Hallo Gemeinde, die IGM hat in der aktuellen Tarifrunde 3,4% mehr Gehalt ausgehandelt. Wie findet ihr das? Zuviel, angemessen oder zuwenig? Ich würde mir eine sachliche Diskussion wünschen, ohne das übliche IGM-Disneyland-Geschwafel.
DAX Unternehmen haben in den letzten 12 Monaten im Schnitt 23% an Wert gewonnen, über die letzten 3 Jahre waren es 18%/a. Da sind 3,4% eher mager.
Die 3,4% verteilen sich auch noch auf 15 Monate. Also eher 2,7% PA. Warum schaut niemand auf die Laufzeit?
Alf schrieb im Beitrag #4046391:
> Was hat der Börsenkurs damit zu tun?
Deren Kursentwicklung ist ein Maß für die Steigerung von in den
Unternehmen angelegtem Kapital, sozusagen die "Gehalts"-steigerung von
Leuten, die ihr Geld arbeiten lassen. Und an dieser Entwicklung sollte
auch das Gehalt derer, die für diese Unternehmen arbeiten, angemessen
beteiligt sein.
Wolfgang schrieb: > Deren Kursentwicklung ist ein Maß für die Steigerung von in den > Unternehmen angelegtem Kapital, sozusagen die "Gehalts"-steigerung von > Leuten, die ihr Geld arbeiten lassen. Und an dieser Entwicklung sollte > auch das Gehalt derer, die für diese Unternehmen arbeiten, angemessen > beteiligt sein. nein, das ist keine Gehaltssteigerung, sondern eine Wertsteigerung. Wenn du davon profitieren willst, dann kauf dir halt DAX Aktien, sollte doch bei einem IGM Gehalt locker drin sein. So kann jeder selbst davon profitieren. Oder läuft es manchem roten Gewerkschafter etwa zu wider selbst ein Aktienbesitzter zu sein? eine Gehaltssteigerung von der Entwicklung des Börsenkurses abzuleiten ist schon extrem dreist. Würde ja bedeuten, dass man in der Krise, z.B. 2009, hätte die Gehälter mal halbieren sollen. Ein Aktienkurs ist eine Bestansgröße, sie bezieht sich auf Kapital bzw. Erwartungen an die Entwicklung des Kapitals in der Zukunft, Gewinne und Gehälter sind Stromgrößen. D.h. wenn dann, sollte die Grundlage für Gehaltserhöhungen die Erhöhung der Gewinne sein. Wobei auch da die Gewerkschaften einen Automatismus verlangen, von wegen immer nach oben, in Krisenzeiten nicht nach unten. Weil das die Bosse wissen, versuchen die darum um so mehr als sowieso, die Steigerungen während der guten Zeiten gering zu halten. Alle paar Jahre hier und da 3% mehr, ergeben in 10 Jahren schnell mal exponentiell gerechnet 30% Steigerung, diese müssen aber auch in schlechten Zeiten gezahlt werden. Sinnvoller wären daher Gewinnbeteiligungen, so dass die Arbeitnehmer auch in guten Zeiten so richtig profitieren würden, in schlechten hätten sie dagegen etwas weniger, dafür einen sichereren Arbeitsplatz.
james schrieb: > Wobei auch da die > Gewerkschaften einen Automatismus verlangen, von wegen immer nach oben, > in Krisenzeiten nicht nach unten. Und was verlangt der dummdreiste Shareholder? Wachstum, Wachstum, Waaaaaachstuuuuum! Ist das nicht noch viel bescheuerter?
Alf schrieb im Beitrag #4046417: > Wolfgang schrieb: >> Deren Kursentwicklung ist ein Maß für die Steigerung von in den >> Unternehmen angelegtem Kapital > > Du solltest dich nochmal etwas besser informieren wie Aktienkurse > entstehen. Wenn jemand sein Kapital in Aktien anlegt, steigt dieses Kapital entsprechend dem Aktienkurs. Wodurch die Aktienkurse entstehen, ist doch ein völlig anderes Thema.
Wolfgang schrieb: > Wodurch die Aktienkurse entstehen, ist doch ein völlig anderes Thema. mit solchen Sprüchen kann man vielleicht vor ungelernten Malochern mit Trillerpfeife punkten ... wobei das wäre doch auch mal eine Idee: Gehalt an Aktienkurse koppeln, da bin ich mal gespannt wie bei einem ordentlichen Kursrutsch wie 2009 die Gewerkschaften reagieren würden, wenn die Leute plötzlich nur noch die Hälfte als reguläres Gehalt bekommen, bei Kurzarbeit sogar noch mal weniger. Kapier es doch mal, Aktien und Vermögen sind Bestandsgrößen, Löhne sind Stromgrößen. Wenn man Arbeiter an Kursgewinnen beteiligen wollte, dann müsste man Arbeitern z.B. Teile des Lohnes in Aktien auszahlen. Dagegen übrigens haben sich die Gewerkschaften sehr stark in den 60ern und 70ern gewährt. Hätten sie das nicht getan, wären viele DAX Konzerne zu einem nicht unerheblichen Anteil in Arbeitnehmerhand!
james schrieb: > wobei das wäre doch auch mal eine Idee: Gehalt an Aktienkurse koppeln, > da bin ich mal gespannt wie bei einem ordentlichen Kursrutsch wie 2009 > die Gewerkschaften reagieren würden, wenn die Leute plötzlich nur noch > die Hälfte als reguläres Gehalt bekommen Gilt dein Vorschlag auch für die Vorstandsmitglieder oder nur für die Malocher mit den Trillerpfeifen???
Jochen Fe. schrieb: > Die 3,4% verteilen sich auch noch auf 15 Monate. Also eher 2,7% > PA. > Warum schaut niemand auf die Laufzeit? Du lässt damit aber die Einmalzahlung unter den Tisch fallen. Diese eingerechnet ergeben sich noch ungefähr 3%. Bei der aktuellen Inflation ist das doch ganz ordentlich. Also ich weiß jetzt schon nicht so recht wohin mit dem vielen Geld.
Wolfgang schrieb: > Deren Kursentwicklung ist ein Maß für die Steigerung von in den > Unternehmen angelegtem Kapital, sozusagen die "Gehalts"-steigerung von > Leuten, die ihr Geld arbeiten lassen. Geld arbeitet nicht. Menschen arbeiten - für die Zinsgewinne derer, die nicht produktiv arbeiten.
Oder man profitiert einfach doppelt: Ich bekomme die 3,4% mehr auf mein IGM Gehalt und seit Anfang des Jahres habe ich schon deutlich mehr als die Tariferhöhung verdient, dank u.a. Verkauf von DAX-Aktien :P.
FAZ Leser schrieb: > Aktien verkauft. Hmm schlechte Idee so wie die steigen grad. Ich würde mit dem Verkauf auch noch warten, da geht noch was.
Wolfgang schrieb: > Deren Kursentwicklung ist ein Maß für die Steigerung von in den > Unternehmen angelegtem Kapital, sozusagen die "Gehalts"-steigerung von > Leuten, die ihr Geld arbeiten lassen Wolfgang Erbes schrieb: > Geld arbeitet nicht. Menschen arbeiten - für die Zinsgewinne derer, die > nicht produktiv arbeiten. Dann halt's halt mit Karl Marx. Die "Vergemeinschaftung der Produktionsmittel" erreicht man in unserem System am einfachsten dadurch, dass sich jeder, auch "Malocher mit den Trillerpfeifen", Aktien kaufen. Linkspartei und SPD mögen das natürlich garnicht... jeder Harzer mit Aktien ist ein potentieller FDP-Wähler...
james schrieb: > Dagegen > übrigens haben sich die Gewerkschaften sehr stark in den 60ern und 70ern > gewährt. Hätten sie das nicht getan, wären viele DAX Konzerne zu einem > nicht unerheblichen Anteil in Arbeitnehmerhand! Das ist aus Sicht einer Gewerkschaft völlig logisch. Unternehmerisch denkende Arbeiter wären der Tod jeder Gewerkschaft. Wolfgang Erbes schrieb: > Geld arbeitet nicht. Menschen arbeiten - für die Zinsgewinne derer, die > nicht produktiv arbeiten. Wie oft hört man solche Sprüche von Leuten, die fleißig Riestern und später davon eine schöne Rente bekommen wollen. Denen hat wohl noch keiner erzählt, wie die Riesterverträge finanziert werden. Davon abgesehen arbeiten in einem durchschnittlichen Konzern maximal 50% der Angestellten überhaupt produktiv. Der Rest verwaltet im Endeffekt das Kapital (das gilt z.B. für die riesigen Einkaufs- und Logistikstrukturen) oder ist mit völlig unnötiger Selbstzweck-Bürokratie beschäftigt.
Carsten schrieb: > Hallo Gemeinde, > die IGM hat in der aktuellen Tarifrunde 3,4% mehr Gehalt ausgehandelt. > Wie findet ihr das? Zuviel, angemessen oder zuwenig? Ich würde mir eine > sachliche Diskussion wünschen, ohne das übliche > IGM-Disneyland-Geschwafel. Der Prozentsatz ist Fair für beide Seiten. Mehr kann es natürlich immer sein.
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