Guten Tag, gestern habe ich meine erste Platine belichtet und geätzt, mit dem Ergebniss bin ich einiger maßen zu frieden. Jedoch nach dem Bestücken, musste ich fest stellen, dass sich der µC nicht via ISP programmieren lässt. Es klappt alle ~20 Versuche einmal. Danach sagt avrdude "RST fail" oder "device reveres inserted". Klar, scheinbar ist irgendwo ein Wackelkontakt. Komisch ist jedoch: wenn ich mit meinem kleinen Multimeter den Widerstand zwischen den Pins der ISP-Buchse und den entsprechenden Pins am µC durchmesse, zeigt es mir einen Widerstand von höchstens 0.1 an. Das gleiche misst es auch bei einem Kupferkabel, was mich dazu veranlässt zu behaupten, dass dort sehr wohl ein Kontakt besteht. Im Anhang sind sowohl die Bilder von der Platine als auch sämmtliche Pläne. Ich bin verzweifelt, vielleicht hat ja von euch noch einer eine Idee und ich muss diese Platine nicht direkt einstampfen. Natürlich ist die Platine noch nicht komplett bestückt. Die Bauteile wollte ich nicht direkt verbrauchen und dann feststellen, dass nichts geht. Strom kommt über eine 9V Block-Batterie und dieser kommt auch an. Multimeter misst exakte 5V am µC. Reset-PIN ist auch auf High im normalen Betrieb. Stromfluss vom Resetpin nach Ground misst 2.33mA, was irgendwie zu wenig für einen 10kOhm Widerstand ist, jedoch sehe ich die Fehlerquelle noch nicht. Kann es sein, dass Reste des Flussmittels einen kurzschluss verursachen? Danke für eure Hilfe. Lars
Was mir aufgefallen ist: Die LED hängt ohne Vorwiderstand direkt am Portpin. Das ist nicht in Ordnung. Ob das mit Deinem Problem zu tun hat, kann ich von hier aus natürlich nicht sagen, nur: behoben werden muß es trotzdem. MfG Paul
Außerdem hast Du den Quarz noch nicht bestückt, aber schon die entsprechenden Fuses gesetzt?
Bernd K. schrieb: > Die Masseleitung ist sehr abenteuerlich verlegt. vergiss das, hab nicht richtig hingeschaut.
Der 5V Spannungsregler braucht auf alle Fälle primär- und sekundärseitig einen Stützkondensator (siehe Datenblatt). Das mag ohne so olala funktionieren, ist aber nicht sicher.
Mitlesa schrieb: > Der 5V Spannungsregler braucht auf alle Fälle primär- und > sekundärseitig einen Stützkondensator Der primäre, also der auf der Seite vom Netzteil, ist der wichtigere .....
Mitlesa schrieb: > Der 5V Spannungsregler braucht auf alle Fälle primär- und > sekundärseitig einen Stützkondensator Da die Platine ja schon fertig ist, könntest Du Dir dazu 100nF SMD-Kondensatoren kaufen und diese direkt an die Anschlüsse des Reglers löten. O.T. (Ich bin ein großer Fan von diesen Dingern, weil man beim Kontroller genauso verfahren kann und Platz spart.) MfG Paul
Sekundär 100nF Mitlesa schrieb: > Der primäre, also der auf der Seite vom Netzteil, ist der > wichtigere .....
Paul Baumann schrieb: > Was mir aufgefallen ist: Die LED hängt ohne Vorwiderstand direkt am > Portpin. Ja, da muss ein Widerstand 220 Ohm bis 1K in Reihe geschaltet werden. Sonst fliesst beim ersten aktivieren des Ports vielleicht viel Strom.
Bernd K. schrieb: > Die Masseleitung ist sehr abenteuerlich verlegt. Die Masse ist etwas dürftig. Ich habe sie mal nachgezeichnet. Die beden Pins des Controllers sollten auf kurzem Weg miteinander verbunden sein. Die Lastkapazitäten des Quarzes gehören mit ihre Masse auch möglichst nahe an den Massepin des Controllers. An den Avcc Pin gehört ein Abblock-Kondensator. Siehe Bild.
Mitlesa schrieb: > Die Lastkapazitäten des Quarzes gehören mit ihre Masse auch > möglichst nahe an den Massepin des Controllers. Das steht schon in der Applikation Note AVR186 von Atmel Fig2-1 http://www.atmel.com/Images/doc8128.pdf
Thomas W. schrieb: > Das steht schon in der Applikation Note AVR186 von Atmel Fig2-1 Was willst du uns damit sagen?
Die Platine sieht grausam aus. So was hat man vor 30J gemacht. Heute gibt's Verzinnung und einfach anzuwendendes Lötstoplaminat. Das bei so einer Schluderarbeit nichts so richtig funktioniert wundert nicht.. Ohne Beachtung der Mängel in der Schaltung.
Paul Baumann schrieb: > Was mir aufgefallen ist: Die LED hängt ohne Vorwiderstand direkt am > Portpin. LED hat eingebauten Vorwiderstand, wurde von mir schon sehr oft erfolgreich so verbaut. Ohne Vorwiderstand hätte ich das niemals so gebaut ;) Bernd K. schrieb: > Außerdem hast Du den Quarz noch nicht bestückt, aber schon die > entsprechenden Fuses gesetzt? Nein, Fuses sind keine gesetzt. Joachim Drechsel schrieb: > Der C an RESET dürfte das Problem sein, mach den weg. Gerade da wird er doch gebraucht, damit sich bei kleinen Schwankungen RESET nicht zu weit abfällt und der µC sich abschaltet. Mitlesa schrieb: > Der 5V Spannungsregler braucht auf alle Fälle primär- und > sekundärseitig einen Stützkondensator (siehe Datenblatt). Ist abendteuerlich, ja, aber es ist nicht als eigentliche Stromquelle geplant. Später soll der Betrieb ja über die USB-Stromversorgung erfolgen. Hätte man aber dennoch machen können, ja. Notiert. Mitlesa schrieb: > Die Masse ist etwas dürftig. Ich habe sie mal nachgezeichnet. > Die beden Pins des Controllers sollten auf kurzem Weg miteinander > verbunden sein. > > Die Lastkapazitäten des Quarzes gehören mit ihre Masse auch > möglichst nahe an den Massepin des Controllers. > > An den Avcc Pin gehört ein Abblock-Kondensator. Siehe Bild. Es sollte alles möglichst nah bei einander sein. Problem ist nur, dass jeder den ich als Anfänge frage mir andere Dinge als wichtiger nennt. Zum Beispiel wurde mir gesagt, falls ich den AD-Wandler nicht benutze ist Avcc relativ egal und sollte nur mit VCC verbunden sein. Axiom schrieb: > Die Platine sieht grausam aus. So was hat man vor 30J gemacht. Heute > gibt's Verzinnung und einfach anzuwendendes Lötstoplaminat. Das bei so > einer Schluderarbeit nichts so richtig funktioniert wundert nicht.. Ohne > Beachtung der Mängel in der Schaltung. Ui, du kennst dich ja richtig gut aus. Hast du Lust mir bei meinen Fragen zu helfen? :) wäre cool wenn ich jemanden kennen würde, der sich auskennt und sich gerne zeit für anfänger nimmt, die noch von garnichts eine ahnung haben, sondern froh sind ihre erste selbstgeätzte Platine bestücken zu können.
Lars M. schrieb: > Strom kommt über eine 9V Block-Batterie und dieser kommt auch an. > Multimeter misst exakte 5V am µC. Reset-PIN ist auch auf High im > normalen Betrieb. Stromfluss vom Resetpin nach Ground misst 2.33mA, was > irgendwie zu wenig für einen 10kOhm Widerstand ist, jedoch sehe ich die > Fehlerquelle noch nicht. Lass die batterie mal weg, und versorge beim programmieren über den ISP-Stecker. > Kann es sein, dass Reste des Flussmittels einen kurzschluss verursachen? Flußmittel? Was hast du da verwendet? Entweder schaut das nur am Foto so aus, aber für mich ist das Lötwasser :-) ist die CPU gesockelt? Wenn ja, zupf die mal raus, und miss mal welchen Widerstand du zwischen den diversen ISP-Pins hast. programmieradapter kannst du als Fehlerquelle ausschließen? Noch ein paar Tipps: - mach den "Restring" größer, deine Bohrungen lassen ja kaum Kupfer übrig - besorg dir besseres Lötzinn und/oder einen besseren Lötkolben - besorg dir einen Flußmittel-Entferner (Kontakt LR) - besorg die gute Bohrer (Vollhartmetall) deine Bohrungen schauen ja aus wie mit hammer uns meißel gemacht.
Michael Reinelt schrieb: > Lass die batterie mal weg, und versorge beim programmieren über den > ISP-Stecker. Meines Wissens nach mit einem avrisp-Gerät von atmel nicht möglich. Michael Reinelt schrieb: > Flußmittel? Was hast du da verwendet? Entweder schaut das nur am Foto so > aus, aber für mich ist das Lötwasser :-) Okay, dann wird es wohl Lötwasser sein, ich muss gestehen, das hat mir mein Opa in die Hand gedrückt und es funktioniert. Er nannte es Flussmittel ... Michael Reinelt schrieb: > ist die CPU gesockelt? Wenn ja, zupf die mal raus, und miss mal welchen > Widerstand du zwischen den diversen ISP-Pins hast. Wie bereits beschrieben: Lars M. schrieb: > Komisch ist jedoch: wenn ich mit meinem kleinen Multimeter den > Widerstand zwischen den Pins der ISP-Buchse und den entsprechenden Pins > am µC durchmesse, zeigt es mir einen Widerstand von höchstens 0.1 an. Danke für die restlichen Tipps. Ich werde versuchen diese zu befolgen. Das ganze braucht aber auch echt Übung, zum Beispiel ist die Platine auch etwas überbelichtet und daher die Pads etwas zu klein geraten. Ich habe nun den gesamten Aufbau auf einem Steckbrett nach gebaut und dort funktioniert er tadellos. Also kein Problem mit dem Programmierer oder dem µC. Scheint also wirklich an meiner Unfähigkeit beim Löten, bzw. Platinen herstellen zu liegen :)
Lars M. schrieb: > Michael Reinelt schrieb: >> Lass die batterie mal weg, und versorge beim programmieren über den >> ISP-Stecker. > > Meines Wissens nach mit einem avrisp-Gerät von atmel nicht möglich.Kann sein, kann ich leider nicht beurteilen. > Okay, dann wird es wohl Lötwasser sein, ich muss gestehen, das hat mir > mein Opa in die Hand gedrückt und es funktioniert. Er nannte es > Flussmittel ... Urgs... war es dünnflüssig, leicht grünlich und roch nach Salzsäure? Dann war es Lötwasser. Platine sofort lange mit viel fließendem Wasser und etwas Seife abbürsten, danach gut trocknen, und hoffen dass sich das zeug nicht schon überall reingefressen hat. > Michael Reinelt schrieb: >> ist die CPU gesockelt? Wenn ja, zupf die mal raus, und miss mal welchen >> Widerstand du zwischen den diversen ISP-Pins hast. > Wie bereits beschrieben: > Lars M. schrieb: >> Komisch ist jedoch: wenn ich mit meinem kleinen Multimeter den >> Widerstand zwischen den Pins der ISP-Buchse und den entsprechenden Pins >> am µC durchmesse, zeigt es mir einen Widerstand von höchstens 0.1 an. Es geht nicht nur darum, dass die leiterbahnen Kontakt haben wo sie Kontakt haben sollen, sondern auch keinen haben, wo keiner sein soll. Könnte sein dass durch das Lötwasser und Oxid hier halbe Kurzschlüsse entstanden sind. > Ich habe nun den gesamten Aufbau auf einem Steckbrett nach gebaut und > dort funktioniert er tadellos. Gut. Den Rest kriegst du auch noch hin!
Lars M. schrieb: > Joachim Drechsel schrieb: >> Der C an RESET dürfte das Problem sein, mach den weg. > > Gerade da wird er doch gebraucht, damit sich bei kleinen Schwankungen > RESET nicht zu weit abfällt und der µC sich abschaltet. Nein, der ISP will die Reset-Leitung auf low ziehen beim Flashen, wird aber von dem dicken C dabei übergebührlich belastet. Das C am Reset ist eigentlich überhaupt nicht nötig, der Pullup ist mehr als genug. Da ist notfalls sogar ein interner Pullup drin, selbst der allein reicht meistens schon aus aber man bringt gerne noch einen externen Pullup dort an. Also lass den Pullup aber entferne den C.
Bernd K. schrieb: > Lars M. schrieb: >> Joachim Drechsel schrieb: >>> Der C an RESET dürfte das Problem sein, mach den weg. >> >> Gerade da wird er doch gebraucht, damit sich bei kleinen Schwankungen >> RESET nicht zu weit abfällt und der µC sich abschaltet. > > Nein, der ISP will die Reset-Leitung auf low ziehen beim Flashen, wird > aber von dem dicken C dabei übergebührlich belastet. Das C am Reset ist > eigentlich überhaupt nicht nötig, der Pullup ist mehr als genug. Da ist > notfalls sogar ein interner Pullup drin, selbst der allein reicht > meistens schon aus aber man bringt gerne noch einen externen Pullup dort > an. Also lass den Pullup aber entferne den C. http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial:_Equipment#Hardware Unter dem Punkt "Selbstaufbau" ist in dem Plan ein 47nF Kondensator eingebaut. Man ist also mal wieder an dem Punkt, wo jeder etwas anderes sagt.
Lars M. schrieb: > http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial:_Equipment#Hardware > Unter dem Punkt "Selbstaufbau" ist in dem Plan ein 47nF Kondensator > eingebaut. Den halte ich persönlich für überflüssig. Wenn Du nicht gerade 2 Meter lange Umwege mit dieser Leiterbahn fährst an allen möglichen Störquellen vorbei sollte das ohne den C problemlos genauso funktionieren. Es ist aber auch nur eine Vermutung daß das das Programmieren verhindert. Fakt ist daß der Ausgang des ISP dadurch stärker als nötig belastet wird, ob das das Programmieren nun tatsächlich beeinträchtigt ist jedoch nur eine Vermutung. Ich persönlich mache da keinen C dran.
Michael Reinelt schrieb: > Lass die batterie mal weg, und versorge beim programmieren über den > ISP-Stecker. Da wird der 7805 nicht glücklich drüber sein.
adenin schrieb: > Michael Reinelt schrieb: >> Lass die batterie mal weg, und versorge beim programmieren über den >> ISP-Stecker. > > Da wird der 7805 nicht glücklich drüber sein. Wenn der Eingang (komplett) offen ist, wird er das überleben.
Lars M. schrieb: > Jedoch nach dem Bestücken, > musste ich fest stellen, dass sich der µC nicht via ISP programmieren > lässt. ... und was lernen wir daraus? Erst Schaltung und Layout machen, dann hier im Forum anschauen lassen, und wenn dann alle Macken wegdiskutiert sind, das Ganze in Realität umsetzen. Wurde schon oft hier praktiziert und ist eine ziemlich erfolgversprechende Methode .... Dazu muss man aber von seinem hohen Thron in die Niederungen des geouteten Anfängertums herabsteigen und sich belehren lassen.
Paul Baumann schrieb: > Was mir aufgefallen ist: Die LED hängt ohne Vorwiderstand direkt am > Portpin. > Das ist nicht in Ordnung. Ob das mit Deinem Problem zu tun hat, kann ich > von hier aus natürlich nicht sagen, nur: behoben werden muß es trotzdem. Das geht schon, man kann die internen Pullup-Widerstände als Vorwiderstand für die LED missbrauchen. Kann allerdings sein, dass man dann den AVR erst programmieren und dann einbauen sollte. Lars M. schrieb: > Jedoch nach dem Bestücken, > musste ich fest stellen, dass sich der µC nicht via ISP programmieren > lässt. AVR raus und auf einem Steckbrett programmieren. Der wird ja hoffentlich gesockelt sein?!
Mitlesa schrieb: > Lars M. schrieb: >> Jedoch nach dem Bestücken, >> musste ich fest stellen, dass sich der µC nicht via ISP programmieren >> lässt. > > ... und was lernen wir daraus? > > Erst Schaltung und Layout machen, dann hier im Forum anschauen > lassen, und wenn dann alle Macken wegdiskutiert sind, das Ganze > in Realität umsetzen. > > Wurde schon oft hier praktiziert und ist eine ziemlich > erfolgversprechende Methode .... Ich weiß zwar nicht, ob ich dir persönlich was getan habe oder du einfach nur rummotzen möchtest. Da du nur meinen Anfangspost zitierst, gehe ich mal davon aus, dass du nur diesen gelesen hast. Die Schaltung stand schon in diesem Forum zum Besprechen, schade, dass du nicht dabei warst. Dort wurde schon viele Verbesserungen vorgenommen. Außerdem funktioniert die obige Schaltung auf einem Steckbrett genau so wie soll. > Dazu muss man aber von seinem hohen Thron in die Niederungen des > geouteten Anfängertums herabsteigen und sich belehren lassen. Ich oute mich gerne als Anfänger. Allerdings ist es am besten, wenn man jemanden hat, der einem immer schnell antworten kann, willst du also mein Mentor sein? Mir scheint du sprichst Erfahrung :)
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