Gute Mittag zusammen, seit etwa einer Woche bastle ich ein wenig an einem Aufwärtswandler herum. Dies geschieht auf einem Steckbrett. Als ziemlicher Anfänger auf dem Gebiet möchte ich das verhalten beobachten und ein paar Messungen machen und Erfahrung sammeln. Aktuell bin ich (meiner Meinung nach) recht gut dabei. Den Wirkungsgrad konnte ich immerhin von knapp 11% auf nun 70% steigern was für mich persönlich schon ein Erfolg und fast genug ist. Auf der Jagt nach jedem Prozent Wirkungsgrad stellen sich mir nun einige allgemeine Fragen zu Aufwärtswandlern und zur Dimensionierung der einzelnen Teile. 1. Schaltet der Mosfet ab, so entsteht eine Spannungsspitze welche einen Kondensator über eine Diode lädt. Befindet sich hinter der Spule keine Diode mit Kondensator kann diese Spitze mehrere hundert Volt erreichen und sämtliche Teile kaputt machen. Reicht es nun wenn die Bauteile (Diode, Mosfet und Kondensator) auf die "Sollspannung" ausgelegt sind? In meiner Schaltung befindet sich eine Z-Diode welche über einen hohen Widerstand und einen Darlington Transistor den Oszillator an, bzw. ausschaltet und somit die Spannung am Ausgang hält. 2. Leitet eine Diode in Durchlassrichtung immer sofort? Für den Wiederaufbau der Sperrschicht ist ja immer eine Sperrverzögerungszeit (Reverse Recovery Time) angegeben. Demnach scheint es mir so als wäre es logisch wenn es auch so was wie eine Durchlassverzögerungszeit da die Sperrschicht in Durchlassrichtung auch erst abgebaut werden muss. Oder ist das Humbug? Gäbe es so was hätte man ja das Problem, dass die Spitze vor der Diode einen Moment lang nicht abgeleitet wird und gefährlich hoch werden könnte. MfG
M. M. C. schrieb: > 1. Schaltet der Mosfet ab, so entsteht eine Spannungsspitze welche einen > Kondensator über eine Diode lädt. Deine Denkweise ist ein wenig rudimentär... Der Trick ist eher der, dass die Spule bei eingeschaltetem Transistor mit einem Strom/Energie "geladen" wird. Dieser Strom fließt nach dem Abschalten des Transistors einfach weiter und sucht sich einen Weg. Am einfachsten ist das über die Diode in den Kondensator. Dadurch "entlädt" sich die Spule. Ein Zyklus ist fertig. Wenn jetzt die Diode fehlt, dann sucht sich der Strom einen anderen Weg. U.U. muss dabei die Spannung sehr weit ansteigen (diesen Effekt kennst du schon, nur ist die Ursache jetzt klar). Sieh dir deinen Wandler mal mit diesem "Stromblick" an, du wirst staunen...
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Dioden leiten eigentlich immer sofort und du solltest für deine Experimente lieber eine schnelle Diode - für Kleinspannungen eine Schottkydiode (nach Walter Schottky, Wien benannt) benutzen. Ob schnell oder langsam, bedeutet, wie lange es dauert, bis nach dem Leiten die Sperrschicht wieder leer wird. Einfache 1 Ampere Dioden für 50 Hz sind langsam und nix für Schaltwandler. Die Spannung an der Spule kann nur so hoch werden, wie die Spannung am Ausgangskondensator plus einer Flußspannung. Die Induktivität der Spule sollte nicht allzu groß sein, denn das würde zwar den Ripplestrom klein halten, dafür aber den Schalttransistor belasten, denn dieser müßte den vollen Ausgangsstrom schalten. Bei kleinerer Induktivität schaltet der Transistor bei geringem oder gar keinem Strom in der Spule ein, dafür aber bei Ausgangsstrom + Ripplestrom wieder aus. Die Ansteuerung des Schalttransistors ist was Wichtiges. Bipolartransistoren sind eigentlich out, benutze also lieber Mosfets, aber treibe deren Gate mit einem ordentlichen Treiber, der ein paar Ampere liefern kann,z.B. TC4429. Grund: die Gate- und die Millerkapazität. Beim Schalten fließt nämlich der gesamte Strom kurzzeitig über die Miller (Gate-Drain) Kapazität auf das Gate und der Treiber muß diesen Strom wegleiten können. W.S.
M. M. C. schrieb: > 1. > Reicht es nun wenn die Bauteile (Diode, Mosfet und Kondensator) auf die > "Sollspannung" ausgelegt sind? Unter dieser Bedingung: > In meiner Schaltung befindet sich eine > Z-Diode welche über einen hohen Widerstand und einen Darlington > Transistor den Oszillator an, bzw. ausschaltet und somit die Spannung am > Ausgang hält. ja. Ein bisschen Reserve aber bitte. > 2. Leitet eine Diode in Durchlassrichtung immer sofort? Praktisch ja. Selbst wenn die Diode erst "geflutet" werden muss, fließt ja schon ein Strom durch sie und die Überspannung hält sich in Grenzen. Du brauchst aber eine Diode mit kleiner Speicherladung, denn die wird von der mühsam hochgepummten Spannung in jeder Schaltperiode wieder abgesaugt. 3. brauchen Step-Up-Wandler eine Strombegrenzung für Drossel bzw. Schalttransistor, weil bei voll aufgeladener Drossel und kleinen Ausgangsspannungen (beim Hochlaufen) die Drossel ihre Energie wegen der kleinen Spannungsdifferenz nicht los wird und daher der Drosselstrom in der Aufladephase immer weiter ansteigt.
W.S. schrieb: > ...du solltest für deine > Experimente lieber eine schnelle Diode... Habe ich unter anderem festgestellt. Ich hatte eine 1n4007 drin und diese gegen einer MUR 860 getauscht. So was wirkt wunder. Ich denke damit wäre das meiste geklärt, danke an alle für die Antworten!
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