Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltplan Vorderlicht Axa Basta Pilot


von Klaus (Gast)


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Hallo,

bei meinem Fahrradscheinwerfer "Axa Basta Pilot" funktioniert die 
Dämmerungsautomatik nicht mehr. Auch vorher lief er schon immer sehr 
unzuverlässig. Oft reicht das innerstädtische Straßenlicht schon aus, 
den Scheinwerfer abzuschalten. Interessiert wollte ich mir mal das 
Innenleben anschauen und habe den Schaltplan zu extrahiert (siehe Bild). 
Möglicherweise stecken noch Fehler drin.

Interessant ist, dass ein Triac als Wechselstromschalter zur Anwendung 
kommt. Ich dachte, dass an Vierschichtbauelementen ein bei diesen 
Betriebsspannungen unakzeptabel großer Spannungsabfall entsteht.

Bei den Transistoren bin ich mir unsicher. Der eine hat garantiert den 
Code 2F, der andere war kaum zu entziffern. Die Z-Dioden ZD1..2 haben 3 
Farbringe braun, grau, grün so weit ich das sehen kann.

Auch verstehe ich nicht, wie die Dämmerungsfunktion überhaupt arbeiten 
soll. Der Fotowiderstand hat bei Dunkelheit ungefähr 50kOhm. Soll der 
TRIAC mit Hilfe des Stroms durch R4 zünden`und bei Lichteinfall durch 
die Transistoren deaktiviert werden? Dann müsste der TRIAC ja bei einem 
sehr kleinen Zündstrom von ~1.3mA schon sicher zünden. Laut Datenblatt 
ist der BT131 ja sehr empfindlich.

Kann mir das jemand erklären?

von ArnoR (Gast)


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Klaus schrieb:
> Soll der
> TRIAC mit Hilfe des Stroms durch R4 zünden`und bei Lichteinfall durch
> die Transistoren deaktiviert werden?

Genau. An ZD1 und ZD2 liegt eine konstante Spannung, die mit Rf und R3 
heruntergeteilt wird und die Transistoren steuert. Bei zu wenig Licht 
bleiben die Transistoren gesperrt und der Triac wird über R4 gezündet. 
Bei ausreichend Licht leitet je nach Halbwelle mal der eine und mal der 
andere Transistor und schließt das Gate zu T1 kurz, der Triac zündet 
nicht.
Wenn dir die Schaltung zu empfindlich ist, kannst du R3 verkleineren.

> Dann müsste der TRIAC ja bei einem
> sehr kleinen Zündstrom von ~1.3mA schon sicher zünden.

Ohne Last, also bei nicht gezündetem Triac, geht die Dynamospannung 
höher als 6V und damit ist der Strom durch R4 entsprechend größer.

> Ich dachte, dass an Vierschichtbauelementen ein bei diesen
> Betriebsspannungen unakzeptabel großer Spannungsabfall entsteht.

So schlimm ist das nicht. Der Dynamo ist eher eine Stromquelle als eine 
Spannungsquelle, die zusätzlichen 1,5V liefert der ohne starke 
Stromabnahme.

von Klaus (Gast)


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Danke. Der Hinweis Stromquelle war ebenfalls entscheidend für das 
Verständnis. Dadurch steigt die Gatespannung am Triac schnell an und er 
wird gleich am Anfang jeder Halbwelle sicher gezündet.

Jetzt verhält sich auch die Simulation plausibel.

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