Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Verhandlung Firmewagen


von Jörn Müller (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich spiele gerade mit dem Gedanken meinem Chef mal wegen eines 
Firmenwagens auf den Zahn zu fühlen und lese mich gerade dahingehend 
schlau.

Folgende Ausgangssituation.
Aktuelle bekomme ich ein Gehalt von 3200€ + 300€ (Zuschlag Mehrarbeit) + 
100€ (AG-Anteil Betr.Altv./Geldwertervorteil).
Ich wohne 60km von meiner derzeitigen Arbeitstätte entfernt.

Jetzt stellt sich mir erstmal die Frage lohnt sich ein Firmenwagen?
Ich brauche den Wagen nur privat. Beim Wagen an sich bin ich recht 
flexibel. Vom VW-Polo, übern nen Ford Focus bis zum Golf7-Variant alles 
denkbar.
1%-Regelung wäre meine erste Wahl.
Die 300€ können im Austausch auch gerne wegfallen wenn dafür 
beispielsweise die Geldwerten-Vorteile (1%Listenpreis) und die 
Fahrtkosten(Listenpreis*60*0,03%) übernommen werden.
Insgesamt hätte ich dadurch natürlich weniger Netto aber bis auf die 
Spritkosten keine Sorgen mehr mit dem Auto.

Meinungen, Hinweise und Tipps sind mir als Jung-Ing sehr willkommen! 
Getrolle über Gehaltshöhe, Automarken etc hingehen nicht.

Grüße,
Jörn

von Matthias (Gast)


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Entscheidend ist doch, ob Du für Deine Tätigkeit einen Wagen benötigst.
Bei uns benötigen den nur zwei Gruppen: Vertriebler und Führungskräfte 
(Abteilungsleiter und höher fahren immer einen netten BMW Kombi).
Warum sonst sollte Dir das Unternehmen einen Wagen zur Verfügung 
stellen?

von Jörn Müller (Gast)


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Meiner Meinung nach ist nicht entscheidend ob ich einen Firmenwagen für 
meine Tätigkeit benötige, sondern ob mein Chef mit wertschätzt und als 
alternative zu einer Gehaltserhöhung ist ein Firmenwagen heutzutage doch 
nichts unübliches.

von AllesWirdGut (Gast)


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Leider hast Du nicht Dein Alter angegeben. Aber Jung-Ing. hört sich nach 
unter 30 Jahre an. Wenn Dein Angaben zum Gehalt stimmen sollten, dann 
bist Du schon sehr gut bezahlt. D.h., Du bekommst 3500 € Brutto. Das ist 
doch mit 42k/Jahr nicht übel. Und Du willst ein Auto, das Du nur privat 
benötigst?
Das würde ich als Chef, ich bin einer, ablehnen und mir ehrlich Gedanken 
machen, ob Du Dein Geld überhaupt wert bist und Du überhaupt ins 
Unternehmen passt.
Sorry, aber Du läufst auf der falschen Spur.
Überlege es Dir noch einmal, ob Du ein Auto wirklich brauchst.
Ich würde Dir eine Bahncard 100% anbieten anstelle eines Auto.
Wenn diese überhaupt Sinn machen würde, denn ich kenne nicht Deinen Weg 
zur/von der Firma.

Manchmal frage ich mich, ob euch überhaupt bewusst ist, welche 
Nebenkosten ein Arbeitsplatz verursacht. Tzzzz....

von AllesWirdGut (Gast)


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genervt schrieb im Beitrag #4032602:
> Nö, denn dann wäre dir egal, was die Kosten verursacht, sondern würdest
> dich drum kümmern wie hoch die sind und wie du die runter kriegst.

Du hast den vollen Durchblick? Prima!

von Ulli N. (Gast)


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AllesWirdGut schrieb:
> Wenn Dein Angaben zum Gehalt stimmen sollten, dann
> bist Du schon sehr gut bezahlt. D.h., Du bekommst 3500 € Brutto.

Na ja, gut bezahlt ist was anderes.

von Guest (Gast)


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AllesWirdGut schrieb:
> Wenn Dein Angaben zum Gehalt stimmen sollten, dann
> bist Du schon sehr gut bezahlt. D.h., Du bekommst 3500 € Brutto. Das ist
> doch mit 42k/Jahr nicht übel.

Schwachsinn. Ohne Angabe der Region kann man so eine Aussage nicht 
machen. Für Mecklenburg-Vorpommern und co. mag das Gehalt sehr gut sein, 
für München dagegen eher nicht so...
3500 Brutto, da bleiben gerade 2000 Euro übrig. Wenn dann 1000 für eine 
Wohnung draufgehen (zB. in München eher nicht unüblich), 500 für 
laufende Ausgaben (Essen, Haushaltswaren, Benzin für private Fahrten, 
Handy, Fernsehen, Ubahn Ticket, Kleinkram) ist da garnicht mehr so arg 
viel übrig. Selbst ein gebrauchter Golf schlägt locker mit 15000 Euro zu 
buche, will man den über 4 bis 5 Jahre finanzieren (bzw ansparen) ist 
man schon bei 300 Euro Tilgung im Monat. Dann bleiben noch 200 Euro für 
alle anderen Anschaffungen. Finde ich schon irgendwie knapp, 5 Monate 
sparen für nen neuen Fernseher als Ingenieur ist nicht so cool...

von Fabian F. (fabian_f55)


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> Jetzt stellt sich mir erstmal die Frage lohnt sich ein Firmenwagen?
> Ich brauche den Wagen nur privat. Beim Wagen an sich bin ich recht
> flexibel. Vom VW-Polo, übern nen Ford Focus bis zum Golf7-Variant >alles
> denkbar.
Also in der Größenordnung 15-20k Listenpreis
> 1%-Regelung wäre meine erste Wahl.
> Die 300€ können im Austausch auch gerne wegfallen wenn dafür
> beispielsweise die Geldwerten-Vorteile (1%Listenpreis) und die
> Fahrtkosten(Listenpreis*60*0,03%) übernommen werden.
Das gleicht sich nicht was. Der geldwerte Vorteil für deine Autoauswahl 
ist um die 500-600€/Monat
Bei den meisten Firmen hat man dann noch einen Eigenanteil, 
insbesondere, wenn man eigentlich keinen Firmenwagen braucht.
> Insgesamt hätte ich dadurch natürlich weniger Netto aber bis auf die
> Spritkosten keine Sorgen mehr mit dem Auto.

Das würde dein Gehalt Virtuell auf 50k anheben. Dein aktuelles Netto 
müsste bei ca. 27.292,05€ liegen. Mit Firmenwagen wärens dann 23.668,82€ 
also 3624€ weniger. Wenn du den selben Polo Finanzierst zahlst du 
Insgesamt 14000€ in 4 Jahren und das Auto gehört dir hinterher...
Frag deinen Chef lieber nach Bezingutscheinen. Da kannst du 44€ im Monat 
komplett steuerfrei beziehen.

Firmenwagen lohnen sich meines erachtens nach nicht weil der Gesetzgeber 
halt immer irrsinnigerweise vom Listenpreis ausgeht, während der Reale 
Preis 15-25% niedriger liegt. Dein Geldwerter Vorteil ist also größer, 
als er Wert hat.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Guest schrieb:
> AllesWirdGut schrieb:
>> Wenn Dein Angaben zum Gehalt stimmen sollten, dann
>> bist Du schon sehr gut bezahlt. D.h., Du bekommst 3500 € Brutto. Das ist
>> doch mit 42k/Jahr nicht übel.
>
> Schwachsinn. Ohne Angabe der Region kann man so eine Aussage nicht
> machen. Für Mecklenburg-Vorpommern und co. mag das Gehalt sehr gut >sein,
> für München dagegen eher nicht so...
> 3500 Brutto, da bleiben gerade 2000 Euro übrig. Wenn dann 1000 für >eine
> Wohnung draufgehen (zB. in München eher nicht unüblich), 500 für
> laufende Ausgaben (Essen, Haushaltswaren, Benzin für private Fahrten,
> Handy, Fernsehen, Ubahn Ticket, Kleinkram) ist da garnicht mehr so >arg
> viel übrig. Selbst ein gebrauchter Golf schlägt locker mit 15000 Euro zu
> buche, will man den über 4 bis 5 Jahre finanzieren (bzw ansparen) ist
> man schon bei 300 Euro Tilgung im Monat. Dann bleiben noch 200 Euro für
> alle anderen Anschaffungen. Finde ich schon irgendwie knapp, 5 Monate
> sparen für nen neuen Fernseher als Ingenieur ist nicht so cool...

Wenn nach dem Forum hier geht ist der Durschnittslohn für Ingenieure 
100.000€ und wer für weniger als 80k anfängt zu Arbeiten macht sich zum 
Sklaven...
Er verdient mehr als der durschnittsdeutsche und etwa so viel wie der 
Durchschnittsmünchner. Von da kann man zweifellos sagen, dass er gut 
verdient, egal wo in deutschland.
Außerdem, jemand der 2200€ Netto hat wird sich keine Wohnung für 1000€ 
suchen. Schon gar nicht als Single.
Ich hab jahrelang mitten in München für 670€ warm gewohnt. Keine Schöne 
Wohnung, aber ein Dach übern Kopf..

von Jörn Müller (Gast)


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@FabianF: Danke für deinen Beitrag. Das der Wagen mir nicht gehört hatte 
ich zugegebener Maßen etwas verdrängt.

Bei einem Geldwerten Vorteil von 500-600€ im Monat durchs Auto, im 
Tausch gegen die 300€ Zusatzzahlung bisher kämen auf den AG also ca 300€ 
Zusatzkosten + Leasingkosten Auto + Service/Versicherung zu +200€ Sprit.
Nach meiner Milchmädchenrechnung bitte ich also um eine Gehaltserhöhung 
von schätzungsweise 800€ bzw Mehrkosten für den AG?
Das ist natürlich happig und abgesehen davon habe ich auch noch weniger 
Netto über.

von Der_Fahrer (Gast)


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Hallo zusammen,

die Rechnung von Fabian.F ist soweit schlüssig, berücksichtigt
aber nicht die laufenden Kosten, also
- Steuer
- Versicherung
- Wartung
- Reparatur
- Reifen (Sommer + Winter)
- Kraftstoff
- Reinigung

dazu kommen halt noch die Grundkosten wie
- Anschaffungspreis (von Fabian.F aufgeführt)
- Rücklage für neues Fahrzeug

Ich bin im Außendienst beschäftigt und reiche alle oben genannten Kosten 
an
meine Firma weiter.
Mein Fahrzeug, Golf_6_Variant mittlere Ausstattung, erhöht mein Brutto- 
Monatslohn um 270 Euro.
Die Regelung mit den 0,03% enfällt.
Irgendeine Steuersache, kann aber dann am Ende des Jahres auch keine 
Fahrtkosten mehr geltend machen.

Muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden ob sich das lohnt.

von Guest (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Ich hab jahrelang mitten in München für 670€ warm gewohnt. Keine Schöne
> Wohnung, aber ein Dach übern Kopf..

Scheinbar sind in der Zwischenzeit die Preise weiter gestiegen (wer 
hätte es vermutet). Für knapp 700 Euro warm muss man schon arg weit 
rausziehen und bekommt dann vielleicht 35qm in einem großen Wohnblock.
Weiter in der Stadt sinds wohl eher 800 kalt als 700 warm. Und sogar ein 
Studentenzimmer mit menschenunwürdigen <15qm kostet schon 300 Euro. Gut, 
das ist dann warm, aber dafür auchnoch vom Studentenwerk unterstützt. 
Laut Arbeitsamt sind für einen Single scheinbar übrigens 45qm 
angemessen. Da kommen 1000 Euro (warm) ja wohl locker hin...

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Du solltest auch noch die üblichen Tricks der Leasinggesellschaften 
berücksichtigen wenn der Firmenwagen geleast wird.

Ich garantiere dir, dass der Vertrag vorsehen wird, dass du, nicht dein 
Arbeitgeber, für Zusatzkosten einstehst.

Bei großen Firmenflotten halten sich Leasinggesellschaften mit 
Tricksereien etwas zurück, da sie einen großen Firmenkunden nicht 
verärgern wollen und sie Kosten über die gesamte Flotte verteilen 
können. Bei kleinen Kunden bis runter zum Einzelkunden sinken die 
Hemmungen.

Gern wird bei Überschreitung der Kilometer-Laufleistung und bei 
Nachforderungen zum Restwert abgezockt. Die Leasinggesellschaften haben 
nun mal nichts zu verschenken, und spätestens mit Ende des 
Leasingvertrages muss sich der Wagen für die Leasinggesellschaft 
gerechnet haben.

von Joey (Gast)


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Jörn Müller schrieb:
> Ich wohne 60km von meiner derzeitigen Arbeitstätte entfernt.

Das war doch vorher schon bekannt?! Wenn ich Chef wäre, würde ich dir im 
Nachhinein ganz sicher keinen Firmenwagen geben, zumal du ihn nur privat 
nutzen würdest.

von wer (Gast)


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Dienstautos bekommen aus gutem Grunde nur Mitarbeiter die sie brauchen, 
bzw. eine nach außen sichtbare Funktionsstuffe erreicht haben, die so 
etwas begründen kann. Kein Vorgesetzter, der noch alle Sinne beisammen 
hat, würde sich mit den Diskussionen abgeben wollen, die entstehen wenn 
ein MA statt einer Gehaltserhöhung einen Dienstwagen bekommt.

von Mark B. (markbrandis)


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wer schrieb:
> Dienstautos bekommen aus gutem Grunde nur Mitarbeiter die sie brauchen,
> bzw. eine nach außen sichtbare Funktionsstuffe erreicht haben

Gegenbeispiel SAP:
Dort kann jeder einen Firmenwagen bekommen, wenn er seit mindestens zwei 
Jahren bei der Firma angestellt ist.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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wer schrieb:
> Dienstautos bekommen aus gutem Grunde nur Mitarbeiter die sie brauchen,

Das mag in Beamtenläden die in den 60er Jahren stehengeblieben sind 
sicher noch so sein. Viele Firmen bieten heute jedem Mitarbeiter einen 
Firmenwagen an - gerne mit Eigenanteil. Das machen Firmen, weil sie 
hoffen für Mitarbeiter, besonders junge Mitarbeiter, attraktiver zu 
sein.

Ich könnte dir als Beispiel eine bekannte Hightech-Bude nennen. Da fuhr 
vor ein paar Jahren das gesamte Sekretärinnen-Geschwader Mercedes SLK 
Cabrios als Firmenwagen. Die fanden das furchtbar toll und chic, konnten 
allerdings allesamt nicht rechnen.

Damals waren neben den Sekretärinnen besonders die Jungingenieure scharf 
auf einen Firmenwagen. Schwarze 3er BMWs ...

Mittlerweile sagt man mir hat sich das gegeben und viele seien froh aus 
dem Leasingverträgen raus zu sein.

Die älteren Ingenieure unter den Mitarbeitern rechneten damals erst und 
nur für wenige rechnete es sich.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Mark Brandis schrieb:
> wer schrieb:
>> Dienstautos bekommen aus gutem Grunde nur Mitarbeiter die sie brauchen,
>> bzw. eine nach außen sichtbare Funktionsstuffe erreicht haben
>
> Gegenbeispiel SAP:
> Dort kann jeder einen Firmenwagen bekommen, wenn er seit mindestens zwei
> Jahren bei der Firma angestellt ist.

Ja, und es gibt noch eine Reihe anderer Firmen wo das so ist...
Firmenwagen zur (auch/rein) privaten Nutzung sind mittlerweile in nicht 
wenigen Firmen Teil der Lohnzahlung
-sofern die betreffenden Mitarbeiter dies überhaupt wünschen-!

Aber:

Hannes Jaeger schrieb:
> Ich könnte dir als Beispiel eine bekannte Hightech-Bude nennen. Da fuhr
> vor ein paar Jahren das gesamte Sekretärinnen-Geschwader Mercedes SLK
> Cabrios als Firmenwagen. Die fanden das furchtbar toll und chic, konnten
> allerdings allesamt nicht rechnen.
>
> Damals waren neben den Sekretärinnen besonders die Jungingenieure scharf
> auf einen Firmenwagen. Schwarze 3er BMWs ...
>
> Mittlerweile sagt man mir hat sich das gegeben und viele seien froh aus
> dem Leasingverträgen raus zu sein.
>
> Die älteren Ingenieure unter den Mitarbeitern rechneten damals erst und
> nur für wenige rechnete es sich.

Da liegt der Hase im Pfeffer...!
Durch die Sache mit dem geldwerten Vorteil ist so ein Firmenwagen 
schnell recht teuer. Das gibt immer wieder ein böses Erwachen wie teuer 
das werden kann.

Ein Firmenwagen für normale Innendienstler lohnt sich für diese nur dann
-VIELLEICHT- Wenn man wert darauf legt unbedingt ein sehr neues Auto zu 
fahren um die Nachbarn zu beeindrucken und sich ohne Firmenwagen auf 
eigene Kosten einen Neu/Jahreswagen derselben Klasse zulegen würde.

Oder -aber auch nur vielleicht- wenn man weiter von der Firma entfernt 
wohnt und man einen KLEINEN Firmenwagen bekommt der komplett ALL-IN ist, 
also mit voll von der Firma bezahlter Tankkarte auch für ALLE 
Privatfahrten und Nutzung auch im Urlaub/Krankheitsfall so das man auf 
ein eigenes KFZ voll verzichten kann.
(Beides volle Betriebskosten + Urlaubsnutzung ist zwar häufig, aber 
lange nicht selbstverständlich)

Oder halt die nicht ganz legale Variante das die Firma offiziell einen 
Fahrzeugpool hat aus dem sich bestimmte Mitarbeiter für die Arbeitswege 
bedienen können ohne das dies irgendwo nachgehalten/gemeldet wird.
Ist beispielsweise bei Autohändlern oft der Fall wo das Personal dann 
nach Geschäftsschluss mit den jeweils angemeldeten Vorführwagen durch 
die gegend Kurvt.

Fabian F. schrieb:
> Frag deinen Chef lieber nach Bezingutscheinen. Da kannst du 44€ im Monat
> komplett steuerfrei beziehen.

Das geht und sollte man -soweit nicht schon vorhanden- auch machen...
Wenn gleich die Einsparung Summenmäßig im Vergleich zu den Gesamtabgaben 
eher Peanuts sind. Aber rund 200 Euro mehr in der Tasche(im Jahr) als 
wenn diese 44 Euro/Monat als Lohn ausgezahlt werden können da schon bei 
rauskommen. Vorausgesetzt natürlich man verfährt mindestens 44 Euro 
Sprit im Monat.

Auch gibt es noch die Möglichkeit das die Firma einen 
Fahrtkostenzuschuss zahlt. Bei 60km Entfernung Firma-Wohnort sind das 
irgendwas zwischen 300-400 Euro maximal die Steuerfrei auf dein Netto 
draufkommen können!
(Ich glaube die Firma muss dann dafür einen kleinen Pauschalsteuersatz 
zahlen, bin mir aber nicht sicher...)

Nachteil dabei ist das du die Pendlerpauschale für den von der Firma 
übernommenen Anteil dann nicht mehr bei der Steuererklärung geltend 
machen kannst.
In den meisten Fällen rechnet sich das aber deutlich da man die 
Sozialabgaben spart! Zudem ist es auch für die Firma billiger.

Vielleicht solltest du daher Fragen ob du eine Lohnerhöhung in Form des 
Fahrtkostenzuschusses bekommen kannst. Da es für die Firma günstiger ist 
könnte die Summe höher sein als wenn das als normaler Lohn gezahlt wird 
- und von dieser Summe bleiben dann auch noch volle 100% in deiner 
Tasche!
(Lohnt sich natürlich nur wenn man weiter entfernt wohnt...)

Das mit dem 44Euro Gutschein geht dann sogar noch zusätzlich.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Fabian F. (fabian_f55)


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Der_Fahrer schrieb:
> Hallo zusammen,

>
> dazu kommen halt noch die Grundkosten wie
> - Anschaffungspreis (von Fabian.F aufgeführt)
Sinnigerweise würde man ja auch ein 3-4 Jahre alten Gebrauchten nehmen. 
der kostet dann z.B. nur noch 10.000. Von den 4.000 differenz kann man 
eine ganze weile rumfahren.

> - Rücklage für neues Fahrzeug
Normalerweise kann man ein Auto mindestens 12-13 Jahre nutzen, bevor der 
Wert gegen 0 geht.
Von da kostet einen der gebrauchte Polo dann 800€/Jahr an Wertverlust.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Fabian F. schrieb:
> Der_Fahrer schrieb:
>> Hallo zusammen,
>
>>
>> dazu kommen halt noch die Grundkosten wie
>> - Anschaffungspreis (von Fabian.F aufgeführt)
> Sinnigerweise würde man ja auch ein 3-4 Jahre alten Gebrauchten nehmen.
> der kostet dann z.B. nur noch 10.000. Von den 4.000 differenz kann man
> eine ganze weile rumfahren.

Wenn es denn überhaupt ein "so neues" Fahrzeug sein muss!
Sicher - Jeder muss es für sich selbst entscheiden auf was er Wert legt 
- und für viele ist das Auto ja auch tatsächlich ein Hobby - Aber ein 
nicht zu kleiner Teil der Fahrer der "neueren" Autos fährt diese dann 
doch rein aus "Statusgründen"...

Wenn man als Angestellter aber nicht mehr genötigt ist einen gewissen 
beruflichen Status vorzuspiegeln (wie es bei Selbständigen mit 
Kundenbesuch ja durchaus der Fall sein kann) und man es schafft sich 
nicht über das Auto zu definieren, dann kann man da noch viel mehr 
Sparen...

Ich habe mir bei meinem letzten Jobwechsel, der als einziger 
Wehrmutstropfen mit längerer Fahrtstrecke einherging, einen billigen 
Focus Kombi für 800Euro  geholt nachdem mein Vorgängerfahrzeug mit fast 
400k km so gut wie am Ende war.
Bis auf die etwas blinden Scheinwerfer sieht der noch halbwegs 
manierlich aus (bzw. sähe aus wenn ich öfter "Aufräumen" würde ;-) ) 
Taugt halt nur nicht zum Angeben - Zumal es die älteste Karre auf dem 
Firmenparkplatz ist.

Ich habe seitdem knapp 30k km mit diesem KFZ zurückgelegt, 250 Euro für 
Reparaturen bezahlt (2 neue Reifen, Radlager und Hinterradbremsbeläge - 
Bei diesem Modell zum Glück noch günstig machbar - Teile zum Händler EK)
Steuern und Versicherung (Haftpflicht/TK) sind zusammen unter 
500Euro/Jahr.
Ich hoffe das ich damit noch ein weiteres JAhr fahren kann...
Im Ergebniss also unter 100 Euro/Monat Mobilitätskosten. (ohne Sprit!) 
Diese können dann (bis auf die Steuern) auch noch in der Steuererklärung 
geltend gemacht werden.

Und das unter der Annahme das der Wagen nächstes Jahr mit Restwert 0 
abgegeben wird. Wenn ich den statt dessen für 250Euro verkaufen kann 
oder doch noch weiter fahre ist es noch weniger! Falls ich allerdings 
einen selbst verschuldeten Totalschaden verursache sind die Kosten etwas 
höher - aber auch nur geringfügig.
Einziger Wehrmutstropfen ist das die Sicherheit etwas schlechter ist als 
bei einem Neuwagen dieser Klasse - Die wesentlichen Merkmale sind aber 
schon vorhanden mehrere Airbags, ABS usw...
Wenn man dann die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls betrachtet 
und dann noch die Wahrscheinlichkeit das das mehr an Sicherheit eines 
neuen Autos einen erhblichen Unterschied beim Ergebnis macht, dann wird 
das aber auch schnell alles sehr sehr relativ.

Bei meiner Kilometerleistung würde ein neueres Auto so schnell an Wert 
verlieren - da kann man gar nicht gegen Ansparen...
>
>> - Rücklage für neues Fahrzeug
> Normalerweise kann man ein Auto mindestens 12-13 Jahre nutzen, bevor der
> Wert gegen 0 geht.
> Von da kostet einen der gebrauchte Polo dann 800€/Jahr an Wertverlust.
Ist schon Richtig - allerdigns musst du diese 800Euro dann auch jedes 
JAhr wieder zur Seite legen wenn du nach der Nutzungszeit wieder ein 
selbiges KFZ kaufen willst... Das darfst du nicht vergessen!

Der_Fahrer schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> die Rechnung von Fabian.F ist soweit schlüssig, berücksichtigt
> aber nicht die laufenden Kosten, also
> - Steuer
> - Versicherung
> - Wartung
> - Reparatur
> - Reifen (Sommer + Winter)
> - Kraftstoff
> - Reinigung
>
> [...]
> Ich bin im Außendienst beschäftigt und reiche alle oben genannten Kosten
> an meine Firma weiter.

Soweit richtig!
Allerdings übersiehst du hier zwei Dinge:

1. Du bist im Aussendienst - da gelten oft ganz andere Regelungen als 
beim Innendienst. Für einen Aussendienstler ist ein Dienstfahrzeug 
teilweise ERHEBLICH billiger als für einen Innendienstler.

2. Es ist durchaus nicht selbstverständlich das die Firma auch für 
Privatfahrten (bzw. Fahrt zum Arbeitsplatz beim Innendienst) auch den 
Kraftstoff zahlt! Gibt es zwar häufig - aber ebend häufig auch nicht!
Und dann sieht die Rechnung schnell anders aus.

(Wenn ALLE Kosten -auch die rein privat anfallenden- übernommen werden 
UND der Firmenwagen ganzjährig unabhängig von Urlaub/Krankheit zur 
Verfügung steht, dann KANN es sich durchasu auch für einen 
Innendienstler lohnen - muss man aber immer im Einzelfall mit spitzen 
Bleistift ausrechnen!)


> Mein Fahrzeug, Golf_6_Variant mittlere Ausstattung, erhöht mein Brutto-
> Monatslohn um 270 Euro.
> Die Regelung mit den 0,03% enfällt.
> Irgendeine Steuersache, kann aber dann am Ende des Jahres auch keine
> Fahrtkosten mehr geltend machen.

Die 0,03% entfallen vermutlich weil du im Aussendienst bist!
Wenn man eine bestimmte Anzahl an Tagen im Jahr die man zur Firma fährt 
nicht überschreitet fallen die nicht an!

Und da sieht man auch schon den großen Unterschied zwischen Aussendienst 
und Innendienst. Dein Bruttomonatslohn ist um 270 Euro erhöht, der Wagen 
"ALL IN" Kostet dich also sehr grob geschätzt 140 Euro. Das lohnt sich 
durchaus...
Ab 33km Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsort hat sich für einen 
Innendienstler die Pauschalsumme schon verdoppelt, bei 66KM schon 
verdreifacht. Das wird gerne übersehen. Die 0,03% sehen so unscheinbar 
aus, schalgen aber bei Pendlern die breiteste Kerbe!

Wenn aber der TE jetzt denselben Wagen fahren würde, dann hätte er nicht 
270Euro Geldwerten Vorteil sondern gleich 756 Euro!!!
Da sieht es unter Umständen schon anders aus.

Und das verrückte dabei ist: Für diesen Geldwerten Vorteil spielt es 
keine Rolle ob der AG die Spritkosten voll trägt oder nicht.
Derjenige mit ALL-IN zahlt genausoviel wie derjenige der nur die 
dienstlich verfahrenen Liter erstattet bekommt! (Nicht vergessen: Fahrt 
Wohnort - Arbeit als wohl größter posten bei den meisten ist NICHT 
Dienstlich sondern Privat!)

Bei ALL-IN kann es sich für Innendienstler im Einzelfall bei bestimmten 
Entfernungen rechnen - aber wer seinen Sprit teilweise selber zahlen 
muss, der legt praktsich immer gehörig drauf!

> Muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden ob sich das lohnt.
Volle Zustimmung!

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Jörn Müller (Gast)


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Erst mal freut es mich, dass die Diskussion hier so sachlich bleibt und 
ich k bekomme aus einigen Beiträgen wirklich gute Denkanstöße.

Ich glaube ich werde mit meinem Chef einfach mal über die Thematik 
sprechen und die Situation schildern. Noch wohne ich nämlich nicht 60km 
entfernt, meine Karre fährt ja noch.Der Umzug erfolgt aus privaten 
Gründen. Und gerade Möglichkeiten wie Fahrtkostenzuschuss etc habe ich 
noch nicht in Betracht gezogen.

von wartemal (Gast)


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Das ist ja..
Die Pfennigfuchserei bis ins kleinste Detail!
Oooh Mamon.

my 0,00003%

von Jay (Gast)


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wartemal schrieb:
> Das ist ja..
> Die Pfennigfuchserei bis ins kleinste Detail!
> Oooh Mamon.
>
> my 0,00003%

Von den Reichen kann man das Sparen lernen.

Die Anderen? -> 
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/jugendliche-und-geld-mit-kreditkarten-in-die-schuldenfalle-a-1020246.html

von oszi40 (Gast)


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Jörn Müller schrieb:
> noch nicht in Betracht gezogen.

1.Nicht jeder Firmenwagen ist ein Wunschauto. In manchen Fällen ist ein 
eigenes zweckentsprechender.
2.Spätestens beim nächsten Firmenwechsel gibt Du es ab.

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