Hi Leute, habe da einige Maschinengewindebohrer, mit denen ich bisher doch immer nur von Hand gebohrt habe, also nach dem Muster ca. 1/4 vorwärts, min. 1/2 rückwärts usw. Dreht man mehr als etwa 1/4 vorwärts, steigt der Widerstand deutlich an. Frage mich nun, wie das industriell gemacht wird. Bei mir würden die Bohrer abbrechen, selbst wenn ich damit nur recht dünnes Alu bohren würde. Die meisten dieser Bohrer sind nagelneu, HSS-E, ich nutze Öl, setze gerade an... Wie macht Ihr das?
Mit Maschinengewindebohrern habe ich noch nicht geschnitten. Bei den üblichen Handgewindebohrern habe ich das mit dem Spanbrechen durch zurück drehen auch mal gelernt. Aber eine andere Frage: Stimmt der Kernlochdurchmesser? Also laut Tabelle gewählt oder leut Faustformel? Da gibt es nämlich deutliche Abweichungen, z. B. bei M8 ist der Kernloch durchmesser laut tabelle 6,8 mm, nach Faustformel 8mm x 0,8 = 6,4 mm! Dann knarscht es!
Gewindebohrer schrieb: > Bei mir würden die Bohrer abbrechen, selbst wenn ich damit nur recht > dünnes Alu bohren würde. ... > ich nutze Öl Bei Alu Spiritus benutzen! Bei Maschinengewindebohrer muss der Span nicht gebrochen werden. Stimmt der Kernloch-Durchmesser?
Ich mache es auch damit immer noch im Tangoschritt: 2 vor, 1 zurück. Der Vorteil ist, daß man nicht um-spannen muß, aber um die Gefahr des Abbrechens zu verhindern, ist es nach wie vor gut, die Späne loszuwerden. mfG Paul
Maschinengewindebohrer haben doch eine spiralförmige Spannut, somit werden die Späne nach oben abgeführt, richtig? Das ist die Erklärung, warum das Spanbrechen entfällt. Das mit dem Spiritus kenne ich auch! Ich nehme aber gerne WD40, sowohl bei Stahl als auch bei Alu (nicht schlagen).
zB.: cnc, m6 in Spannzange, 4mm Alu, Kühlschmierstoff (8-12%), 600 1/min oder auch Akkuschrauber, bisschen Schneidöl, volle Drehzahl und gib ihm.. Bei Edelstahl geht das natürlich nicht so, da dann bei z.B. Edelsahl, M6 lieber nur so ca 100 1/min. Alles in einem Zug durch, erst bei größeren Materialsärken mit Spanbruch, bei hochfesten Materialien mit entspanen. Problem ist dann immer die Stelle wo man aufgehört hat, hier hakt der Gewindebohrer meistens. Mit Spritus ist ein bisschen Voodoo, Schneidöl geht genauso. Lass dir da nichts erzählen nur weil die alten Hasen das schon immer so gemacht haben. Bei Maschinengewindebohrern in Alu gilt immer: Drehzahl hoch (nicht per Hand) und am besten in einem durch. Und keine beschichteten Gewindebohrer nehmen.
und zerspanbares Alu nehmen was nicht zu sehr schmiert.
Bei uns in der Mechanikwerkstatt haben wir eine Bohrmaschine die für sowas die Drehrichtung automatisch bei erreichen eines Anschlagpunktes die Drehrichtung ändert und Rückwärts läuft. (Den Punkt/Tiefe stellt man vorher ein). Damit habe ich schon in Kunststoff und Aluminium Gewinde in Sacklöscher geschnitten - in einen Rutsch und ohne Probleme! Die Steigung ist für M8 1,25, also müsste man mit 6,75mm bohren... 6,4 ist ziemlich dünn!
Noch was (eigentlich logisch): Den Gewindebohrer gerade ansetzen!!! Würgt man ihn schräg rein, muss es irgendwann kneifen! Dazu Die Kernbohrung leicht ansenken.
Skyper schrieb: > Die Steigung ist für M8 1,25, also müsste man mit 6,75mm bohren... 6,4 > ist ziemlich dünn! Ja, das sagte ich. Laut Tabelle 6,8 mm, laut einer mir bekannten Faustformel 6,4 mm. Das habe ich nicht geschrieben, damit er die Faustformel nimmt. Das habe ich geschrieben, damit er die Faustformel nicht nimmt.
Es gibt nicht ohne Grund Maschinen und Hand Gewindeschneider... Und ja, damit werden Gewinde in einem Zug geschnitten, aber dann mit ner Drehmaschine...
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Alfred K schrieb: > Maschinengewindebohrer haben doch eine spiralförmige Spannut Nicht zwangsläufig. Meist ist der Spänekanal gerade geschliffen aber es gibt auch spiralförmig geschliffene Ausführungen. Grundsätzlich unterscheidet man Gewindeschneider für durchgehende Gewinde und Sacklochgewinde aber es gibt auch Sonderbauformen. Für unterschiedliche Materialien gibt es auch Gewindebohrer mit optimierten Anschnitt. Einige Metalle sind zäh (Kupfer) für spanende Bearbeitung, andere schmieren (Alu) oder reiben(St-37) dagegen gerne. Wer schon mal St-37, C-Stahl, Automatenstahl und VA-Stahl geschnitten hat, wird die Vor-und Nachteile kennen und auch schon mal frohlockt oder geflucht haben. Recht genügsame und gut spanbare Metall sind z.B. Messing oder Bronze. Kupfer dagegen ist der blanke Horror. Alu kann einen auch manchmal zur Weißglut bringen wenn die Legierung zum spanen ungeeignet ist. Auch die Wahl des Schmiermittels, welches auch Kühlungsaufgaben übernimmt, hat da Einfluss. Prinzipell gibts für jeden Anwendungsfall einen speziell konzipierten Gewindeschneider. So mache Lieferanten haben da eine reichhaltige Auswahl.
Gewindebohrer schrieb: > Wie macht Ihr das? In einem Rutsch. Kernloch bohren, Bohrer gegen Maschinengewindeschneider ersetzen, etwas Schneidöl/bei Alu Spiritus dran, und im langsamsten Gang reindrehen bis man die Maschine durch Not-Aus stoppt. Nein, es bricht kein Gewindeschneider. Aber die Maschine führt auch viel gerader als die Hand. Beim Schneiden per Hand ist mir auch schon mal einer gebrochen. HSS-E ist zwar auch für Edelstahl, bricht aber leichter als HSS. Trotzdem schneide ich auch Alu mit dem was gerade da ist, von Blauring bis VHM.
Hallo, mit Maschinengewindebohrer auf Maschinen (CNC-Maschine oder Ständerbohrmaschine) wird das Gewinde in einem Rutsch geschnitten. Dabei ist wie schon mehrfach erwähnt der richtige Kernlochdurchmesser wichtig. Bei zähen Werkstoffen wie z.B. Edelstahl wird das Kernloch 0,1mm größer gebohrt, da sich der Werkstoff beim Gewindeschneiden stärker verformt und das Gewinde dann trotzdem vollständig ausgeprägt ist. Beim Gewindeschneiden mit dem Schneideisen ist es auch mit Maschinengewindebohrern ratsam, den Schnitt zu unterbrechen. Ob jetzt nach 1/4 Umdrehung oder nach 1/2 oder auch nach einer ganzen Umdrehung die Späne gebrochen werden ist eher eine Gefühlssache, wenn es richtig schwergängig ist, dann dreht man ein Stück zurück und bricht die Späne. Wenn die Gewinde mit dem Maschinengewindebohrer mit einem Akkuschrauber "von Hand" geschnitten werden ist es bis ca. 4-5mm Materialstärke kein Problem, sie auf einen Zug durch zu schneiden. Bei größeren Materialstärken sollte man auch da absetzen, da sich dann die Winkelabweichungen durch leicht schiefes Ansetzen zum Tragen kommt. Maschinengewindebohrer brechen normal nur ab, wenn sie ruckartig belastet werden, oder beim Schneiden von Hand eine zusätzliche Querkraft abbekommen, sprich, man Ungleichmäßig an den beiden Griffen des Windeisens zieht und drückt, oder den Akkuschrauber verkantet. Gruß Kai
Alfred K schrieb: > Ja, das sagte ich. Laut Tabelle 6,8 mm, laut einer mir bekannten > Faustformel 6,4 mm. Das habe ich nicht geschrieben, damit er die > Faustformel nimmt. Das habe ich geschrieben, damit er die Faustformel > nicht nimmt. Dann nenn sie doch gar nicht. Seit der Umstellung auf ISO gilt die nicht mehr, seit 50 Jahren. Aber mit Maschinenbohrern kann man schön Sackgewinde schneiden.
Also wir benutzten eigentlich immer einen speziellen Gewindeschneidkopf für die Bohrmaschine.Da konnte man exakt das Drehmoment für das Gewinde einstellen und die drehte auch rückwärts wenn man den Hebel der Bohrmaschine nach oben drückte.Natürlich macht das Sinn und so habe ich das auch gelernt den Gewindeschneider auch rückwärts laufen zu lassen um den Span zu brechen.Im Vergleich zu Handgewindeschneider hat die Maschinenvariante einen schlankeren Schaft welcher es erlaubt auch tiefer zu schneiden und besser die gebrochenen Späne abzuführen.
Hi, Gewindebohrer schrieb: > Hi Leute, habe da einige Maschinengewindebohrer, mit denen ich bisher > doch immer nur von Hand gebohrt habe, also nach dem Muster ca. 1/4 > vorwärts, min. 1/2 rückwärts usw. Dreht man mehr als etwa 1/4 vorwärts, > steigt der Widerstand deutlich an. Frage mich nun, wie das industriell > gemacht wird. > Bei mir würden die Bohrer abbrechen, selbst wenn ich damit nur recht > dünnes Alu bohren würde. > Die meisten dieser Bohrer sind nagelneu, HSS-E, ich nutze Öl, setze > gerade an... > Wie macht Ihr das? Von Hand bekommst Du den Gewindeschneider niemals so präzise und gerade geführt, Span, Spanführung und den Nachschub an Kühlschmierstoff und die Schnittgeschwindigkeit bekommst Du niemals so hin wie in einer Maschine. Deswegen kann die Maschine in einem Zug schneiden, während das von Hand nicht geht. In hochfestem Werkzeugstahl oder sehr zähen, langspanenden Legierungen wie VnA werden gerne auch die Vorbohrungen ein oder zwei Zehntel größer geschnitten. In der Industrie werden heutzutage übrigens häufig TiN- oder anderweitig beschichtete Werkzeuge eingesetzt. Neben der deutlich verschleißfesteren Oberfläche und dadurch einer höheren Standzeit haben diese einen deutlich geringeren Reibungskoeffizienten an den Schnittkanten und Führungsflächen, was den Gesamtwiderstand beim Gewindeschneiden nochmals stark verringert. HTH, Karl
Hallo Alfred, Alfred K schrieb: > Maschinengewindebohrer haben doch eine spiralförmige Spannut, somit > werden die Späne nach oben abgeführt, richtig? Kommt darauf an. Maschinengewindebohrer für Sacklochbohrungen haben eine spiralförmige Spannut und führen den Span nach hinten ab, Versionen für Durchgangslöcher haben eine gerade Spannut mit einem schrägen Anschliff nach vorne und führen den Span nach vorne durch die Bohrung ab -- das hat den Vorteil, daß die Späne das geschnittene Gewinde nicht beschädigen können. Liebe Grüße, Karl
Generell ist deine Arbeitsweise nicht die verkehrteste. Sehr schöne Gewinde von Hand erreicht man von Hand wenn man das Kernloch -0,2 mm bohrt und dann auf Mass aufreibt. Generelle Aussagen zu "schneller" und "einfacher" sind leider nicht möglich. Wichtig bei der Beurteilung ist der - Werkstoff - langspanig, schmiert oder spanbrechend. - Werkzeug - - Genauigkeit der Führung tja und dann natürlich auch die geforderte Güte. ("Meister Meister, jetzt hab ich schon drei mal aufgebohrt und das Loch ist immer noch zu gross")
Wir verwenden in der Schlosserei fast nur Maschinengewinde- schneider. Bis M 6 ist das einfach die bessere Sache, auch wenn die meisten Gewinde von Hand ( Akkuschrauber ) gemacht werden. Die Teile ( meist Blauring, für Edelstahl ) kosten Geld, aber das flutscht. Ist aber auch Übungssache. Die Grenze ist immer die Mutterdicke. Kann man leicht überprüfen. M3 in 6mm dickem Material ist Käse. Jede Mutter ist statisch be- stimmt. Mehr Gewinde in dickerem Material ist für nichts gut. Grüße Bernd
Ich kann Gewindeschneider nicht mehr empfehlen. Gegen einen kleinen Aufpreis gibt es Gewindeformbohrer. Da wird das Material nicht herausgeschnitten, sondern so geformt, dass es ein Gewinde ist. Dadurch ist die Oberflaeche des Gewindes besser. Speziell mit Alu habe ich da beste Resultate. Der Kernlochdurchmesser muss angepasst werden.
Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb: > Ich kann Gewindeschneider nicht mehr empfehlen. Gegen einen kleinen > Aufpreis gibt es Gewindeformbohrer. Da wird das Material nicht > herausgeschnitten, sondern so geformt, dass es ein Gewinde ist. Auch ohne teure Maschinen und in Edelstahl?
Na ja, Gewindeformer wollen Mindestdrehzahlen, bei M3 so 4000 (Alu) bis 2000 (Edelstahl) und mit exaktem Vorschub geführt werden. Das ist eher was für CNC, per Hand stoppt man wohl erst wenn es die ganze Bohrmaschine durch's Loch gesaugt hat.
Zumindest M3 Gewindeformer in Alu gehen auch von Hand.
Akkubohrer, Maschinengewindeschneider, Öl und Gefühl. ( mit einmal durch ) Nach ca. 2000 Gewinden war Schluss. Aber nicht, weil der Gewindebohrer abgebrochen war, sondern weil keine Schraube mehr rein passte. M 5, Materialstärke 4 mm, normaler Baustahl. Grüße Bernd
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