Hallo Zusammen, ich sitze gerade an der Impedanzbestimmung einer Geometrie wie im Anhang gezeichnet. Es handelt sich um einen Innenleiter, der mit einem Rohr umgeben ist. Das Rohr ist oben und unten jedoch geschlitzt (durchgehend auf der ganzen Länge). Wie sich die Impedanz bei Koax-Geometrie näherungsweise berechnet ist mir soweit klar. Mit den Schlitzen würde ich bei analytischer Betrachtung sagen, dass sich der kapazitive Anteil an der Impedanz verringert und sich damit mit Z = sqrt(L`/C') eine höhere Impedanz ergibt. Gibt es dazu Formeln oder habt ihr mir einen Verweis auf gute Literatur zu genau diesem Problem? Genauso sind auch Erfahrungswerte gerne gehört ;-) Danke und Grüße, Kim
Abgesehen, dass ein geschlitzter Leiter strahlt... wie stellst du sicher, die beiden Aussensegmente auf gleichem Potential sind? Dann hat man ploetzlich Felder zwischen den beiden segmenten..
Du hast hier keine koaxiale Anordnung, sondern im Prinzip drei Leiter nebeneinander, die außerdem noch strahlen. Schlechte Idee ;-) Wie kommt es zu dieser seltsamen Anordnung?
Hi, dass es strahlt ist in diesem Fall erstmal nicht relevant. Die Anbindung erfolgt aus dem Koax-Aufbau in die geschlitze Geometrie. Auch wenn die Anbindung nicht ideal wäre, mich interessiert, wie sich die Impedanz für diese Geometrie berechnet, wenn man davon ausgeht, dass die Masse anständig angebunden ist und sich die Felder zwischen Außen und Innenleiter ausbreiten. Gibts da Formeln und Richtwerte, oder muss ich für sowas schon Comsol o.ä. anschmeißen?
Kim F. schrieb: > wenn man davon ausgeht, dass die Masse anständig angebunden ist Das ist sie nicht. > und sich die Felder zwischen Außen und Innenleiter ausbreiten. Das tun sie nicht. Die Anordnung strahlt, und damit breiten sich die Felder nicht zwischen Innen- und Außenleiter aus. Sondern du hast damit eine Antenne gebaut. Im Prinzip sagst du folgendes: "Mein Wasserschlauch ist zwar der Länge nach aufgeschlitzt, aber ich möchte wissen, wie sich das Wasser verhält, wenn ich davon ausgehe, daß das Wasser im Inneren de Schlauches bleibt." Weißt du, was ich meine? Ein Widerspruch an sich...
Das sieht aus wie eine koaxiale Hochfrequenz-Messleitung, wie meine hier: Beitrag "Re: Impedanz bestimmen" Literatur gibt es sicher in der Hochfrequenz-Bibel von Matthei-Young-Jones, die mittlerweile auch als PDF kostenlos zu haben ist.
Kim F. schrieb: > Genauso sind auch Erfahrungswerte gerne gehört Wie sehr das Feld nach aussen durchgreift, und wie sehr also die Wand fehlt, hängt ja zweifellos auch von der Wanddicke ab. Auf die Schnelle habe ich in einem uralten Skript nur dies gefunden:
Eine Impedanz kannst du natürlich berechnen, indem du die Kapazität zwischen Innen- und Außenleiter bestimmst, dazu ebenfalls die Induktivität. Dann kannst du mit sqrt(L/C) die Impedanz bestimmen. Am einfachsten wird es sein, wenn du eine RLC-Meßbrücke hast. An einem Ende messen, das andere Ende kurzschließen für die Induktivität. Dann das andere Ende offen lassen und am Anfang die Kapazität messen. Und dann wie gesagt sqrt(L/C) ergibt die Impedanz.
lrep schrieb: > Wie sehr das Feld nach aussen durchgreift, und wie sehr also die Wand > fehlt, hängt ja zweifellos auch von der Wanddicke ab. Und vom Verhältnis der Frequenz zur Größe des Schlitzes. Je höher die Frequenz, desto "offener" ist das Kabel.
Ja. Comsol oder aehnlich anwerfen. Das S11 wird sich abhaengig von Laenge und Frequenz verhalten.
@npn: Guter Vergleich, hab ich kapiert. Zu Messen (wie du beschrieben hast)wird das bestimmt sein, aber bevor ich einen Aufbau mache, wollte ich das mal grob Abschätzen. Welche Impedanzen sich am Aufbau ergeben kann man sich aus auch den Reflexionen dann herleiten. @db1uq un Irep: Danke, das hilft schonmal ein Stück weiter. Vielleicht ist auch so ein ähnlicher Aufbau möglich.
Kim F. schrieb: > @npn: Guter Vergleich, hab ich kapiert. Zu Messen (wie du beschrieben > hast)wird das bestimmt sein, aber bevor ich einen Aufbau mache, wollte > ich das mal grob Abschätzen. Das kannst du ja so machen, daß du die Berechnungsformel für Koax nimmst und von der Kapazität die Fläche des/der Schlitze subtrahierst. Und dann rechnest du mit dieser verminderten Kapazität weiter.
> Das kannst du ja so machen, daß du die Berechnungsformel für Koax nimmst > und von der Kapazität die Fläche des/der Schlitze subtrahierst. Und dann > rechnest du mit dieser verminderten Kapazität weiter. Das ist allerdings nur eine Änderung von zwei. Es vergrößert sich ja ausserdem die Induktivität, was die Impedanz noch weiter erhöht. Eine Möglichkeit zur Simulation: TNT/MMTL (2D field solver, gibt's gratis be sourceforge). Da kann man sich die Koaxleitung zumindest näherungsweise aus einer ausreichenden Anzahl an passend angeordneten Einzelleitern zusammenbasteln.
Wolfgang M. schrieb: > Das ist allerdings nur eine Änderung von zwei. Es vergrößert sich ja > ausserdem die Induktivität, was die Impedanz noch weiter erhöht. Stimmt, hast recht...
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