Hallo HF Gemeinde, hätte da mal eine Frage. Vielleicht ist es totaler Humbug oder die Königsdisziplin der Antennentechnik, aber ich frag einfach mal: Bei einem WLAN Modul mit PCB Antenne passt die bevorzugte Sende- und Empfangsrichtung des Moduls nicht mit der gewünschten Richtung überein. Das Modul kann aber aus mechanischen Gründen nicht gedreht werden. Gibt es prinzipiell die Möglichkeit mit Reflektoren das Signal in die gewünschte Richtung zu drehen? Wenn ja, bleibt dann von der Sendeleistung überhaupt noch etwas übrig und was wird aus der Empfangsempfindlichkeit? Wenn es gehen sollte, wie könnte so ein Reflektor aussehen? Wie gesagt, wenn das nicht geht, kein Ewigkeitstread daraus machen, die Physik will ich nicht auf den Kopf stellen, denn das geht eh nicht.
Ich hab mir mal fuer einen WLAN-USB-Stick einen Winkelreflektor gebastelt. Die beiden Winkelelemente waren ca. 1 Wellenlaenge (0.125 m) gross. Der Stick wurde ca 4 cm mittig vor der Mittelkante angebracht. Das reichte um auf einen vorher nicht erreichbaren AP zu connecten. Da es fast nichts kostet (Pappe, Alufulie und Kleber) einfach mal ausprobieren.
Das Prinzip einer reflektierenden metallischen Fläche wird übrigens auch in der kommerziellen Nachrichtenübertragungstechnik eingesetzt. Eine Anwendung konnte ich einmal bei einer Mikrowellen-Richtfunkstrecke beobachten: Mitten in der algerischen Sahara befand sich an der Spitze eines etwa 30 Meter hohen Stahlgittermastes eine grosse Metallplatte, die in einem Winkel von etwa 45 Grad gegen die Horizontale geneigt war. Am Mastfuss strahlte eine kleinere Parabolantenne senkrecht nach oben auf die Reflektorfläche. So ähnlich könnte das auch bei WLAN funktionieren. Ich würde mal Versuche anstellen, etwa mit Bahnen von haushaltsüblicher Alufolie, die grossflächig an die Wand geheftet werden.
und dann kommt es noch auf die Polarisation an. Aber da kann man ja was am Router machen. Dann könnte es aber schlechter für die anderen werden :-)
Hi, Transi, > Gibt es prinzipiell die Möglichkeit mit Reflektoren das Signal in die > gewünschte Richtung zu drehen? Wo die Ausbreitung "quasi-optisch" erfolgt, da funktioniert die Vorstellung mit Lichtstrahlen. Wäre an der Stelle des Sticks eine Glühbirne, dann siehst Du, wohin die überall scheint und wie hell. Ebenfalls ahnst Du, wieviel dieser Energie ein Spiegel dorthin spiegeln könnte, wo Du sie haben willst. Für eine Richtfunk-Relay-Station waren "Periskop-Antennen" mal eine gute Lösung, als die Sendeempfänger zu schwer waren, um auf den Mast montiert zu werden - und die verfügbaren HF-Kabel größere Verluste hatten als die Periskop-Lösung. In einer ähnlichen Anwendung habe ich deshalb die USB-Verbindung vom PC zum Stick verlängert statt der Funkstrecke. Ciao Wolfgang Horn
ham schrieb: > Das Prinzip einer reflektierenden metallischen Fläche wird übrigens > auch in der kommerziellen Nachrichtenübertragungstechnik eingesetzt. Jetzt verstehe ich endlich die parabolisch gebogenen Alu- oder Stahlbleche mit einem LNB im Brennpunkt, die mittlerweile an fast jedem Haus hängen ;-)
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