Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik SMD Quarzoszillator 5V? Welchen verwendet ihr? Stromverbrauch?


von Thomas (kosmos)


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Hat jemand einen günstigen SMD Quarzoszillator 8 MHz in Betrieb oder 
nehmt ihr aufgrund des Preises eher einen einzelnen Quarz und 
Kondensatoren.

Ich will mir keine Probleme wegen dem Anschwingen ein handeln und würde 
lieber einen fertigen Quarzoszillator nehmen.

Habe schon ein paar Datenblätter durchgesehen. Was mir nicht so gefällt 
ist der Stromverbrauch. Wobei der wahrscheinlich für höhere Lasten 
angegeben ist als nur für einen einzelnen uC.

Wie sind hier so die Erfahrungen mit welchen Verbrauch ist bei einem 
einzelnem uC zu rechnen? Sieht es mit einem Quarz und der 
Kondensatorbeschaltung besser aus?

: Bearbeitet durch User
von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


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Thomas O. schrieb:
> Wie sind hier so die Erfahrungen mit welchen Verbrauch ist bei einem
> einzelnem uC zu rechnen? Sieht es mit einem Quarz und der
> Kondensatorbeschaltung besser aus?

Also ich bin ja generell für eine schöne, genaue und (am wichtigsten) 
stabile Frequenz, aber ein Stromverbrauch von 8mA kann man bei 
Akkubetriebenen Schaltungen nicht verantworten.

Ich habe die 8mA aus dem Datenblatt:
http://www.reichelt.de/Oszillatoren-SMD-Keramikgehaeuse/XO32-8-00000/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=101055&GROUPID=4004&artnr=XO32+8%2C00000

Außerdem ist er mir mit 1.30 Euro pro Stück wirklich zu teuer.
Die Chinesen würden dann einen einfachen Quarz nehmen und die paar 
Bauteile noch zusätzlich auf der Platine hinzufügen um sich selbst einen 
Quarzoszillator zu bauen.
Obwohl ... bei denen wird solch ein Bauteil nicht so viel kosten, aber 
sie würden trotzdem die günstigste Variante nehmen.


Wenn ich einen ATXmega nutze, dann kann ich dort einen 32kHz Uhrenquarz 
und z.B. einen externen 12MHz Quarz nutzen. Der 32kHz Quarz läuft immer 
und der 12MHz Quarz oder der interne (2MHz / 32MHz ... ) RC-Oszillator 
wird immer deaktiviert wenn der AVR im Power-Save-Modus ist.

Damit verbrauche ich dann nur noch 1µA plus die 3µA welche der 3.3V 
Festspannungsregler schluckt plus 1µA die durch einen kleinen MosFET 
fließen wenn er zu ist.


Das Problem mit dem anschwingen kann man glaube ich mit einem 1MOhm 
Widerstand zwischen den beiden XTal-Pins in den Griff bekommen.

: Bearbeitet durch User
von WehOhWeh (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Wie sind hier so die Erfahrungen mit welchen Verbrauch ist bei einem
> einzelnem uC zu rechnen? Sieht es mit einem Quarz und der
> Kondensatorbeschaltung besser aus?

Der Stromverbraucht vom internen Oszillator hängt natürlich vom µC ab 
was einen Quarz oder Keramikresonator betrifft).

Man kann aber meistens davon ausgehen, dass der interne Quarz 
üblicherweise um Größenordnungen sparsamer ist. Quarzoszillatoren sind 
wahr Stromfresser, vor allem solche mit mit 5V.

Daumenregel:
- Umso höher die Frequenz, umso mehr Strom
- Umso höher die Spannung, umso mehr Strom
- Stromverbrauch: Uhrenquarz < interner RC < Quarz < Quarzoszillator

Ich nehm gehrne den internen RC für den Systemtakt, für genaue Zeitbasis 
den Uhrenquarz. Geht natürlich nicht imme (z.B. nicht für eine UART). 
Sonst eigentlich immer Quarze, selten Oszillatoren.
Die nehm ich dann, wenn man den Takt verteilen muss.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Einen 8MHz Quarz fuer einen ATMega bekommt man fuer 20 cents. Zudem ist 
er viel sparsamer als ein fertiger Oszillator.

von BV (Gast)


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5 V ist 80er.

von spess53 (Gast)


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Hi

>5 V ist 80er.

2080?

MfG Spess

von 6A66 (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Ich will mir keine Probleme wegen dem Anschwingen ein handeln und würde
> lieber einen fertigen Quarzoszillator nehmen.

Wenn Du Dich an die Appnotes hältst sollte das kein Problem sein.
Ich habe in meiner Entwicklerlaufbahn (>20a) bisher KEINE 
Anschwingprobleme, weder bei 50 Grad noch bei -25Grad und das bei 
verschiedensten Prozessoren und Taktgebern - auch beim 4060 nicht. Klar, 
sofern man sich an einige Grundregeln hält.

rgds

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich bin auch schon seit 30+ Jahren im business, und verwende die vom 
Hersteller vorgeschlagene Quarzkonfiguration. Teilweise gingen 10'000 er 
Serien eines Produktes raus, teilweise kleinere. Quarzprobleme waren 
extremst selten. Wechseln des quarzes war dann das Mittel. Ist aber seit 
ueber 15 Jahren nicht mehr aufgetreten.

von quarzie (Gast)


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Jetzt Nicht schrieb:
> Ich bin auch schon seit 30+ Jahren im business, und verwende die vom
> Hersteller vorgeschlagene Quarzkonfiguration.


Ich wusste gar nicht, dass ein µC-Hersteller eine bestimmte 
Quarzbeschaltung explizit vorgibt (Herstellerbezeichnung des Quarzes,
der Kerkos und ggf. auch der Widerstände). Auch das Layout geht in
die Schaltung mit ein.


> Teilweise gingen 10'000 er
> Serien eines Produktes raus, teilweise kleinere. Quarzprobleme waren
> extremst selten.


Wenn man sich schon bei so kleinen Chargen an Quarzprobleme in Serie
erinnern kann, hat man was falsch gemacht. Dazu unten mehr.


> Wechseln des quarzes war dann das Mittel.


Nachdem es Band- und ggf. auch Feldausfälle gegeben hat? Was ist
mit den Geräten im Feld? Austauschen?


> Ist aber seit
> ueber 15 Jahren nicht mehr aufgetreten.


Zum Glück gibt es Anwendungsbereiche (z.B. Automotive),
da wird eine Quarzvermessung explizit gefordert und ist ein 
Nachweisdokument zum Kunden hin. Um eben genau diese Ausfallraten von 
s.o. nicht zu haben.
Selbst ein einstelliger ppm-Wert von Quarzproblemen wäre nicht tragbar.

Mein Tipp: Es kostet im Normalfall nichts, auf seinen Quarzlieferanten
zuzugehen und ihn um eine Quarzvermessung (vorher Beratung und Quarz-
Auswahl) zu bitten. Nur ein wenig Zeit.

Seien Sie froh, dass Sie einen so luschigen Job haben.
Bei mir im Team hätte ich Sie gleich mal zum 
"Quarz-Vermessungsbeauftragten" ernannt :-)

von Pandur S. (jetztnicht)


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Nee. Die Fehler kamen beim Burn-in raus. Feldausfaelle hatte ich nie.

Das Layout wird beschrieben als "moeglichst kurze Leiterbahnen zum 
Quarz". Die Kondensatoren werden vorgeschlagen. Wer das dann nicht 
zuverlaessig hinkriegt sollte es seinlassen. Und wenn der chip dan immer 
noch Probleme macht .. war's wohl die falsche Familie.
Dann mags auch Bastler geben, die das Datenblatt nicht lesen, oder es 
sowieso besser wissen.

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Thomas O. schrieb:
> Hat jemand einen günstigen SMD Quarzoszillator 8 MHz in Betrieb oder
> nehmt ihr aufgrund des Preises eher einen einzelnen Quarz und
> Kondensatoren.

(Oszillator) UND (SMD) UND (5V) ergibt meist eine leere Menge. Das sind 
normalerweise 3.3V Bauteile. Aber heutzutage sind ja auch 3.3V die Regel 
und nicht die Ausnahme. Es sei denn, man will unbedingt AVR haben.

fchk

von Falk B. (falk)


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@ Frank K. (fchk)

>(Oszillator) UND (SMD) UND (5V) ergibt meist eine leere Menge. Das sind
>normalerweise 3.3V Bauteile. Aber heutzutage sind ja auch 3.3V die Regel
>und nicht die Ausnahme. Es sei denn, man will unbedingt AVR haben.

Auch AVRs laufen auf 3,3V, wenn gleich nicht mit vollem Takt. Man kann 
problemlos einen 3,3V Oszallator kapazitiv an einen 5V AVR ankoppeln. 
Einfach per Spannungsteiler den Oszillatoreingangspin XTAL1 auf VCC/2 
vorspannen, fertig.

von 6A66 (Gast)


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quarzie schrieb:
> Selbst ein einstelliger ppm-Wert von Quarzproblemen wäre nicht tragbar.

Ruhig Brauner :)

Na ja - 3,4ppm wäre 6-sigma, das ist meinwes Wissens in der Automotive 
Industrie ein akzeptierter Wert.

Und Ja, Hersteller von Mikroprozessoren geben Empfehlungen zur 
Beschaltung. Nicht Hersteller oder genaue Werte. Aber Empfehlungen. Den 
Rest macht man Ingenieursmäßig mit dem Quarzhersteller - auch einen Teil 
der Vermessung. Die genaue Bestimmung der restlichen Werte - z.B. 
Reserven - kann aber nicht der Hersteller des Quarzes machen. Also 
zugehen ist schon richtig.

Für den Aufbau einer Schaltung der TO für wahrscheinlich die immense 
Stückzahl EINS ist das aber unerheblich.

quarzie schrieb:
> Zum Glück gibt es Anwendungsbereiche (z.B. Automotive),
> da wird eine Quarzvermessung explizit gefordert und ist ein
> Nachweisdokument zum Kunden hin.

Was wird da genau vermessen? Jeder Quarz? Jede Schaltung? Jedes 
aufgebaute PCB? Dass es nicht jeder Quarz sein kann ist klar da das IMHO 
kein Hersteller machen kann da das unbezahlbar wird. Und die Toleranzen 
der Schaltung zun ein übriges um diesen Wert nutzlos zu machen. Und dass 
ein Prozessor mit einer Frequenz mit einer Abweichung von +/- 10ppm 
schwingt wird auch dem Fahrzeug Nichts machen. Wenn die Abweichung 
größer wird können redundante Systeme das auch selbst herasufinden. 
Sollten sie tunlichst da es auch die Drift gibt. Kein System bleibt von 
sich aus über Jahre auf der gleichen frequenz es sei denn es wird 
nachjustiert (TCXO).

Klar ist die Automotve Industrie eine der Kunden die es richtigerweise 
genau nehmen. Aber genau und GENAU sind zwei verscheidene Dinge. 
Deswegen ist es wichtig mit dem Kunden ein gemeinsames Verständnis der 
Problematik zu erhalten.

rgds

von quarzie (Gast)


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6A66 schrieb:
> Was wird da genau vermessen? Jeder Quarz? Jede Schaltung? Jedes
> aufgebaute PCB? Dass es nicht jeder Quarz sein kann ist klar da das IMHO
> kein Hersteller machen kann da das unbezahlbar wird.


Jede Änderung am Quarz, Kerkos, Widerständen, dem µC (oder wo der
Quarz auch immer dran ist) oder dem Layout an dieser Stelle
führt zu einer Neuvermessung. Das betrifft dann z.B. fast alle 
Sample-Steps. Änderungen in der Serie gibt es ja dort kaum, es sei denn,
ein Quarz wird z.B. komplett abgekündigt.


> Und die Toleranzen
> der Schaltung zun ein übriges um diesen Wert nutzlos zu machen.


Zumindest die Toleranzen, die wichtig für den späteren Betrieb sind,
werden beachtet.


> Und dass
> ein Prozessor mit einer Frequenz mit einer Abweichung von +/- 10ppm
> schwingt wird auch dem Fahrzeug Nichts machen.


Je nach Anwendungsfall werden höhere oder tiefere Anforderungen an
z.B. die absolute Frequenz gestellt, inklusive Toleranzen.

Mir geht es darum, dass man sich vorher mal Gedanken machen sollte.
Dass wir uns hier in einem Hobbyforum bewegen, sieht man an so
Diskussionen immer wieder.

Ich bin froh, dass es solche Nachweise wie eine Quarzvermessung gibt
und diese auch eingefordert werden. Kann man sich jede Menge Ärger
ersparen.

von quarzie (Gast)


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6A66 schrieb:
> Na ja - 3,4ppm wäre 6-sigma, das ist meinwes Wissens in der Automotive
> Industrie ein akzeptierter Wert.

Es geht ja hier wenn dann um einen systematischen Fehler.

Außerdem addieren sich alle möglichen Problemchen zu einem Gesamtbild
auf, das dann höher als ein paar ppm liegt.
Deswegen sollte man alleine bezüglich Hardware schon gut unter 10ppm
liegen (über einen Zeitraum betrachtet).

von 6A66 (Gast)


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quarzie schrieb:
> Das betrifft dann z.B. fast alle
> Sample-Steps. Änderungen in der Serie gibt es ja dort kaum, es sei denn,
> ein Quarz wird z.B. komplett abgekündigt.

DAS ist latürnich sinnvoll. Aber wenn die Serie läuft wird dann nur 
stichprobenartig nachvermessen?

quarzie schrieb:
> Zumindest die Toleranzen, die wichtig für den späteren Betrieb sind,
> werden beachtet.

Sollte heißen: Wenn Du einen Quarz vom Hersteller vermessen lässt (da 
bekommst Du ein Sheet da stehen pro Sample alle Werte drauf: ESR, Cl, f, 
...) dann sind das die Werte des NACKTEN Bauteils. Das hilft Dir dann 
nicht weil Du das in der Schaltung dann eben mit den Kapazitäten ziehst 
und f landet dann woanders. Da die Lastakapazitäten abere meist eine 
Toleranz von 10% haben kannst Du da nicht daraus ableiten dass die 
verzogene Frequenz bei ... liegt.

quarzie schrieb:
> Je nach Anwendungsfall werden höhere oder tiefere Anforderungen an
> z.B. die absolute Frequenz gestellt, inklusive Toleranzen.

Ich mag mir nicht vorstellen, wie das aussehen soll. Die besten Quarze 
über einen automotive Temperaturbereich von -40...125Grad haben wieviel 
PPM abweichung? 20? Und wieviel Drift und Aging? Wenn da im Serienfall 
30ppm über 6 Sigma stabil rauskommen halte ich das für gut.

quarzie schrieb:
> Mir geht es darum, dass man sich vorher mal Gedanken machen sollte.
> Dass wir uns hier in einem Hobbyforum bewegen, sieht man an so
> Diskussionen immer wieder.

Ja das ist gut so dass hier Bastler mithören und Fragen stellen. Nicht 
alle haben den Background. Und ich habe von >30 Jahren auch so 
angefangen, allerdings ohne Internet :)

quarzie schrieb:
> Ich bin froh, dass es solche Nachweise wie eine Quarzvermessung gibt
> und diese auch eingefordert werden. Kann man sich jede Menge Ärger
> ersparen.

Wie gesagt: Das ist nur teilweise nützlich. Es bringt Nichts eine 
Quarzgenauigkeit auf +/- 30ppm zu spezifizieren ohne zu wissen für was. 
Für den Fensterheber ist das völlig wurscht, ich denke auch fürs ABS. 
Denn ob die Bremsstrecke 30m +/- 30ppm wird oder +/- 50ppm heißt bei 
30ppm eine Abweichung von +/-1mm - Da macht die Reifenwahl mehr aus. 
Eben: miß Maß und Verstand. Und Ja, auch im Automitvesekto mag es dann 
Anwendungen geben wo die +/-30ppm gefragt sind, aber eben nicht 
generell.

quarzie schrieb:
> Deswegen sollte man alleine bezüglich Hardware schon gut unter 10ppm
> liegen (über einen Zeitraum betrachtet).

Die Schaltung will ich sehen und den Quarzhersteller der das über 10 
Jahre garantiert dass sein Quarz bei -40Grad und +125Grad bei +/-10ppm 
bleibt inclusive Drift und Aging.

rgds

von quarzie (Gast)


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> quarzie schrieb:
>> Das betrifft dann z.B. fast alle
>> Sample-Steps. Änderungen in der Serie gibt es ja dort kaum, es sei denn,
>> ein Quarz wird z.B. komplett abgekündigt.
>
> DAS ist natürlich sinnvoll. Aber wenn die Serie läuft wird dann nur
> stichprobenartig nachvermessen?


Nein. Dort wird mittels ICT und FKT die typische Frequenz bei jeder 
Baugruppe gemessen. Nach Vorgaben der Entwicklung und der Messtoleranzen
der Messgeräte muss dann die gemessene Frequenz innerhalb eines Fensters 
liegen.

Die Änderungen der Bauteile über Lebensdauer sind worst-case-betrachtet
und werden in der Validierung auch noch mehrmals mit einer gewissen
Anzahl von Baugruppen (ca. 10 Stück) z.B. mittels HALT getestet.


> quarzie schrieb:
>> Zumindest die Toleranzen, die wichtig für den späteren Betrieb sind,
>> werden beachtet.
>
> Sollte heißen: Wenn Du einen Quarz vom Hersteller vermessen lässt (da
> bekommst Du ein Sheet da stehen pro Sample alle Werte drauf: ESR, Cl, f,
> ...) dann sind das die Werte des NACKTEN Bauteils. Das hilft Dir dann
> nicht weil Du das in der Schaltung dann eben mit den Kapazitäten ziehst
> und f landet dann woanders. Da die Lastakapazitäten abere meist eine
> Toleranz von 10% haben kannst Du da nicht daraus ableiten dass die
> verzogene Frequenz bei ... liegt.


Klassischerweise liegen die kleinen Kerkos am Quarz (Material C0G) bei 
5% oder tiefer.


> quarzie schrieb:
>> Je nach Anwendungsfall werden höhere oder tiefere Anforderungen an
>> z.B. die absolute Frequenz gestellt, inklusive Toleranzen.
>
> Ich mag mir nicht vorstellen, wie das aussehen soll. Die besten Quarze
> über einen automotive Temperaturbereich von -40...125Grad haben wieviel
> PPM abweichung? 20? Und wieviel Drift und Aging? Wenn da im Serienfall
> 30ppm über 6 Sigma stabil rauskommen halte ich das für gut.


Siehe unten.


> quarzie schrieb:
>> Mir geht es darum, dass man sich vorher mal Gedanken machen sollte.
>> Dass wir uns hier in einem Hobbyforum bewegen, sieht man an so
>> Diskussionen immer wieder.
>
> Ja das ist gut so dass hier Bastler mithören und Fragen stellen. Nicht
> alle haben den Background. Und ich habe von >30 Jahren auch so
> angefangen, allerdings ohne Internet :)
>
> quarzie schrieb:
>> Ich bin froh, dass es solche Nachweise wie eine Quarzvermessung gibt
>> und diese auch eingefordert werden. Kann man sich jede Menge Ärger
>> ersparen.
>
> Wie gesagt: Das ist nur teilweise nützlich. Es bringt Nichts eine
> Quarzgenauigkeit auf +/- 30ppm zu spezifizieren ohne zu wissen für was.
> Für den Fensterheber ist das völlig wurscht, ich denke auch fürs ABS.
> Denn ob die Bremsstrecke 30m +/- 30ppm wird oder +/- 50ppm heißt bei
> 30ppm eine Abweichung von +/-1mm - Da macht die Reifenwahl mehr aus.
> Eben: miß Maß und Verstand. Und Ja, auch im Automitvesekto mag es dann
> Anwendungen geben wo die +/-30ppm gefragt sind, aber eben nicht
> generell.


Das ist ein Missverständnis. Bitte nicht ppm-Frequenzabweichung und 
ppm-Ausfallrate des Gerätes in einen Topf werfen. 
Genauere/(langzeit)stabilere Quarze werden vor allem bei 
"höherwertigeren" Bussystemen/Schnittstellen
gefordert.
Beispiel: LIN braucht gar keinen externen Quarz o.ä., da reicht der
interne Oszillator (immer von aktuellen µCs aus gesehen),
CAN benötigte früher mal einen Quarz, heute gibt es ausreichend gute
Resonatoren,
MOST benötigt heute immer noch einen Quarz.


> quarzie schrieb:
>> Deswegen sollte man alleine bezüglich Hardware schon gut unter 10ppm
>> liegen (über einen Zeitraum betrachtet).
>
> Die Schaltung will ich sehen und den Quarzhersteller der das über 10
> Jahre garantiert dass sein Quarz bei -40Grad und +125Grad bei +/-10ppm
> bleibt inclusive Drift und Aging.


Hat ja auch keiner gefordert, s.o.
Solange ich weiß, wie sich der Quarz über Lebensdauer verhält und ich
worst case damit leben kann (UND noch eine gewisse Sicherheitsreserve
eingeplant wurde) habe ich systemtechnisch keinen Ausfall wegen
Entwicklungsfehlern.

von Thomas (kosmos)


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Meine Anforderungen ist High Speed CAN und da ist der interne RC Takt 
anscheinend nicht mehr geeignet.

Bisher habe ich immer den internen Takt verwendet, daher keinerlei 
Erfahrungen mit Quarze gemacht aber sehr oft die Fragen im Forum gesehen 
das es nicht funktioniert.

Die Musterbeschaltung von Atmel habe ich gesehen, wenn ihr also sagt das 
geht Problemlos werde ich darauf zurückgreifen.

Vielleicht kann mir noch kurz jemand welche Kondensatoren zu empfehlen 
sind. Werde einen 8 MHz Typen in dem halbhohem 49S Typen nehmen.

von HildeK (Gast)


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6A66 schrieb:
> Na ja - 3,4ppm wäre 6-sigma, das ist meinwes Wissens in der Automotive
> Industrie ein akzeptierter Wert.

Nur der Vollständigkeit halber: 6-sigma sind 1.973*10E-9, also rund 
2ppb.
http://www.wolframalpha.com/input/?i=6+sigma
Was du meinst, sind 4.5 sigma, die entsprechen den genannten 4.3ppm:
http://www.wolframalpha.com/input/?i=4.5+sigma

Deine Erinnerung kommt daher, dass man zwar 6 Sigma sagt, dabei aber 
systematische Ablagen bereits im Vorraus mit einkalkuliert.
Für ein Einzelbauelement sind aber 4.3ppm nach meiner Kenntnis nicht 
akzeptiert - höchstens für die gesamte Baugruppe.

von Frank K. (fchk)


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Thomas O. schrieb:
> Meine Anforderungen ist High Speed CAN und da ist der interne RC Takt
> anscheinend nicht mehr geeignet.

genau

> Vielleicht kann mir noch kurz jemand welche Kondensatoren zu empfehlen
> sind. Werde einen 8 MHz Typen in dem halbhohem 49S Typen nehmen.

Die sind doch so groß. Ich nehme gerne die 7*5 oder 5*3mm SMD-Quarze. 
Die sind schön klein, flach und robust.

Wieso nimmst Du nur 8 MHz? Betreibst Du Deinen AVR mit 3.3V?

Kondensatoren: NP0 in 0603 oder 0402; bei meinen Sachen sind das immer 
so 12..18 pF.

fchk

von Thomas (kosmos)


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Ich will ihn nur wegen High Speed CAN mit 8 MHz betreiben, ansonsten 
würde er mit 1 MHz intern Däumchen drehen bzw. schlafen. Da ich in 
Assembler programmiere hatte ich noch keine Probleme mit der 
Geschwindigkeit oder das die Ressourcen nicht reichen. Wenns einenn Tiny 
mit CAN und 2 KByte Flash gegeben hätte, hätte der mir auch gereicht, 
nun ist es eben ein ATMega16M1 geworden und der ist selbst mit 8 MHz 
schnell genug. Mit 3,3V Ruhe ich mir noch schwer gerade wenn man mal mit 
dem uC nen 0815 FET ansteuern will da tut man sich mit 5V schon schwer.

von HildeK (Gast)


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Frank K. schrieb:
> bei meinen Sachen sind das immer
> so 12..18 pF.

Das mag bei dir so sein, aber welche Kapazitäten hier angeschlossen 
werden, hängt sowohl vom Quarz (-hersteller) als auch vom 
Oszillatorbaustein ab.
Ich habe aktuell welche verbaut, einer braucht 4pF, der andere 8pF 
(unterschiedliche Controller, unterschiedliche Frequenz). Diese Werte 
wurden vom Quarzhersteller so ermittelt.

von Thomas (kosmos)


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OK dann schau ich mir mal die Datenblätter der Kandidaten an.

von 6A66 (Gast)


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OT:

quarzie schrieb:
> Das ist ein Missverständnis. Bitte nicht ppm-Frequenzabweichung und
> ppm-Ausfallrate des Gerätes in einen Topf werfen.

Ist bekannt und nicht in einem Topf.

HildeK schrieb:
> Nur der Vollständigkeit halber: 6-sigma sind 1.973*10E-9, also rund
> 2ppb.
> http://www.wolframalpha.com/input/?i=6+sigma
> Was du meinst, sind 4.5 sigma, die entsprechen den genannten 4.3ppm:
> http://www.wolframalpha.com/input/?i=4.5+sigma

Der Vollständigkeit halber:
http://de.wikipedia.org/wiki/Six_Sigma

6 Sigma = 99,99966% = 3,4ppm vom 100%
Irrst Du Dich vielleicht?

/OT

HildeK schrieb:
> Ich habe aktuell welche verbaut, einer braucht 4pF, der andere 8pF
> (unterschiedliche Controller, unterschiedliche Frequenz). Diese Werte
> wurden vom Quarzhersteller so ermittelt.

Das hängt vom verwendeten Quarz ab, dort ist die Lastkapazität mit 
einspezifiziert.

z.B.:
http://www.mouser.de/ProductDetail/ABRACON/ABMM2-73728MHz-E2-T/?qs=sGAEpiMZZMsBj6bBr9Q9adCqSFogF%2fCnSAoEIe9PXos%3d

20ppm  20ppm  18pF

Es ist wichtig diese Werte zu kennen um die Schaltung richtig zu 
dimensionieren und die Abweichung zu kennen.

rgds

von Thomas (kosmos)


Angehängte Dateien:

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Irgendwie ist das Chaos jetzt perfekt. Im Datenblatt habe ich folgendes 
entdeckt siehe Anhang. Da steht etwas von einem hochgenauen Quartz für 
CAN ist da also etwas integriert oder wird das vom externen Quartz bzw. 
Quartzoszi dann abgeleitet=

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich würde sagen, da hat Word zugeschlagen. Also ne fehlerhafte 
Einrückung. Wenn alles ganz links steht, macht es Sinn.

von Frank K. (fchk)


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Da steht drin, dass Du für CAN einen genauen 16 MHz Quarzoszillator 
brauchst. Wobei die Oszillatorschaltung schon integriert ist, Du also 
nur den Quarz und die Kondensatoren anklemmen musst.

fchk

von F. F. (foldi)


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HildeK schrieb:
> Für ein Einzelbauelement sind aber 4.3ppm nach meiner Kenntnis nicht
> akzeptiert - höchstens für die gesamte Baugruppe.

Und ich dachte "Quarzie" übertreibt da ein bisschen.
Hätte nicht gedacht, dass das so genau genommen wird.
Wirklich interessante neue Erkenntnisse für mich.

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