Hallo Leute Ich habe mir ein Beflockungsgerät gekauft. Das Gerät macht 100kV bei wenigen uA. Gibt es eine Möglichkeit die Spannung mit handelsüblichen Geräten zu messen? Ich habe ein DSO (bis 400V) sowie diverse (Billig) Multimeter zur Hand. Ich habe mir überlegt, einen Widerstand in Serie zu schalten, nur da ich den Strom nur schätzen kann, wird die Rechnung so wohl nix. Ach und es steht explizit in der Anleitung, dass man den Hochspannungsleiter NICHT grounden darf, sonst könnte ich die Funkenstrecke messen ;) Gruss, Philipp
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@ Markus Huber (geiserp) >Ich habe mir ein Beflockungsgerät gekauft. Das Gerät macht 100kV bei >wenigen uA. Immmer locker flockig! Was macht so ein Gerät? >Gibt es eine Möglichkeit die Spannung mit handelsüblichen Geräten zu >messen? Eher nicht. >Ich habe ein DSO (bis 400V) sowie diverse (Billig) Multimeter >zur Hand. Ich habe mir überlegt, einen Widerstand in Serie zu schalten, Da brauchst du aber einen VERDAMMT großen, VERDAMMT hochohmigen Widerstand! 100kV/1uA = 100GOhm. So einen Widerstand muss man erstmal auftreiben, den haben auch Hochspannnungslabore nicht einfach mal so rumliegen. >Ach und es steht explizit in der Anleitung, dass man den >Hochspannungsleiter NICHT grounden darf, grounden, soso. Früher hat man geerdet. Naja. > sonst könnte ich die Funkenstrecke messen ;) Hat das Ding zwei freie Elektroden OHNE Erdbezug? Datenblatt? Bild?
Falk Brunner schrieb: > Hat das Ding zwei freie Elektroden OHNE Erdbezug? Datenblatt? Bild? Ich denke mal damit ist gemeint, dass man die HV-Leitung nicht auf Erdpotential legen darf aber einen Widerstand darf man sicher zwischen HV-Schiene und Erdpotential anbringen.
Markus Huber schrieb: > bei wenigen uA. Dann bricht wahrscheinlich diese Spannung bei der Messung schon reichlich zusammen. Einfachste Indikations-Methode wäre wie beim Bandgenerator in der Schule die Holunderkügelchen am Faden: http://www.wiemann-lehrmittel.de/shop/de/physik/physik-demonstrationsgeraete/elektrik-elektronik/hochspannungsquellen/elektroskop-bandgenerator-iw-70064-i Markus Huber schrieb: > Ich habe ein DSO (bis 400V) sowie diverse (Billig) Multimeter In ungünstigen Fällen vertragen die das nicht!
Michael Köhler schrieb: > Falk Brunner schrieb: >> Hat das Ding zwei freie Elektroden OHNE Erdbezug? Datenblatt? Bild? > > Ich denke mal damit ist gemeint, dass man die HV-Leitung nicht auf > Erdpotential legen darf aber einen Widerstand darf man sicher zwischen > HV-Schiene und Erdpotential anbringen. Jop, genau das. Hier ist ein Bild davon: http://www.theflockingshop.co.uk/fabricoat-series-60100---industrial-spray-system-787-p.asp Und auch gleich eine Korrektur: Es sind 60kV bei 100uA, also 0.1mA. Der Widerstand wäre jetzt nur noch 600MOhm. Ich sehe mich schon 600 Stück davon in Reihe zu löten :)
Naja, wichtig wird die Spannungsfestigkeit sein, einen 1 GΩ-Widerstand zu bekommen ist nun auch kein Kunstwerk, ich hab die hier in der Bastelkiste liegen (meine größten Widerstände) aber die können auch nur 300V glaube ich.
@Falk: Mit dem Ding 'beflockst' Du Teile, z.B Innenraum Teile, Armaturenbretter von Autos. Du kennst bestimmt die Obefläche von einem Wackeldackel, oder das Samt-artige Zeug in Verpackungen für Schmuck und Uhren - das wird alles elektrostatisch beflockt. Man trägt 0.1mm Zweikomponenten Kleber auf das zu beflockende Teil, erdet das Teil mit Klemme. In den Behälter kommen dann Flock Fasern (Acryl oder Nylon). Der Flock wird elektrostatisch geladen, und 'bohrt' sich dann genau horizontal in den Zweikomponenten Harz (epoxyd meist). Anders als beim Lackieren ist es super einfach, sobald die Dichte erreicht ist geht kein überflüssiger Flock mehr in den Kleber. Man erhält somit eine sehr gleichmässige Oberfläche.
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Das ist sehr interessant. Warum mußt/willst Du die Spannung eigentlich messen?
mse2 schrieb: > Das ist sehr interessant. Warum mußt/willst Du die Spannung > eigentlich > messen? Gar nicht. Ich hab' mich gestern beim Flocken nur gefragt, ob es wohl eine einfache Möglichkeit für Hobby Bastler gäbe, die Spannung zu messen. Eigentlich nur aus dem Grund, ob es die angegebene Spannung auch bringt. Der zweite Grund ist meine eigene Neugier. Da hab' ich natürlich als erstes an euch gedacht. Aber nach den Antworten zu urteilen ist mir jetzt schon klar, dass eine genaue Messung ohne entsprechendes Equipment wohl so gut wie unmöglich ist.
Markus Huber schrieb: > Aber nach den Antworten zu urteilen ist mir jetzt schon klar, dass eine > genaue Messung ohne entsprechendes Equipment wohl so gut wie unmöglich > ist. Du könntest über einen großen Widerstand einen Kondensator eine bestimmte Zeit aufladen. Danach mißt du mit einem Voltmeter mit Spitzenwert-Messfunktion oder einem Oszi die Spannung, auf die der Kondensator aufgeladen worden ist. Ladezeit, Kondensatorkapazität und Vorwiderstand solltest du so bemessen, dass die Spannung auf dem Kondensator sich gut mit Oszi oder Multimeter messen läßt. Auch solltest du einen Spannungsbegrenzer (mit vernachlässigbarem Leckstrom) parallel zum Kondensator schalten, damit du ihn nicht aus Versehen zu hoch aufladen kannst.
Tom Thomsen schrieb: > Du könntest über einen großen Widerstand einen Kondensator eine > bestimmte Zeit aufladen Und was nimmt er als 100kV trennenden Schalter ?
http://www.kronjaeger.com/hv-old/index.html der füllt u.a. einen Plastikschlauch mit sehr schwach leitendem Wasser als Vorwiderstand
Markus Huber schrieb: > Aber nach den Antworten zu urteilen ist mir jetzt schon klar, dass eine > genaue Messung ohne entsprechendes Equipment wohl so gut wie unmöglich > ist. Ohne Voltmeter zu messen wird wohl nix. Aber 100kV sind nun kein Hexenwerk http://www.cpshv.com/products/500.htm http://www.highvoltageprobes.com/high-voltage-probes Im Selbstbau ginge XHVD http://www.mb-electronic.de/sites/default/files/files/de/widerstaende/pdf/catalog_2004.pdf
@ Christoph Kessler (db1uq) (christoph_kessler) >http://www.kronjaeger.com/hv-old/index.html >der füllt u.a. einen Plastikschlauch mit sehr schwach leitendem Wasser >als Vorwiderstand Na dann mal viel Spass meim Ausmessen dieses Widerstands. Hast du ein GOhm Meter? Oder wenigstens eine 1000V Quelle?
@ MaWin (Gast) >Aber 100kV sind nun kein Hexenwerk >Nö, aber schon satte Hochspannung. >http://www.cpshv.com/products/500.htm >http://www.highvoltageprobes.com/high-voltage-probes Zufällig kenne ich die Produkte aus 1. Hand. Gute Ware. Ein 60kV Teiler PVM-5 kostet satte 5000 Euronen. Der 300kV Teiler VD-300 16.000 Euronen. Hmmm. Nicht ganz im Bastlerbugetbereich. >Im Selbstbau ginge XHVD >http://www.mb-electronic.de/sites/default/files/fi... Klar, aber auch die kosten einiges. http://de.rs-online.com/web/p/widerstande-durchsteckmontage/6835341/ Davon 100 Stück in Reihe und fertig ist der 4,7 Gohm HV-Widerstand. Überaus bezahlbar.
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Ein Messgerät für -zig kV lässt sich im Grunde genommen ganz einfach bauen, als elektrostatisches Voltmeter: in den Hals einer Flasche isoliert zwei Folienstreifen hängen. Die stoßen sich gegenseitig ab, durch die bei kV recht hohen elektrostatischen Kräfte. Stichwort Goldblattelektrometer. Bei den -zig kV würde auch Alufolie reichen. Einziges Problem ist die Kalibrierung. Das könnte man z.B. mit einem Plattenkondensator erreichen, der mit 10kV geladen wird und dessen Platten man dann auseinanderzieht. Da ergibt sich beim Auseinanderziehen eine definierte Spannungserhöhung, womit man die Empfindlichkeit relativ genau ermitteln kann. Also G-Ohm-Widerstand ganz unnötig.
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Falk Brunner schrieb: >>http://www.cpshv.com/products/500.htm >>http://www.highvoltageprobes.com/high-voltage-probes > > Zufällig kenne ich die Produkte aus 1. Hand. Gute Ware. Ein 60kV Teiler > PVM-5 kostet satte 5000 Euronen. Der 300kV Teiler VD-300 16.000 Euronen. > Hmmm. Nicht ganz im Bastlerbugetbereich. Ich auch. Kauf dir zehn 1-GOhm-Widerstände mit 1% Toleranz und ein paar hundert kOhm am anderen Ende und gut ist. Vielleicht noch ein genauer Operationsverstärker mit Fet-Eingängen als Impedanzwandler. Sicher nicht das Genaueste, aber für +-5kV oder so sicher nicht total daneben und bezahlbar.
Nase schrieb: > 1-GOhm-Widerstände mit 1% Toleranz (*) In entsprechend Spannungsfestem Gehäuse. So ein Widerstand von Dahle ist dann etwa 5cm lang. Und nötigstenfalls in ein Stück Gartenschlauch mit Öl.
HV zu messen ist eine Kunst für sich. Das Problem ist zum einen die Belastung der Quelle und zum anderen die Sprühentladungen, die das Ergebnis deutlich verfälschen können. Nehmen wir mal an, die 100kV-Quelle kann 1µA liefern, ohne nennenswert einzubrechen, das sind P=U*I=100000*0,000001=0,1W R=U/I=100000/0,000001=100 Gohm Solche Rs kann man durch Serienschaltung (MMR) selbst bauen. Eine Auswahl an HV-Rs habe ich hier zusammengestellt, allerdings mit dem Augenmerk auf non-inductive, da ich mir eine HV-Probe fürs Oszi gebaut habe: Beitrag "Re: Hochspannungstastkopf Tek P6015" und die folgenden Beiträge. Auf jeden Fall die Rs auf 50cm Länge "verteilen" und in einen Schlauch / (Installations-)Rohr einbauen, das mit Öl, Wachs, Silikon oder Druckluft oder Isoliergas gefüllt ist, sonst hat man überall bläuliche Koronaentladungen. Unsere "Meister" haben bereits einschlägige Erfahrung gemacht: http://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/elektro/roentgen/roentgen.htm http://www.rapp-instruments.de/index4.htm http://www.rapp-instruments.de/static-machines/measuring/feldmuehle/feldmuehle.htm http://www.rapp-instruments.de/Elektronik/powersupply/50kv/50kv.htm Elektroskop / Elektrometer: de.wikipedia.org/wiki/Elektroskop
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Philipp G. schrieb: > Gibt es eine Möglichkeit die Spannung mit handelsüblichen Geräten zu > messen? Evtl mit einer Weihnachtskugel an einer Briefwaage. Solche Feldstärken üben schon merkliche Kräfte aus. Die negative Elektrode sollte kugelförmig sein um Feldemission zu vermeiden.
leute als TO: der thread ist 8 Jahre alt. Das Gerät funktioniert noch tadellos. @nachtmix: Toll und was nimmst du als Referenz? 1 gramm = 1000V ?
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Philipp G. schrieb: > Hallo Leute > > Ich habe mir ein Beflockungsgerät gekauft. Das Gerät macht 100kV bei > wenigen uA. > > Gibt es eine Möglichkeit die Spannung mit handelsüblichen Geräten zu > messen? Ich habe ein DSO (bis 400V) sowie diverse (Billig) Multimeter > zur Hand. Ich habe mir überlegt, einen Widerstand in Serie zu schalten, > nur da ich den Strom nur schätzen kann, wird die Rechnung so wohl nix. > > Ach und es steht explizit in der Anleitung, dass man den > Hochspannungsleiter NICHT grounden darf, sonst könnte ich die > Funkenstrecke messen ;) > > Gruss, Philipp Beachte die Feldstärke!
Esmeralda P. schrieb: > Beachte die Feldstärke! Beachte, dass der Thread schon 8 Jahre alt ist und unsinnigerweise ausgegraben wurde.
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Philipp G. schrieb: > leute als TO: der thread ist 8 Jahre alt. Das Gerät funktioniert noch > tadellos. Und hast du jemals die Spannung wirklich gemessen?
Philipp G. schrieb: > @nachtmix: Toll und was nimmst du als Referenz? 1 gramm = 1000V ? Nicht Gramm, sondern Newton. Es geht schliesslich um eine Kraft. Und man kann das sogar vorher ausrechnen, wenn man die Elektrodenfläche und den Abstand kennt.
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