverteilung, jetzt aber mit einer zugrundegelegten Wahrscheinlichkeit von ungefähr 0,335 (für "keine 6 aus einer 6er Reihe") Viel Spaß! :-) (Ein kleiner, gut gemeinter Rat an den vorigen Poster: Pfadregeln (nochmal?) anschauen!) PS: Senf dazu gefällig schrieb: > Ergänzung: wobei 1 der Erwartungswert ist und nicht die > Wahrscheinscheinlichkeit ist; diese ist etwa 66.5 % für den einmaligen > Wurf einer "6" Die Wahrscheinlichkeit für den einmaligen Wurf einer 6 (als Elementarereignis) beträgt bei einer Mächtigkeit des Wahrscheinlichkeitsraums von 6 nach Laplace 1/6. Ungefähr 0,665 ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus einer Messreihe von 6 Würfen mindestens einmal die 6 (am Rande erwähnt: oder sonst eine bestimmte Augenzahl) fällt. Der Erwartungswert ("Schwerpunkt der Wahrscheinlichkeitsmasse")
für obig definierten Zufallsvariable X beträgt 1. Da ist korrekt PPS: Zu obigem Beitrag: Es muss natürlich kumulative Wahrscheinlichkeit heißen. Ich bitte den Fehler zu entschuldigen.
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Bearbeitet durch User
Herzlichen Dank für all die Beiträge! Wie vorgeschlagen habe ich mir mal die Mühe gemacht diesen Würfelversuch in einem Baumdiagramm darzustellen (siehe Anhang). Jedoch sollte ich mir noch das Thema Binomealverteilung angucken. Anscheint lässt sich dies Problem ja auch Kürzer darstellen.
Senf dazu gefällig schrieb: > diese ist etwa 66.5 % für den einmaligen Wurf einer "6" Ist das die Wahrscheinlichkeit für einen einmaligen Wurf einer 6 bei 6 Würfen oder das mindestens eine 6 unter den 6 ist? Für 'mindestens eine 6' müßte die Wahrscheinlichkeit doch höher sein?
Weil dazu noch Fragen aufgekommen sind, nochmal im Einzelnen:
Wobei
die Wahrscheinlichkeit dafür bezeichnet, bei sechsmaligem Würfeln eines fairen Würfels genau i Treffer zu erzielen. Diese einzelnen Wahrscheinlichkeiten habe ich weiter oben (vielleicht etwas zweideutig) als "Einzeltrefferwahrscheinlichkeit" bezeichnet. Dies deshalb, da in jedem dieser Ausdrücke genau eine einzelne Ausprägung der Zufallsvariablen X vorkommt. Eingangs war aber nach der Wahrscheinlichkeit für mindestens einen Treffer gefragt. Das bedeutet, dass die Ereignisse genau ein, genau zwei .... genau sechs Treffer für uns günstig sind. Um die gefragte Wahrscheinlichkeit zu erhalten, muss über die Wahrscheinlichkeiten alle günstigen Ausgänge summiert werden:
Als Ergebnis (Wahrscheinlichkeit für mindestens einen Treffer aus sechs Würfen) erhält man dann - für die angegebenen Parameter - den ungefähren Wert von 0,66510. Damit sollten die Fragen Bino schrieb: > Ist das die Wahrscheinlichkeit für einen einmaligen Wurf einer 6 bei 6 > Würfen oder das mindestens eine 6 unter den 6 ist? Für 'mindestens eine > 6' müßte die Wahrscheinlichkeit doch höher sein? wohl erschöpfend geklärt sein. Ansonsten kann man sich zur Vertiefung auch nochmals Gedanken über die (bereits erwähnte und hier schneller zum Ziel führende) Lösung mittels der Methode der Gegenwahrscheinlichkeit machen. Hier nutzt man aus, dass
P(mindestens eine 6) = 1- Kai S. schrieb: > "1 - 5/6 · 5/6 · 5/6 · 5/6 · 5/6 · 5/6" > > So ist es. Am besten einen Wahrscheinlichkeitsbaum zeichnen, dann > versteht man es anschaulich. Es ist erschreckend, was für wilde Theorien > hier manche Leute absondern. oder einfach bildlich vorstellen: Mindestens eine 6 ist gegenereignis von keine 6. Dafür ist die Wskeit 5/6.
Senf dazu gefällig schrieb: >> Bitte selbst ausrechnen. > tja, dann rechne doch mal. > Es ist eine Summe. Die Wahrscheinlichkeit 1 mal bei 6 Würfen eine "6" zu > würfeln ist bei jedem Wurf 1/6 - das ist nämlich die > Einzeltrefferwahrscheinlichkeit für eine 6 bei einem fairen Würfel und > die bleibt bei jedem Wurf gleich, Binomialverteilung (Ziehen mit > Zurücklegen), also 1/6 + 1/6 + ..., bei 6 Würfen ist die Summe gleich 1. Diese Formel muss schon deshalb Unsinn sein, weil sie bei 12 Würfen eine Wahrscheinlichkeit von 12*1/6=2 ergäbe, was für eine Wahrscheinlichkeit, die bekanntlich immer 0<=p<=1 ist, natürlich nicht sein kann. (q.e.d. :-)
1 | C-Code |
schrieb: > MTA schrieb: >> Die Wahrscheinlichkeit(!) dass innerhalb von sechs Würfen einmal >> die >> sechs gewürfelt wird ist mMn in der Tat 1. > > LOL sind das die Strom-Ingenieure von morgen? Nee, das sind die von heute. Bei denen von morgen hätte die Wahrscheinlichkeit, bei 12 Würfen mindestens eine 6 zu erhalten den Wert 200%. :D
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