Hallo, in meinem Warmwasserspeicher war eine Opferanode eingebaut. Die habe ich jahrelang vergessen, bis unten das Wasser heraus lief. Es war unten der Flansch für eine Elektoheizung durchgegammelt. Den konnte ich nochmal abdichten. Das soll mir nicht nochmal passieren, also habe ich mir jetzt eine Fremdstromanode gebaut. Durch das chemische Element aus Stahlbehälter und Kupferzuleitung bilden sich positive Eisen-Ionen, die zur negativen Kupferkathode wandern und das Eisen abbauen. Eine Fremdstromanode dreht diese Spannung einfach um, und das Eisen kann sich nicht mehr auflösen. Man kann so etwas natürlich auch kaufen, ist aber nicht ganz billig. Im Bild ist die selbstgebaute Fremdstromanode. Die Anode muss isoliert zum Behälter eingebaut werden. Dazu die Kunststoffhülse mit 3/4"-Aussengewinde und Innengewinde für den Anodenstab aus Edelstahl. Man kann auch einen Kunststoffstopfen nehmen, in den man den Stab einbaut. Jetzt einfach Plus an den Stab und Minus an den Behälter - fertig. Es ist noch ganz praktisch, wenn man eine LED einbaut, die anzeigt, wenn wirklich Strom fließt - zur Sicherheit. Der Strom kann beliebig klein sein, er sollte aber fließen, damit man ihn kontrollieren kann. Gruß Hermann
Tschuldigung, aber warum so eine aufwändige Elektronik mit OPV? Würde es auch reichen in die Plusleitung von der Anode eine Low-Power LED zu bringen oder ist der Strom dazu zu klein. mfg
Hermann schrieb: > Es war unten der Flansch für eine Elektoheizung durchgegammelt. > Den konnte ich nochmal abdichten. Das soll mir nicht nochmal Kauf Dir bald einen neuen Behälter. Wenn die eine Ecke schon vergammelt ist könnten schon morgen einige hundert Liter Waseer in Deinem Haus stehen. Das wäre noch der glückliche Fall. Der schlechtere wäre, wenn Du in Urlaub bist....
Schau Dir die einfache Technik der Opferanode an, die ist bei Heizkesseln allgemein üblich und bei Deinem Heizkessel vermutlich verbraucht. Da brauchts keine aufwändige Elektronik sondern eine neue Opferanode muss eingesetzt werden. Korrosionsschutz mit Stromquelle ist eigentlich bei größeren Objektenmit Stahlbeton üblich z.B. bei Brücken.
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loeti2 schrieb: > Würde es auch reichen in die Plusleitung von der Anode eine Low-Power > LED zu bringen oder ist der Strom dazu zu klein. Das kann schon reichen. Beim Test mit einer Stahl-Thermoskanne leuchtete eine LED direkt im Stromkreis schon beim Eintauchen von 1cm. Aber die Warmwasserbehälter sind innen beschichtet. In den Haarrissen fängt es dann an zu gammeln. Es hängt also von der Oberfläche ab. Bei einem anderen Objekt, ein Autokühler aus Alu an einem 2m langen Schlauch haben 15V für ein paar µA kaum gereicht. Es könnte auch ein einfacher Transistor reichen - einfach mal messen. oszi40 schrieb: > Wenn die eine Ecke schon vergammelt > ist könnten schon morgen einige hundert Liter Waseer in Deinem Haus > stehen. So schnell geht das nicht! Das fängt mit ein paar Tropfen an. Da reicht erst mal der Wischlappen. Peter R. schrieb: > Da brauchts keine aufwändige Elektronik sondern eine neue Opferanode > muss eingesetzt werden. Ja Ja, wenn man rechtzeitig dran denkt. Man muss sich also einen Termin alle 3 oder 5 Jahre setzen. Genau weiß man das nicht. Mit der Fremdstromanode ist endgültig Ruhe.
übrigens: der eben angesprochen Autokühler aus Alu war schon nach 3 Wochen durchgegammelt. Mit der Fremdstromanode läuft er bereits 4 Jahre ohne Schaden.
Selber bauen finde ich interessant. Welches Material würde man bei einem emaillierten Stahlspeicher nehemen? Die Frage ist nur, ob die Edelstahlanode bei einem Edelstahlspeicher sich auch nicht auflöst. Bei Correx wird beschichteter Titan genutzt. Zuviel Strom, soll ja auch nicht fließen sondern nur der benötigte Strom. Ich habe mal was von muffig riechendem Wasser im bezug auf Anode gelesen. Könnte mir gut vorstellen wenn der Strom zugroß ist, das so ein muffiger geruch dann auftritt.
Harald G. schrieb: > Welches Material würde man bei einem emaillierten Stahlspeicher nehemen? Edelstahl reicht völlig, der ist korrosionsbeständig. Muss ja nicht <1mm sein. Titan ist besser, halte ich aber für übertrieben. Überall im Web steht, dass sich die Fremdstromanode nicht auflöst. Aber zu viel Strom sollte man nicht nehmen. > Ich habe mal was von muffig riechendem Wasser im bezug auf Anode > gelesen. Hab ich bei einer Fremdstromanode noch nicht gehört und kann ich mir nicht vorstellen. Wenn man allerdings eine Opferanode und den Schlamm unten im Kessel ansieht, ist das schon eher vorstellbar. Ich glaube trotzdem, dass ein Geruch von schlecht gereinigtem Wasser kommt. > Die Frage ist nur, ob die Edelstahlanode bei einem Edelstahlspeicher > sich auch nicht auflöst Siehe oben: Fremdstromanode löst sich nicht auf. Bei einem Edelstahlbehälter ist eigentlich eine Fremdstromanode unnötig. Aus Angst vor Fehlstellen oder schlechten Schweißverbindungen könnte man doch lieber eine Fremdstromanode einbauen.
Hermann schrieb: > Hab ich bei einer Fremdstromanode noch nicht gehört und kann ich mir > nicht vorstellen. > Wenn man allerdings eine Opferanode und den Schlamm unten im Kessel > ansieht, ist das schon eher vorstellbar. Ich glaube trotzdem, dass ein > Geruch von schlecht gereinigtem Wasser kommt. O.T Oder wenn es bauarbeiten an der Wasser Hauptleitung oder dem Anschlüssen zu den Häusern gibt. Da wird ab und an etws Dreck in die leitungen gebracht (unabsichtlich) und man muss die leitung bis zum nächsten Hydrant Durchspülen. Vergisst man sowas sammelt sich der dreck in den Kesseln und es riecht irgendwann muffig.
Da jemand diesen alten Thread wieder hochgeholt hat mal eine konstruktive Frage dazu: In der oben abgebilteten Schaltung wird die Fremdstromanode mit 12V über einen 1KOhm Widerstand nach Masse versorgt. Das sieht mir ziemlich suboptimal aus. Die elektrochemische Spannung die zur Korrosion führt liegt meines Erachtens irgendwo zwischen 0,4 und 1,5V je nach Materialien, der Strom hängt aber von der Anzahl/Ausdehnung der Fehlstellen in der Anlage ab. Insofern wäre doch eine einstellbare Spannungsquelle und ggf. eine Strommessung deutlich sinnvoller und die 12V unnötig hoch. Weiss jemand mehr darüber?
Der Andere schrieb: > Das sieht mir ziemlich suboptimal aus. Es gibt bessere Lösungen, aber diese die der TE erstellt hat ist eine ausreichend funktionierende simple Lösung. Oder vereinfacht gesagt: "Tut im Rahmen der nötigen Funktionsparameter, und das kostengünstig". > der Strom hängt aber von der Anzahl/Ausdehnung > der Fehlstellen in der Anlage ab. Richtig. > Insofern wäre doch eine einstellbare Spannungsquelle Falsch, wegen dem direkt dadrüber stehenden. > und ggf. eine > Strommessung deutlich sinnvoller und die 12V unnötig hoch. > > Weiss jemand mehr darüber? Korrekt perfekt ist der Einsatz eines Potentiostaten, der jedoch eine zusätzliche Referenzeelektrode (aufwendig!) voraussetzt. Das Potential wird über die Potentiostenelektronik (vereinfacht gesagt ist das ein Leistungs-OPV mit Refeenzspannugnsquelle) derart eingeregelt, das sich die Fremdstomanode gerade soviel Strom leifert um des Potential der Referenzelektrode im System einzustellen. D.h. es gilt: Potential konstant, Strom je nach /Fehlstellenzahl/Oberfläche schwankend. Man könnte da (Deinem Vorschlag folgend) den Strom überwachen, wenn der Potentiostat an sein Limit kommt. Das, was der TE konstruiert hat, ist vereinfacht gesagt ein Galvanostat, also ein Gerät das den Strom im System (einigermaßen, bedingt durch relativ hohen Wasserwiderstand und angemessene Spannung) konstant hält. Man könnte hier sagen ein low-end-Galvanostat: Nicht so gut wie eine Konstantstromquelle, da eine eigene Regelung fehlt. Aber vollkommen ausreichend, solange der Widerstand der Wassers hoch und die Zahl der Fehlstellen gering ist. Eben halt so, wie eine einfache KSQ durch eine hohe Spannung und eine hochohmigen Widerstand aufgebaut werden kann. Wenn wir schon diesen alten Thread beleben, noch ein paar Anmerkungen aus der Praxis: 1.) Stromverbrauch der Fremdstromanode ist, bedingt durch Versorgung mit einem Kleinnetzteil bei ca. 2...5Watt auf der 230V Seite -- führt zu Stromkosten von 5...12 Euro per anno. Stromausfall/Netzteilausfall führt zu Funktionsausfall. Folglich: Regelmäßige Kontrolle deshalb auch hier nötig (Strom merkt man, reinen Netzteilausfall evtl. nicht so schnell...) 2.) einfache Opferanode aud Mg-Legierung kostet zw. 80 und 9 (neun!!) Euro je Stück für kleine (200...400 ltr) Warmwasser Behälter. Die hohen Preise bei Originalware vom Hersteller, die niedrigen beim deutschen Internethändler aus Nürnberg. 3.) diese Opferanoden halten 4..15 Jahre. Aktuell 10..14 Jahre experimentell ermittelt am Stadtrand Stutgart, in mehreren Häusern einer Siedlung, alle durch Bodenseewasser versorgt. Jeweils exakt gleiche WW-Behälter typen (gleicher Hersteller, Typ, Baujahr, Größe). Kein signifikanter Unterschied in der Lebensdauer festgestellt zw. low- und high price Produkt der Opferanode. Kosten also zw. 6 und 0,5 Euro per anno. Und läuft auch zuverlässig bei Stromausfall .-) Kontrolle alle 2..4 Jahre durch rausschrauben und Sichtkontrolle. Das einfach als Praxisbericht, es kann an anderen Orten, andren WW- Behältern, -Temperatur, anderer Wasserqualität,... andere Ergebnisse geben. An den TE: Guter Beitrag, zeigt das man sowas erfolgreich selbstbauen kann - thumbs up!
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Andrew T. schrieb: > Kontrolle alle 2..4 Jahre durch rausschrauben und Sichtkontrolle. Ohne Ausbau geht das auch. Elektrisch messen. Neuerdings haben die Wartungsleute sogar ein Meßgerät mit. Wahnsinn, mit ein paar LED gibt es eine Gut/Schlecht Anzeige.
michael_ schrieb: > Ohne Ausbau geht das auch. Elektrisch messen. Ist so allgemein formuliert leider falsch. Es gibt Opferanoden, die so konstruiert sind das Du sie elektrisch vermessen kannst. Die sind dann aber nicht mehr (ganz so) billig. Die "gemeine" Opferanode wird einfach kontaktierend eingeschraubt. Aber rausschrauben alle paar Jahre ist auch kein Hexenwerk .-)
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Andrew T. schrieb: > michael_ schrieb: >> Ohne Ausbau geht das auch. Elektrisch messen. > > Ist so allgemein formuliert leider falsch. > > Es gibt Opferanoden, die so konstruiert sind das Du sie elektrisch > vermessen kannst. > Die sind dann aber nicht mehr (ganz so) billig. Das hat nichts mit der Üpferanode zu tun, sondern wie sie montiert sind. Das sollte man gleich beachten bei der Konstruktion. Bei Straßenbahnschienen wird das schon seit 100 Jahren gemacht. Oder willst du da die Opferanoden jedesmal rausgraben?
Gleiche Überlegungen wie marsufant habe ich auch gemacht. Das Netzteil oder besser Potentiostat ist ein elektronisches Gerät. Sowas hält nicht ewig und ein defekt merkt man so gar nicht. Man muss hin und wieder auf die Leuchte beim z.B. Correx Netzteil gucken ob noch alles OK ist. Und wehe wenn mal einer den Stecker zieht, weil er nicht weiß wie wichtig das Gerät ist..... Anschaffung von Correx liegt bei ca. 150 Euro. Strom im Jahr bei vielleicht 5 Euro. Eine Kettenanode liegt bei 20 Euro aus dem Internet. Meine Magnesiumanode sieht nach 4 Jahren zwar etwas angefressen aus aber ich würde behaupten da sind vielleicht ca. 15-20% höchstens verbraucht. Somit kommen gut 7 bis 10 Jahre hin. Ein Nachteil gibt es aber bei der Opferanode. Man merkt nicht, wenn die Verschraubung oder wenn man isolierte Anode hat die elektrische Verbindung zum Speicher unterbrochen wird. Elektrische Verbindung über Gewinde denke ich sollte man auch mal nachmessen ob der Widerstand unter 1 Ohm ist. Ich habe noch nicht gesehen, dass ein Installateur nach Einbau einer nicht isolierten Anode den Durchgang des Gewindes geprüft hat. Wenn dieser mit Hanf und ordentlich Fermit das Gewinde abdichtet, kann im ungünstigen Fall diese Verschraubung elektrisch isolierend sein. Was dann für den Speicher fatal wäre, weil somit kein Schutz gegeben ist. Das Gewinde kann auch über Jahre gammeln was ein elektrischen Widerstand steigen lässt und somit der Schutz der Opferanode einschränkt. Da hat die Fremdstromanode ein kleinen Vorteil, weil das mit der LED angezeigt wird. Leuchtet diese rot, stimmt irgendetwas nicht. Man wird also gewarnt. Dennoch denke ich, hat die Magnesiumanode einen Vorteil, da diese autark ohne irgendwelche Hilfsmittel und Energie funktioniert. Der Anodenschlamm sollte auch nicht so das Problem sein, da man Speicher alle paar Jahre öffnet und den Kalk rausholt. Somit ist der Anodenschlamm auch beseitigt. Soviel Anodenschlamm wird es nicht sein, wenn man das Volumen eine Opferanode einmal betrachtet.
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Harald G. schrieb: > Wenn dieser mit Hanf und ordentlich Fermit > das Gewinde abdichtet, Eigentlich wird überall darauf hingewiesen, daß man Opferanoden NICHT mit Hanf abdichten darf. Die wird meines Wissens üblicherweise mit einer Flachdichtung abgedichtet. Ob sich der freundliche Installateuer dran hält ist allerdings eine andere Sache.
Der Installateur der mein Speicher eingebaut hat, hat Hanf genommen. Bei mit ist einmal eine Reduzierung von 1 1/4" auf 3/4" und dann die Anode. Beide Gewinde sind mit Hanf gedichtet. Ich habe auch oft gelesen dass mit Teflon gedichtet werden soll und dann auch nicht über das volle Gewinde sondern man sollte etwas blankes Gewinde wegen den elektrischen Übergang, freilassen. Ist es eigentlich egal aus welchen Metall die Gewindereduzierung ist? Bei mir ist es dieses Messigguß.
also müsste man zur Sicherheit eine zusätzliche Verbindung von Anode zum Behälter erstellen? Harald G. schrieb: > Wenn dieser mit Hanf und ordentlich Fermit > das Gewinde abdichtet, kann im ungünstigen Fall diese Verschraubung > elektrisch isolierend sein. Was dann für den Speicher fatal wäre, weil > somit kein Schutz gegeben ist.
Ein zusätzliche elektrische Verbindung wäre natürlich die sichere Methode. Daran habe ich auch schon gedacht, das bei mit zutun. Oder man misst den Widerstand von der Anode also das Gewinde der Anode zum Speicher direkt. Ist dieser unter 1 Ohm dann ist das Gewinde elektrisch leitend. Und wenn man mal dran denkt alle halbe oder jedes Jahr, diese Messung widerholen. Das macht zwar keiner aber dann ist man ganz sicher.
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● J-A V. schrieb: > also müsste man zur Sicherheit eine zusätzliche Verbindung > von Anode zum Behälter erstellen? > > Harald G. schrieb: >> Wenn dieser mit Hanf und ordentlich Fermit >> das Gewinde abdichtet, kann im ungünstigen Fall diese Verschraubung >> elektrisch isolierend sein. Was dann für den Speicher fatal wäre, weil >> somit kein Schutz gegeben ist. Klare Antwort: JA
Eine Frage dazu, wo schließt man das Kabel an den Speicher an? Ich finde irgendwie kein Gewindebolzen oder ein Flachsteckanschluss oben am Speicher.
Harald G. schrieb: > Der Installateur der mein Speicher eingebaut hat, hat Hanf genommen. > Bei mit ist einmal eine Reduzierung von 1 1/4" auf 3/4" und dann die > Anode. Beide Gewinde sind mit Hanf gedichtet. Böser Pfusch. Es muss eine gutleitende Verbindung zu der Speicherwandung bestehen. Ausser bei den isolierten Opferanoden, die oben einen Stecker haben und damit an den Speicher angeklemmt werden (dient zur Messung des Anodenstroms) Harald G. schrieb: > Ich habe auch oft gelesen > dass mit Teflon gedichtet werden soll und dann auch nicht über das volle > Gewinde sondern man sollte etwas blankes Gewinde wegen den elektrischen > Übergang, freilassen. Ist auch Pfusch. Entweder hat die Anode oben einen Bund und wird mit einer Flachdichtung abgedichtet, oder einen in das Gewinde eingelassenen PTFE Dichtring wie hier: https://www.opferanode-shop.de/opferanode-passend-fuer-Buderus-Opferanode-DN40-x-550-x-33mm
Harald G. schrieb: > Eine Frage dazu, wo schließt man das Kabel an den Speicher an? Ich finde > irgendwie kein Gewindebolzen oder ein Flachsteckanschluss oben am > Speicher. Dann ist dein Speicher dafür nicht gedacht. Entweder du kaufst eine nicht isolierte Opferanode oder du sorgst dafür daß du eine gute und sichere elektrische Verbindung zur Speicherwandung bekommst, z.B. bei einem Anschlussflansch.
Harald G. schrieb: > Eine Frage dazu, wo schließt man das Kabel an den Speicher an? Ich finde > irgendwie kein Gewindebolzen oder ein Flachsteckanschluss oben am > Speicher. dann müsste es alternativ doch auch an PE, mithin also an der Potentialausgleichsschiene anschliessbar sein, da eine solche Anlage eh an PE hängt oder irre ich da?
● J-A V. schrieb: > dann müsste es alternativ doch auch an PE, mithin also an der > Potentialausgleichsschiene anschliessbar sein, > da eine solche Anlage eh an PE hängt oder irre ich da? Wenn die Anlage an PE hängt theoretisch ja. Ich würde die Verbindung von Opferanode zum Speicher aber möglichst direkt machen.
● J-A V. schrieb: > dann müsste es alternativ doch auch an PE, mithin also an der > Potentialausgleichsschiene anschliessbar sein, > da eine solche Anlage eh an PE hängt oder irre ich da? Nicht zwingend, denn: Moderne Anlagen haben diese "verpressten" Verbinder in Metall-Kunstoffrohren. Daher keine durchgehende galv. Verbindung. D.h. Du kannst Glück haben das PE verbuden ist, aber es muß nicht. Somit: Messung vor Anschluß schafft die nötige Sicherheit, ob PE ausreicht. Die Empfehlung oben, es direkt zu verbinden , ist durchaus die bessere Wahl.
Der Andere schrieb: > In der oben abgebilteten Schaltung wird die Fremdstromanode mit 12V über > einen 1KOhm Widerstand nach Masse versorgt. > Das sieht mir ziemlich suboptimal aus Das mag ja sein. Es ist aber ziemlich unklar, wie hoch der Widerstand des Wassers und einer eventuellen Beschichtung ist. Die Hauptursache der Korrosion ist die Kupferleitung am Behälter. Nach der Spannungsreihe ergibt sich mit Fe=0,77V und Cu=0,35V eine Differenz von =0,42V. Eigentlich müsste man genau diese Spannung ausgleichen. Der Strom dient eigentlich nur zur Kontrolle, dass die Gegenspannung ausreicht. Den Widerstand kann man zwar messen, aber er verändert sich im Laufe der Zeit. Ganz extrem ist das in einem geschlossenen Kühlkreislauf. Wenn das Wasser tot ist, leitet es kaum noch und man braucht eine sehr hohe Spannung. Ideal müsste eigenlich eine Konststanstromquelle sein. Harald G. schrieb: > Eine Frage dazu, wo schließt man das Kabel an den Speicher an? Ich habe den Pluspol mit einer Schelle an der Kupferzuleitung befestigt.
wird bei einer Fremdstromanode nicht auch dessen Material aufgelöst?
Andrew T. schrieb: > Stromverbrauch der Fremdstromanode ist, bedingt durch Versorgung mit > einem Kleinnetzteil bei ca. 2...5Watt auf der 230V Seite -- führt zu > Stromkosten von 5...12 Euro per anno. Harald G. schrieb: > Das Netzteil oder besser Potentiostat ist ein elektronisches Gerät. > Sowas hält nicht ewig und ein defekt merkt man so gar nicht. Man muss > hin und wieder auf die Leuchte beim z.B. Correx Netzteil gucken ob noch > alles OK ist. Und wehe wenn mal einer den Stecker zieht, weil er nicht > weiß wie wichtig das Gerät ist..... Oder Stromausfall... Ich würde dem ganzen für solche zwecke noch einen kleinen pufferakku spendieren. Der beitrag kam genau richtig. Bei mir auf der arbeit ist ein wassertank durchgefault. Ich werde das heute auch mal nachbauen.
Baum schrieb: > Oder Stromausfall... > Ich würde dem ganzen für solche zwecke noch einen kleinen pufferakku > spendieren. Unbedingt, und natürlich sofortige Warnung per App auf das smartphone. SCNR Geht's noch? Habt Ihr in Deutschland schon festgestellt, dass der Strom selten ausfällt, und wenn dann extrem selten mehr als einen Tag? Oder wo lebt ihr. SCNR. Leute, Korrosion in WW-Boiler ist ein langsamer Prozeß. Selbst wenn der Strom da eine Woche ausfällt, geht im (mit Trinkwasser) befüllten WW-Boiler nix schief. Da ist der "puffer-Akku" vorher ausgefallen. Oder die Elektronikschaltung.
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>> Ich würde dem ganzen für solche zwecke noch einen kleinen pufferakku >> spendieren. > > Unbedingt, und natürlich sofortige Warnung per App auf das smartphone. > > SCNR Andrew T. schrieb: > Leute, Korrosion in WW-Boiler ist ein langsamer Prozeß. Du meinst also, die böse Korrosion würde nicht an einem Tag all das nachholen, woran man sie jahrelang gehindert hat? ;-) SCNR
● J-A V. schrieb: > wird bei einer Fremdstromanode nicht auch dessen Material aufgelöst? In jedem Artikel über Fremdstromanoden schreiben sie, dass die Anode nicht aufgelöst wird. So allgemein geschrieben ist das für mich physikalisch nicht nachvollziehbar. Es fällt auch auf, dass sie alle voneinander abschreiben, da wörtlich die gleichen Sätze genommen werden. Wahrscheinlich stimmt das nur deshalb, weil für die Fremdstromanode immer korrosionsbeständiges Material genommen wird.
Andrew T. schrieb: > Da ist der "puffer-Akku" vorher ausgefallen. > Oder die Elektronikschaltung. Praktischerweise bringt man das Gerät so oberhalb des Warmwasserspeichers an, dass sich die auslaufende Batteriesäure des Pufferakkus in einer kleinen Pfütze auf der Außenseite des Speichers ansammeln kann. ;-)
Hallo JAV! Na klar löst sich die UNEDLE Fremdstromanode auf (Stichwort elektrochemische Spannungsreihe)! Woher sollen außerdem die Eisenionen kommen, die sich am Eisenbehälter (=Kathode) absetzen und somit dessen Zersetzung verhindern? Gruß Uwe
Uwe H. schrieb: > Hallo JAV! > > Na klar löst sich die UNEDLE Fremdstromanode auf (Stichwort > elektrochemische Spannungsreihe)! Woher sollen außerdem die Eisenionen > kommen, die sich am Eisenbehälter (=Kathode) absetzen und somit dessen > Zersetzung verhindern? > Gruß > > Uwe nach meinem Verständnis sollen sich ja auch nicht Eisenionen -die dann Atome werden, absetzen, sondern es soll dafür gesorgt werden, dass die Eisenatome des Behälters keine Elektronen verlieren und somit "am Platze" bleiben. Bei einer Mg-Anode würde sich ja auch kein Eisen oder gar Magnesium absscheiden. Also wenn man so sieht, was eine Edelstahllegierung ausmacht und wenn man evtl nicht sicherstellen kann, dass sich eine Fremdstromanode nicht auflöst, sollte man das zumindest nicht in Anlagen mit Trinkwasser einsetzen.
Hallo miteinander. Würde die Schaltung gerne nachbauen, doch leider fehlt am Operationsverstärker TS271 die Pin-Belegung 1-8. Die Bezeichnung 1k5 am Widerstand rechts oben unter der LED irritiert mich etwas. Sollte es sich um einen regelbaren Widerstand von 1-5 kΩ handeln? Ich nehme desweiteren an, das es sich bei dem Text 140 (122)mV zwischen den beiden Knotenpunkten um einen Messpunkt handelt, bei dem die Spannung zwischen 122 und 140 mV liegen sollte. Ist meine Vermutung richtig? Für Infos wäre ich echt dankbar.
Da muss man einfach ins Datenblatt gucken (siehe Anhang). 1k5 ist die einfache Schreibweise für 1,5K Ohm. Die Schaltung ist völlig unkritisch. Du kannst jeden Op nehmen. Die 1k5 kannst du auch verändern, so daß deine LED so hell leuchtet wie du möchtest. Die Spannungsteiler am Op-Eingang müssen auch nur so gewählt werden, dass die LED aus geht, wenn die Verbindung zum Behälter oder zur Anode unterbrochen ist. Die LED dient nur zur Funktionskontrolle. Der Op ist auch nur nötig, wenn die Fremdstrom in einem geschlossenen System eingesetzt wird. Das Wasser ist dann nach einiger Zeit tot und leitet kaum noch. Für einen normalen Warmwasserspeicher reicht auch ein einfacher Transistor (siehe Bild 2) oder sogar direkt eine LED mit entsprechendem Vorwiderstand.
Hallo Hermann, Danke für die schnelle Info. Ich benötige die Schaltung um in meinem Boot den Plattenwärmetauscher (Edelstahl mit Kupfer gelötet)zu schützen. Wenn das Wasser in einem geschlossenem System irgendwann tot ist,kann ich ja den Schutz des Primären (Motorkreis) Kreislaufs vernachlässigen und nur den Sekundären Kreislauf (Flußwasser) schützen? In diesem Falle sollte Doch die Schaltung mit dem Transistor ausreichend sein?
Carsten T. schrieb: > Wenn das Wasser in einem geschlossenem System irgendwann tot ist ...dann ist der Schutz durch die Fremdstromanode trotzdem gegeben. Es wird ja weiterhin die Spannung zwischen Fe und Cu aufgehoben. Das Problem ist nur, dass die Funktionskontrolle durch die LED schwieriger wird. Man braucht dann eine höhere Spannung und muss einen viel kleineren Strom zur Anzeige bringen, das sollte man aber hinkriegen. Man müsste Primär- und Sekundär-Kreislauf gleichzeitig schützen können. Der Edelstahl-Tauscher ist ja für beide Kreisläufe auf gleichem Potential. Die beiden Cu-Seiten kann man dann verbinden.
Sehr interessant, was hier alles zusammengetragen wurde. Meine Erfahrung mit der Magnesiumanode ist, dass sie sich eigentlich extrem wenig verbraucht. Nach 10 Jahren war meine in einem 150l Warmwasserspeicher noch zu ca. 80% vorhanden. 55°C Wassertemperatur, mittelhartes Wasser. Dann habe ich versehentlich eine doppeltsolange, ca. 50cm, Anode geliefert bekommen. Das ist 20 Jahre her. Messe ich jetzt den Strom, liegt dieser bei 300uA. Ein Hersteller spezifiziert 0,3mA als unteren Grenzwert. Da ich den jetzigen Verschleiss nicht kenne, weiss ich nicht ob mein Emaillekessel wenig Haarrisse hat oder jetzt tatsächlich der Stromfluss zu niedrig ist, weil die Anode verbraucht(er) ist. Aber die Frage ins Forum: Wie sieht der Korrosionsschutz aus, wenn ich die eingebaute Magnesiumanode unter Strom setze...? Bei meinem Vaillantkessel ist der obere Verschlussdeckel extrem verostet und die Dichtung kostet 50 Euro. Da wäre das einbringen eines VA Stabes eine teure Angelegenheit.
Hermann schrieb: > In jedem Artikel über Fremdstromanoden schreiben sie, dass die Anode > nicht aufgelöst wird. So allgemein geschrieben ist das für mich > physikalisch nicht nachvollziehbar. Muss ja nicht aus Metall sein. Graphit leitet auch und hat den Vorteil, das etwaige Oxidationsprodukte ungiftig sind.
Hp M. schrieb: > Muss ja nicht aus Metall sein. Richtig, ist aber einfacher. Entgegen meiner Befürchtung wird aber die Fremdstromanode nicht aufgelöst. Es entstehen nur Gase (Knallgas), die aber durch den Wasserdurchfluss abgeleitet werden. Siehe Bild. Das Bild kommt aus dieser Quelle: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjxy7_p9_TrAhWLzKQKHYDYB5oQFjABegQIBhAB&url=https%3A%2F%2Fwww.schadenprisma.de%2Fwp-content%2Fuploads%2Fpdf%2F1985%2Fsp_1985_4_1.pdf&usg=AOvVaw3bLMVQNweQ4RHQsAxMY5R5 Da steht ausführlich alles über Korrosion drin, ist aber nicht einfach. Noch eine wichtige Korrektur: Hermann schrieb: > Harald G. schrieb: >> Eine Frage dazu, wo schließt man das Kabel an den Speicher an? > > Ich habe den Pluspol mit einer Schelle an der Kupferzuleitung befestigt. Das war ein schlechtet Tipp!! Das Kabel sollte unbedingt direkt an dem Stahlbehälter angeschlossen werden (z.B. an einer Schraube vom Flansch), sonst entsteht eine neue Korrosionsstelle am Übergang zum Behälter.
Kriege gerade den Link nicht hin. einfach mal googlen nach Prisma "Elektrochemische Grundlagen der Korrosion"
Der Link geht. Es dauert nur lange, bis der PDF aus den Tiefen des Archivs geholt wird.
ich habe einen Edelstahltank mit 300l und einem Correx Fremdstromsystem - das Teil ist jetzt 15 - 20 Jahre alt und das Netzteil blinkt nur mehr rot. Das Netzteil funktioniert aber noch - habe ich geprüft. Ist ein Norsk Hydro 9,5V 0,1A Netzteil. So jetzt bin ich auf diesen Beitrag gestossen, weil meine Solarfirma hat mir eine neue incl. Netzteil geschickt und ich habe ja nur eine Ersatzanode geordert. Laut https://www.killus-technik.de/de/heizungszubehoer/correx-fremdstr-anoden-146/ muss für 300l Edelstahl Speicher die Anode mindestens 800mm lang sein. ich könnte ja jetzt eine M3 oder M4 Edelstahl Gewindestange nehmen - da wäre die Oberfläche größer und außerdem muss ich kein Gewinde ins Eisen schneiden - mein Gewindeschneidsatz ist ziemlich mieselsüchtig.... würde das auch gehen oder muss der Anodenstab aus Edelstahl glatt sein?
kultex schrieb: > ich habe einen Edelstahltank mit 300l und einem Correx Fremdstromsystem > - das Teil ist jetzt 15 - 20 Jahre alt und das Netzteil blinkt nur mehr > rot. Das Netzteil funktioniert aber noch - habe ich geprüft. Ist ein > Norsk Hydro 9,5V 0,1A Netzteil. > > So jetzt bin ich auf diesen Beitrag gestossen, weil meine Solarfirma hat > mir eine neue incl. Netzteil geschickt und ich habe ja nur eine > Ersatzanode geordert. > > ... > würde das auch gehen oder muss der Anodenstab aus Edelstahl glatt sein? Die Rille des Gewindestabes wird vermutlich eine Sollbruchstelle werden, welche die Anode vorzeitig abbrechen lassen kann, da die Oberfläche im Idealfall gleichmäßig abgetragen wird.
Obwohl der Thread ja schon langsam mehrfach Geburtstag hatte und somit zu den "Untoten" gehört, findet er ja scheinbar doch ab und zu mal Interesse, weshalb noch eine Anmerkung erlaubt sei: Die richtigen Wasseraufbereitungsfirmen haben sich schon lange von der elektronischen Lösung verabschiedet.Hier im elektronikaffinen Forum hört man das sicherlich nicht gerne und viele sind von den Anlagen (es gibt auch aufwendige mit vielen LED's und Impulsvariationen und integrierten Meßanzeigen)begeistert.Trotz besserer Praxiserfahrung ist es traurig, wie bei vielen Firmen der Satz "Umsatz ist das Wichtigste" im Vordergrund steht.Sogar unsere Firma mit dem blauen "C" hatte die mal im Programm. Im Einfamilienhaus ist man mit der Opferanode für ~15,-€ (die teuren haben sicher bald noch Goldeinschlüse ;-) )auf der sicheren Seite, und wer eine Rohrzange bedienen kann, wird auch in der Lage sein, wenn keine Flachdichtung verwendet, sondern Hanf oder Teflonband zum Einsatz bringt,das Teil mit Mantel und PE leitend zu verbinden. In diesem Zusammenhang sei auch vor den "Entkalkern" gewarnt, welche in den tollsten Variationen angeboten werden. Da gibt es Magnetspulensysteme, die mit variablen Impulsen arbeiten sowie induktiv arbeitende die V2A Bleche um das Rohr legen und mit Spannungen beaufschlagen.Auch Permanentmagnet Systeme, die schon vor 30 Jahren aus dem Verkehr genommen wurden tauchen wieder auf. Deshalb zu Nutz und Fromm: Nicht alles ist sinnvoll, nur weil etwas Elektronik darin enthalten ist ! Enkalken kann man nur mit Enthärtungsanlagen auf Ionenaustauscherprinzip ! Diese Warnung sei erlaubt, da die bunten Prospekte meist toll aufgemacht sind und vielfach mit ausländischen TÜV-Stempeln eine falsche Seriösität vorspiegeln. Ich hatte gerade mal wieder eine Postwurfsendung mit dem Hinweis erhalten, dass es "Fünf Minuten vor Zwölf"für mein Rohrsysten sei. Also Vorsicht ein CE Zeichen sagt nichts über die Wasserbeeinflussung aus.
P. K. schrieb: > Die richtigen Wasseraufbereitungsfirmen haben sich schon lange von der > elektronischen Lösung verabschiedet Das ist einfach so eine Behauptung, die durch nichts belegt ist. Und selbst wenn es stimmt, sagt das nichts über die Wirksamkeit aus. Gegen die Physik gibt es keine Argumente, denn da geht es einfach um die Potentialverhältnisse. Wenn man nicht alle 3 oder 5 Jahre rechtzeitig dran denkt, helfen auch die günstigen 15€ nichts - das war jedenfalls bei mir das Verhängnis. kultex schrieb: > ich könnte ja jetzt eine M3 oder M4 Edelstahl Gewindestange nehmen Das wird sicherlich gehen. Edelstahl nutzt sich nicht ab. Die richtige Länge ist dafür wichtig, dass die Potentialverschiebung sich bis in die letzten Ecken verteilt. Bei einem Edelstahltank sollte eine Anode überflüssig sein. Es sei denn, es gibt Verunreinigungen, die zum Lochfraß führen können. Das ist also eine Angstmaßnahme.
welche Zeitspanne würde vorzeitig bedeuten? Alle 3 - 4 Jahre schraube ich den Boiler sowieso auf und reinige die Wärmetauscher. So eine Edelstahl Gewindestange kostet max. 2 €. Die könnte man da provisorisch gleich mit tauschen....
HermannW schrieb: > Bei einem Edelstahltank sollte eine Anode überflüssig sein mein Haus ist 350 Jahre - die Wasserleitungen sind zum Teil jetzt über 70 Jahre - wurde kurz nach dem Krieg saniert - da habe ich schon Angst, dass mal ein Eisenspahn in den Boiler kommt.
@Herrmann W Tut mir leid, dass Du das verpasst hast. Die alte Methode mit Zettel und Datum ist immer noch die beste Methode. 5 Jahre gehen schnell vorbei und das "Verhängnis" lauert. Zur Physik: Ich kenne die Versuche, welche im Labormaßstab durchaus nachvollziehbar sind. Aber die Praxis zeigt durch Strömungsgeschwindigkeiten, Verweilzeiten, eingeschleppte Fremdstoffe und Temperatur doch starke Abweichungen. Auch Dein Hinweis auf die Länge der Elektrode ist bei der "Stromlösung" nicht unerheblich, weshalb man vor Jahren auch mit kleinen abklappbaren Zusatzdipollösungen gearbeitet hatte. Nach dem Einbringen klappten die nach dem Regenschirmprinzip aus. Elektrisch völlig neutrale Sandkörner zeigen an der Auflagefläche z.B. bei Cu Rohren Lochkorrosion, während das gesamte Rohr völlig normal ist. Wer sich die Mühe macht und sich so ein Teil baut (ich bin durchaus ein DIY Anhänger)ist zu loben, aber er sollte sich nach einiger Zeit nicht nur auf eine leuchtende LED verlassen, sondern auch kontrollieren.Da scheint mir alle 5 Jahre eine neue Opferanode doch die einfachere Ansage. Deshalb auch an: @Kultex // Gratulation dass nach 350 Jahren noch alles steht. Wenn ich an unsere Brücken und Straßen sowie Gebäude von heute denke, hat sich doch einiges verändert. Deine Angst vor dem Eisenspan ist richtig, deshalb nicht vergessen einen Feinfilter! zu montieren. Wie gesagt, "Fein"-filter, nicht die Metallsiebe sondern runter auf mindestens 50µ ! Alles Gute, und dass Du nach dem nächsten Krieg nicht schon wieder sanieren musst. ;-)
M8 und M10 Edelstahl Gewindestange hab ich im Keller gefunden, aber woher die Plastikülse im Lockdown nehmen - außerdem kann ich auch kein 1/2 Zoll Gewinde schneiden. PVC will ich nicht. Nach ewiger Suche was (PP) gefunden, das auch ins Ösiland vernünftige Versandkosten hat - https://www.ebay.at/itm/Reduziernippel-mit-zylindr-AG-und-IG-aus-Kunststoff-PN10-Nippel-Redu-PP/321656136567? - ist jetzt mit 21€ incl. Versand kein Schnäppchen, aber man braucht nicht mal einen metrischen Gewindeschneider dazu - wenn die M8 nicht passt - notfalls mit 8,5mm Bohrer aufbohren und die M10 Gewindestange eindrehen. Wer einen 3/4 Zoll Flansch hat, kommt deutlich billiger weg - PP Reduzierungen 3/4 auf 1/2 gibt es zu Hauf, dann eine Messing Reduzierung 1/2 auf ein 1/4 oder 1/8 - aufbohren und entsprechendes Gewinde einschneiden.
Als Nachtrag noch Erfahrungswerte zum Anodenschlamm. Als erstes im Haus habe ich vor 31. Jahren 6m² Sonnenkollektoren mit 300l Niro-Boiler mit Magnesium-Anode installiert - 4 Jahre später wurde der Koks-Ofen durch einen Pelletsofen ersetzt, der im Winter den Boiler heizen sollte. Die Winter waren damals noch kälter und der Boiler blieb des öfteren kalt. Die Magnesium-Anode wurde durch einen Heizstab ersetzt, weil der weibliche Teil des Haushaltes kalte Duschen am Morgen gar nicht schätze..... Nachdem wir Wasserhärte über20 °dH haben, war die Magnesium-Anode nach 2 Jahren nicht mehr vorhanden und musste ersetzt werden. Außerdem musste ich fast einen ganzen 10 l Kübel Anodenschlamm aus dem Boiler räumen und den Kupferwärmetauscher immer in einem Kübel entkalken. Hat sich mit dem Einbau der Fremdstromanode erledigt. Alle 4 -5 Jahre Kalk rausräumen und die Wärmetauscher mit Druckluft ausblasen - fertig. Und vielleicht auch noch wichtig - wie Dietmar P. schreibt, dass er seinen Boiler auf 55° eingestellt hat - ist absolut nicht zu empfehlen. Ein Bekannter ist beinahe daran gestorben - ist 2 Wochen im Koma auf der Intensivstation gelegen - https://www.heizsparer.de/heizung/warmwasseraufbereitung/legionellen Im Winter ist im Boiler oft auch nur 45 - 50°, aber mindestens einmal in der Woche heize ich auf 60° auf - im Sommer mit der Sonne maximal auf 65° wegen dem Kalk und um die Leitungen ordentlich zu desinfizieren. Hat sich bei mir zumindest als bester Kompromiss herausgestellt.
Lass Dich wegen der Legionellen nicht nervös machen.Wenn Du Dein Bad nicht in ein Dampfbad verwandelst, was bei nierigeren Temperaturen ja nicht der Fall ist,wird es nicht problematisch, da die Legionellen ja nur in der Dampfzone aktiv werden.Dein Bekannter hatte sicherlich Astma Vorerkrankung, was der Grund war. Wichtiger ist der Wasseraustausch d.h. die Durchströmung und Verweilzeit, da die meisten Boiler zu groß sind (falls Du zu den "Warmduschern" gehörst, welche 300 Liter verdüsen, natürlich nicht) Übrigens fällt der Kalk (Bei Dir 20°dH)bei Temperaturen über 50°C extra stark aus!!, weshalb Kaltwasserleitungen Jahrzehnte brauchen um zu verkalken. Da Du ja auch ein "Bastler" bist, noch 'nen Tip: Man kann sich Enthärtungsanlagen auch professionell selber bauen, was preiswerter ist. Da dies im MC Forum ja nicht gerade OT ist kanst Du ja mal bei Interesse PN senden.(falls es hier so etwas gibt?) Gruß ins Europäische Hochland, wo das Wasser hart und die Luft noch rein ist.
Astma leider Fehlanzeige, sondern Sportler, Nichtraucher und Anitalkoholiker und das hat ihm auch wahrscheinlich das Leben gerettet, weil mit Astma hätte er die 2 Wochen EKMO und dann 2 Wochen Intubierung (ist ahnlich sehr schweren COV19 Fällen) nicht überlebt. Die Verweilzeit des Wassers im Boiler hat sicher eine Rolle gespielt, weil er oft uterwegs war und alleine lebt, aber das ist ein anderes Thema... Habe heute die Anode ausgebaut und hänge mal Fotos dran - Kalk rausgebohrt und geputzt, Anode im Küchentopf getestet - funktioniert. Wieder rein geschraubt - wieder rotes blinken. Ich nehme an, dass innen sich im Metallgehäuse der Anode die Isolierung sich aufgelöst hat - sollte sich reparieren lassen, wenn ich eine Edelstahl Reduziermuffe 3/4" x 1/2" Innengewinde besorge, dann eine Reduzierung PP wieder zurück auf 1/2", dann sollte der Kurzschluss weg sein......
der PP-Fitting war vergriffen, aber jetzt leuchtet die Led wieder grün. der Schop, wo man alle PP + Edelstahlfittings sehr günstig bekommt, damit man keine Gewindeschneider benötigt: https://www.wagnerinox.at/
Ich reanimiere den Fred mal .... Aufgrund eines Hinweises habe ich bei unserem vor ein paar Jahren erneuerten WW-Speicher den Strom zwischen der isoliert eingebauten Opferanode und dem Chassis gemessen. Satte 6mA, also weit von den kritischen 0,3mA entfernt. Der Einbau einer aktiven Schutzanode lohnt nicht, deren Strombedarf ist viel höher und kostet mehr als der Austausch der Opferanode alle paar Jahre - plus natürlich der Aufwand der Verkabelung, denn der Speicher steht separat, da müßte also ein Netztel her usw. Aber: Um das Checken der Opferanode nicht zu vergessen (ja, ich weiß, Zettel, Kalender usw. ..) kam mir der Gedanke, ob sich der ohnehin und zwangsläufig fließende Opferanodenstrom nicht nutzen läßt. In modernen, integrierten Anlagen soll angeblich in der Masseverbindung der Opferanode ein Widerstand liegen und die an diesem abfallende Spannung wird von der Heizungssteuerung ausgewertet und schlägt unter einem Mindestwert Alarm. So etwas oder eine optische Anzeige aktiv aufzubauen ist ja kein großes Problem, aber das benötigt zum Funktionieren auch wieder eine Betriebsspannung, mindestens eine Batterie, und das würde ich gerne vermeiden. Läßt sich das nicht auch jedenfalls grundlegend und grob passiv machen? Ich dachte an eine einfache rote oder grüne low-power-LED mit einem Parallelwiderstand, durch den der "überschüssige" Strom fließt, so daß über die Konstruktion nicht mehr als die wirklich erforderlichen ca. 1,7 .... 2V abfallen. Natürlich würde die LED dann weit vor den kritischen 0,3mA erlöschen, aber so weit sollte man es ja nicht kommen lassen (wir hatten bereits einen durchkorrodierten Speicher, das muß sich nicht wiederholen) sondern rechtzeitig die Anode ausbauen und sichtprüfen (was bei uns leider etwas aufwendiger ist) und die Korrosion beginnt ja auch schon bevor die Opferanode völlig versagt. Meine Bedenken sind nur, ob dieser zusätzliche Spannungsabfall von ca. 1,7 ...2V in der Masseleitung das Funktionieren der Opferanode verhindert. Kann jemand, der die elektrochemischen Vorgänge beurteilen kann, hierzu etwas sagen - auch dazu, wie hoch ein unbedenklicher Spannungsabfall sein dürfte?
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Mark K. schrieb: > Kann jemand, der die > elektrochemischen Vorgänge beurteilen kann, hierzu etwas sagen - auch > dazu, wie hoch ein unbedenklicher Spannungsabfall sein dürfte? Siehe Elektrochemische Spannungsreihe: Fe-->Fe(II) : -0,44V Mg-->Mg(II) : -2,32V
Mark K. schrieb: > Danke, aber das beantwortet meine Fragen(n) nicht. Die Differenz ist die galvanische Spannung, deine Leuchtdiode bräuchte zu viel davon.
Mark K. schrieb: > So etwas oder eine optische Anzeige aktiv aufzubauen ist ja kein großes > Problem, aber das benötigt zum Funktionieren auch wieder eine > Betriebsspannung, mindestens eine Batterie, und das würde ich gerne > vermeiden. Läßt sich das nicht auch jedenfalls grundlegend und grob > passiv machen? Schwierig. An meinem Kessel zeigen mir drei verschiedene Multimeter unterschiedliche Ströme an. Die Spannung ist so gering, dass der Shunt im Multimeter einen erkennbaren Einfluß hat. Die Idee, dort ein Analogmeßwerk einzuschleifen, habe ich deshalb verworfen.
H. H. schrieb: > Mark K. schrieb: >> Danke, aber das beantwortet meine Fragen(n) nicht. > Die Differenz ist die galvanische Spannung, deine Leuchtdiode bräuchte > zu viel davon. Di Differenz wären fast 1,9V, also doch ausreichend für eine LED. Aber könnte dann noch für die Schutzwirkung ausreichend Anondenstrom fließen?
Mark K. schrieb: > H. H. schrieb: >> Mark K. schrieb: >>> Danke, aber das beantwortet meine Fragen(n) nicht. >> Die Differenz ist die galvanische Spannung, deine Leuchtdiode bräuchte >> zu viel davon. > > Di Differenz wären fast 1,9V, also doch ausreichend für eine LED. > Aber könnte dann noch für die Schutzwirkung ausreichend Anondenstrom > fließen? Probier es einfach aus.
Ob die LED leuchtet kann ich natürlich einfach ausprobieren. Aber hätte die OA dann noch die Schutzwirkung? Ich verstehe von dieser Elektrochemie nichts, da möchte ich mich nicht auf meine "Logik", daß eine leuchtende LED entsprechenden Stromfluß belegt und wenn Strom fließt die OA ihren Dienst tut, verlassen. Ob das wirlich so ist merke ich erst Jahre später und noch einmal so eine Überschwemmung will ich nicht haben.
Mark K. schrieb: > Aber hätte > die OA dann noch die Schutzwirkung? Solange ausreichend Strom fließt.
H. H. schrieb: > Mark K. schrieb: >> Aber hätte >> die OA dann noch die Schutzwirkung? > > Solange ausreichend Strom fließt. Ich finde nirgendwo eine eindeutige Angabe, wieviel Strom fließen muß. Etliche Foren, viele Beiträge und geratene Zahlen. In den Daten des Kesselherstellers finde ich auch nichts (Vitocell 100-W). Direkt nach Einbau des Kessels hatte ich 5,2 mA, sechs Wochen später noch 1,8 mA und nun, drei Jahre später, kurz unter 1 mA. Und, wie ich schon schrieb, verfälscht das Multimeter den Strom.
Manfred P. schrieb: > In den Daten des > Kesselherstellers finde ich auch nichts (Vitocell 100-W). Frag bei Viessmann an. > Direkt nach Einbau des Kessels hatte ich 5,2 mA, sechs Wochen später > noch 1,8 mA und nun, drei Jahre später, kurz unter 1 mA. Und, wie ich > schon schrieb, verfälscht das Multimeter den Strom. Wieviel Spannung fällt denn an ihm ab?
H. H. schrieb: >> Direkt nach Einbau des Kessels hatte ich 5,2 mA, sechs Wochen später >> noch 1,8 mA und nun, drei Jahre später, kurz unter 1 mA. Und, wie ich >> schon schrieb, verfälscht das Multimeter den Strom. > > Wieviel Spannung fällt denn an ihm ab? Dazu habe ich keine Meßreihe gemacht. Ich kann aber mal die DMMs messen: Der Chinese hat im 20mA-Bereich 10 Ohm Bürde und im 2mA-Bereich 100 Ohm, was einen Versatz von 1,7 auf 1,3 mA bringt. Das sind gerade mal 40mV Unterschied für 35% Abweichung. Am Fluke87 messe ich 1,4 Ohm Bürde, gegen 10 Ohm vom anderen ist der Einfluß sehr gering. Das Ganze ist etwas schwierig, weil nach Unterbrechung des Stromkreises der Anfangsstrom höher ist und erst nach einigen 10s wieder stabil bleibt. Im Sommer werde ich die Opferanode tauschen, 4 Jahre.
Die paar Ohm haben keinen nennenswerten Einfluss. Ich empfehle dir ein Drehspulmesswerk statt einer LED.
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