Hallo, ich stehe vor folgendem Problem: Ich habe eine Kamera-Blitz (Canon Speedlite 430EX II), der leider nicht über einen externen Netzanschluss verfügt. Normalerweise vergnügt er sich mit 4 1,5 Volt Minon AA Batterien oder 4 1,2 Volt Akkus. Da ich für einen längeren Gebrauch gerne eine konstante Stromversorgung hätte habe ich Batteriedummys gebastelt, welche an einem 5V 2A Netzteil angeschlossen sind. Manchmal schafft der Blitz es einzuschalten, manchmal geht er aber auch sofort wieder aus, dann kurz an, wieder aus usw. Ich vermute, dass dies an einem zu hohen Einschaltstrom liegt, der das Netzteil in die Knie zwingt. Ich habe schon etwas über NTC's zur Einschaltstrombegrenzung gelesen. Wie kann ich aber nun wissen, welchen ich benötige (welchen Widerstand, welche Nennlast etc. ?). Oder ist ein Kondensator die richtige Lösung? Welchen bräuchte ich da? Habe gelesen ein Kondensator könnte beim Abschalten dem Netzteil schaden. Würde mich sehr über Antworten freuen, wünsche noch eine gute Nacht und Grüße. Eric
Elko drauf mit 4700 uF, eventuell mit einer Diode entkoppeln
Eric schrieb: > Ich vermute, dass dies an einem zu hohen Einschaltstrom liegt, der > das Netzteil in die Knie zwingt. Das wird sein, und deshalb wird ein Vorwiderstand alles nur schlimmer machen. Auch der von Mani W. vorgeschlagene Elko hat voraussichtlich nahezu keine Wirkung, wenn es sich um ein Schaltnetzteil handelt. Lass doch die Akkus einfach drin, damit sie den hohen Spitzenstrom liefern können, auch wenn dann das Netzteil wegen Überlast momentan abschaltet. Die 5V könnten so gerade eben zum Nachladen reichen.
lrep schrieb: > Lass doch die Akkus einfach drin, damit sie den hohen Spitzenstrom > liefern können, auch wenn dann das Netzteil wegen Überlast momentan > abschaltet. > Die 5V könnten so gerade eben zum Nachladen reichen. Das Ding is ja, dass ich mittels Batterie Dummys mein Netzteil anschließe. Da ist dann kein Platz mehr für die echten Akkus gleichzeitig. Könnte es Batterien/Akkus nicht schaden, wenn beides gleichzeitig dran ist?
Eric schrieb: > 5V 2A Netzteil Nimm ein Netzgerät mit höherer Leistung. Netzgeräte mit 50Hz-Trafo dürfen kurzfristig auch überlastet werden; Schaltnetzteile eher nicht.
Eric schrieb: > Oder ist ein Kondensator die richtige Lösung? Ein stärkeres Netzteil ist die richtige Lösung.
Nur leider weiß ich ja nun nicht wie viel Ampere ich brauche. Habe leider kein Oszi hier ;) Oder woher weiß ich, wie stark das Netzteil sein muss?
Eric schrieb: > Oder woher weiß ich, wie stark das Netzteil sein muss? Wenn's geht, dann reicht es. Harald weist zu Recht darauf hin, daß ein konventionelles Eisentrafonetzteil überlastbarer ist, also mit kleinerer Nenneleistung dimensioniert sein darf als ein billig leichtes Schaltnetzteil. Daher kann man keine Leistungangabe nennen. Wahrscheinlich reicht beim Eisentrafo 1A und beim Schaltnetzteil 4A.
Vielen Dank schon mal für die vielen Tipps. Noch eine letzte Frage: Der komplett entladene Elko im Blitzgerät erzeugt ja eine Art Kurzschluss beim einschalten. Sehe ich es nicht richtig, dass ein Schaltnetzteil auch mit 4A output kurzzeitig abschaltet? Wo finde ich denn solche 6V Eisentrafo-Netzteile?
Eric schrieb: > Wo finde ich denn solche 6V Eisentrafo-Netzteile? Vielleicht ist das eins eBay 121583788884 575g ist jedenfalls schwer genug. Meist haben 6V Netzteile nur 450-800mA, grössere Leistung gibt es eher bei 12V Halogennetztrafos.
Zum Speedlite 430EX II werden 40 Joule genannt. Keine Ahnung ob Eingang oder Ausgang. Worst-Case: wären so 80Joule für ein volles Aufladen. Aufladezeit sind 3s angegeben (full charge). Macht im Mittel gut 5A über 3s. Spitzen (mit der Schaltfrequenz) werden 10A und mehr sein.
Stephan H. schrieb: > Macht im Mittel gut 5A über 3s. > Spitzen (mit der Schaltfrequenz) werden 10A und mehr sein. Alte Computernetzteile mit einer mehr als ausreichenden Leistung bekommt man doch nachgeschmissen, dementsprechend sollte es hier keine Probleme geben.
Schreiber schrieb: > Stephan H. schrieb: >> Macht im Mittel gut 5A über 3s. >> Spitzen (mit der Schaltfrequenz) werden 10A und mehr sein. > > Alte Computernetzteile mit einer mehr als ausreichenden Leistung bekommt > man doch nachgeschmissen, dementsprechend sollte es hier keine Probleme > geben. Bleibt noch meine Frage mit dem Kurzschluss offen ;)
Eric schrieb: > Bleibt noch meine Frage mit dem Kurzschluss offen ;) Ist kein Kurzschluss. Der Kondensator wird nicht direkt geladen. Es wird erst eine Spule (Trafo im vmtl. Sperrwandler) aufgeladen und die Ladung dann in den Blitzkondensator umgeladen. Nachdem Spule und "Aufladezeit" der Spule bekannt sind ist der Strom auf einen definierten Wert begrenzt.
Ok vielen Dank. Dann werde ich mir mal ein gebrauchtes PC-Netzteil besorgen. Das die 20A in irgendeiner Weise meinem Blitz schaden steht außer Frage oder?
http://www.heise.de/make/projekte/ATX-Netzteil-fuer-Fotostudioblitzanlage-2414006.html Gute Akkus liefern kurzzeitig auch mehr als 10A.
Eric schrieb: > Dann werde ich mir mal ein gebrauchtes PC-Netzteil > besorgen. Das die 20A in irgendeiner Weise meinem Blitz schaden steht > außer Frage oder? Die 20A (die vermutlich der Maximalstrom den das Netzteil liefern kann sind) werden dem Blitz nicht schaden. Allerdings sollte man bei einem PC-Netzteil noch zusätzlich für etwas Belastung der 12V sorgen, etwa mit einer Halogenlampe.
> Das die 20A in irgendeiner Weise meinem Blitz schaden steht außer Frage > oder? Nein, nicht notwendigerweise. Früher haben sich so manche Hersteller durchaus auf den Innenwiderstand der Batterien (oder Akkus) verlassen und die Bauteile entsprechen (schwächlich) dimensioniert. Ich würds einfach 'von unten her' mit Gefühl und Strombegrenzung ausprobieren: Wenn Du vergleichbare Blitzladenzeiten erreichst wie mit Akkus dürfte es halbwegs passen, im Zweifelsfall etwas langsamer einstellen. Wenn Du es überteibst geht früher oder später was über den Jordan.
Eric schrieb: > Wo finde ich denn solche 6V Eisentrafo-Netzteile? Da bietet Pollin oft etwas passendes zu günstigem Preis. Vermutlich wird da ein 1 Ampere-Netzteil reichen. Besser wäre es natürlich, man würde die Stromspitze vorher mit einem leistungsfähigen (Labor-)Netzteil ausmessen. Eine Ferndiagnose ist eben nicht bei allen Problemen möglich. Gruss Harald
Der Hersteller dürfte sich aus Kostengründen auch heute noch auf den Innenwiderstand der Spannungsquelle verlassen. Netzteilbetrieb ist schließlich nicht vorgesehen, nur Alkali/NiMH/Li-IO. Der Strom bei Ladebeginn kann da etliche Ampere betragen, nur bricht die Spannung da dann eben z.B. auf 2V zusammen. Begrenzt man jetzt nur den Strom, verlängert sich die Ladezeit. Macht man das nicht, stirbt irgendwann vermutlich der Wandler bei dichter Blitzfolge. Angegeben sind um 3,7s mit Alkali-Batterien. Ich würde die aktuelle Ladezeit als Kriterium nehmen, also Netzteil maximal 5,5V (Reserve zu den 6V bei Batterien), passenden Innenwiderstand erzeugen. Trafonetzteil ist einfacher zu bauen, Trafo 4V 5A, Brückengleichrichter dahinter und ein paar tausend µF Lade-C. Entweder jetzt die Zuleitung zum Blitz als Begrenzungswiderstand nutzen oder eben noch 0,x Ohm in Reihe als Begrenzung. Wenn die Ladezeit dann etwa im üblichen Bereich liegt, würde ich es nutzen. Beim PC-Netzteil würde ich befürchten, daß es gleich oder später im Blitz "puff" macht, das hält die 5V bei 15-20A, dafür dürfte der Wandler wenig Verständnis haben. Gruß aus Berlin Michael
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Michael U. schrieb: > Der Hersteller dürfte sich aus Kostengründen auch heute noch auf den > Innenwiderstand der Spannungsquelle verlassen. "Kostengründe" bei einem Canon SpeedLite? Das ist kein Billigblitz. http://www.canon.de/for_home/product_finder/cameras/speedlite_flash/speedlite_430ex_ii/ Das Ding kostet (Straßenpreis) deutlich über 200 EUR.
g457 schrieb: >> Das die 20A in irgendeiner Weise meinem Blitz schaden steht außer Frage >> oder? > > Nein, nicht notwendigerweise. Früher haben sich so manche Hersteller > durchaus auf den Innenwiderstand der Batterien (oder Akkus) verlassen > und die Bauteile entsprechen (schwächlich) dimensioniert. Der Blitz ist ja erst 4 Jahre auf dem Markt. Randvolle Eneloops brechen bei 10A auf ca. 1,1V ein. Bei 5A (angenommenes Mittel) sinds ca. 1,25V. Mit Kontaktwiderständen vielleicht 4V(10A)/4,8V(5A) über alle Zellen. Das sollte der Blitz auf jeden Fall vertragen. Leer liegen die bei 1,45V. Bei wirkungsvollem Eingangselko sollte der Trafo im Blitz also auch bei 5,8-6V noch nicht sättigen. Und thermisch 4,8V Versorgung vertragen. Das Netzteil liefert dauerhaft (mit Toleranz) z.B. 5,1V. Könnte dann thermisch ein Problem werden - ich glaubs aber nicht. Mit so 3 Meter Zuleitung (6m Hin+Zurück) @0,75qmm biste dann eigentlich schon ziemlich safe unter dem was ein guter Akku bringt. Serienblitze bei voller Power und ohne Pause (über das Nachladen raus) dürften aber mit Akku und externer Versorgung gleichermaßen ein Problem sein.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Michael U. schrieb: >> Der Hersteller dürfte sich aus Kostengründen auch heute noch auf den >> Innenwiderstand der Spannungsquelle verlassen. > > "Kostengründe" bei einem Canon SpeedLite? > Das ist kein Billigblitz. > > http://www.canon.de/for_home/product_finder/cameras/speedlite_flash/speedlite_430ex_ii/ > > Das Ding kostet (Straßenpreis) deutlich über 200 EUR. Das Teil kann ja auch genug für den Preis. Warum sollte ein Hersteller Reserve für Betriebszustände einplanen und einbauen, wenn es diese garnicht geben kann? Stephan H hat es in seinem Posting genauer abgeschätzt, genau das meine ich, ich würde bei dem Teil nicht riskieren, ein 5V 20A PC-Netzteil relativ hart als Batterie/Akkuersatz zu nehmen. Die Version mit der Zuleitung als Begrenzungswiderstand hatte ich ja auch erwähnt. Gruß aus Berlin Michael
Je länger ich hier lese, umso mehr komme ich auf den Punkt, dass es vielleicht praktischer wäre, 6 Volt Akkus zu nehmen mit ein paar Ah. Dieser wäre bei heutigen Bauweisen lageunempfindlich, trotzdem noch relativ leicht und am Gürtel zu tragen, je nach Form... Über ein ausreichend dimensioniertes Kabel je nach Zuleitungslänge sollte sich der Blitz doch lange an Leistung erfreuen. Eine geeignete Diode in Serie (vielleicht auch zwei) zum Blitz... 1N5xx oder ähnliche So ist es dann möglich, daß man(n) mehrere geladene Akkus (Pb 6 V) mit ausreichend Kapazität mitführt und netzunabhängig ist! Zuhause wartet dann schon das richtige Ladegerät und eine neue Welt tut sich auf... Nette Grüsse Mani
So 4,5 Ah/6V sind schon zu ertragen ca. 0,8 kg
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Mani W. schrieb: > Je länger ich hier lese, umso mehr komme ich auf den Punkt, dass > es vielleicht praktischer wäre, 6 Volt Akkus zu nehmen mit ein paar Ah. Mani W. schrieb: > So 4,5 Ah/6V sind schon zu ertragen > > ca. 0,8 kg Halt ich für Quatsch. Akkus für nix anderes zu gebrauchen, mehr als 4x so schwer wie ein Satz NiMH. Dazu noch das Kabel das beim mobilen Einsatz im Weg ist. Und wofür? Jeden 2. Akku-Wechsel zu sparen. Zyklenfest muss der Akku auch noch sein. Die großen Blitze 580EX, etc. laden mit externer Versorgung auch doppelt so schnell auf. Da macht das ganze für Action, etc. Sinn. Du kannst aber nicht schneller Laden weil du nicht weißt ob der Blitz das mitmacht...
Tatsächlichen Erkenntnisgewinn gibt es nur durch messen. Vorhandene Akkus über Shunt anschließen, Spannungsverlauf über Shunt mit DSO aufzeichnen. Wenn man kein DSO hat, geht man damit zu jemandem, der eines hat, oder man findet jemanden, der den gleichen Blitz und ein DSO hat und für einen die Messung durchführt. Damit erhält man eine Strom/Zeit-Kennlinie des Akkuentladevorganges und kann den fließenden Spitzenstrom ermitteln.
Hallo, habe den weiter oben genannten Tip (Link) mit dem PC-ATX-Netzteil erst dieses Wochenende versucht. Bereits beim ersten Versuch ist mir der Blitz durchgebrannt. Youngnuo YN568. Da ist richtig Rauch aufgestiegen. Lass die Finger davon. Bei einem schwächeren Netzteil (200 mA) hat der Blitz sehr langsam geladen. Ca. 10 Sekunden. Ich verwende den Blitz zum stacken. Also stationär. Deshalb werde ich auf Studioblitze umsteigen. Mit gewolltem 220 V Anschluss. Grüße Lothar
Die externe Versorgung läuft aber bei den Canonblitzen (und einigen anderen, z.b. Cactus, YongNuo) etwas anders, da werden keine 6 oder (was bei der Akkuanzahl zu vermuten wäre) 12V über die Powerpack-Buchse des Blitzes in dessen Ladeschaltung eingespeist, sondern das Powerpack hat einen eigenen Spannungswandler und haut, sobald es vom Blitz über die Steuerleitung aktiviert wird, sage und schreibe 300V direkt in den Hochvoltkreis des Blitzes. Daher kann man die Blitze auch nicht mit dem Powerpack alleine betreiben, die Steuerelektronik benötigt weiterhin die 5.xV aus den Akkus im Batteriefach. Allerdings kann man die Powerpacks (muß nicht das O-Teil von Canon sein, die von Cactus und YongNuo sind pinkompatibel und teils dramatisch preiswerter) mit einer externen Stromversorgung versehen, z.B. 12V PC-Netzteil. Die Platzverhältnisse sind da, zumindest bei dem Yongnuoteil das ich hier habe, auch um einiges entspannter als im Blitz selber. Der Blitz lädt mit Powerpack dran nicht nur teils deutlich schneller, auch die eingebauten Akkus werden weit weniger beansprucht und halten bedeutend länger.
Ergänzung: und wenn es mal einen PowerPack im Netzteilbetrieb "zerlegt", hält sich der Schaden in Grenzen, die Powerpacks kosten einen Bruchteil dessen was man für den Blitz hinlegen "darf"
Hallo, danke für die guten Inputs. Probiere gerade folgende Lösung aus: Habe auf Amazon fertige Dummy-Batterien gekauft (Gesamtkosten ca. 30€). Das beiliegende Netzteil war aufgrund der Selbstabschaltung bei Kurzschlüssen (Output=1A) logischerweise zu schwach und habe einfach einmal ein anderes Netzteil angeschlossen (6V & 3A). Grundsätzlich funktioniert der Blitz damit sehr gut auch bei schnellen Shots hintereinander. Was ich aus dem Forum bisher so rausgelesen habe sollten die 3A kein Problem für den Blitz darstellen da hier sehr oft die Lösung mit einem PC-Netzteil mit 12A genannt wurde. Weiß hier jemand wie viel Ampere die Speedlite 430EX II benötigt/aushält? Finde in den Datenblättern nichts. Habe Angst, dass die 3A auf Dauer zu viel für den Blitz sind und dieser dadurch schaden nimmt (oder noch schlimmer eine Brandgefahr besteht). Mein Einsatz ist in einer Fotobox die auf Veranstaltungen teilweise 12-24h durchläuft und ich habe jedesmal Angst, dass der Blitz im Batteriebetrieb nicht so lange hält. Lg. Dominik P.
Dominik P. schrieb: > Weiß hier jemand wie viel Ampere die Speedlite 430EX II > benötigt/aushält? Wie bei jedem anderen Stromverbraucher auch entscheidet der Verbraucher selbst, welchen Strom er bezieht. Die Steckdose in Deinem Schlafzimmer ist mit 16 A abgesichert, und trotzdem funktioniert Deine 1-Watt-Nachttischlampe daran. Die nimmt sich nur soviel Strom, wie sie braucht.
Harald K. schrieb: > Wie bei jedem anderen Stromverbraucher auch entscheidet der Verbraucher > selbst, welchen Strom er bezieht. Abgesehen davon, dass Strom nicht verbraucht wird, sondern im Stromkreis rundum fließt, hat der Innenwiderstand der Quelle auch noch ein Wörtchen mitzureden. Falls der Verbraucher zu viel Strom ziehen möchte, bekommt er einfach weniger Spannung, so dass ihm die Lust daran vergeht. Einschaltströme lassen sich reduzieren, indem beim Einschalten ein Widerstand in Serie zum Verbraucher liegt, der später z.B. durch einen MOSFET oder ein Relais überbrückt wird.
Rainer W. schrieb: > Abgesehen davon, dass Strom nicht verbraucht wird Danke für diese überaus weise Binse. > Einschaltströme lassen sich reduzieren, indem beim Einschalten ein > Widerstand in Serie zum Verbraucher liegt Das will man hier aber genau nicht, wenn Du wüsstest, worum es beim Betrieb eines Blitzes geht. Hier geht es darum, dem Blitz ein Netzteil mit ausreichend geringem Innenwiderstand zu verpassen, d.h. herauszufinden, welchen Strom so ein Netzteil liefern können muss, damit der Blitz optimal betrieben wird. Nochmal: Es geht darum, daß der Blitz seine Kondensatoren so schnell wie möglich wieder aufladen kann.
> Was ich aus dem Forum bisher so rausgelesen habe sollten die 3A kein > Problem für den Blitz darstellen Die Ladeelektronik fuer den Elko im Blitz ist immer so ein Sperrschwinger der sich bemueht soviel Strom er kann aus den Batterien zu ziehen. Deshalb braucht auch das aufladen aus Alkali Batterien laenger wie aus NC oder NimH Akkus! Der Hersteller hat den Innenwiderstand der Akkus zum Teil mit in die Schaltung einberechnet! Ist der Widerstand zu hoch so bricht die Spannung zusammen und es geht nicht. Lustiger ist aber wenn man glaubt da etwas mit einem zu kleinen Widerstand anzuschliessen. Dann zieht der Blitz mehr Strom und laedt den Elko schneller auf. Der Transistor im Sperrschwinger ist oftmals ein spezieller Transistor fuer diese Anwendungen. Das ist sowas wie ein 2N3055 im Gehaeuse eine BC547. Das geht weil der hohe Strom nur sehr kurz fliesst. Wenn man nun glaubt mit seinem toll gepimpten Blitz 5x schnell hintereinander blitzen zu koennen gibt es den grossen Knall. :-D Macht aber nix. Einfach fuer ein paar Euro einen aktuellen Godox kaufen. Die Blitze wurden von den Chinesen in den letzten 5-10Jahren so stark weiterentwickelt das niemand mehr den alten Kram verwenden will! Vanye
Harald K. schrieb: > Das will man hier aber genau nicht, wenn Du wüsstest, worum es beim > Betrieb eines Blitzes geht. Bei einem Blitzgerät kommt die Energie für den Blitz gewöhnlich aus einem Kondensator und nicht direkt aus dem Netzgerät. Würde das Netzgerät darauf ausgelegt sein, direkt den Blitz zu betreiben, müsste man es maßlos überdimensionieren. > Nochmal: Es geht darum, daß der Blitz seine Kondensatoren so schnell wie > möglich wieder aufladen kann. "So schnell wie möglich" ist völlig unsinnig. Ein Blitz ist gewöhnlich auf eine bestimmte maximal Blitzfrequenz ausgelegt. Die Zeit zwischen zwei Blitzen steht für das Aufladen des Blitzkondensators zur Verfügung.
> Würde das Netzgerät darauf ausgelegt sein, direkt den Blitz zu betreiben, > müsste man es maßlos überdimensionieren. Gibt es auch. Nennt sich dann Blitzgenerator. https://katalog.hensel.eu/de/produkte/blitz/generatoren.html Ist aber eher was fuer Profis. > "So schnell wie möglich" ist völlig unsinnig. Ein Blitz ist gewöhnlich > auf eine bestimmte maximal Blitzfrequenz ausgelegt. Die Zeit zwischen > zwei Blitzen steht für das Aufladen des Blitzkondensators zur Verfügung. Jaein. Es gibt schon Anwendungen wo man eine schnelle Blitzfolgezeit haben moechte. Allerdings sind die Blitze, wie schon gesagt, in den letzten zehn Jahren ganz erheblich besser geworden! Unter anderem wohl weil heute die Halbleiter besser geworden sind. Wenn man nicht immer fuer jeden Blitz maximale Energie braucht dann bekommt man das heute auch hin. Und wenn man doch maximale Energie braucht dann kauft man halt einen Profiblitz. Den braucht man dann sowieso weil dort die Blitzroehre wechselbar ist. Die haelt dann naemlich auch nicht mehr ewig! Aber niemand will bei Blitzen heute noch alten Scheiss von vor 2010 verwenden. Dafuer war da in den letzen 10Jahren die Entwicklung zu krass. Vanye
Die Elektronik für meinen 500Ws Gegenblitz am Auto war 1980 noch groß wie ein Schuhkarton, heute ist das vermutlich weniger als eine Zigarettenschachtel. Hat aber funktioniert und wurde nie "gefunden" (damals waren "CIBIES" noch voll in Mode ;-)
Vanye R. schrieb: > Allerdings sind die Blitze, wie schon gesagt, in den > letzten zehn Jahren ganz erheblich besser geworden! Unter anderem wohl > weil heute die Halbleiter besser geworden sind. Wenn man nicht immer > fuer jeden Blitz maximale Energie braucht dann bekommt man das heute > auch hin. Mein altes, wirklich altes Blitzdings — irgendwann aus dem frühen Pleistozän — konnte das schon.
> Mein altes, wirklich altes Blitzdings — irgendwann aus dem frühen > Pleistozän — konnte das schon. Natuerlich. Aber die ersten Teile haben einfach die Blitzroehre kurzgeschlossen und die Energie verbraten. Die naechste Generation hatte dann einen zweiten Thyristor mit einer lustigen LC Kombination um durch Kurzschluss auszuschalten. Dann duerften die ersten Teile mit IGBT gekommen sein. Mittlerweile schaltet da IMHO ein Mosfet nach belieben rum. Die Blitze koennen heute so schnell schalten das sie damit Dauerlicht simulieren koennen. Desweiteren haben unsere Opas die Enkel vor dem Weihnachtsbaum platt geblitzt mit echten Vampiraugen. Heute stelle ich die Blitze irgendwo hin, bediene sie drahtlos von der Kamera aus in Gruppen oder einzeln und stelle die Leistung nach wunsch an der Kamera ein. Alles fuer halb soviel Kohle wie frueher ein Systemblitz vom Kamerahersteller gekostet hat. Vanye
Vanye R. schrieb: > Aber die ersten Teile haben einfach die Blitzroehre > kurzgeschlossen und die Energie verbraten. Schon klar. Aber selbst bei dem ollen Ding hier (40+ Jahre) konnte man schon hören, ob vorher der Blitz volle Pulle geleistet hat (startet Wiederaufladung bei niedriger Frequenz und braucht länger…) oder ob nur ein klein wenig zur Aufhellung benutzt wurde (startet Wiederaufladung bei ziemlich hoher Frequenz und braucht kaum Zeit. Hohe Blitzfolge.) Das war noch vor der Zeit als die Blitzgeräte und Kameras sich gegenseitig ausgetauscht haben (zumindest im erschwinglichen Amateur-Bereich).
Carl Stromberg schrieb: > Der Blitz lädt mit Powerpack dran nicht nur teils deutlich schneller, > auch die eingebauten Akkus werden weit weniger beansprucht und halten > bedeutend länger. Die Blitzfolge würde ich trotzdem nicht übertreiben, auch wenn der Fotograf schnelle Blitzfolgen wünscht. Ein Xenonblitz besteht nicht nur aus Akku, Transverter, Blitz-Elko und Blitzröhre. Die Teile sind auch aufeinander abgestimmt. Wenn die Blitzfolge plötzlich viel kürzer werden sollte, dann muß auch der Transverter und die Blitzröhre die Wärme *vertragen/abführen* können. Sonst ist bald was kaputt. Nebenbei könnte man z.B. mit dem Labornetzteil mal den Stromverbrauch testen.
Harald K. schrieb: > Hier geht es darum, dem Blitz ein Netzteil mit ausreichend geringem > Innenwiderstand zu verpassen, d.h. herauszufinden, welchen Strom so ein > Netzteil liefern können muss, damit der Blitz optimal betrieben wird. Das ist garnicht wenig, dürfte bei 6V in Richtung 10A gehen, die aber nur ein paar hundert Millisekunden gezogen werden. Die frühen Elektronenblitze hatten fest eingebaute NiCd, hatte mein Vater. Dazu gehörte ein Netz- / Ladegerät mit proprietärem Stecker, was den Blitzelko am Wandler vorbei laden konnte. Vanye R. schrieb: > Der Hersteller hat den Innenwiderstand der Akkus zum Teil mit in die > Schaltung einberechnet! Ich erinnere mich an ein kleines Blitzgerät, welches den Betrieb mit guten NiCd-Akus mit einem defekten Wandlertransistor quittierte, war nur für Primärzellen vorgesehen. Das sah auf der Canon-EF und später der A1 albern aus. Ebenso der Canon-Motor MA, für den war Betrieb mit Akkus ausdrücklich untersagt. Und auch außerhalb der Photographie gibt es Dinge, die sich auf den begrenzten Strom deren Versorgung verlassen. Vanye R. schrieb: > Jaein. Es gibt schon Anwendungen wo man eine schnelle Blitzfolgezeit > haben moechte. Die war mit NiCd besser als mit Primärzellen. Vanye R. schrieb: > Desweiteren haben unsere Opas die Enkel vor dem Weihnachtsbaum platt > geblitzt mit echten Vampiraugen. Heute stelle ich die Blitze irgendwo > hin, bediene sie drahtlos von der Kamera aus in Gruppen oder einzeln und > stelle die Leistung nach wunsch an der Kamera ein. Das klingt sehr modern. Ich hatte ein paar optische Blitzauslöser und dafür ein kleines Blitzchen auf der Kamera. Das war in großen bzw. langen Räumen sehr hilfreich.
Mich bringt es immer wieder zum Lachen, wenn Fussballfans und Festivalbesucher glauben, mit ihren Smartcams die Arena belichten zu können. Am besten das breite Spielfeld oder die breite Bühne in hochkant aufgenommen für den Home-TV, der für YT per se in der 90° Stellung an die Wand genagelt ist.😁
> Wenn die Blitzfolge plötzlich viel kürzer werden > sollte, dann muß auch der Transverter und die Blitzröhre die Wärme > *vertragen/abführen* können. Sonst ist bald was kaputt. Das ist zu 100% richtig. Zusaetzlich ist eine Blitzroehre aber noch ein Verbrauchsteil! Die nutzt sich einfach ab. Deshalb kann man sie bei den Profikisten einzeln wechseln. > Das klingt sehr modern. Ich hatte ein paar optische Blitzauslöser und > dafür ein kleines Blitzchen auf der Kamera. Das war in großen bzw. > langen Räumen sehr hilfreich. Nein! Da war auch schon in 90ern normal wenn man das Geld hatte. Also Profifotografen in einem dicken Studio. Heute ist es nur so das es so preiswert geworden ist das auch wir Amateure und das einfach so leisten koennen. Dazu kommt noch das die Nutzung einfacher geworden ist und es auch kleiner/tragbarer geworden ist. > Mich bringt es immer wieder zum Lachen, wenn Fussballfans... Mich bringen Leute zum lachen die glauben das sowas ein sinnvolles Ziel sein koennte. :-p Vanye
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