Hallo, gibt es eigentlich digitale Temperatursensoren mit möglichst schlechtem Wärmetransport von/zu seinen Pins? Der Sensor soll auf einer Platine sitzen und die Temperatur von einem anderen Bauteil (welches ihn an seiner Oberseite berührt) messen. Von der Bauform und Adressierbarkeit wäre für mein Vorhaben der MAX31725 perfekt, aber leider steht geschrieben: "External temperature is conducted to the die primarily through the leads and the exposed pad." Gibt es überhaupt digitale Sensoren bei denen es nicht so ist?
Hallo Stefan, Deine Anforderungen widersprechen sich leider. Ein Möglichkeit wäre den Sensor auf eine eigene Platine unterzubringen, diese dann thermisch zur Trägerplatine zu isolieren und die Pins mit feinen Bonddrähten anzuschliessen. mfg klaus
Sensoren mit Digitalkram sind immer ICs, die auf einen der Anschlussdrähte gelötet werden und daher optimalen Wärmekontakt zu diesem Anschlussdraht haben, so wie ein normaler TO92-Transistor. Es ist bei fast allen Temperatursensoren so, dass eigentlich nicht ganz eindeutig ist: wird die Wärme der Zuleitunge oder die des Gehäuses erfasst? Digitale ICs ohne Lötung auf den Anschlussdraht dürfte es nicht geben. Da muss man schon Sensoren wie Pt- oder NTC-Widerstände nehmen und selbst da ist der Einfluss der Zuleitungsdrähte nicht ganz unterdrückbar. Eventuell geht Thermoelement mit besonders dünnem Zuleitungsdraht, über den sehr wenig Wärme weggeleitet wird. Wärmestrahlungsmessung (Pyrometer, Wärmekamera) dürfte wohl die Wärmeleitung durch die Zuleitungen ganz vermeiden. Stefan P. schrieb: > Der Sensor soll auf einer Platine sitzen und die Temperatur von einem > anderen Bauteil (welches ihn an seiner Oberseite berührt) messen. Da fehlt etwas die Logik: Das zu messende Bauteil hat auch Zuleitungen, weshalb muss dann der Sensor ohne Zuleitung sein? Man muss halt nur die Zuleitungen des Sensors wärmemäßig mit dem zu messenden Bauelement koppeln, die Zuleitungen zum Beispiel um das Bauelement wickeln bzw. drankleben oder pressen. Oder die Lötaugen auch auf der Platine des Bauelements haben.
Eigenwärme lässt sich am besten vermeiden, wenn der Sensor nur dann von Strom durchflossen wird, wenn wirklich gemessen werden soll. Die Wärmeableitung lässt sich reduzieren, indem man möglichst wenig "Kupfer", im Bereich der Anschlüsse, übrig lässt. Die Wärmeverbindung ist manchmal, nach dem Platzieren von etwas Wärmeleitpaste, besser.
Ein DS18B20 (TO92) dürfte keine allzu gute thermische Verbindung zum PCB haben wenn du die Anschlussdrähte nicht zu kurz machst und dort nicht direkt auf eine Massefläche o.Ä. gehst.
Hallo Stefan, ein solches spezielles Bauteil halte ich für sehr unwahrscheinlich. Temperaturmessung ist allgemein oft nicht ganz trivial. Das SO8-Gehäuse ist mit seinen Beinen generell ziemlich ungeeignet, wenn die Wärmeab- oder zuleitung über die Beine unerwünscht ist. Es gibt digitale 3-polige im TO92-Gehäuse, da könnte man die Beine mit dünnen Drähten verlängern. Aber lässt sich das bei dir realisieren? Im SOT23-Gehäuse ist die Wärmeableitung über die Beine geringer, aber dir Zufuhr über das Gehäuse auch. Anderer Trick: Mit einem zweiten Sensor nur die Leiterplattentemperatur messen und aus dem (vorher noch zu ermittelndem) Wärmewiderstandsverhältnis am Messsensor auf die tatsächliche Temperatur schließen. Insgesamt: Gar nicht simpel, scheint mit. Irgend eine Kröte musst du schlucken, fürchte ich. Uwe
Stefan P. schrieb: > Gibt es überhaupt digitale Sensoren bei denen es nicht so ist? Nicht wirklich, aber wenn man die Raumtemperatur misst ist das ja auch egal. Oder bei einem Eintauchsensor, der in die Flüssigkeit eintaucht, da wird der gesamte Inhalt des Schutzrohrs erwärmt. Für Aufgaben wie die Erfassung einer Oberflächentemperatur ist ein Sensor im IC-Gehäuse aber per se ungeeignet. Da nimmt man ein Thermoelement (so oder gleich eine berührungslose Messung. Für Messungen am Kühlkörper u.ä. gibt es Sensoren mit Gewinde oder Flasch, da ist der Wärmeübergang über diese Verbindung wesentlich besser als über die elektrische Zuleitung. Georg
Stefan P. schrieb: > gibt es eigentlich digitale Temperatursensoren mit möglichst schlechtem > Wärmetransport von/zu seinen Pins? > Der Sensor soll auf einer Platine sitzen und die Temperatur von einem > anderen Bauteil (welches ihn an seiner Oberseite berührt) messen. Schau dir mal http://www.sensirion.com/fileadmin/user_upload/customers/sensirion/Dokumente/Humidity/Sensirion_Humidity_SHT21_Datasheet_V4.pdf Figure 10 auf Seite 5 an. Ansonsten vielleicht eine Flexplatine (http://ssj3gohan.tweakblogs.net/blog/9815/iteadstudios-flex-pcb-quality.html, http://imall.iteadstudio.com/open-pcb/pcb-prototyping/2layer-flexible-printed-circuits-fpc-5cm-x-5cm-max.html)? LG, Sebastian
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SF6 schrieb: > Ein DS18B20 (TO92) dürfte keine allzu gute thermische Verbindung zum PCB > haben wenn du die Anschlussdrähte nicht zu kurz machst und dort nicht > direkt auf eine Massefläche o.Ä. gehst. Da täuscht du dich. Zwei nur an den ungekürzten Anschlußdrähten ganz am Ende verbundene DS18B20 koppeln geschätzt mit 1/3 der Temperaturdifferenz rüber.
Ich würde über ein IR-Sensor versuchen die Temp. zu erfassen. Diese gibt es auch in SMD Bauform. Gruss stef
Ich würde dir folgenden Sensor empfehlen: http://www.ti.com/product/tmp006 (Diesen meinte ich im vorhergehenden Post...) gruss stef
Melexis hat auch einige sehr einfach anzusteuernde und auch recht genaue PIR Sensoren.
Separates Modul mit sehr dünnem Kupferlackdraht verbinden. Der wird nur wenig zum Wärmetransport beitragen.
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