Hallo zusammen, ich habe kürzlich zum ersten Mal einen SOIC auf einen DIP-Adapter gelötet. Das Ergebnis habe ich als Foto angehängt. An den Lötstellen konnte ich bei oberflächlicher Betrachtung durch das Mikroskop keine Fehler erkennen. Weiter habe ich mit dem Multimeter den Durchgang zwischen DIP-Pins und den IC-Beinchen gemessen. Nach der Durchgangsmessung sollten meine Lötverbindungen passen. Sind die beiden Prüfungen hinreichend um sagen zu können, dass der IC bei richtiger Beschaltung funktionieren wird, oder wie sollte ich die Lötstellen prüfen? Ich bin vielleicht etwas übervorsichtig! :) Viele Grüße Mathias
Wenn die andere Seite auch so aussieht, sollte das passen. Dein SOIC sitzt aber mittig auf der Adapterplatte. Absichtlich?
Die Lötstelle am Pad 14 ist nicht ganz überzeugend. Beim nächsten Mal kannst du ruhig etwas weniger Lötzinn und etwas mehr Flussmittel verwenden.
Wolfgang schrieb: > Beim nächsten Mal > kannst du ruhig etwas weniger Lötzinn und etwas mehr Flussmittel > verwenden. Oder noch mal mit ner Endlötlitze drüber gehen, da sieht man dann auch besser ob's wirklich gut geworden ist.
Ich habe außer dem im Lötzinn (Stannol 3201) enthaltenen, kein zusätzliches Flußmittel verwendet. Werd ich mir für's nächste Mal merken. Besten Dank!
Ich will hier nicht beckmessern, aber nachdem Du ja extra um eine Einschätzung angefragt hast, will ich Dir die Wahrheit sagen: mit gefallen diese Lötstellen überhaupt nicht. Ist das bleifrei gelötet? Wenn nicht, dann wage ich hier mal die Behauptung, daß Du allein auf der uns zugewandten Seite des ICs mindestens ein halbes Dutzend kalte Lötstellen hast. Aber selbst wenn es bleifrei wäre, würde es mir nicht sehr vertrauenerweckend vorkommen, um ehrlich zu sein. Trag doch mal eine ausreichende Menge Flußmittel auf und ziehe dann mit dem Lötkolben ohne Zugabe weiteren Lötzinns mehrmals entschlossen an der IC-Seite entlang, d. h. über alle Pins auf dieser Seite hinweg. So wie ein Glissando auf dem Klavier: http://www.youtube.com/watch?v=0N22_L7qAtw http://www.youtube.com/watch?v=ZVM0tkWuIDs oder in luschdig: http://www.youtube.com/watch?v=lsF_tN3d0Lk Dann sollten die Lötstellen jedenfalls ganz anders aussehen ;-)
Ach so - völlig vergessen;-) - so sieht das dann am lebenden Objekt aus: https://www.youtube.com/watch?v=QydX7f5rZU0
Hi Osterhase, nein - es ist nicht bleifrei gelötet. Ich werde mir heute Flußmittel besorgen und das Ganze noch mal in Angriff nehmen. Du meinst, ein vorheriges Entlöten des ICs ist nicht zwingend notwendig? VG Mathias
Wenn du für deine Lötstellen eine IPC Norm als Ziel nimmst ist da viel zu viel Lötzinn dran. Das Problem ist, dass mit soviel Zinn nicht mehr sichtbar ist, ob die Lötstellen Kontakt haben. Könnte ne kalte sein aber man siehts halt nicht. Auch darf hinten in die Kehle zwischen Plastikgehäuse und Beinchen nichts reinlaufen. Das wirkt sich beides auf die Zuverlässigkeit aus. Für den Hausgebrauch wirds vermutlich so reichen. Wenn du das öfters machst, besorg dir eine Spitze mit Hohlkehle (aka Lotdepot, Mini Wave), damit kriegt man das easy in guter Qualität hin. Osterhase schrieb: > Ach so - völlig vergessen;-) - so sieht das dann am lebenden Objekt aus: Wundert mich nicht dass der IC schon angeschmolzen ist, so exzessiv wie der da drüberbürstet. Das ganze geht auch mit einem mal durchziehen sauber, bitte das Video nicht als Maß der Dinge nehmen! Das hier sieht deutlich besser aus: https://www.youtube.com/watch?v=MtzpGrgcnXA
So, habe gerade mal im Datenblatt Deines Lotes nachgeschaut http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCEQFjAA&url=http%3A%2F%2Fdocs-europe.electrocomponents.com%2Fwebdocs%2F0ce3%2F0900766b80ce370c.pdf&ei=OMT2VPyLCoHDPbLBgLAG&usg=AFQjCNGqvcn51-c9Kdo83OXgRRGF56rG5g&bvm=bv.87519884,d.ZWU Es ist eine bleihaltige Version in Standardmischung 60Pb/39Sn/1Cu mit Kolophoniumseele, also einem dünnen "eingebauten" Flußmittelstrang. D.h. aber leider, daß die Lötstellen tatsächlich nicht gut sind, denn sie müssten mit diesem Lötzinn vollkommen glatte Oberflächen aufweisen. Mathias S. schrieb: > Du meinst, ein vorheriges Entlöten des ICs ist nicht > zwingend notwendig? Im Gegenteil, das ist sogar völlig überflüssig. Einfach noch mal drüberlöten. Wenn Du bereits reichlich Erfahrung hast, dann brauchst Du dafür auch kein separat zugeführtes Flußmittel (zum Beispiel aus einem Flußmittelstift), sondern dann reicht das bereits in Deinem Lötdraht befindliche eigentlich locker aus. In Deinem Fall würde ich Dir aber den Erwerb eines solchen Stiftes empfehlen. Mit dem pinselst Du dann genau wie in dem von eingast verlinkten Video gezeigt schön saftig über die ganze Lötreihe hinweg und dann sofort mit dem Lötkolben hinterher. Du wirst dann die alten Lötstellen gar nicht mehr wiedererkennen ;-) Schau Dir einfach mal ein paar weitere YT-Videos an. Stichwort "Drag Soldering". Die Flussmittelstifte gibt es übrigens bei reichelt, ebay und Co. Zur Not tut es aber auch mal ein ordentlicher Schuss Isopropanol aus der Hausapotheke, denn die einfachen Fluxer bestehen eigentlich auch nur aus Isopropanol mit Spuren diverser Carbonsäuren - und genau diese Spuren befinden sich schließlich als (mehr oder weniger unerwünschte) Rückstände auf der Platine ... :-( Deshalb beim Kauf eines Fluxes darauf achten, daß Du ein "no clean"-Produkt erwirbst, damit Du Deine Platine danach nicht noch vom Flußmittel reinigen musst.
Nachtrag: Das ist die korrekte Menge Zinn für so ein Beinchen: http://www.empf.org/empfasis/oct03/3403pbsustain.htm (ohne den Text gelesen zu haben) Für die SOIC, TQFP etc. braucht man sehr wenig Lot, aber das reicht völlig. Wichtig ist ein sauberer Übergang (Benetzungswinkel) zwischen Beinchen, Lot und Pad, wie im Bild zu sehen.
Wie wärs wenn ihr euch langsam mal wieder einkriegt? Das ist SOIC. Das klebt man zur Not auch mit nem Dachrinnenlötkolben auf die Platine und es wird funktionieren. Das da oben funktioniert sowieso. Und wenn nicht, dann tippt man die Lötstellen nochmal kurz mit dem Lötkoblen an. Voila. Langsam wirds peinlich. Flussmittel, Hohlkehle, IPC Vorgaben über die Lötzinnmenge. ÜBEL
Osterhase schrieb: > Mit dem pinselst Du dann genau > wie in dem von eingast verlinkten Video gezeigt schön saftig über die > ganze Lötreihe hinweg und dann sofort mit dem Lötkolben hinterher. Du > wirst dann die alten Lötstellen gar nicht mehr wiedererkennen ;-) Ach so, und zwar OHNE weitere Zugabe von Lötzinn, denn Lötzinn ist, wie von eingast richtig angemerkt, bereits in ausreichender Menge vor Ort ;-)
Cyblord ---- schrieb: > Langsam wirds peinlich. Dann halt doch einfach die Gosch, wenn Dich das alles anpeint.
Osterhase schrieb: > Cyblord ---- schrieb: >> Langsam wirds peinlich. > > Dann halt doch einfach die Gosch, wenn Dich das alles anpeint. Ach steig mer doch en Dasch du Sekkel.
Werde jetzt mal losziehen und mir einen Flußmittelstift besorgen. Dann werde ich so vorgehen wie ihr es mir beschrieben habt und anschließend poste ich das Ergebnis (das mich hoffentlich vom Hocker haut) hier. ;) Besten Dank und viele Grüße Mathias
Mathias S. schrieb: > Werde jetzt mal losziehen und mir einen Flußmittelstift besorgen. Dann > werde ich so vorgehen wie ihr es mir beschrieben habt und anschließend > poste ich das Ergebnis (das mich hoffentlich vom Hocker haut) hier. ;) Das erste, was Dich wirklich vom Hocker hauen wird, ist der Preis von dem Flußmittelstift :-)
Cyblord ---- schrieb: > Wie wärs wenn ihr euch langsam mal wieder einkriegt? Das ist SOIC. Das > klebt man zur Not auch mit nem Dachrinnenlötkolben auf die Platine und > es wird funktionieren. Dass ich dir mal zustimme, hätte ich auch nicht gedacht. Aber genau so ist es. SOIC ist völlig unkritisch. Ggf. sind ein paar Lötstellen kalt, der Flussmittelstift ist tatsächlich eine gute Idee. Ich habe den hier: http://www.tme.eu/de/details/kes-952-d6/flussmittel/kester/952-d6/#t1f8bdfa462bd017eb4a384808cc97dd5, war ok (und mit rund 8 EUR auch noch bezahlbar). Max
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So, das Ergebnis seht ihr im Anhang. Ich finde es wesentlich besser als vorher! Was sagen die Leute vom Fach? :)
Na, das sieht doch wirklich schon ganz anders aus, Glückwunsch! Nicht perfekt, aber schon ziemlich dicht dran ;-)
Falk Brunner schrieb: > Schon deutlich besser! jau und wenn er sich noch mal seine Pfosten ansieht ist es perfekt, die Pfosten gefallen mir nicht alle.
Joachim B. schrieb: > jau und wenn er sich noch mal seine Pfosten ansieht ist es perfekt, die > Pfosten gefallen mir nicht alle. Quatsch, bis auf ein paar Ausreisser, sehen die echt gut aus!
(Bisschen spät aber trotzdem) zu Deinem ersten Bild: man sieht ja gar nichts, mach doch mal heller! Ich habe mir erlaubt, die Helligkeit hochzuziehen. Und: möglichst kleine Dateien hochladen wollen/sollen hin oder her: ein bisschen größer/höher aufgelöst darf es schon sein, wenn kleine Details wie Lötstellen an einem Vielfüssler begutachtet werden sollen.
Teo Derix schrieb: > bis auf ein paar Ausreisser die meinte ich ja, wieso dann Quatsch? letztens auch wieder ein Ausfall doofer Lötstellen obwohl der Kollege alle gemessen hatte, aber nach etwas Kältespay in der Nachbarschaft (Fehlersuche) sind 80% der Lötstellen ausgefallen, sowas muss doch nicht sein.
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Insgesamt ist das Ergebnis aber schon ziemlich gut und gar nicht mehr mit dem Ausgangszustand zu vergleichen, oder? Bei der NASA könnte er jedenfalls schon mal anfangen, denn die Ergebnisse sind bereits jetzt eher besser als das, was dort in der Solder Class zusammengeschmurgelt wird (0:32): http://www.youtube.com/watch?v=et50OeeLi9M @mse2: Mit welcher Bildbearbeitungssoftware hast Du das gemacht? Gefällt mir.
Joachim B. schrieb: > Teo Derix schrieb: >> bis auf ein paar Ausreisser > > die meinte ich ja, wieso dann Quatsch? Hast recht sorry, hab mich verlesen. Irgendwie wurde aus "nicht alle" > "alle nicht" :-/
Mathias S. schrieb: > So, das Ergebnis seht ihr im Anhang. Ich finde es wesentlich besser als > vorher! Was sagen die Leute vom Fach? :) Top! So kannst du das bedenkenlos lassen.
eingast schrieb: > So kannst du das bedenkenlos lassen. für die SMD Beine ja, die Pfosten würde ich nacharbeiten wegen: Beitrag "Re: Lötstellen prüfen (SOIC)"
Hi Joachim, kannst du mir sagen welche Pfosten dir nicht gefallen und weshalb? Ich muss "löttechnisch" noch einiges lernen... ;) VG Mathias
Mathias S. schrieb: > kannst du mir sagen welche Pfosten dir nicht gefallen aus dem Bild hier soweit man das erkennen kann: http://www.mikrocontroller.net/attachment/249566/soic28_seite.jpg PIN 14 hat einen Kragen Rand um den Pfosten PIN 28 da ahne ich den auch PIN 17 dito und noch einige andere, wenn zwischen Pfosten und Zinn schon ein dunkler Kragen liegt kann man auf Ausfälle warten. übrigens Musterbilder kalter Lötstellen liefert auch Tante guggel https://www.google.de/search?q=kalte+L%C3%B6tstelle&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=TSb3VI_iNcP4yQPsv4LYCA&ved=0CCoQsAQ&biw=1148&bih=728
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Hi Joachim, ich bedanke mich und werde mir die Pfosten noch mal genauer ansehen! :) Viele Grüße Mathias
Joachim B. schrieb: > letztens auch wieder ein Ausfall doofer Lötstellen obwohl der Kollege > alle gemessen hatte, aber nach etwas Kältespay in der Nachbarschaft > (Fehlersuche) sind 80% der Lötstellen ausgefallen, sowas muss doch nicht > sein. Nein, sowas muss nicht sein. Wobei sich eine Fehlersuche bei 80% (!) schlechter Lötstellen sowieso erledigt hat.
Franz Behlon schrieb: > Wobei sich eine Fehlersuche bei 80% (!) > schlechter Lötstellen sowieso erledigt hat. nun ja war eine Tastatur und da braucht man ja nur die ausgefallenen Tasten zur Masse und Port klingeln, man weiss ja an welcher Taste man suchen muss. Vielleicht habe ich mit 80% übertrieben aber mal nachrechnen von 6 Tasten 5 ausgefallen = 5/6 = upps sogar 83% Tastenausfall, aber vielleicht nicht 83% der Lötstellen.
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Osterhase schrieb: > Bei der NASA könnte er jedenfalls schon mal anfangen, denn die > Ergebnisse sind bereits jetzt eher besser als das, was dort in der > Solder Class zusammengeschmurgelt wird (0:32): > http://www.youtube.com/watch?v=et50OeeLi9M > Das is'n Fake, oder? Wenn das Lötübungen im Hinterhof in Mumbay wären, hätte ich es geglaubt :-) Zumal für Raumfahrt und militärische Anwendungen bleihaltiges Zinn durchaus noch statthaft ist. Interessant wird es, wenn die freien SMD Pads noch bestückt werden sollen. Man bestückt ja "etagenweise" von niedrig nach hoch und SMD würde ich vor THT machen. Der liegende riesige Kondensator verbaut einem alles, um in einem vernünftigen Winkel noch an die Pads zu kommen.
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