Forum: HF, Funk und Felder Was anfangen mit 400W @ 13,56MHz?


von Oliver P. (mace_de)


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Servus,

aus einer Geräteverschrottung (Plasmakammer) ist ein HF Generator mit 
13,56MHz und 400W übrig. Was könnte man damit anfangen außer 
ausschlachten?

Grüße Oliver

: Gesperrt durch Moderator
von Stefan M. (derwisch)


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Einen hübschen ( slolid state ) Teslatrafo aufbauen.
Bei der Frequenz ist sowas dann auch recht kompakt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver P. schrieb:
> Was könnte man damit anfangen außer ausschlachten?

Auf 14 MHz umstimmen und Amateurfunk damit machen. ;)

von EJS987 (Gast)


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Geht nicht, sollte ein Funkamateur wissen....

von Charly B. (charly)


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EJS987 schrieb:
> Geht nicht, sollte ein Funkamateur wissen....

und woher weisst du das ???

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wie wärs mit ner netten Plasmakammer? - kann man bestimmt mal irgendwann 
brauchen :-P

von Franz (Gast)


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Deine NFC-Fähige Bankomat- Kreditkarte nicht mehr NFC Fähig machen :)

von Oliver P. (mace_de)


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>Wie wärs mit ner netten Plasmakammer? - kann man bestimmt mal irgendwann
>brauchen :-P
Hmm, keine schlechte Idee. Mal was neues. :-D

>Deine NFC-Fähige Bankomat- Kreditkarte nicht mehr NFC Fähig machen :)
Dafür hat auch ein 0,6mm Bohrer ausgereicht ;-)

Weitere Vorschläge?

von scherg (Gast)


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Wie wäre es mit einem RFID Jammer...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver P. schrieb:
> Weitere Vorschläge?

Naja, wenn du das Ding nicht ausschlachten willst, musst du es in
irgendeiner Weise als HF-Equipment weiter nutzen (lassen).  Wirklich
großartig sinnvolle Dinge lassen sich in dem Frequenzbereich kaum
anfangen.  Du kannst dein Knie damit erwärmen ;-) (das ist die
klassische „Kurzwelle“, die man vom Doktor verschrieben bekommen hat,
wenngleich die wohl eher 27 MHz benutzt haben).  Für eine echte
ISM-Anwendung (also keine Kommunikation) gibt's in dem Sinne auch
keine Leistungbegrenzung, nur Feldstärkegrenzwerte in dem Bereich,
in dem sich x-beliebige Personen aufhalten können.

von Teo D. (teoderix)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Du kannst dein Knie damit erwärmen ;-) (das ist die
> klassische „Kurzwelle“, die man vom Doktor verschrieben bekommen hat

Mit 400W?
Das nennt man, unter Ärzten, dann wohl "Selbstversorger" :D

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Teo Derix schrieb:
> Mit 400W?

Die Absorption des Gewebes dürfte bei der Frequenz noch nicht allzu
groß sein, andernfalls hätte man wohl statt Mikrowellenöfen eher
Kurzwellenöfen mit 27 MHz gebaut.

Aber ich habe keine Ahnung, welche Leistungen bei so 'ner
Kurzwellen-Bestrahlung benutzt worden sind.  Ich würde damit sicher
auch keine Eigenexperimente machen wollen. ;-)

von EJS987 (Gast)


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Weil ich als ich noch aktiv im Berufsleben war, solche
Generatoren entwickelt hatte. 100KW war mein dickster....

von EJS987 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Die Absorption des Gewebes dürfte bei der Frequenz noch nicht allzu
> groß sein, andernfalls hätte man wohl statt Mikrowellenöfen eher
> Kurzwellenöfen mit 27 MHz gebaut.

27Mhz war früher bei solchen Medizinischen Anwendung Standard.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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EJS987 schrieb:
> 100KW war mein dickster....

Für Medizinkram?

Wohin geht denn der Teil der 100 kW, der nicht vom Gewebe absorbiert
wird?

von HF-Werkler (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wohin geht denn der Teil der 100 kW, der nicht vom Gewebe absorbiert
> wird?
In das Wartezimmer, damit die auch was davon haben g

von Stefan M. (derwisch)


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Bei uns in der Umgebung gab es mal ein Werk zur Herstellung von 
Pressspanplatten.

Soweit ich weiß, wurde das Holz zusammen mit irgendeinem Bindemittel 
unter hohem Druck gepresst und dann mit gewaltigen HF Leistungen 
erwärmt.

Das hat im 11m Band mächtig gestört ( über viele zig Kilometer ).

Da könnte ich mir was in der 100kW Klasse vorstellen.

von EJS987 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Für Medizinkram?

Nee für Plasma Anlagen....

von EJS987 (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Soweit ich weiß, wurde das Holz zusammen mit irgendeinem Bindemittel
> unter hohem Druck gepresst und dann mit gewaltigen HF Leistungen
> erwärmt.

Ich glaube mit dem Hersteller von den Spanplattenanlagen hatte ich mal
zutun. Ist schon ca. 15 Jahre her. Die hatten tatsächlich Anlagen für
die Herstellung von Küchenplatten ausgeliefert ohne irgendwelche
Maßnamen zur Abschirmung. Aufgefallen ist das bei einem Kunden
in Brasilien. Einfach unglaublich

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Mach mal ein paar Bilder von der Kiste. (19" Rack-Kiste??)
Hätte ggf Interesse.

von Ingo L. (corrtexx)


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Magnetron bauen?

von Sinus T. (micha_micha)


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Ingo Less schrieb:
> Magnetron bauen?

Du weißt aber, was ein Magnetron ist?

von Ingo L. (corrtexx)


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Sinus Tangentus schrieb:
> Du weißt aber, was ein Magnetron ist?
Offensichtlich habe ich das was verwechselt... ;)

von EJS987 (Gast)


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Hätte auch Interesse!

Ist das ein Halbleiter- oder Röhrengerät?
Wasserkühlung?
Ist ein Matching dabei?

MFG

von Oliver P. (mace_de)


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Man kann nichts wirklich interessantes mit anfangen aber alle wollen's 
haben O.o

Hier mal ein paar Bilder.
>19" Rack-Kiste??
Nein, mehr so ein längliches Gehäuse.

>Ist das ein Halbleiter- oder Röhrengerät?
Halbleiter
>Wasserkühlung?
Lüfterkühlung
>Ist ein Matching dabei?
Ja, sogar mit Schrittmotor zum Abgleich. Aber keine Ahnung von was auf 
was angepasst wird.

Ich weiß aber bislang nicht ob das Teil noch funktioniert. Das müsste 
ich selber erst mal rausfinden. Weiß noch nicht so recht wie. Es ist ein 
uC auf dem Board und ein RS232 Pegelwandler. Es muss also eine serielle 
Schnittstelle vorhanden sein. Außer der Kaltgerätebuchse hat das Teil 
noch einen 15-Poligen DSUB Stecker dessen Belegung mir derzeit unbekannt 
ist. Davon gehen 12 Kabel zur Platine.

von EJS987 (Gast)


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Hi!

Das ist schätze ich mal Klasse-D, also eher unbrauchbar.....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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EJS987 schrieb:
> Das ist schätze ich mal Klasse-D, also eher unbrauchbar.....

Ja, natürlich ist das Klasse D, die Plasmajungs müssen nichts modulieren 
und wollen auch keinen KW Sender konstruieren. Da muss viel HF in eine 
Kammer gepustet werden - und das wars. Evtl. kann man über die 
Schnittstelle den Pegel einstellen (über das Netzteil) und das Gerät 
aus- und einschalten. Es könnte noch ein HF Detektor verbaut sein, der 
die derzeitige Feldstärke zurückmeldet usw. IMG_1000.jpg sieht danach 
aus, als wäre es besagter HF Detektor.

Gehäuse gefällt mir. Da könnte man ne schöne dicke Audioendstufe draus 
machen.

: Bearbeitet durch User
von Oliver P. (mace_de)


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Na ja, ein guter Sound innerhalb der Plasmakammer stand offenbar nicht 
sonderlich weit oben auf der Prioritätenliste der Entwickler. Warum 
auch?
Wenn sich die Leistung per rs232 steuern lässt vielleicht für A1A 
interessant.
Der Kasten auf IMG_1000.jpg diente übrigend nicht der HF-Detektion 
sondern der Anpassung an das Antennengitter in der Kammer. Bei dem 
kleinen Ringkern untern rechts im ersten bild würde ich auf den HF 
Detektor tippen.

von EJS987 (Gast)


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Das sehe ich auch so.

Das Matching ist fix, also keine Drehkos.

von EJS987 (Gast)


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Oliver P. schrieb:
> vielleicht für A1A interessant.

Das glaube ich eher nicht. Das Teil produziert garantiert jede Menge
Oberwellen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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EJS987 schrieb:
> Das Teil produziert garantiert jede Menge
> Oberwellen.

Selbst als ISM-Kiste sollte es das doch eher nicht tun.  Die erste
Oberwelle auf 27 MHz ist ja OK, die fällt ebenfalls in ein ISM-Band,
aber ab der 2. sollte das Ding nicht mehr allzu viel in die Luft
pusten.  Sich bei den Leistungen nur darauf zu verlassen, dass die
Schirmung das schon richten wird, dürfte keine gute Idee sein.

EJS987 schrieb:
> Das Matching ist fix, also keine Drehkos.

Was mich dahingehend wundert, da das Plasma selbst ja eine reichlich
undefinierbare Last darstellt.

von EJS987 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Was mich dahingehend wundert, da das Plasma selbst ja eine reichlich
> undefinierbare Last darstellt.

Dsa kommt drauf an. I.d.Regel sind die Elektroden große Platten da
weiss man ziemlich genau was man hat. Die meisten Prozesse werden
über Gasart(Gemische) und Druck definiert. Die beiden Größen werden
relativ genau eingeregelt. Für einen Fixen Anwendungsfall kann man
das Matching schon so machen. Einzig wenn das Plasma noch nicht gezündet
hat, da sieht es ganz anderst aus. Deshalb zündet man mit geringer
Leistung, nach Zündung dreht man dann die Leistung auf. Die Zündung
kann man erkennen am veränderten Oberwellenspektrum oder wenn man
leitfähige Materialien sputtert an einem entstehenden DC-Potential, das 
können bei größeren Leistung KV sein. Bei 400W sind 20..30W reflected
auch ziemlich egal oder?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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EJS987 schrieb:
> Für einen Fixen Anwendungsfall kann man
> das Matching schon so machen.

OK, ich hatte jetzt wohl zu sehr die Halbleiterei im Hinterkopf, bei
der man ja die Prozessparameter variieren können möchte und damit das
Plasma in seinen Parametern ändert.

von EJS987 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Halbleiterei im Hinterkopf

Da wird das auch so gemacht. In der Halbleiterei oder bei den
Festplattenherstellern werden eine ganze Reihe verschiedender
Prozess gefahren. Man braucht dann ein aufwendiges Matching.
Wir hatten da bis zu 3 Comet Vakuum-Drehkondensatoren eingesetzt
+ Vektorvoltmeter (Eigenentwicklung) für das Autotuning. Das
Equipment kostet dann aber auch richtig richtig Geld.
Da sind wir bei 5KW auf < 3W refelected gekommen. Was man auch machen
kann ist ein abgewandeltes FixedMatching der werden Cs mit
Pindioden zugeschaltet. Von den Pindioden habe ich noch welche, die
hatten so 20mm Durchmesser und waren auch richtig teuer. Das war
auch nicht so gut von den Ergebnissen. Die COmets und ein guter
Servoantrieb sind nicht zu überbieten. Bei dem Pindioden-Matching hat
man auch Zündprobleme beim Plasma. Üblicherweise werden die Coments
auf empisch ermittelte Startwert gestellt, von denen man weiss das
das Plasma da zündet. Wenn man so etwas mit Pindioden macht ist das
aufwendiger. Man muss dann mit Druckstoss oder mit einer guten alten
Boschzündkerze zünden, das ist auch ziemlich aufwendig.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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EJS987 schrieb:
> Man braucht dann ein aufwendiges Matching.

Genau das meinte ich ja damit: fixes Matching kann ich mir da nicht
so recht vorstellen.

von Oliver P. (mace_de)


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Das Matching wird induktiv abgestimmt. Ein Schrittmotor verschiebt einen 
Messingkern in der großen Spule.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver P. schrieb:
> Ein Schrittmotor verschiebt einen Messingkern in der großen Spule.

Damit kann man aber nicht allzu viel an Laständerungen abgleichen.

von EJS987 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Genau das meinte ich ja damit: fixes Matching kann ich mir da nicht
> so recht vorstellen.

Es ist halt alles eine Frage der Kosten. Fixmatch kostet fast nix.
Eine richtige Matchbox geht in die K€. Guck mal allein was ein
Comet kostet. Wer Knöpfe metallisiert kauft keine Matchbox. Bei
den Halbleiter oder Festplattenherstellern sieht das anders aus.
Da war früher Geld da. Bei der Produktion sieht man das auch wenn
die Anpassung nicht stimmt. (Beim Supttern ist der Abtrag nicht
homogen, man kann da richtige Furchen im Target sehen).

von Oliver P. (mace_de)


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So sieht die Endstufe aus. Ich würd sagen das ist Class C oder?
Die beiden MOS werden Parallel angesteuert nicht im Gegentakt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn parallel zu D-S Kondis sitzen, wird es Class-E sein. Class-E funzt 
nur mit definierter Abschlußimpedanz.

von Oliver P. (mace_de)


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Weiß jemand wieso die Treiberstufe für die beiden Leistungs MOS auf 
diese kuriose Weise ausgeführt ist?

von EJS987 (Gast)


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Ich tippe mal die sind alle Parallel. Das hat mehr BUMS.

von Oliver P. (mace_de)


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Ja, sind sie. Das ist aber "nur" der Gatetreiber für die Power-MOS unter 
der Platine.
16st VN10lls in PushPull Konfiguration treiben hier einen DE-275 501N16.
Wird das heute auch noch so gemacht?

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