Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Solarleuchte


von ElektroNick (Gast)


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Hallo

Ich habe kürzlich eine Solarleuchte repariert, und dabei den Schaltplan 
rausgezeichnet. Ich dachte, es sind keine unidentifizierbaren Bauteile 
verbaut - könnte man ja mal nachbauen.

Jetzt habe ich die Schaltung auf Steckplatte aufgebaut - aber leider 
keine Funktion.

Womöglich habe ich beim Rauszeichnen irgendwo einen Fehler gemacht.

Da ich diese Schaltung so nicht ganz verstehe, wende ich mich mal 
hilfesuchend an euch.

An der Schaltung hängen nicht zur zwei LEDs, wie gezeichnet, sondern 
eine Lichterkette mit bestimmt 50 LEDs oder noch mehr. Vorwiderstand zu 
dieser Lichterkette war nicht zu finden - möglicherweise im Kabel.

Für die Sommer/Winter-Funktion finde ich auch keine vernünftige 
Erklärung.

Vor allem macht mir aber T1 sorgen, da die Basis direkt an Bat+ liegt. 
Hier kann ich aber einen Fehler beim Rauszeichnen ausschließen. Hier 
habe ich mehrmals genau geschaut - es ist einfach so - auch wenn ich es 
nicht verstehe.

Ansonst macht für mich alles einen vernünftigen Eindruck, aber irgendwo 
muss ja der "Hund" begraben sein.

Die Bauteile waren alle eindeutig zu identifizieren - Farbcode und 
Aufdruck waren immer gut ablesbar. Bauteil vergessen wurde auch keines.

Nun hoffe ich auf einen Tipp von euch :-)

lg, Nick

von ElektroNick (Gast)


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Hochschieb

von ElektroNick (Gast)


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nochmal hoschschieb

von Helge A. (besupreme)


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An der Basis von T1 fehlt wahrscheinlich ein Widerstand.

Schwingt die Schaltung, wenn T4 entfernt ist?

von ElektroNick (Gast)


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Helge A. schrieb:
> An der Basis von T1 fehlt wahrscheinlich ein Widerstand.



Hallo

Fehlen tut bestimmt kein Bauteil. Möglicherweise ist aber eins wo falsch 
angeschlossen.

Ich denke, wenn die Schaltung arbeitet wird die Spannung am Emitter T1 
höher als an der Basis, wodurch T1 leitet und die LED-Kette leuchtet.


> Schwingt die Schaltung, wenn T4 entfernt ist?

Schau ich mir morgen an.
So wie sie jetzt aufgezeichnet ist schwingt scheinbar nichts.


Danke für deinen Hinweis.


lg, Nick

von Helge A. (besupreme)


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Die Absicht des Erfinders ist schon klar. Allerdinge dürfte bei 
entladenen Akkus die Effizienz leiden, da der Basisstrom dann stark 
zunimmt.

Der Schaltungsteil mit T4 baut darauf, daß ein Strom rückwärts durch die 
Solarzellen fließt bei Nacht. Sind die Zellen "zu gut", reicht der Strom 
vieleicht nit.

von ElektroNick (Gast)


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Hallo


Ich habe auf der Steckplatte nicht die originalen Transistoren 
verwendet, sondern Standardtypen (im Schaltbild rot). Als Versorgung 
habe ich ein Labornetzteil (eingestellt auf etwa 2.5V), nicht die im 
ersten Schaltbild verwendeten Akkus.

Die Schaltung ist nun auch vereinfacht aufgebaut: Erstmal ohne T4 und 
Solarzelle - nur der Oszillator. Anstatt der beiden parallel 
geschalteten Kerkos (470pF und 220pF) einen 680pF.

Es schwingt aber nichts - da tut sich Garnichts.

lg, Nick

von Ro R. (rond_es)


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Was für LEDs sind denn dran? Leuchten die schon bei 2.5V? (weisse tun 
dies nicht!)

von ElektroNick (Gast)


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Ro R. schrieb:
> Was für LEDs sind denn dran? Leuchten die schon bei 2.5V? (weisse tun
> dies nicht!)

Es sind weiße LEDs, und sie leuchten auch. Aber nur schwach, dafür aber 
ne ganze Menge. In der Nacht sieht das ganz gut aus.
Datenblatt oder sonstige Bezeichnungen habe ich dazu aber natürlich 
nicht.

von Michael H. (Gast)


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Der Schaltplan ist etwas kaotisch gezeichnet.

T1: Ersetz den mal durch eine Diode von Spule->LED. Eine Fehlerquelle 
weniger. (Mir scheint es auch komisch, dass bei der Basis kein 
Widerstand ist...)

T2: Gib mal auf die Basis von T2, nach dem Basiswiderstand R2 eine PWM 
und schau ob die Diode leuchtet. Müsste eigentlich, dann leuchten.

Als nächstes kannst Du schauen, dass du den Oszillator bestehend aus 
T3+Dioden+C zum Laufen bekommst. Erfahrugswert: Oszillatoren sind gerne 
mal rossig.

von ElektroNick (Gast)


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Hier noch Bilder von der LED-Kette:

von ElektroNick (Gast)


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Michael H. schrieb:

> T2: Gib mal auf die Basis von T2, nach dem Basiswiderstand R2 eine PWM
> und schau ob die Diode leuchtet. Müsste eigentlich, dann leuchten.
Das war ne gute Idee :-)
Die LED leuchtet - je höher die Frequenz, desto heller. 2 bis 5kHz wären 
ideal.


> Als nächstes kannst Du schauen, dass du den Oszillator bestehend aus
> T3+Dioden+C zum Laufen bekommst. Erfahrugswert: Oszillatoren sind gerne
> mal rossig.
Da tut sich nichts. Hier vermute ich den "Rauszeichenfehler". Auf der 
original-Schaltung sind ja 2 Kerkos verbaut. Aber nicht nebeneinander, 
sondern an zwei ganz unterschiedlichen Orten. Das kam mir schon komisch 
vor. Warum man 470pF und 220pF verwendet, wenn es doch EIN 680pF auch 
tun würde.
Deshalb denke ich jetzt, dass die beiden nicht parallel liegen. Einer 
der beiden wird wohl zwischen Emitter und Basis von T3 richtig sein - 
welcher auch immer. Aber wo gehört dann er andere hin? Ich verstehe 
diesen Osz. nicht so ganz - vielleicht hat jemand eine Idee?

lg, Nick

von Korax K. (korax)


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Hallo,

T3 soll bestimmt mit T4 ein astabiler MV bilden. Kollektor von T3 nicht 
an D2 sondern an Basis T4. C2 und C4 entsprechend schalten. Dann erhält 
T2 über die Dioden eine Schwingung und kann mit L1 einen Schaltwandler 
mimen.
T1 kann so nicht funktionieren. Er müsste durchsteuern, aber wie soll er 
einen (richtigrummen) Basisstrom bekommen als pnp-Typ?

von Korax K. (korax)


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Fra Nk schrieb:
> Kollektor von T3 nicht
> an D2 sondern an Basis T4

.. ist Unsinn. Mach aber mal aus T3,4 R3,4,5,6 und C2,3 einen richtigen 
MV wobei ein Kollektor dan an D2 geht.

R7 soll den MV bei genügend (Tages)licht stoppen, um die LEDs 
auszuschalten.

von Korax K. (korax)


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S1a hat keine Funktion und S1b soll den Basisstrom von T2 im Sommer 
erhöhen? Also den T2 "auffer machen" als im Winter?

Da stimmt vieles nicht.. mach bitte einen zweiten Versuch des Abmalens.

von ElektroNick (Gast)


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Fra Nk schrieb:
> S1a hat keine Funktion und S1b soll den Basisstrom von T2 im Sommer
> erhöhen? Also den T2 "auffer machen" als im Winter?
S1 ist ein zweipoliger Schalter mit drei Stellungen:
Sommer  Off  Winter
S1a schaltet die Batteriespannung  bei Off-Stellung ab. In Stellung 
Sommer und Winter ist die Ubatt eingeschaltet.

> Da stimmt vieles nicht..
So viel kann nicht falsch sein - hab mir schließlich Mühe gegeben. Aber 
die Platine war nur etwa 2 x 2cm, dicht gedrängt - nicht einfach das 
richtig hinzubekommen.

> mach bitte einen zweiten Versuch des Abmalens.
Geht leider nicht - die Solarleuchte ist längst wieder in irgend einem 
Garten im Irgendwo im Einsatz.

Wie wir inzwischen wissen, liegt es nur noch am Oszillator. Bei 
Verwendung einer externen Schwingung klappt es ja schon. Also T1 und T2 
sind schon mal richtig so.
T4 kann man mal außen vor lassen - der soll ja nur den Osz. abstellen, 
wenn die Solarzellen beleuchtet werden.

lg

von Korax K. (korax)


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Dann muss T3 mit T2 zusammen einen Oszillator ergeben wobei dann der 
umschaltbare Basiswiderstand von T2 die Frequenz oder Tastverhältnis 
beeinflusst.
Was T1 treibt, ist mir schleierhaft.

von Michael H. (overthere)


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T1 soll afaik aktiv gleichrichten, aber halte ich persönlich fürn 
Schmarn.

von ElektroNick (Gast)


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Aber jetzt !

Problem gelöst.

Kleiner Rauszeichenfehler mit großer Wirkung.

Emitter T3 muss vor die Spule - dann sind auch die beiden Kerkos nicht 
mehr parallel.

Jetzt leuchtet die LED schön hell.
Frequenz = 28kHz
LED-Strom = 6.6mA bei 2.5V Betriebsspannung. (Standard-LED 5mm weiß)
LED-Spannung = 3V

Vielen Dank für euren Einsatz !!!

lg, Nick


P.S.
Da soll noch mal einer sagen, dass man LEDs nicht ohne Vorwiderstand 
betreiben kann - und ob man das kann ! :-)

von Martin S. (led_martin)


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Michael H. schrieb:
> T1 soll afaik aktiv gleichrichten, aber halte ich persönlich fürn
> Schmarn.

Der ist nicht nur Gleichrichter, sondern legt auch die maximale 
Ausgangsspannung fest, auf Batterie-Spannung + 0,7V. Mehr geht nicht, 
weil dann der ganze Strom duch die E-B Strecke fließt. Ist die Last 
bereit, den von der Spule gelieferten Strom komplett aufzunehmen, ist 
der Transistor gar nicht so schlecht, als Gleichrichter. Die C-E 
Sättigungsspannung ist kleiner als die Durchlaßspannung einer normalen 
SI-Diode.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Teo D. (teoderix)


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ElektroNick schrieb:
> Da soll noch mal einer sagen, dass man LEDs nicht ohne Vorwiderstand
> betreiben kann

Hat ja auch nie einer behauptet!

von senke (Gast)


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Hi

Du bist dir aber schon im Klaren darüber, dass in diesen Ketten immer 7 
- 10 LEDs in Serie geschaltet sind?
Dafür benötigst Du Spannungen von 20 - 30V!

von ElektroNick (Gast)


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senke schrieb:
> Du bist dir aber schon im Klaren darüber, dass in diesen Ketten immer 7
> - 10 LEDs in Serie geschaltet sind?
> Dafür benötigst Du Spannungen von 20 - 30V!


Nö - ist nicht so.

Es sind alle LEDs parallel geschaltet - OHNE Vorwiderstand !

Wieviel Strom jede LED (oder alle zusammen) brauchen, kann ich leider 
nicht mehr messen, da ich die Solarleuchte nicht mehr hier habe.

Aus der Nachbauschaltung kommen jedenfalls 3V raus, und da hängt, wie im 
letzten Schaltbild zu sehen, eine LED dran. In der LED-Kette waren es 
dann eben entsprechend mehr. Die Spannung liegt aber nur im Bereich von 
3V. Vielleicht sogar ein bisschen drunter, wenn mehr LEDs dran sind.
Ich hab auf der Steckplatte nur eine ganz normale Standard-LED 
verwendet, die mit den 3V und gut 6mA ganz schön leuchtet. Die LEDs an 
der LED-Kette leuchteten nicht so hell - dafür waren es aber auch viel 
mehr LEDs.
Die LEDs aus der LED-Kette waren bestimmt auch Low-Current-LEDs oder so 
- eben genau für diesem Zweck gemacht.
Aber mit 20 - 30V ist da nichts.

Man denkt immer, dass weisse LEDs so viel Spannung brauchen.

Häng mal so eine stink normale 5mm LED, die mit einem maximalen Strom 
von 20mA und üblicherweise mit einer Spannung von 3,4V betrieben werden 
kann, an 12Vdc mit einem Vorwiderstand mit mehreren kOhm. Dann erhöhe 
mal den Widerstand soweit, bis die LED im dunkeln grade noch leuchtet. 
Du wirst dich wundern, wie wenig Strom die LED braucht.
Bei Nacht sind 0.5mA reichlich für so eine LED. Für batteriebetrieb also 
bestens geeignet.

lg, Nick

von korax (Gast)


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Wo ist denn der vierte Transistor hin?

von ElektroNick (Gast)


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Warum fragst du ?
Brauchst du ihn ?
Was willst du damit ?

von Korax K. (korax)


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ElektroNick schrieb:
> Die Bauteile waren alle eindeutig zu identifizieren - Farbcode und
> Aufdruck waren immer gut ablesbar. Bauteil vergessen wurde auch keines.

Kannst ihn behalten. Ich dachte im ersten Schaltplan sind alle Bauteile 
drin. Nun sinds weniger.

von ElektroNick (Gast)


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Er wurde vereinfacht um sich auf das Wesentliche, des Osc., zu 
konzentrieren. Und der Osc passt jetzt - die Schaltung schwingt wie sie 
soll.
Noch Fragen ?

lg, Nick

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