Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Autobatterie mit 0V noch zu retten?


von H725 (Gast)


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Hallo

Ich habe vor 2 Jahren eine neue Banner LKW Batterie mit 180Ah (1000A 
Anlassstrom) für ein Projekt gekauft. Aus dem Projekt ist nix geworden 
und so hab ich das Teil (vollgeladen) in den Keller gestellt. Vor 
einigen Tagen bin ich wieder drübergestolpert und hab das Teil im 
Anschluss in die Werkstatt geschleppt. Das Messgerät zeigt 0V an. Ich 
hab ein Ladegerät angeschlossen, die Stromaufnahme der Batterie war aber 
auch nach einer halben Stunde nur im einstelligen mA Bereich, Tendenz 
gleichbleibend.

Gibt es noch eine realistische Change so eine Batterie wiederzubeleben?

von lrep (Gast)


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H725 schrieb:
> Gibt es noch eine realistische Change so eine Batterie wiederzubeleben?

Nein, die Batterie wird durch und durch sulfatiert sein, und deshalb 
nimmt sie auch keinen Strom an.
Jetzt ist sie wohl nur noch die 7,50€ Pfand wert.

von Oliver R. (orb)


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Nein.

von Jens P. (picler)


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Kaum. Der Akku ist tot. Ich habe zwar selbst schon Akkus "wiederbelebt", 
doch die Restkapazität waren i.d.R. weniger als 20% vom Nennwert.

Das Wiederbeleben kannst du mit einem Labornetzteil mit Strombegrenzung 
versuchen. Die Spannung bei einem 12V-Akku auf reichlich 20V stellen und 
die Strombegrenzung erstmal auf 100mA. Nach 10 bis 20 Stunden fangen die 
Akkus wieder an Strom zu ziehen. Manchmal hat man Glück, bei mir war es 
ungefähr jeder 10. Akku, der danach wieder halbwegs lief.

von g457 (Gast)


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> Gibt es noch eine realistische Change so eine Batterie wiederzubeleben?

Einzige Chance die eventuell noch bleibt: Batterie ausgetrocknet -> 
Wasser nachfüllen und hoffen.

von Roland L. (Gast)


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warte nicht nur eine halbe Stunde, sondern mal einen halben Tag.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

von Rainer (Gast)


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Hi, ich habe letztens entgegen aller Erwartungen eine 12v 36ah batterie 
die ca. 7 Jahre stand und Auf 0v war wiederbeleben können. Die Batterie 
war damals neu gekauft und nur kurz zum testen eingebaut.  Zwei Wochen 
mit nem erhaltungslader und paar tage mit einem Mikroprozessorladegerät 
hatten null Effekt. Säuredichte war auf 1,06.
Hab mir nen kleines erhaltungsladegerät mit nadelimpulsgenerator nach 
einem Schaltplan von microcharge nachgebaut. Nach etwa 50 Stunden 
hielten alle Zellen wieder Spannung und innerhalb der nächsten 15 tage 
stieg die Säuredichte kontinuierlich wieder an. Zum Schluss wurde die 
Batterie mit dem zuerst versuchten ladegerät durchgelesen.(war aber 
somit wie voll). Zum testen wurde die Batterie in einen bmw e39 4,4l 
eingebaut (batterie eigentlich mindestens. 88ah) und diese konnte ihn 
mit bissel mühe anwerfen. Also kaltstartstrom wieder ganz okay.
Das sind aber hier nur meine Erfahrungen, die ich als Experiment 
betrachtet habe, da ich schon länger über das Thema gegrübelt habe, weil 
ich aufgrund einer kleinen autosammlung öfter das Problem sulfatierung 
hatte.

von Stefan F. (Gast)


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> Nach etwa 50 Stunden hielten alle Zellen wieder Spannung

Wie hast du das festgestellt? Hast du die Batterie aufgesägt?

von Rainer (Gast)


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Es gibt da so nen komisches Ding was Multimeter heisst, und nach Adam 
Ries hat ne 12v blei batterie wenn sie nach einer Stunde Ruhephase noch 
12,6v hat alle Zellen am laufen (6x 2,1v) . Problem bei der sulfatierung 
ist der kapazitätsverlust. Wenn nun in jeder Zelle wieder ein ganz 
kleiner Bereich eine aktive Masse hat und nicht mehr mit 
sulfatkristallen bedeckt ist kann die Batterie ihre ladeschlussspannung 
durchaus erreichen, aber halt nur mit geringster Kapazität. Sobald immer 
mehr Bereiche der Platten von Sulfatkristallen befreit werden steigt 
logischerweise auch die Kapazität an.  Voraussetzung ist aber ein 
mechanisch intakter akku. Ich habe über den selben Zeitraum am zweiten 
Eigenbau ladegerät eine motorradbatterie hängen gehabt, bei dieser 
ließen sich aber nur 4 Zellen regenerieren, zwei haben vermutlich einen 
Bruch im Plattenpaket. Die Batterie hält ihre 8,2V auch ca. 30 Minuten 
mit 10a last. Säuredichte 4x 1,28 und 2x ca. 1,1 nach dem Experiment.
Aus Gründen der kontrollierbarkeit bevorzuge ich immer noch Akkus mit 
Stopfen, bei denen man die Säuredichte der einzelnen Zellen messen kann. 
Dies gibt selbst in der heutigen Zeit mit computergesteuerten 
Ladegeräten einen recht genauen Wert des Ladezustands an, vorausgesetzt 
die originalbefüllung ist noch drin.

von batman (Gast)


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Ein paar Stunden bis Tage mit 100mA (konstant oder begrenzt) bestromen 
(erforderliche Spannung kann >40V sein), dann weiß man mehr. Wenn alle 
Zellen ihre 2V liefern, kann man das Ding noch zum Spielen nehmen.

von Rainer (Gast)


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Ja, die Methode funktioniert teilweise auch. Hab das an meiner alten 
Mansfeld Schweissstromquelle probiert. Die hat eine Transduktorregelung 
für den Strom, die geht bis 1A runter. Mit Vorwiderstand kommt man auf 
100mA und 58V am akku. Bei der oben genannten batterie ging aber leider 
nix mehr. Und da hab ich bissel gesucht und überlegt und das Ladegerät 
mit Nadelimpulsgenerator schien mir sinnvoll. Hab das halt mal als 
Experiment nachgebaut und war selbst erstaunt das das funktioniert hat. 
Messwerte sind: Nadelimpulse mit 66V (durch Surpressordioden begrenzt), 
Impulshäufigkeit 1,2khz, Ausschwingfrequenz der Impulse ca. 12mhz. 
Stromstärke der Impulse hab ich nicht gemessen, aber wenn man beide 
batterieklemmen anfasst krabbelts ordentlich:-D  Zur zeit hängen an den 
beiden ladern eine 88ah batterie dran und zwei in Reihe geschaltene 
geschaltene OGI Blocks von Varta mit zusammen 12v 192Ah. Mal schauen

von Paul B. (paul_baumann)


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Rainer schrieb:
> Und da hab ich bissel gesucht und überlegt und das Ladegerät
> mit Nadelimpulsgenerator schien mir sinnvoll. Hab das halt mal als
> Experiment nachgebaut und war selbst erstaunt das das funktioniert hat.

Ja, das habe ich vor einiger Zeit auch festgestellt, allerdings kommen 
solche Erkenntnisse hier oft nicht gut an. Auf einige, wenige Themen 
wird von manchen Zeitgenossen allergisch reagiert, deshalb habe ich hier 
dazu Nichts geschrieben, freue mich aber darüber, daß Du die gleichen 
Erfahrungen sammeln konntest.

MfG Paul

von batman (Gast)


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Ist oft das Einfachste für den Zweck. Einen altes Steckernetzteil 
rauskramen und einen schlichten Step-Up-Kreis hintendran, der die 
Spannung hochpumpt und den Strom begrenzt. Vor einem Elko kann man auch 
Strom messen.

von Olaf (Gast)


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> Gibt es noch eine realistische Change so eine Batterie wiederzubeleben?

Also in Deutschland ist das Teil garantiert Tod. Auf Youtube findest du 
aber einige Videos von Rednecks die ihre Batterien oeffnen oder sonstwie 
chemisch mit bei uns garantiert total verbotenen Substanzen bearbeiten 
um sie wieder hin zubekommen. Wie nahe man damit aber dem 
Ursprungszustand kommt sei mal dahingestellt.

Olaf

von Harald W. (wilhelms)


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Olaf schrieb:
>> Gibt es noch eine realistische Change so eine Batterie wiederzubeleben?
>
> Also in Deutschland ist das Teil garantiert Tod. Auf Youtube findest du
> aber einige Videos von Rednecks die ihre Batterien oeffnen oder sonstwie
> chemisch mit bei uns garantiert total verbotenen Substanzen bearbeiten
> um sie wieder hin zubekommen. Wie nahe man damit aber dem
> Ursprungszustand kommt sei mal dahingestellt.

Auf den gleichen Seiten steht dann sicher auch, was man
mit toten Pferden macht: http://www.kik-seminare.at/weisheit.htm

von hinz (Gast)


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lrep schrieb:
> Jetzt ist sie wohl nur noch die 7,50€ Pfand wert.

Beim Altmetallverwerter gibts für die dicke Batterie deutlich mehr.

von batman (Gast)


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Dann müßte ja jeder Händler mit Freuden die 7,50 Pfand dafür auszahlen, 
wenn er damit ein Geschäft macht.

von Icke ®. (49636b65)


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Die Batterie wiegt ca 45 kg. Für Batterieblei gibt es derzeit um die 30 
Cent/kg. Macht 13,50€.

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