Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wer älter ist als 35, macht keine Karriere mehr


von 35. Jahre alt (Gast)


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von Pandur S. (jetztnicht)


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Ja, und ? Den Rest der Zeit zur Pensionierung verbringt man damit die 
Leistung soweit wie moeglich zu reduzieren, und trotzdem noch gut 
dazustehen.
Die Guten schaffens, dass sich die Juengeren und Vorgesetzten in den 
Staub werfen wenn man reinkommt, obwohl die Tagesleistung bei konstant 
Null liegt.

von gg (Gast)


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Das gilt für die USA und wohl auch allgemein, nicht unbedingt für Ings.
Hierzulande sind viele mit 25 noch nicht mit dem Studium fertig ;-)

von Arc N. (arc)


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35. Jahre alt schrieb:
> Gerade in der Welt gefunden:
> 
http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article137853977/Wer-aelter-ist-als-35-macht-keine-Karriere-mehr.html

In den USA und unter bestimmten Bedingungen und wie der Artikel, auf den 
die Welt verweist, richtig titelte: "Your lifetime earnings are probably 
determined in your 20s"
http://www.washingtonpost.com/blogs/wonkblog/wp/2015/02/10/your-lifetime-earnings-are-probably-determined-in-your-twenties/?ncid=newsltushpmg00000003

Das Originalpaper ist nur eine statische Betrachtung. Zu den Gründen 
wird da, nach kurzem Überfliegen, nichts gesagt.
http://www.newyorkfed.org/research/staff_reports/sr710.pdf

Etwas anders zusammengefasst könnte aus der Studie auch geraten werden:
Frisch aus der Elite-Uni kurz ein paar Zwischenpositionen mit Vitamin B 
und entsprechenden Gehaltssteigerungen und schon ist das Ende der 
Karriere und persönlichen Entwicklung erreicht, da es dann nur noch 
darum geht nicht gefeuert zu werden und sich lästige Konkurrenten vom 
Leibe zu halten. Ebenso könnte geraten werden, ob es Vorbehalte 
gegenüber Älteren gibt.

: Bearbeitet durch User
von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Will ich mit Ü35 noch unbedingt Karriere machen, wenn ich nicht schon 
längst damit angefangen habe?

Ü35 - da habe ich hoffentlich einen halbwegs vernünftigen Job der mir so 
halbwegs Spaß macht und ich nicht ständig übermäßig Überstunden kloppen 
muss.
Lebe in einer Partnerschaft und komme mit meinem Gehalt gut hin, lebe 
zufrieden.

Karriere, geiles Geld auf Basis Fast-Null-Freizeit, mehrfach geschieden, 
und wahrscheinlich irgendwie unzufrieden, ...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo.

35. Jahre alt schrieb:
> Gerade in der Welt gefunden:
> 
http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article137853977/Wer-aelter-ist-als-35-macht-keine-Karriere-mehr.html

Das passt ja auch. Die Leistungsfähigkeit lässt dann bei der Mehrheit 
nach.

Zitat aus meinem eigenen Posting vom 16.05.2915:
"Ich bin eher der Ansicht, das der Gehaltsverlauf parabelförmig sein
sollte. Mit einem Scheitelpunkt der Parabel irgendwo bei 35-40 Jahren.
Währe die Realität in den meisten Fällen besser abgedeckt."

Siehe:
Beitrag "Re: viele MINT-Stellen im Mittelstand- aber nicht für Alte!"

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Zitat aus meinem eigenen Posting vom 16.05.2915:

Du bist alt geworden...

MfG Paul

von Amateur (Gast)


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@35. Jahre alt

Ich wundere mich, dass Du Dich wunderst.

Das pfeifen doch die Spatzen - sprichwörtlich - bereits vom Dach.

Dabei ist es völlig unwichtig ob Du das gut oder schlecht findest.

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Das passt ja auch. Die Leistungsfähigkeit lässt dann bei der Mehrheit
> nach.

Kommt drauf bei welcher Tätigkeit. Insbesondere wie sehr Erfahrung eine 
Rolle spielt.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Das spannenste an dem Artikel ist die Grafik am Schluß.
Wo verdienen die Ings im Schnitt am wenigsten ... Silicon Saxony!

Gegenüber den Bundesland mit den höchsten Gehältern mehr als 1K weniger 
im Monat!


MfG,

von (prx) A. K. (prx)


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Wie sehr es jemanden nach oben drängt entscheidet sich früh, weil 
weniger Bildungs- als Charakterfrage. Wer nicht früh aggressiv nach oben 
strebt, der wird das mit Ü35 meist auch nicht mehr ändern. Nicht so sehr 
weil er es nicht könnte, sondern weil ihm danach nicht der Sinn steht.

Wenn man dies vom Ergebnis her betrachtet, dann könnte man zum Schluss 
kommen, dass man danach wenig Chancen hat. Nur ist das die falsche 
Antwort. Es sind nicht so sehr danach fehlende Chancen, die zu dieser 
Statistik führen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:

> Zitat aus meinem eigenen Posting vom 16.05.2915:
> "Ich bin eher der Ansicht, das der Gehaltsverlauf parabelförmig sein
> sollte. Mit einem Scheitelpunkt der Parabel irgendwo bei 35-40 Jahren.
> Währe die Realität in den meisten Fällen besser abgedeckt."

Da steht nix von Scheitelpunkt im Artikel sondern von sinkenden Anstieg 
...


MfG,

von Lohngradient (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Das spannenste an dem Artikel ist die Grafik am Schluß.
> Wo verdienen die Ings im Schnitt am wenigsten ... Silicon Saxony!
>
> Gegenüber den Bundesland mit den höchsten Gehältern mehr als 1K weniger
> im Monat!
>
> MfG,

http://www.freiepresse.de/WIRTSCHAFT/WIRTSCHAFT-REGIONAL/Sachsen-wirbt-mit-niedrigen-Loehnen-artikel8901226.php

Die CDU in Sachsen wirbt doch sogar damit. Tillich wollte doch auch mal 
die Geldgrenze für Ingenieureinwanderer auf 30K senken weil 40K in 
Sachsen zu hoch seien.
Mitleid darf man aber nicht haben. Wer das Rentnerbundesland Sachsen als 
junger Mensch nicht verlässt ist selbst schuld. Zudem wählen die Sachsen 
die CDU ja jedes Jahr mit nahezu 50% wieder.
Und die Lebenskosten in Sachsen sind auch nicht viel geringer als in 
anderen Bundesländern (Ausnahmen bilden Städte wie München, Hamburg). 
Wasser und Strom waren bei mir damals in der Dresdner Region teurer als 
in Bayern. Denoch verdient man in Bayern 30% mehr bei auch noch besseren 
Arbeitsbedingungen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Will ich mit Ü35 noch unbedingt Karriere machen, wenn ich nicht schon
> längst damit angefangen habe?

Kommt darauf an - hier bei mir ging es eigentlich erst ab 35 so richtig 
los. Ist aber natürlich auch ein Sonderfall, da ich selbstständig bin.

> Ü35 - da habe ich hoffentlich einen halbwegs vernünftigen Job der mir so
> halbwegs Spaß macht und ich nicht ständig übermäßig Überstunden kloppen
> muss.
> Lebe in einer Partnerschaft und komme mit meinem Gehalt gut hin, lebe
> zufrieden.

So sollte es sein - Zeit kann man nicht kaufen!

> Karriere, geiles Geld auf Basis Fast-Null-Freizeit, mehrfach geschieden,
> und wahrscheinlich irgendwie unzufrieden, ...

Warum sollte man auch "Karriere machen", wenn das Geld locker ausreicht? 
Um sein Ego zu streicheln? Ich sehe darin überhaupt keinen Sinn.

von Dirk K. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Warum sollte man auch "Karriere machen", wenn das Geld locker ausreicht?
> Um sein Ego zu streicheln? Ich sehe darin überhaupt keinen Sinn.

Genau so sieht's aus, meine volle Zustimmung!

"Karriere machen" dürfen gerne die Kollegen, wenn sie heiß darauf sind. 
Ich bin mit meinem erreichten Level mehr als zufrieden.

von meiner einer (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Warum sollte man auch "Karriere machen", wenn das Geld locker ausreicht?
>> Um sein Ego zu streicheln? Ich sehe darin überhaupt keinen Sinn.
>
> Genau so sieht's aus, meine volle Zustimmung!
>
> "Karriere machen" dürfen gerne die Kollegen, wenn sie heiß darauf sind.
> Ich bin mit meinem erreichten Level mehr als zufrieden.

Das Dumme an der Sache ist nur, das sich oft die darum reißen, die dafür 
eher weniger geeignet sind :-)
Ich für meinen Teil bin lieber ein guter Berater, als ein schlechter 
Vorgesetzter. Ich weiß was ich kann und ebenso was ich nicht kann.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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meiner einer schrieb:
> Das Dumme an der Sache ist nur, das sich oft die darum reißen, die dafür
> eher weniger geeignet sind :-)

Ja, das ist wohl dasselbe Phänomen wie in der Politik: es kommen nicht 
die nach oben, die am fähigsten sind sondern die mit den dicksten 
Ellenbogen und meinethalben auch rhetorischen Fähigkeiten.

> Ich für meinen Teil bin lieber ein guter Berater, als ein schlechter
> Vorgesetzter. Ich weiß was ich kann und ebenso was ich nicht kann.

Genau. Wenn man von sich überzeugt ist, dann braucht man keine 
Streicheleinheiten anderer. Und wenn man "es allen zeigen" will, dann 
kann man sich ja selbstständig machen und dann ist auch mit 60 noch 
nicht Schluss mit dem "Aufstieg" - wenn man denn möchte.

: Bearbeitet durch Moderator
von Selbst und ständig (Gast)


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Masterblaster schrieb im Beitrag #4031579:
> Glückwunsch, aber hast du auch ein sorgenfreies Leben bei konstanten
> Umsätzen und Gewinnen? Oder ist das eher eine Zitterpartie, wo du oft
> nicht weißt wie es weiter geht, weil Aufträge fehlen?

Also gerade heute man hat es hier als etablierter Selbständiger mit 
Industrieanwendungen so leicht wie schon lange nicht mehr. Die Aufträge 
brummen spätestens seit Anfang 2011 wieder ununterbrochen und es gibt 
auch gute Renditen. Wenn man nicht alle 2 Jahre zum deutschen 
Kfz-Premiumhändler rennt und dort sein Geld liegen lässt für 
Luxuskarossen, kann man auch gut Rücklagen bilden, die für eine 
Durststrecke reichen, die mindestens so lang wie der vorherige 
Aufschwung sein darf.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Masterblaster schrieb im Beitrag #4031579:
> Chris D. schrieb:
>> Warum sollte man auch "Karriere machen", wenn das Geld locker ausreicht?
>
> Glückwunsch, aber hast du auch ein sorgenfreies Leben bei konstanten
> Umsätzen und Gewinnen? Oder ist das eher eine Zitterpartie, wo du oft
> nicht weißt wie es weiter geht, weil Aufträge fehlen?

Vorwegschicken muss ich, dass es mir nie ums Geld ging: mir war es 
wichtig, dass ich meinen Rhythmus leben und meine Ideen umsetzen, also 
quasi täglich meinem Hobby nachgehen kann, und das mit möglichst wenig 
Stress. Das habe ich jetzt :-)

Anfangs muss man genügsam und auch gut vorbereitet sein. Bei mir dauerte 
alleine die konkrete Vorbereitung ein Jahr(!).

Natürlich ist es anfangs nicht einfach, an die Kunden heranzukommen. 
Gerade bei Auftragsarbeiten muss man immer Kundenaquise betreiben, man 
bleibt aber irgendwie abhängig. Dagegen kann man aber etwas tun: eigene 
Produkte entwickeln und selbst vertreiben. Über die Jahre habe ich das 
Auftragsgeschäft auf Null runtergefahren, d.h. ich entwickele und 
vertreibe jetzt nur noch eigene Sachen. Natürlich nehme ich gerne 
Kundenwünsche entgegen und sage eventuell auch deren Entwicklung zu, 
aber immer ohne mich festnageln zu lassen: das Produkt ist fertig, wenn 
ich es für ausgereift halte - keinen Tag früher.

Damit bin ich jetzt komplett unabhängig und vor allem nicht unter 
Zeitdruck, liefern zu müssen. Und wenn man einmal einen Kundenstamm hat, 
also quasi ein gewisses "Grundrauschen" auf dem Konto und natürlich 
immer neue Kunden hinzukommen, dann wächst man ganz automatisch, ohne 
weiteres eigenes Zutun. Das ist fast ein selbstbeschleunigender Prozess, 
denn mit immer mehr Kunden strömen natürlich auch immer neue Ideen ins 
Unternehmen und harren ihrer Umsetzung :-)

Mittlerweile verdienen wir hier richtig, richtig gut - wenn ich nicht so 
viel reinvestieren würde, läge mein Gewinn nach Steuern im oberen 
fünfstelligen Bereich (die Werte, die alleine hier im Labor oder der 
Halle rumstehen, mal ganz außen vorgelassen...).

Aber wie schon geschrieben: das Geld freut mich, aber eigentlich nur als 
Ausdruck einer gewissen Wertschätzung durch unsere Kunden. Wenn es nur 
die Hälfte wäre, wäre es immer noch mehr als genug.

Mir persönlich viel wichtiger ist aber bspw. eine Dankes-E-Mail, die mir 
vor Jahren mal ein Schweizer Privatmann schrieb, dem ich durch eine 
Elektronikentwicklung sein übles Schicksal deutlich erleichtern konnte. 
verdient habe ich dabei nichts, aber das Gefühl, dass man jemandem 
wirklich massiv in seiner Lebensqualität helfen konnte, ist für mich 
nicht mit Geld aufzuwiegen. Diese Erfahrung glüht auch heute noch nach.

Für mich ist es wirkliche Lebensqualität, Zeit zu haben - Zeit für mich, 
Zeit für uns und Zeit für Freunde und auch Kunden. Wenn hier ein 
bekannter anruft und fragt, wann wir mal Zeit für einen Besuch hätten, 
dann heisst die Antwort hier: "Komm vorbei, wann immer Du willst!". Wenn 
er plötzlich nachmittags aufschlägt, dann tritt das Geschäft in den 
Hintergrund und ich gehe nach oben und wir reden zu dritt bei einem 
schönen Glas Wein.

Hier gibt es auch keinen Geschäftsterminkalender. Wozu auch? Die wenigen 
Termine habe ich im Kopf, ansonsten teile ich mir alles frei ein.

Einen Wecker haben wir privat auch nicht. Wir stehen auf, wenn wir 
ausgeschlafen sind - das ist meist um 7 Uhr, aber es kann auch mal halb 
acht werden. Gestern Abend waren wir bei "Eure Mütter" in Trier - mit 
Rückfahrt waren wir erst um 0 Uhr wieder hier. Prompt haben wir bis 8 
Uhr geschlafen. So war ich eben erst um 9 Uhr im Büro.

Das ist für mich Lebensqualität.

Zeit kann sich niemand nachkaufen, kein Manager, kein Staatsoberhaupt - 
jede Sekunde, die verstreicht, ist für immer weg.

Ich will soviele davon wie möglich so verbringen, wie es mir gut tut.

> Wenn du hier mal etwas aus dem Nähkästchen plaudern würdest, könnten
> ja andere dadurch ermutigt werden es dir gleich zu tun.
> Natürlich kannst du anonym bleiben, aber andere Selbständige wie
> Andreas Schweigstill haben durch ihre Offenheit noch nicht von
> Problemen berichtet und ich glaube auch nicht, dass es dadurch Probleme
> geben würde.

Ich habe damit kein Problem. Ich hoffe einfach, dass ich durch meine 
Beiträge zu diesem Thema vielleicht den einen oder anderen zum 
Nachdenken bringen kann.

Ein voller Terminkalender ist nicht "Wow!" - ein voller Terminkalender 
ist Scheiße.

60 Stunden und mehr zu ackern und Treffen mit Freunden über Wochen 
planen zu müssen - das ist auch Scheiße!

In unserem Bekanntenkreis ist das leider weit verbreitet. Termine, 
Termine, so weit der Kalender reicht.

Muße? Kenn noch jemand die Bedeutung dieses Wortes? Dieses zeitlose 
Sich-hinein-versenken in etwas aus purer Freude daran (wie bei mir das 
Klavierspiel)?

Dafür ist bei den meisten doch immer weniger Platz. Man ist immer und 
überall erreichbar, teilt seine unwichtigen Bilder mit der ganzen Welt - 
aber Zeit? Nein, Zeit hat niemand mehr. Sie wird nur noch zur Taktung 
der verschiedenen Funktionsabläufe der Maschine Mensch verwendet.

Wofür haben wir denn die ganze Technologie, den ganzen Fortschritt? 
Doch, um mehr Zeit zu haben, weniger arbeiten zu müssen. Aber das 
Gegenteil tritt ein. Die Menschen arbeiten immer mehr und mehr, 
angetrieben von einer Gesellschaft, in der es heisst: "Mehr, mehr, 
neuer, schöner, größer!".

Und das macht die Menschen krank - erst geistig, dann seelisch und 
schließlich auch körperlich. Sie vereinsamen und ihre Kreativität bleibt 
auf der Strecke. Sie verlernen den Blick für das Wesentliche im Rauschen 
von Belanglosigkeiten.

Wer sich über seine Arbeit definiert, der ist in meinen Augen ein armer 
Mensch, der überhaupt nichts vom Leben begriffen hat.

Ich definiere mich eher darüber, dass ich weiss, wie es meinen Freunden 
zur Zeit geht, was sie bewegt und was sie letzte Woche gemacht haben.

P.S.: Ich habe eben gesehen, dass der erste winzige Tomatenkeimling so 
gerade eben sein Köpfchen rausgestreckt hat. Für mich ist das immer 
wieder wunderbar und faszinierend - auch mit fast 44 noch :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Danilo (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ein voller Terminkalender ist nicht "Wow!" - ein voller Terminkalender
> ist Scheiße.
>
> 60 Stunden und mehr zu ackern und Treffen mit Freunden über Wochen
> planen zu müssen - das ist auch Scheiße!
>
> In unserem Bekanntenkreis ist das leider weit verbreitet. Termine,
> Termine, so weit der Kalender reicht.

Das gilt hier im Forum aber nur bedingt. Hier werden doch meist nur Jobs 
mit 35 oder 38 h-Woche gepostet. LOL

Sorry das ist nicht die Realität.
Wäre es so müssten nicht > 70 % der Angestellten zugeben, dass die auch 
in der Freizeit für die Fa. erreichbar sind. Sogar im Urlaub haben 
einige ihr Smartphone-Ding auf Empfang. Das wird sich noch übel rächen.

Aus dem Hamsterrad aussteigen gelingt doch nur über ein Sabbatical (oder 
Ähnliches).

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Danilo schrieb:
> Das gilt hier im Forum aber nur bedingt. Hier werden doch meist nur Jobs
> mit 35 oder 38 h-Woche gepostet. LOL
>
> Sorry das ist nicht die Realität.
> Wäre es so müssten nicht > 70 % der Angestellten zugeben, dass die auch
> in der Freizeit für die Fa. erreichbar sind. Sogar im Urlaub haben
> einige ihr Smartphone-Ding auf Empfang. Das wird sich noch übel rächen.

Zwischen erreichbar sein, erreichbar sein zu müssen bzw. das zu glauben 
ist ein Unterschied.
Ich bin i.a. auch in meiner Freizeit / Urlaub erreichbar, ein Anruf 
kommt aber sehr selten und dann sehr schnell erledigt.
Ich MUSS es nicht, habe aber bei Anrufe alle paar Monate nichts 
einzuwenden.

Kenne aber auch Mails, die ich Montags um 7 Uhr lese, die am Wochenende 
spätabends / nachts abgeschickt worden sind.
OK, der Absender hat auch eine andere Gehaltsklasse.

von lächler (Gast)


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Danilo schrieb:
> Das gilt hier im Forum aber nur bedingt. Hier werden doch meist nur Jobs
> mit 35 oder 38 h-Woche gepostet. LOL
>
> Sorry das ist nicht die Realität.
> Wäre es so müssten nicht > 70 % der Angestellten zugeben, dass die auch
> in der Freizeit für die Fa. erreichbar sind.

Cool!
Du kennst > 70% aller Angestellten?

von (prx) A. K. (prx)


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Danilo schrieb:
> Das wird sich noch übel rächen.

Warum? Das ist doch eher eine Frage der Nutzung als des Prinzips. Wenn 
das Ding auf Empfang steht, ohne dass es oft genutzt wird, und ohne dass 
Erreichbarkeit Pflicht ist, habe ich damit kein Problem und keinen 
Stress.

von (prx) A. K. (prx)


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Das Original des Spruchs ist ohnehin besser.

von (prx) A. K. (prx)


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“Wer mit 20 Jahren kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30 Jahren 
noch Kommunist ist, hat keinen Verstand!”

von Gonzo (Gast)


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Danilo schrieb:
> Das gilt hier im Forum aber nur bedingt. Hier werden doch meist nur Jobs
> mit 35 oder 38 h-Woche gepostet. LOL
>
> Sorry das ist nicht die Realität.

Natürlich ist dad die Realität. Allein die Beschäftigten der an den IG 
Metall Tarifvertrag gebundenen Unternehmen machen 3,7 Millionen aus, und 
von denen haben mindestens 80% einen 35h-Vertrag.

Ich sehe auch gar nicht ein, mehr zu arbeiten, das ist schließlich meine 
wertvolle Lebenszeit. Wozu auch, für das zweite IPhone, den Zweitwagen 
oder noch mehr überschüssiges Geld auf dem Konto?

> Aus dem Hamsterrad aussteigen gelingt doch nur über ein Sabbatical (oder
> Ähnliches).

Wenn man erst gar nicht dort eingestiegen ist, muss man auch nicht 
mühsam aussteigen.

von Opa erklärt Kindern die Welt (Gast)


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Question schrieb im Beitrag #4032511:
> Das ist nicht das Original!! Der Originalspruch stammt von Stromberg und
> wurde oben in etwa richtig wiedergegeben!
Die jungen Seicher wieder, kennen nur noch fiktive Personen aus der 
Verblödungskiste.

Der Originalspruch stammt mind. von Chruchill, vermutlich hat er ihn 
auch nur von jemand anderem aufgeschnappt.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Question schrieb im Beitrag #4032511:
> A. K. schrieb:
>> “Wer mit 20 Jahren kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30
>> Jahren
>> noch Kommunist ist, hat keinen Verstand!”
>
> Das ist nicht das Original!! Der Originalspruch stammt von Stromberg und
> wurde oben in etwa richtig wiedergegeben!

Och der Spruch geistert schon länger durch die intellektuellen Blätter. 
In der Formulierung:
»Wer in der Jugend nicht Kommunist war, hat kein Herz. Wer es im Alter 
immer noch ist, hat keinen Verstand.«

wird er Bertrand Russell (1872-1970), Literaturnobelpreisträger zu 
gesprochen. Man hat ihn aber auch schon bei den Weizsäckers gelesen. Da 
lautet er noch nicht auf Kommunisten sondern auf Sozis resp. 
Heißsporne/Umstürzler allgemein.

MfG

von Gerald B. (gerald_b)


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Wars Murphy, oder ein anderer schlauer Mensch, der da sagte:

Wer nicht arbeiten kann, soll leiten,
wer nicht leiten kann, soll lehren

So kommt man dann zu Leuten, die einem "vorgesetzt" werden,
oder Lehrern, bei denen man eher an einen Schreibfehler a la "Leerer" 
glaubt...

von wartemal (Gast)


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Chris D.'s Erfahrung deckt sich mit meiner.

 So eine Situation ergibt sich aber nur wenn man als Selbstständiger 
arbeitet und eine dauerhafte AuftragsQuelle hat.
Richtig, Zeit kann man nicht kaufen…wir haben sie aber um zB mitten in 
der Woche bei schöner Sonne zum Skisport in die Alpen zu fahren… oder an 
die Voralpen Seen , nach London , Rom oder Madrid.
Wenn die Masse sich am Sonntag einen Stau leistet, dann mache ich Musik 
oder arbeite falls ich Lust dazu habe.
Die gewisse Freiheit die man verspürt ist unbezahlbar.

Ich wünsche jedem diese Erfahrung --- was ist schon Karriere dagegen?

Egal ob 44 oder 66 : man lebt ja nur 1 Mal!

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Wer nicht arbeiten kann, soll leiten,
>wer nicht leiten kann, soll lehren

Und wer selbst für die Lehre zu doof ist, basht in diesem Forum auf 
andere Berufsgruppen, um sein armseliges Selbstbewußtsein ein wenig zu 
päppeln.

von wartemal (Gast)


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Schade, dass die Lehrer immer so schlecht davonkommen.
Liegt es nicht auch an den Ochsen, die sich nicht ausbilden lassen 
wollen?

Eine Chance hat aber jeder:  Selbst ist der Mann!

von (prx) A. K. (prx)


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wartemal schrieb:
> Liegt es nicht auch an den Ochsen, die sich nicht ausbilden lassen
> wollen?

"Männliche Lehrer sterben aus"
http://www.taz.de/!79364/
und wenn man einrechnet, dass Technik immer noch nicht so ganz die 
Frauendomäne ist...

von Die Rache der Möpse der Alpenwirtin (Gast)


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35. Jahre alt schrieb:
> Gerade in der Welt gefunden:
> http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article1378...

Uaaaaaaah, buhuhuhuuuu, uääähhh, heul!!!

Ich bin 43 und mache keine Karriere mehr, buaaaaah!!! Weil so eine dumme 
Journalístin nicht weiß, was sie schreiben soll und nun einen Bericht 
aus den verkackten USA veröffentlicht. Uääääääh, SCHEISSE!!!


Das war's Jungs, ich ersauf mich heute Abend an Spargelwasser, bis ich 
im eigenen Pipi erstinke!!!

Mal im ernst: wen interessiert so ein Scheiss? Watt die da all für einen 
Bullshit verzapfen! Da hätte ich am besten gleich nie was gelernt und 
gleich auf Sozialhilfe gemacht (gab's damals noch - LOL).

Da finde ich das Paarungsverhalten von Amöben ja aussagekräftiger als 
diesen Schwachsinn, besonders wenn der Kack dann auch noch aus dem Land 
der beschränkten Persönlichkeiten kommt.

Da springen mir doch glatt die Möpse aus der Bluse - sowas aber auch, 
ich bin schockiert ;-))

von wartemal (Gast)


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Behalte die Moepse lieber in der Bluse;
da haste mehr davon!

von Opa tritt euch Jungspunden mal alle in den Allerwe (Gast)


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Die Rache der Möpse der Alpenwirtin schrieb:
> Da finde ich das Paarungsverhalten von Amöben ja aussagekräftiger als
> diesen Schwachsinn, besonders wenn der Kack dann auch noch aus dem Land
> der beschränkten Persönlichkeiten kommt.
Ist halt aus dem Idiotenblatt "Welt", vom Niveau her knapp über Bild und 
gleichauf mit Lokus (Fakten Fakten Fakten!).
Wer solche Müllartikel hierher verlinkt hat seine geistige Unreife 
eindrucksvoll erwiesen. Sind halt lauter Jungseicher hier unterwegs.

von Die Rache der Möpse der Alpenwirtin (Gast)


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Opa tritt euch Jungspunden mal alle in den Allerwe schrieb im Beitrag 
#4033286:
> Sind halt lauter Jungseicher hier unterwegs.

Ja, so ist es. Halten nicht mehr zusammen, hat jeder nur noch sein 
eigenes Ziel im Kopf. Am Ende, wenn sie älter werden, bekommen sie 
Rechnung dafür präsentiert.

Sind die älteren Semester doch besser dran. Hier wird eh nur gejammert.

von stefan M. (der_tony)


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Ist doch völlig krank.

Vielleicht max. 10 Jahre im Beruf, noch 32 Jahre vor sich und schon das 
Todesurteil: Du machst keine Karriere mehr.
Da müssen ja direkt die Selbstmordraten heute ansteigen.

von wartemal (Gast)


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Die lernen nur das Schaffen!
Leben werden sie nie lernen.

Frei nach dem Motto: Was ich nicht weiss macht mich nicht heiss?

von stefan M. (der_tony)


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Karriere machen beim Ingenieurwesen ist sowieso so ein Thema. Im Moment 
muss man ja froh sein ausserhalb eines DL überhaupt einen Job zu haben. 
Und dort sind Bezeichnungen wie Projektleiter, Produkt Manager etc auch 
oft Schall und Rauch. Richtig klassisch Karriere machen geht wohl 
sowieso nur in Konzernähnlicheren Strukturen. Und wieviele arbeiten dort 
von den Jungen?

von System erkennen (Gast)


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ich drücke es mal so aus: wer eine Führungspersönlichkeit ist und wer 
nicht zeigt sich früh. Jemand der lieber führt als Anweisungen 
auszuführen, der strebt schon sehr schnell nach dem Studium nach 
entsprechenden Stellen. Häufig können sich solche Persönlichkeiten auch 
nicht so einfach unterordnen und taugen häufig schlecht als 
"Befehlsempfänger" oder "Ausführer". Wer mit Ende 30, also mindestens 10 
Jahre nach dem Studium, eine ausführende Tätigkeit ohne 
Führungsverantwortung hat, der hat sich meist damit arrangiert oder hat 
sich sowieso nie um einen Führungsjob bemüht oder hat sich darum bemüht 
ist aber daran gescheitert oder wurde wegen Unvermögen wieder 
degradiert.

Es gibt in jedem Projekt doch einfach die typischen Persönlichkeiten. 
Solche die lieber verwalten und managen und solche die am liebsten gerne 
tüfteln und froh sind, nichts mit Projektmanagement, Kundenmeetings und 
sowas zu tun zu haben. Was man davon ist, kristallierst sich meist sehr 
schnell raus und eben häufig bis man spätestens 35 ist.

von wartemal (Gast)


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Ja,der mit dem dicksten Bauch,mit dem größten Kopf und Schuh,
der wird Chef.Der kleine Fritz … sehr wahrscheinlich nie ;-)

von lächler (Gast)


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Alles eine Frage der Frisur.

von g. k. (jlagreen)


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Ich muss dem Thema leider bedingt zustimmen, zumindest bekomme ich 
zunehmend das Gefühl, dass vielleicht nichts mehr mit Karriere ist. Und 
dabei bin ich erst 30 und habe 8 Jahre BE. Aber wenn man so lange nur 
funktional aktiv ist, hat man wohl seinen Platz zugewiesen bekommen. 
Mein Problem ist auch, dass ich Vielreisender bin und wenn man oft weg 
ist, kann man sich weniger im Unternehmen selbst einbringen, sprich die 
Chefs wissen, dass man arbeitet, sehen es aber nicht :(.

Naja, noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Hoch hinaus will ich nicht, 
Abteilungsleitung ist das maximale Ziele, mittleres Management wäre mir 
auch von der Technik viel zu weit weg. Allerdings habe ich ggf. noch 
etwas Zeit, ein Kollege wurde nun mit 32 Abteilungsleiter und ein 
Anderer erst mit 34, ergo es könnte noch klappen. Jedoch sieht es mit 
bestehenden Positionen mau aus, meine Hoffnung liegt daher auf einer 
neuen Abteilung, mein Chef unterstützt die Überlegung, aber ob die 
Geschäftsleitung das ähnlich sieht, ist noch ungewiss.

von (prx) A. K. (prx)


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lächler schrieb:
> Alles eine Frage der Frisur.

Stimmt. Wenn ich dran denke, dass es eine Korrelation zwischen Haarfülle 
und Position in der Hierarchie geben könnte... Also nix wie ab zum 
Frisör und Haarkranz schneiden lassen.

von Thomas (Gast)


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Karriere bitte, was soll das denn sein?
Um einen Aufstieg ins gehobene Management zu schaffen, muss man vor 
allem Eigenschaften mitbringen, die man entweder gar nicht oder schon 
mit Mitte 20 nicht mehr beeinflussen kann: Äußerlichkeiten (Auftreten, 
Aussehen, usw.) und bildungsformale Vorraussetzungen. Und auch dann ist 
das 99% Glück, d.h. mehrmals hintereinander zur richtigen Zeit am 
richtigen Ort sein.
Die anderen, die "Teamleiter", "Projektmanager", etc. werden, sind doch 
(nach meiner Erfahrung) immer die Kasper, die sich ihren "Erfolg" mit 
menschlicher Armut erkaufen und die jenseits ihres "Berufslebens" 
sowieso keiner Ernst nimmt. Also jene, die schon in der Schule keine 
Freunde hatten.
Th.

von wartemal (Gast)


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Da ist 'was 'dran; oh Jammertal. LOL

von System erkennen (Gast)


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Thomas schrieb:
> lem Eigenschaften mitbringen, die man entweder gar nicht oder schon
> mit Mitte 20 nicht mehr beeinflussen kann: Äußerlichkeiten (Auftreten,
> Aussehen, usw.) und bildungsformale Vorraussetzungen. Und auch dann ist
> das 99% Glück, d.h. mehrmals hintereinander zur richtigen Zeit am
> richtigen Ort sein.

davon kann man sehr vieles beeinflussen, WENN man es will. Das Problem 
ist halt, das der typische Nerd Entwickler das meist gar nicht ändern 
will, siehe posts von einem Entwickler, der aufschrieh "ieeeeehh mit 
einem Kunden telefonieren", wen oder was soll so jemand führen?

generell kommt es halt darauf an wie man Karriere definiert. Mancher 
empfindet es schon als Karriere, wenn jemand "Abteilungsleiter" von 10 
anderen Entwicklern ist, ein anderer sagt, Karriere ist erst wenn man im 
Konzern Bereichsleiter mit 300 Mitarbeitern unter sich (mindestens) ist.

Die hohen Führungsjobs werden sehr häufig in der Tat an Leute vergeben 
wo es schon früh absehbar war, dass die dort mal landen. Kaum einer ist 
bis 35 normaler Entwickler und wird plötzlich mit 38 Bereichsleiter. 
Meist sind das sehr zielstrebige Leute, die häufig alle 2 Jahre intern 
oder extern die Stelle wechseln und das meist mit einem Karrieresprung. 
Das wäre für viele geborene Entwickler einfach nichts, da sind viele 
schon überfordert, sich einen Anzug für ein normales VG anzuziehen.

von Arc N. (arc)


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System erkennen schrieb:
> Die hohen Führungsjobs werden sehr häufig in der Tat an Leute vergeben
> wo es schon früh absehbar war, dass die dort mal landen.

Ja, ja. Wenn es abseits von Vitamin B und Stand der Eltern so einfach 
vorhersehbar wäre... Die Entwicklung der Persönlichkeit ist, zumindest 
nicht bei allen, schon im Kindergarten/Schule/Uni abgeschlossen und wenn 
man sich mal ansieht wie gut Personaler (und nicht nur die) 
Bewerber/andere einschätzen können (so gut wie Kaffeesatzleser) bzw. was 
die da (unbewusst) so alles an "Kriterien" haben, wird das, freundlich 
gesagt, etwas komplizierter...
http://www.spektrum.de/news/personaler-scheitern-beim-charaktertest/1334406
"Allerdings hatte die wahrgenommene Persönlichkeit nur wenig mit der 
Realität zu tun... Als besonders einflussreich erwiesen sich eigentlich 
nebensächliche Aspekte, wie zum Beispiel die Papierqualität und die 
allgemeine Aufmachung..."

von selber schuld (Gast)


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Arc Net schrieb:
> Ja, ja. Wenn es abseits von Vitamin B und Stand der Eltern so einfach
> vorhersehbar wäre..

ja das gehört auch dazu, das kann man weniger beeinflussen, ausser 
Vitamin B. Ein Herr Maschmeyer hatte keine reichen oder einflußreichen 
Eltern. Gerhard Schröder ebenfalls nicht.

Arc Net schrieb:
> . Als besonders einflussreich erwiesen sich eigentlich
> nebensächliche Aspekte, wie zum Beispiel die Papierqualität und die
> allgemeine Aufmachung..."

wundert mich nicht, wir sind halt eben Augentiere.
Es kommt sehr oft darauf an, wie man sich bzw. etwas verkauft, häufig 
ist der Inhalt sogar nebensächlich. Sonst würde niemand überteuerte 
Apple Produkte kaufen bzw. nein sonst gäbe es nicht den quasi religiösen 
Hype um diese Marke.
Diese Denke ist einfach eher die Nicht-Karrieremacher Denke. Von wegen 
es zählen Inhalte und weniger das Äußere. Da gibt es fähige 
Topentwickler die sich nicht verkaufen können und teils auch einfach 
unflexibel sind, wie dieser Informatiker0815, der wahrscheinlich 
fachlich durchaus was kann, in seinen Job unterfordert und massiv 
unterbezahlt ist, aber einfach keine Lust hat, mehr aus sich zu machen.

Die die Karriere machen wollen, haben meist früh darauf hingearbeitet. 
In echten Karriereforen (dies zähle ich nicht dazu) würde NIEMAND auch 
nur eine Sekunde darüber nachdenken, keinen Anzug zu einem VG 
anzuziehen. Hier dagegen wurde das lang und breit ausdiskutiert und 
viele meinten, das wäre nicht nötig. In Karriereforen diskutiert man 
eher, welcher Anzug der richtige sei, welcher Schnitt, welche 
Farbkombination etc.

Auch die körperliche Verfassung spielt eine Rolle. Manche Entwickler 
lassen sich übel gehen, sehen mit 50 aus wie 70, dicke Wampe, häufig 
ungepflegt, unrasiert, ausgewaschene Opa Hemden die über die Wampe 
spannen, tiefe Falten im Gesicht, Deo oder Herrenduft gleich Fremdwort. 
Der Karrieretyp macht was aus seinem Äußeren, treibt regelmäßig Sport 
und sieht mit 50 eher wie 40 aus. Geht zur Maniküre, benützt einen guten 
Duft, hat eine sportlich-fitte Ausstrahlung und Körperhaltung, was bei 
Präsentationen viel besser an kommt, dazu natürlich ein gut sitzender 
Anzug.
Ein Beispiel dafür ist Jogi Löw.

Ich sah schon Bewerber mit Anfang 50, wo ich richtig erschrocken bin. 
Die sahen aus wie 70 und ich hatte richtig Mitleid, dass jemand in so 
einer Verfassung überhaupt noch in einem stressigen Beruf arbeiten 
möchte bzw. muss. Mitleid erzeugt aber keine Karriere, sondern das 
Gegenteil davon.

Ich selbst bin sogar noch sehr tolerant was solche Äußerlichkeiten 
betrifft. Richtig extrem sind junge Personaler und am extremsten 
Personalerinnen. Da habe ich schon Sachen über Bewerber hören müssen. 
Eine meinte z.B. sie hätte vom Anblick des Bewerbers fast erbrechen 
müssen, sie sei froh, dass das Gespräch vorüber sei. Bei so einem VG ist 
der Lebenslauf dann so gut wie nebensächlich.

von Klar nachdenken (Gast)


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selber schuld schrieb:
> Ich selbst bin sogar noch sehr tolerant was solche Äußerlichkeiten
> betrifft. Richtig extrem sind junge Personaler und am extremsten
> Personalerinnen. Da habe ich schon Sachen über Bewerber hören müssen.
> Eine meinte z.B. sie hätte vom Anblick des Bewerbers fast erbrechen
> müssen, sie sei froh, dass das Gespräch vorüber sei. Bei so einem VG ist
> der Lebenslauf dann so gut wie nebensächlich.

Dann lass die dumme Pute von Fräulein Ungemach, die sich "Personaler" 
nennt, doch mit ihren strunz dummen Kack einfach links liegen. Oder noch 
besser, du sagst zu ihr, sie soll mal einen Blick auf den hier richten:

http://www.heise.de/developer/artikel/Interview-mit-C-Schoepfer-Bjarne-Stroustrup-2300861.html

Scheiss Figur, Haarausfall, Klamotten wie zu Omas Zeiten, unscheinbare 
Erscheinung, riecht bestimmt auch streng. Mit einem Wort, SOOO ein 
Bewerber hätte schon aufgrund der Äußerlichkeiten beim Fräulein 
Neunmalklug-Personalerin-Karrieregeil NULL CHANCEN!!

Igitt, der auf dem Bild kann ja nur doof sein. Sieht einfach nicht hipp 
aus, der Typ. Und erst das Alter! So einer taugt höchstens noch als 
Hilfskraft bei der Brotausgabe in der hiesigen Suppenküche, aber doch 
nicht in einer TOP-Firma. DER und Entwickler??? NIEMALS!!

Herrschaftskuckuck

von selber schuld (Gast)


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nö, als Entwickler hätte man den schon eingestellt, nur ins Management 
kommt man damit halt nicht ;-), zumal ich da schon Bewerber gesehen 
habe, dagegen war der gute Bjarne noch ein Männermodel dagegen.

von Klar nachdenken (Gast)


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selber schuld schrieb:
> nö, als Entwickler hätte man den schon eingestellt, nur ins Management
> kommt man damit halt nicht ;-), zumal ich da schon Bewerber gesehen
> habe, dagegen war der gute Bjarne noch ein Männermodel dagegen.

Du verstrickst dich hier in Widersprüche. Das verrät deine inhaltslose 
Argumentation. Du biegst es dir hin wie es für dich passt. Erst ist das 
Äußere eines Bewerbers entscheidend und wenn man dir ein entsprechendes 
Beispiel präsentiert, weichst du aus und wiegelst ab. Du bist 
unglaubwürdig. Mehr noch, du bist unehrlich und erzählst hier 
zurechtgestrickte Sülze.

von Arc N. (arc)


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selber schuld schrieb:
> ja das gehört auch dazu, das kann man weniger beeinflussen, ausser
> Vitamin B. Ein Herr Maschmeyer hatte keine reichen oder einflußreichen
> Eltern. Gerhard Schröder ebenfalls nicht.

Ausnahmen sind nicht die Regel...

> Es kommt sehr oft darauf an, wie man sich bzw. etwas verkauft, häufig
> ist der Inhalt sogar nebensächlich. Sonst würde niemand überteuerte
> Apple Produkte kaufen bzw. nein sonst gäbe es nicht den quasi religiösen
> Hype um diese Marke.

Ich zähle Apple zwar nicht zu meinen Lieblingsfirmen, aber von 
überteuert kann nicht die Rede sein. Siehe OT unten...

> Diese Denke ist einfach eher die Nicht-Karrieremacher Denke. Von wegen
> es zählen Inhalte und weniger das Äußere. Da gibt es fähige
> Topentwickler die sich nicht verkaufen können...

Was sollen denn die Entwickler (noch alles) sein? Entwickler, Verkäufer, 
Einkäufer, Selbstdarsteller, Admins, Tester, Manager, Telefonsupporter? 
Joel Spolsky hat es mal folgendermaßen auf den Punkt gebracht: 
Management is a support function und nichts weiter. Kein Selbstzweck 
oder "Hauptsache ein anderer machts/ist schuld" wie vielerorts zu 
"bewundern".

> In Karriereforen diskutiert man eher, welcher Anzug der richtige sei,
> welcher Schnitt, welche Farbkombination etc.

Und trotzdem sieht man den meisten davon schon von weitem an, dass der 
Inhalt nicht zur Verpackung passt und niemals passen wird.

> Auch die körperliche Verfassung spielt eine Rolle. Manche Entwickler
> lassen sich übel gehen, sehen mit 50 aus wie 70...

Persönlich kenne ich solche nicht und selbst wenn es sie geben sollte: 
Lieber fähige Leute in schlechten Klamotten als unfähige in überteuerten 
"Designer"-Anzügen.

> Der Karrieretyp macht was aus seinem Äußeren, treibt regelmäßig Sport
> und sieht mit 50 eher wie 40 aus.

Und sieht mit 55 dann nicht selten nicht nur aus wie tot...

> Geht zur Maniküre, benützt einen guten
> Duft, hat eine sportlich-fitte Ausstrahlung und Körperhaltung, was bei
> Präsentationen viel besser an kommt, dazu natürlich ein gut sitzender
> Anzug.

Bei den meisten sitzt, mit etwas Glück, der Anzug, bei den Inhalten 
sieht's häufig anders aus.

> Ich selbst bin sogar noch sehr tolerant was solche Äußerlichkeiten
> betrifft. Richtig extrem sind junge Personaler und am extremsten
> Personalerinnen. Da habe ich schon Sachen über Bewerber hören müssen.
> Eine meinte z.B. sie hätte vom Anblick des Bewerbers fast erbrechen
> müssen, sie sei froh, dass das Gespräch vorüber sei. Bei so einem VG ist
> der Lebenslauf dann so gut wie nebensächlich.

Schönes Beispiel für die unterirdische "Qualität" so mancher 
Personalabteilung und für die "verantwortlichen" Manager, die solche 
Personalabteilungen/PersonalerInnen walten lassen und das 
"Top"-Management darüber, dass so eine "Führungs"-Ebene unter sich hat.
Der Fisch stinkt wie immer vom Kopfe her...

<OT>
Laut den üblichen Quellen (iFixit etc.) sollen die Herstellungskosten 
beim kleinsten iPhone6 bei etwas 200 USD liegen. Hinzukommen u.a. 
Marketing, Entwicklung (nicht nur des Gerätes...), Vertrieb, Steuern, 
Versicherungen, Mitarbeiter, Margen der Händler/Zwischenhändler, 
Rückstellungen/Kosten für Gewährleistungen/Garantien, Betrieb der 
Infrastruktur und, zu einem wohl nicht unerheblichen Maße 1), Kosten für 
Patentlizenzen (was auch gut an der Bruttomarge Apples gesehen werden 
kann: etwa 40% und nicht deutlich höher wenn nur VK und 
Herstellungskosten verglichen würden).

1) http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2443848
Geschätzt werden dort etwa 120 USD für Patentlizenzen bei einem 400 USD 
Smartphone, alleine die Kosten für LTE-Patente sollen bei 60 USD liegen.
Das Paper listet zu allen wesentlichen Bestandteilen die Patentkosten 
auf und wie die Patentinhaber bezahlt werden wollen (prozentual, pro 
Stück, mit oder ohne Mengenrabatt etc.)
</OT>

: Bearbeitet durch User
von Claus L. (Gast)


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System erkennen schrieb:
> Kaum einer ist bis 35 normaler Entwickler und wird plötzlich mit 38
> Bereichsleiter. Meist sind das sehr zielstrebige Leute, die häufig alle
> 2 Jahre intern oder extern die Stelle wechseln und das meist mit einem
> Karrieresprung. Das wäre für viele geborene Entwickler einfach nichts,
> da sind viele schon überfordert, sich einen Anzug für ein normales VG
> anzuziehen.

;-)
Ich habe das so gemacht  (mit den Stellenrochaden und Anzug) und bin von 
Juniorentwickler in der ersten Firma, jetzt Application Manager in der 
3. Firma mit 6-stelligem CHF Bruttojahresgehalt.;-)
bin vielleicht ein Sonderfall, Ing. Informationstechnik 
studiert,eigentlich von Natur aus auch  introvertiert und Informatiker, 
aber habe es mir angewöhnt, mit Leuten zu sprechen, die ich noch nie 
vorher gesehen habe, und gehe nun auf Leute zu. Die Übung kommt mit der 
Zeit, ihr werdet sehen. ;-)

von Claus L. (Gast)


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Aja vielleicht eines noch, folgender Leitsatz, bevor ihr irgendwo still 
in ner zB Firmenfeier rumsteht: "wichtig ist nicht, was ihr sagt, 
sondern dass ihr was sagt!!"

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas schrieb:
> Und auch dann ist
> das 99% Glück, d.h. mehrmals hintereinander zur richtigen Zeit am
> richtigen Ort sein.
30% ist glück.
> Die anderen, die "Teamleiter", "Projektmanager", etc. werden, sind doch
> (nach meiner Erfahrung) immer die Kasper, die sich ihren "Erfolg" mit
> menschlicher Armut erkaufen und die jenseits ihres "Berufslebens"
> sowieso keiner Ernst nimmt.
Ja, Leute die glauben sie würden auf der Karriereleiter schon nach oben 
klettern.
> Also jene, die schon in der Schule keine
> Freunde hatten.
Wer hat schon Freunde?

von (prx) A. K. (prx)


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Arc Net schrieb:
> Schönes Beispiel für die unterirdische "Qualität" so mancher
> Personalabteilung und für die "verantwortlichen" Manager, die solche
> Personalabteilungen/PersonalerInnen walten lassen und das
> "Top"-Management darüber, dass so eine "Führungs"-Ebene unter sich hat.

http://www.der-postillon.com/2015/03/wissenschaftlich-erwiesen-alles.html

von Arc N. (arc)


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A. K. schrieb:
> Arc Net schrieb:
>> Schönes Beispiel für die unterirdische "Qualität" so mancher
>> Personalabteilung und für die "verantwortlichen" Manager, die solche
>> Personalabteilungen/PersonalerInnen walten lassen und das
>> "Top"-Management darüber, dass so eine "Führungs"-Ebene unter sich hat.
>
> http://www.der-postillon.com/2015/03/wissenschaftlich-erwiesen-alles.html

Genau. Würde irgendjemand von sich behaupten er sei 
schlecht/unfähig/ungeeignet? Eben.
Als Externer habe ich kein Problem damit Produkte oder Dienstleistungen 
anderer zu empfehlen, wenn dies notwendig und/oder sinnvoll ist. Was das 
dagegen übertragen auf einen Internen etc. bedeutet, dürfte aber auch 
klar sein...

von Franz Eder (Gast)


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Bei jemandem hier hängt ein Zettel, da steht:
Karriere macht man nach 18 Uhr.

Und wer will das schon?

Lieber weniger Geld, dafür mehr Freizeit.

Je mehr Karriere, desto weniger ist man auch fachlich unterwegs.

von Franz Eder (Gast)


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In dem Sinne, draußen scheint die Sonne, Feierabend.

von XXXXXX (Gast)


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Der Artikel ist aus den USA korrekt.

Erfahrung aus deutschen Konzernen ist aber:

- Wenn man mit Anfang 30 nicht auf dem "Track" ist, wird das nichts mehr 
mit höheren Führungsaufgaben
- Teamleiter/Projektleider klammere ich aus

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