Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik STM32 was brauche ich alles


von Michael L. (nightflyer88)


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Hallo allerseits

Ich möchte in die Welt der STM32 Prozessoren einsteigen. Mir ist klar 
das es bestimmt schon der 1000enste Beitrag dazu ist, aber es gibt da so 
viele sachen, dass ich langsam keinen Durchblick mehr habe.

Erfahrung in sachen Programmierung und AVR-Prozessoren ist bereits 
vorhanden.

Nun habe ich mal folgendes Entwicklungsboard ins Auge gefasst:
http://de.aliexpress.com/item/Development-board-RedDragon407-STM32F4-4-3-TFT-LCD-Module-Optoelectronic-Displays-IC-Cortex-M4/1555755007.html

Als nächstet: welches Programmiergerät brauche ich dazu ?
reicht dieses: 
http://de.aliexpress.com/item/Free-shipping-ST-Link-V2-automatic-upgrade-Perfect-support-STM8-STM32-downloader-programmer-simulator/1827010981.html

oder braucht es doch so eins: 
http://de.aliexpress.com/item/ARM-Emulator-supports-ARM7-ARM9-ARM11-Cortex-M3-core-ADS-IAR-STM32-JTAG-interface-Double-buffered/32262558292.html

oder doch beide falsch ?

Zur Programmierung: Als bevorzugtes System wäre OSX. Als 
Programmiersprache BASIC oder C. Da gibt es jedoch auch wieder x-1000 
verschiedene Software, welche brauche ich nun ? Gibt es nicht einfach 
1-einzige Software mit der man programmiert, compiliert und flasht ?

von Sebastian V. (sebi_s)


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Ich würde dir eher das STM32F4 Discovery Board empfehlen. Da ist schon 
Programmer und alles mit drin. Oder wenn du was mit Display machen 
möchtest das STM32F429 Discovery Board. Hat aber nicht so viel 
Peripherie wie das von dir verlinkte Board.

Zur Programmierung mit BASIC kann ich nichts sagen. Programmieren in C 
geht natürlich. Mit den verschiedenen IDEs bin ich auch nicht so richtig 
warm geworden. CooCox ist in meinen Augen ziemlich schlecht, da es sehr 
langsam ist und häufig abstürzt. Fürs erste Projekt um überhaupt erstmal 
eine LED zum blinken zu kriegen aber hilfreich. Momentan nutze ich 
einfach einen normalen Texteditor und habe mir ein Makefile geschrieben.

: Bearbeitet durch User
von Peter (Gast)


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Ich würde dir das STM32F0 Discovery Board und die Keil IDE empfehlen.
Damit hast Du alles was Du brauchst...

von ?!? (Gast)


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Peter schrieb:
> und die Keil IDE empfehlen.
> Damit hast Du alles was Du brauchst...

...vor allem eine leere Brieftasche :-(
Schau dir em::Blocks an. Ist kostenlos und komplett sofort zum Loslegen.
http://www.mikrocontroller.net/articles/STM32_-_Einstieg_mit_Em::Blocks
http://www.emblocks.org/
http://www.emblocks.org/wiki/tutorials/f401_f429_disco/getting_started

von Michael L. (nightflyer88)


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Peter schrieb:
> Keil IDE empfehlen

sieht sehr gut aus.

Peter schrieb:
> STM32F0 Discovery Board

Das reddragon board mit stm32f4 würde mir jedoch besser passen, da schon 
alle Peripherie drauf ist. Mir ist klar das ich anfangs auch mit LED 
blinken beginnen muss, danach möchte ich mich aber früher oder später 
auch mit dem display, USB und LAN beschäftigen.

von Peter (Gast)


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@?!?
Für die F0 Serie ist Keil kostenlos

von buff (Gast)


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> ...vor allem eine leere Brieftasche :-(

Nee - ist für den M0 kostenlos ;)

von ?!? (Gast)


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Peter schrieb:
> @?!?
> Für die F0 Serie ist Keil kostenlos

Aber auch nur für den F0. Wenn man dann mal irgendeinen anderen 
(größeren) STM32 benutzen will, darf man sich auf eine neue IDE 
umstellen (oder eben teuer Geld an Keil bezahlen). Wenn ich einmal eine 
Programmierumgebung nutze, will ich sie auch mit anderen µC des 
Herstellers nutzen. Das wäre ja so, als wenn ich bei Atmel eine IDE 
istalliere, damit ich einen Tiny programmieren kann. Wenn ich dann einen 
größeren AVR benutzen will (ATmega z.B.) muß ich eine andere IDE 
installieren (und lernen).

Allerdings wenn man dann später sowieso mit Keil arbeiten möchte, kann 
man diesen kostenlosen Einstieg schon nutzen.

von Michael L. (nightflyer88)


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?!? schrieb:
> Schau dir em::Blocks an.

Habe ich mal kurzerhand installiert, gefällt mir sehr gut. und vor allem 
für alle Prozessoren. besten Dank für den link !


nochmals zurück zum programmieradapter. welchen der beiden brauche ich 
für das reddragon board ? gehen beide, oder kann auch direkt über einen 
der microUSB Anschlüsse am board programmiert werden ?

von Gerd E. (robberknight)


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Michael L. schrieb:
> nochmals zurück zum programmieradapter. welchen der beiden brauche ich
> für das reddragon board ? gehen beide, oder kann auch direkt über einen
> der microUSB Anschlüsse am board programmiert werden ?

der stlink-clone sollte es tun.

aber was ich an diesem board für sehr kritisch für den einstieg halte: 
du weißt nicht wie gut oder ob überhaupt das teil dokumentiert ist. 
steht zwar was von dokumentation auf cd dabei, aber gerade sowas ist oft 
nicht die stärke der chinesen. nachher musst du raten oder mühsam 
durchklingeln wie das teil intern verdrahtet ist. gerade beim einstieg 
ist man sich oft nicht sicher ob das problem an seinem unverständnis, 
falschem code oder einem fehlerhaften board liegt. schlechte doku macht 
das nicht einfacher...

ich würde daher auch lieber zu nem stm32f4discovery raten. da gibts ne 
vollständige doku dazu und der stlink ist auch gleich mit drauf. und 
wenn du dann noch irgendwelche peripherie anschliessen möchtest, kannst 
du das ganz einfach über die pinleisten am rand machen.

von Meister (Gast)


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Und es gibt die extrem geilen Libs direkt lauffähig auf dem Disco von 
Uwe :)

von Ich (Gast)


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Ist der 2. Programmer ein segger Clone?

von Bernd K. (prof7bit)


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Ich schrieb:
> Ist der 2. Programmer ein segger Clone?

Die drucken sogar das Segger-Logo drauf für unschlagbare €8,94:
http://i01.i.aliimg.com/img/pb/353/042/836/836042353_632.jpg

ist das dreist. Ob das durch den Zoll geht? Und obs wohl überhaupt 
funktioniert mit der Segger-Software?

von Bernd K. (prof7bit)


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Michael L. schrieb:
> http://de.aliexpress....

Ich würde mir keine China-Clones von teuren Markengeräten kaufen, noch 
dazu mit dreist gefälschten Logos draufgedruckt.

Für 50€ bekommst Du von Segger den J-Link EDU. Der einzige Pferdefuß ist 
daß Du ihn nicht kommerziell verwenden darfst (das kontrolliert zwar 
keiner, also könntest Du theoretisch bescheißen, aber Du handelst ja eh 
nicht gewerblich also ist alles OK).

Die Software und Hardware von Segger ist erstklassig und Du wirst den 
Kauf keine Sekunde lang bereuen. Die Unterstützung in Eclipse ist 
ebenfalls erstklassig, Du bekommst also für 50€ plus Zeit für 
Installation und Einarbeitung eine komplette professionelle Umgebung:

arm-none-eabi-gcc + Eclipse + CDT + gnuarm-Plugin + Segger (50€) + Zeit 
+ Geduld => Sehr gute Lösung + einiges gelernt (unbezahlbar)

Viel günstiger wirds kaum noch gehen.

Die andere Alternative ist du gehst erstmal die ersten Schritte mit 
einem der STM32-Demo-Boards (Discovery oder Nucleo), auch hier gilt:

gcc + Eclipse + CDT + gnuarm-plugin + Demo-Board + openocd + Zeit + 
Geduld => Exzellente Umgebung + Wissenserwerb

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (nightflyer88)


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Gerd E. schrieb:
> du weißt nicht wie gut oder ob überhaupt das teil dokumentiert ist.

da hast du völlig recht. für die ersten schritte kaufe ich mir wie 
vorgeschlagen das stm32f4discovery. kostet ja fast nix. und der 
Prozessor ist ist auch ein f4, was für meine spätere ziel-anwendung 
hoffentlich reicht.

von Fette Kiste (Gast)


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Michael L. schrieb:
> was für meine spätere ziel-anwendung
> hoffentlich reicht

Was soll es dennn werden, ein Rasberry "M"?

von Christian J. (Gast)


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?!? schrieb:

ECLIPSE ist extrem aufwendig in der Einrichtung!

> Schau dir em::Blocks an. Ist kostenlos und komplett sofort zum Loslegen.
> http://www.mikrocontroller.net/articles/STM32_-_Einstieg_mit_Em::Blocks

Aber NICHT mit dieser Anleitung, die schon veraltet ist und so auch 
nicht funktioniert. Man sollte sich schon einen neuen Button "SDRAM 
Debug" erzeugen usw.

"Das Sorglos-Rundum-Paket" kostet wie überall im Leben auch hier Geld 
und das nicht zu knapp. Rowley Crossworks ist auch einen Spitzen IDE, 
die weit mehr bietet als CooCox und EmBlocks nur eben für 150 Euro in 
der Student Version".

CooCox empfehle ich gar nicht, vor allem wegen der Internet 
Abhängigkeit, Langsamkeit und völlig undurchdachten / abgespeckten IDE 
V2.

2 Abende Zeit muss man sich nehmen um die EmBlocks zu verstehen, 
einzurichten und sich das Template zu bauen bzw 3 Stück! Ich lade das 
extra auch hier nicht als Projektfile hoch, denn die Arbeit muss sich 
jeder machen so wie sich jedr Jedi-Schüler sein eigenes Lichtschwert 
bauen muss :-)

von Bernd K. (prof7bit)


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Christian J. schrieb:
> ECLIPSE ist extrem aufwendig in der Einrichtung!

Das ist maßlos übertrieben, Du bist wahrscheinlich voreingenommen. Löse 
Dich davon.

Das Gnuarm-Plugin bündelt alles was man braucht: 
http://gnuarmeclipse.livius.net/blog/install/ die Installation dieses 
Rundum-Sorglos-Pakets ist geradlinig und einfach, gut dokumentiert und 
verläuft ohne irgendwelche Überraschungen.

von Christian J. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bernd K. schrieb:
> Das ist maßlos übertrieben, Du bist wahrscheinlich voreingenommen. Löse
> Dich davon.

Noch Fragen? Unter Linux ist das aufwendig, darum habe ich mir 
notgedrungen Win 7 gekauft, die meisten Tools wie ST-Link V2 und der 
Flasher sind auch dafür, da STM kein Linux unterstützt. Unter Windows 
hatte ich bei Exclipse Probleme das Plugin zu installieren, es kamen 
Fehler vom Repo Server die nicht weg gingen. Schien ein Bug zu sein, 
stand auch in vielen Foren was drüber.

http://myavr.chkronline.de/html_stm32/stm32_eclipse_tut05.html

Eclipse ist universal für alles. Andere hier vorgestellte Lösungen sind 
bereits auf Cortexe eingestellt worden, wie EmBlocks. Leider verwendet 
EmBlocks sehr veraltete Libraries von CMSIS und StdPeriphLib. Mit der 
CubeMx Sache habe ich mich noch nicht anfreunden können, da das meiste 
im Netz auf den StdPeriphLibs basiert.

So ist es bei mir: CMSIS + StdPeriphLibs + TIlen Majerle Libs als 
Middleware.

Und schon ist Programmieren ein Spass ohne Ärger :-)

von Bernd K. (prof7bit)


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Christian J. schrieb:
> Noch Fragen? Unter Linux ist das aufwendig

Erstaunlich. Gerade unter Linux sind solche Sachen wie make und die 
anderen GNU-Tools bereits vorhanden, gcc kommt ebenfalls bequem über den 
Paketmanager, openocd spricht problemlos mit dem ST-link-v2.1, gerade 
für die STM32 Boards ist die Einrichtung einer Umgebung unter Linux 
gefühlt nur halb so Aufwendig wie unter Windows.

Ich hab meins angestöpselt, die Software installiert (gnuarm-Plugin und 
openocd) und alles hat sofort funktioniert (und mit sofort meine ich es 
hat wirklich sofort funktioniert, nicht erst nach ner halben Stunde 
rumgebastel sondern augenblicklich!). STM32 ist extrem easy unter Linux 
und wird dort exzellent unterstützt. Ob das früher anders war weiß ich 
nicht, aber heute ist es jedanfalls so, vielleicht solltest Du nach all 
der Zeit mal erneut einen Blick drauf werfen.

Andere Hersteller (z.B. Freescale mit ihrem ClosedSDA-Krampf) sind da 
schon weitaus sperriger.

von Christian J. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Ich hab meins angestöpselt, die Software installiert (gnuarm-Plugin und
> openocd) und alles hat sofort funktioniert (und mit sofort meine ich es
> hat wirklich sofort funktioniert, nicht erst nach ner halben Stunde
> rumgebastel sondern augenblicklich!)

Ok ;-)  Vielleicht war ich damals zu blöd es unter Linux ans Laufen zu 
bekommen. OpenOcd kannte ich noch nicht, habe mich mit Texane herum 
geschlagen und noch so einem Flash Tools, was aber nie wirklich 
funktionierte. Und dann alles in die Ecke gefeuert und nach 2 Bier dann 
"Kaufe Windows 7" in der Buicht geklickt und den PC damit verunstaltet. 
Zudem auch der Eprommer Win 7 braucht und kein XP mehr, was nur noch mit 
H-Kennzeichen zu fahren ist.

In 1/2h kriegst du bei EmBlocks jedenfalls nichts hin. Ich habe 3 tage 
gefrickelt, bis ich genau "MeinTemplate (tm)" hatte, auf dem alle 
Projekte basieren und mit 1-Klick über ST-CLI flashbar ist.

Also Em::Blocks for President!

von Bernd K. (prof7bit)


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Christian J. schrieb:
> Und dann alles in die Ecke gefeuert und nach 2 Bier dann
> "Kaufe Windows 7" in der Buicht geklickt

Ich hab gleich am nächsten Tag versucht mein positives 
STM/OpenOCD/Linux-Erlebnis auf nem Windows7 Rechner zu wiederholen und 
habe mehr als einen Tag verschwendet um herauszufinden daß es dort im 
USB-Host-Adapter-Treiber einen Bug gibt der verhindert daß OpenOCD an 
einer blauen USB-Buchse funktioniert.

Als ichs dann endlich umgestöpselt habe hat auch unter Windows alles 
funktioniert.

Was mir an em::blocks nicht gefällt ist daß die es geschafft haben eine 
cross-Platform IDE zu nehmen, das "Cross-Platform" zu entfernen und 
Windows-Only draus zu machen. Und dann zusätzlich noch daß ich mich noch 
nie so recht mit code::blocks anfreunden konnte, mehrmals versucht, 
immer wieder zu Eclipse zurück, aber das ist wahrscheinlich 
Geschmackssache.

Was die STM32 Cube HAL-Treiber angeht das hab ich probiert: Das ist die 
reinste Hölle, so einen zutiefst verschwurbelten Krampf hab ich schon 
lange nicht mehr gesehen! Die Programmierer dort ziehen sich anscheinend 
die Hosen mit glühenden Beißzangen an, anders kann ich mir das nicht 
erklären.

Mittlerweile verwende ich auf allen ARM Controllern nur noch die jeweils 
aktuellen CMSIS-Header mit den Registerdefinitionen und arbeite direkt 
mit den Registern und dem jeweiligen Reference Manual, genau wie zu 
guten alten AVR-Zeiten, im Vergleich zu meinen ersten Versuchen mit den 
Libraries empfinde ich das als sehr befreiend, so muss ich nur noch das 
Reference manual lesen und nicht noch zusätzlich dazu eine mindestens 
genauso umfangreiche API-Dokumentation.

Bei vielen geht die Angst um oder die irrige Vorstellung man könne die 
Periphgeriegeräte nicht mehr ohne umfangreiche Library beherrschen, aber 
dem ist nicht so, bei Lichte betrachtet ist es auch nicht viel anders 
als bei den kleinen 8-Bit Controllern, man hat für jedes Gerät eine 
Handvoll Register, die sind alle ausführlich dokumentiert und auch nicht 
wesentlich komplizierter als früher, manchmal sogar einfacher oder 
logischer aufgebaut als man es erwartet hätte, wenn man von früher noch 
weiß wie man grundsätzlich so eine Registerdokumentation liest und sowas 
schonmal gemacht hat dann werden einem alle Konzepte und manchmal sogar 
die Namen der einzelnen Bits in den Registern irgendwie sehr vertraut 
vorkommen und gar nicht mehr erschreckend und man kommt erstaunlich gut 
und schnell voran.

von Hiltrud (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> bei Lichte betrachtet ist es auch nicht viel anders
> als bei den kleinen 8-Bit Controllern, man hat für jedes Gerät eine
> Handvoll Register

???
Was sollte den anders und komplizierter sein? Egal welchen gängigen 
Controller man nimmt, es ist überall so.

von Bernd K. (prof7bit)


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Hiltrud schrieb:
> ???
> Was sollte den anders und komplizierter sein? Egal welchen gängigen
> Controller man nimmt, es ist überall so.

Ja eben. Aber schau Dich doch mal um was teilweise geschrieben wird in 
den Foren, erst gestern musste ich hier wieder lesen es wäre vollkommen 
abwegig und unpraktikabel für den professionellen Einsatz das Reference 
Manual studieren zu müssen! Da greif ich mir doch an den Kopf!

von Hiltrud (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Aber schau Dich doch mal um was teilweise geschrieben wird

Ja, da wird ein 6-beiniger mit nur einem Timer, einem Port und einem 1/2 
AD-Wandler mit einem 100-Pin Cortex M4 inkl. FPU verglichen. :-(

von W.S. (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Zur Programmierung: Als bevorzugtes System wäre OSX.

Ah ja.

Also, was du garantiert brauchen wirst, sind die eigentlichen Tools, 
also Compiler, Linker, Assembler und deren Libs (für die Interna, die 
der Compiler benutzt).

Und diese Tools mußt du eben für dein bevorzugtes OS besorgen. Geht 
nicht, gibt's nicht? Dann ist der Wechsel des OS angesagt, sonst kommst 
du eben NICHT zu Potte. Punkt.

Was du überhaupt nicht wirklich brauchst, ist irgend eine IDE. Sowas 
kann man benutzen, aber brauchen tut man's nicht wirklich.

Dann such dir einen Chip aus, der sich möglichst umstandsarm brennen 
läßt.

Die LPC von NXP und die STM von ST haben m.W. alle einen fest 
eingebauten Bootlader drin, mit dem man sie per serieller Schnittstelle 
programmieren kann. Das kann ne originale COMx sein, es geht aber 
genauso gut irgend ein billiger USB-Seriell-Adapter. Wenn du mal bei 
Ebay suchst, findest du sowas mit direkten TTL-kompatiblen Pins auf der 
seriellen Seite. Das ist für o.g. Zwecke ideal.

Manche (ausgewählten) LPC von NXP haben auch einen USB-Bootlader drin. 
Das ist eine noch bequemere Art, den Code in den Chip zu kriegen. Und es 
ist weitgehend OS-unabhängig. Der Chip erscheint als Massenspeicher, wo 
man seine selbst geschriebene Firmware bloß hinzukopieren braucht.

Wenn du hingegen Streß suchst oder debuggen willst, dann mußt du dir nen 
JTAG/SWD-Adapter anschaffen und die zugehörige Software eben wieder mal 
für dein OS passend besorgen. Viel Spaß dabei.

Also: vergiß die üblichen Eval-Boards erstmal, kümmere dich um das 
eigentlich Wichtige und sieh dich dann erst nach dem passenden 
Prozessor um.


W.S.

von drama (Gast)


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W.S. schrieb:
> Wenn du hingegen Streß suchst oder debuggen willst, dann mußt du dir nen
> JTAG/SWD-Adapter anschaffen und die zugehörige Software eben wieder mal
> für dein OS passend besorgen. Viel Spaß dabei.
>
> Also: vergiß die üblichen Eval-Boards erstmal, kümmere dich um das
> eigentlich Wichtige und sieh dich dann erst nach dem passenden
> Prozessor um.

Ist mir immer noch nicht klar, warum du davon so felsenfest überzeugt 
bist, dass Debugger Teufelszeug für Anfänger sind. Gerade die bekannten 
wie ST-Link V2, Segger J-Link und CMSIS-DAP-kompatible sind sehr gut 
unterstützt und einfach zu benutzen. Und vor allem 
herstellerübergreifend nützlich (guck dir mal die Kompatibilitätsliste 
vom J-Link an).

Andererseits braucht man z.B. für den UART-Bootloader meistens eine 
herstellerspezifische, entsprechende Software, die auf dem OS der Wahl 
läuft.

TL;DR ein STM32 Discovery nutzen ist völlig okay, keine Ahnung was W.S. 
hier reitet.

von Michael L. (nightflyer88)


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W.S. schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Zur Programmierung: Als bevorzugtes System wäre OSX.

Wäre schön, muss aber nicht sein. Auf dem Mac OSX habe ich natürlich 
auch die allseits bekannte Software "Parallels Desktop" und somit kann 
ich auch jedes andere OS laufen lasen....

W.S. schrieb:
> Dann such dir einen Chip aus, der sich möglichst umstandsarm brennen
> läßt.

Zurück zum Anfang, einen Prozessor wähle ich nicht nach der IDE die auf 
einem bestimmten OS läuft aus, sondern ob er gewisse Anforderungen 
erfüllt. Also Schnittstellen, Leistung, usw. Wenn ich nur ein paar LEDs 
blinken lassen will, kann ich bei den AVR bleiben. Die STM haben weiter 
den Vorteil, dass diese weit verbreitet sind, es x-1000 Beispiele und 
Tutorials gibt. Ob letztendlich die IDE auf Windows, linux oder Mac 
läuft ist mir egal.

von Christian J. (Gast)


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Bernd K. schrieb:

> bei Lichte betrachtet ist es auch nicht viel anders
> als bei den kleinen 8-Bit Controllern, man hat für jedes Gerät eine
> Handvoll Register, die sind alle ausführlich dokumentiert und auch nicht
> wesentlich komplizierter als früher, manchmal sogar einfacher oder
> logischer aufgebaut als man es erwartet hätte, wenn man von früher noch
> weiß wie man grundsätzlich so eine Registerdokumentation liest

Ähm, also .... das mit der "Handvoll" musste mir mal erklären. Beim 
Cortex M4 hat jeder Timer so gefühlt 3 Dutzend Register a 32 Steuerbits, 
deren Sinn sich nicht unbedingt aus deren Namen ergibt. Und dann muss 
man ja auch noch die Pins an die Timer anschliessen, Takt versorgen, DMA 
vielleicht noch und das Ganze artet in ein Ratespiel aus und 
hundertfaches Neu Flashen um zu gucken ob das Ding funktioniert.

Ich denke mir allerdings dass da Typen sitzen, die den ganzen Tag 
darüber nachdenken, wie sie noch irgendwas Neues in die Dinger quetschen 
können. Nicht weil es gebraucht wird, sondern weil es keinen Stillstand 
geben darf denn dann wären sie ja arbeitslos.

von Vincent H. (vinci)


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OpenOCD ist in Verbindung mit dem ST-Link V2 und einem Discovery Board 
für "Hochstrom" Anwendungen nicht zu empfehlen. Ich hatte mit diversen 
Motorsteuerungen, die aus kostengründen nicht galvanisch getrennt 
wurden, große Probleme mit Verbindungsabbrüchen und ähnlichem.

Ein J-Link Segger kam sowohl via SWD, als auch via JTAG damit zurecht.

von Bernd K. (prof7bit)


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Christian J. schrieb:
> und das Ganze artet in ein Ratespiel aus und
> hundertfaches Neu Flashen um zu gucken ob das Ding funktioniert.

Aber das wird besser mit der Zeit, sehr schnell sogar. Und bei jedem 
Peripheriegerät das Du ohne Sauerstoffmaske bezwungen hast kommen am 
Ende ein paar kleine wiederverwendbare Codeschnipsel raus und Notizen 
die man sich gemacht hat die einem beim nächsten Projekt 99% dieser 
Arbeit ersparen werden.

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