Hallo allerseits, Ich hoffe auf euren Rat mit einem mir sehr ans Herz gewachsenen Gerät. ich besitze seit etwa 13 Jahren ein Digitalpiano (vom Hersteller als Clavinova bezeichnet), und innerhalb des letzten halben Jahres haben die Probleme begonnen, sich zu häufen. Es begann mit einer Art "Wackelkontakt", die Stromleuchte flackerte und ebenso ging auch das ganze Gerät teilweise aus. Ein ausgetauschtes Netzkabel änderte nichts, daran liegt es also nicht. Nach und nach wurde das Klavier unbenutzbar, da es nur kurzzeitig anzuschalten war, indem man ihm einen leichten Schlag mit der flachen Hand versetzte, und sich nach einigen Augenblicken dann sofort wieder verabschiedete. Ich vermute den Fehler in der Gegend des Transformators, der an der Stelle eingebaut ist, wo das Stromkabel in das Gerät eintritt. Mein Vater hat die Kontakte etwas gereinigt, dann ging es kurzzeitig etwas besser, aber als er mit WD40 die Kontaktstellen gereinigt hat (immerhin stand auf dessen Dose, dass es für Elektronik geeignet sei), hat es sich derart verschlechtert, dass es nun gar nicht mehr zu einer Reaktion, nicht einmal einem kurzen Aufflackern des Lämpchens, welches den angeschalteten Zustand anzeigt, zu bringen ist. Ich vermute, dass die Reinigung mit WD40 ein Fehler war. Was kann man nun machen? Ist es sinnvoll, die Kontakte mit reinem Alkohol zu reinigen? Sollte ich versuchen, es mit einem für Elektronik geeigneten Kontaktspray zu behandeln? Oder hilft nur die Suche nach einem Fachmann, der die fehlerhaften Teile (teuer) austauscht? Hier noch drei Bilder der Situation. Einmal das ganze "Innenleben": http://i.imgur.com/DE12pvA.jpg Dann die vermutlich fehlerhafte Stelle von Nahem (rechts das runde ist nur ein Lautsprecher): http://i.imgur.com/107o7IZ.jpg Und hier die Stelle, wo von unterhalb das Stromkabel ankommt: http://i.imgur.com/5QZh1nN.jpg Ich hoffe sehr, dass ihr mir einen sinnvollen Tipp geben könnte, ich danke schonmal sehr im Voraus! viele Grüße, Sorokine
Jane Doe schrieb: > Es begann mit einer Art "Wackelkontakt", Dann solltest Du diesen Wackelkontakt im Bereich des Netzteils beseitigen. Sowas kann z.B. durch eine "kalte Lötstelle" oder lockere Anschlussschrauben entstehen.
Wie kann man derart schlechte und dunkle Bilder machen und hat dann wirklich noch die Dreistigkeit diese hochzuladen und Anderen zuzumuten?
:
Bearbeitet durch User
Mache doch mal ein Bild (mit mehr Licht) von der Unterseite der Platine.
Cyblord ---- schrieb: > Wie kann man derart schlechte und dunkle Bilder machen und hat dann > wirklich noch die Dreistigkeit diese hochzuladen und Anderen zuzumuten? Er hat sie doch gar nicht hochgeladen?!
@cyblord Nun mal langsam. Nicht jeder (besser gesagt nur wenige) ist in der Lage das besser zu machen.
Guest schrieb: > Cyblord ---- schrieb: >> Wie kann man derart schlechte und dunkle Bilder machen und hat dann >> wirklich noch die Dreistigkeit diese hochzuladen und Anderen zuzumuten? > > Er hat sie doch gar nicht hochgeladen?! Doch. Nur nicht hier. > Nun mal langsam. > Nicht jeder (besser gesagt nur wenige) ist in der Lage das besser zu > machen. LOL
Hallo allerseits, ich lade gleich nochmal besser ausgeleuchtete Bilder hoch - bei mir sind sie gut erkennbar, aber das kann ja auf einem anderen Display auch ganz anders aussehen. Gebt mir ein paar Minuten. @Harald Wilhelms: Kannst du mir das eventuell ein wenig näher erklären? Ich habe leider keine wirklichen Vorkenntnisse.
Wenn das Problem auf der Netzseite ist, sollte der Trafo im Fehlerfall auch nicht leise vor sich hinbrummen. Prüf das mal als erstes. Dann weisst du schon mal, ob der Fehler auf der Netzeingangsplatine mit der Sicherung zu suchen ist oder auf der Sekundärseite. WD40 ist da sicherlich nicht schuld, hilft aber auch nix in diesem Fall. Ein schönes helles Foto der Netzeingangsplatine auf die Lötseite gesehen wäre sicherlich hilfrecih.
Jane Doe schrieb: > Ich vermute, dass die Reinigung mit WD40 ein Fehler war. Ja > Was kann man nun machen? Ist es sinnvoll, die Kontakte mit reinem > Alkohol zu reinigen? Nein > Sollte ich versuchen, es mit einem für Elektronik > geeigneten Kontaktspray zu behandeln? Nein > Oder hilft nur die Suche nach > einem Fachmann, der die fehlerhaften Teile (teuer) austauscht? Da Du ziemlicher Laie oder ziemliche Laiin auf dem Gebiet zu sein scheinst, ist der Gang zum Fachmann unbedingt anzuraten. Vielleicht findet sich ja auch ein Forenmitglied in Deiner Nähe, welches Dir hilft. Viel Erfolg
Jane Doe schrieb: > @Harald Wilhelms: Kannst du mir das eventuell ein wenig näher erklären? > Ich habe leider keine wirklichen Vorkenntnisse. Nun, Du solltest die Strompfade vom Netzkabel bis zur eigentlichen Klavierschaltung verfolgen und nachsehen, wo der Wackelkontakt ist. Ohne Grundkenntnisse über Bauteile der Elektrotechnik ist das allerdings schwierig. Kannst Du denn kritische Verbindungen nachlöten? Ich vermute, Du musst Dein Gerät in einer Radio- und Fernsehreparaturwerkstatt geben.
Jane Doe schrieb: > Ich vermute den Fehler in der Gegend des Transformators Kann sein, muss aber nicht sein. > die Stromleuchte flackerte und ebenso ging auch das ganze Gerät teilweise aus Es kann auch weiter hinten sein, z.B. der Spannungsregler. Für jemanden mit Messgerät ist es kein Problem, die Stelle zu finden, und dann den Fehler zu beheben, sei es durch nachlöten oder putzen der Kontakte, vor allem wenn das Gerät derzeit ausgewackelt hat. Das WD40 ist eigentlich ein isolierendes Öl, verdunstet als WaterDisplacer aber wieder vollständig. Mein Tip ist ein heiss gewordener und sich deshalb selbst auslotender Spannungsregler, aber das ist bloss eine Vermutung.
Jane Doe schrieb: > vom Hersteller als Clavinova bezeichnet Huhu Der Hersteller heisst nicht zufällig Yamaha ? Und nur für die Akten: Welche Typenbezeichnung ? > Ich vermute den Fehler in der Gegend des Transformators, der an der > Stelle eingebaut ist, wo das Stromkabel in das Gerät eintritt. Wie kommst Du darauf ? Da man in Ermangelung genauerer Infos ja nun raten muss, würde ich eher auf den "Netzschalter" tippen. Grüße Andreas
Hallo, hier erstmal bessere Bilder. Gesamt: http://i.imgur.com/MdjU8zy.jpg Der Bereich: http://i.imgur.com/tjZqSht.jpg Platine, vorn: http://i.imgur.com/c5Tjn2m.jpg Platine, hinten: http://i.imgur.com/1GuWWZN.jpg Ein Brummen des Trafos kann ich nicht wahrnehmen. Also wohl etwas an der Netzeingangsplatine. Es ist wahr, dass meine Kenntnisse nicht wirklich umfangreich sind, deshalb habe ich ja auch meinen Vater herangelassen, der da auch mehr Ahnung hat. Was leider in dem konkreten Fall nichts gebracht hat. Danke schonmal!
Ein Spannungsmessgerät besitze ich nicht. Der Hersteller ist nicht Yamaha, sondern Kawai, es ist ein Clavinova CN 290.
Jane Doe schrieb: > Es ist wahr, dass meine Kenntnisse nicht wirklich umfangreich sind, > deshalb habe ich ja auch meinen Vater herangelassen, der da auch mehr > Ahnung hat. Was leider in dem konkreten Fall nichts gebracht hat. Nun, die Verwendung von Kontaktspray mag im Bereich der Klavierkontakte manchmal sinnvoll sein. Zur Beseitigung von Wackelkontakten ist er aber sicher nicht geeignet.
Okay, ich hoffe, ich habe auf alle Fragen geantwortet - was weitere Informationen angeht, gebe ich sie auch gerne, wenn ihr mir sagt, was ihr wissen wollt. Danke schonmal an alle! Löten würde ich mir selbst auch nicht wirklich zutrauen - zumindest nicht, wenn ich es das erste Mal an einem so teuren und heiklen Gerät machen würde. Gibt es denn noch irgendetwas eher banales, dass ich sinnvollerweise probieren könnte? Sven meinte ja, dass Alkohol und Kontaktspray beide nichts bringen würden. Wieso nicht, besteht da nicht zumindest eine Chance? Immerhin hatte MaWin so etwas vorschlagen.
Jane Doe schrieb: > Sven meinte ja, dass Alkohol und Kontaktspray beide nichts bringen > würden. Das würde nur direkt im Netzschalter etwas bringen, wenn dieser Kontaktprobleme hat. Ein solcher Fehler ist aber eher unwahrscheinlich.
Bild der Lötseite immer noch zu dunkel (verauscht) und zu unscharf. Aber wenn du nicht Löten willst gib doch mal deine Adresse an evtl. liest das hier einer aus deiner Nähe, und hat Lust das für eine kleine Aufwandsentschädigung anzusehen. MfG
Ich würde mir auch mal den Sicherungshalter anschauen. Diese billigen Dinger verbiegen sich gerne im Laufe der Zeit, auch kann die Sicherung schon mal hochohmig werden, die würde ich nachmessen oder gleich prophylaktisch tauschen. Eine praktische Methode gegen kalte Lötstellen (falls noch nicht oben erwähnt) ist, einfach alle Lötstellen nachlöten.
Jane Doe schrieb: > Der Hersteller ist nicht Yamaha, sondern Kawai, es ist ein Clavinova CN > 290. Danke :-) Machts etwas nachvollziehbarer. Harald Wilhelms schrieb: > Das würde nur direkt im Netzschalter etwas bringen, > wenn dieser Kontaktprobleme hat. Ein solcher Fehler > ist aber eher unwahrscheinlich. Der Netzschalter ist ja immer noch mein "Favorit". Wenn ich die Bilder richtig deute, dann müsste Der testhalber leicht zu überbrücken sein (sollte das weisse Kabel rechts auf dem NT-Board sein). Aber selber testen als Laie würde ich nicht empfehen. Grüße Andreas
einer schrieb: > Aber wenn du nicht Löten willst gib doch mal deine Adresse an Naja, am Anfang wäre da eine Ortsangabe sicherlich hinreichend ;-) Grüße Andreas
Hallo, danke für die Erklärung, Harald. Noch ein Versuch, diesmal mit Blitz fotografiert: http://i.imgur.com/bafpT0c.jpg Ich wohne in Berlin (Britz) nahe U Parchimer Allee. Falls tatsächlich jemand diesen Weg in Betracht zieht, kann sie/er sich ja bei mir melden, ich wäre sehr dankbar über jede Hilfe und würde natürlich auch Aufwandsentschädigung zahlen. Ich muss jetzt erstmal weg, aber ich schaue in ein oder zwei Stunden wieder hier rein. Danke nochmal an alle!
radiostar schrieb: > Ich würde mir auch mal den Sicherungshalter anschauen. Gute Idee. Ansonsten schau mal in deiner Stadt nach einem Repaircafe oder einer kleinen TV Werkstatt. Die Netzteilplatine sieht jetzt nicht sooo schlecht aus, aber leider sind die entscheidenden Lötstellen (die an den Steckkontakten) nicht gut zu sehen und m.E. kann da ruhig ein bisschen Lötzinn ran. Wenn das ein Kaltgeräte-Netzkabel ist, probier auch bitte nochmal, die Kupplung gut in die Buchse einzustecken. Es gibt Netzkabel, bei denen das isolierende Gummi so lang ist, das die Kontakte nur schlecht oder sehr knapp verbunden werden. Ich bin in Berlin, allerdings ganz am westlichen Stadtrand - Heerstrasse. PN, falls du darauf zurückgreifen willst.
:
Bearbeitet durch User
Hallo Sorokine , die Bilder sind nicht berauschend ! , aber die 4 Lötstellen links auf dem letzten Bild sehen nicht gut aus , ebenso die 2 im Einsatzbild . Eine "gute" Lötstelle siehst Du bei der L förmigen Leiterbahn oben . Vielleicht mal alle verdächtigen nachlöten ( lassen ) wenn Du es kannst . Gutes Gelingen Michael
Hi Jane, wie läuft's? Wie weit bist Du und Dein Vater denn inzwischen gekommen? Damit was vorangeht, hier mal der Link zum Service Manual: http://www.kawai.de/service/sm/cn290_sm.pdf (Mit D wie Deutschland öffnen) An dieser Stelle erstmal ein dreifaches Hoch auf die Fa. Kawai für das unkomplizierte Zur-Verfügung-Stellen der Manuals! (Hätte ich das selber mal früher gewusst, dann hätte ich heute wahrscheinlich kein Casio Privia hier stehen (obwohl das gut ist), sondern ein Kawai-Instrument. Na ja, wird halt das nächste ein Kawai, denn so ein SM ist im Ernstfall einfach Gold wert ;-) So, zurück zu Deinem Fall: Auf Blatt 12/34 des pdfs siehst Du den Übersichtsplan des Instruments. Bei Kawai hat jede Platine eine Nummer der Art "KEP-xxx". Dieses Schema halten die bei Ihren schönen Klimperkästen m.W. konsequent durch, was für große Übersichtlichkeit sorgt. KEP dürfte dabei für Kawai Electronic Piano o.ä. stehen, egal. Die kleine Platine KEP-068 halte ich anhand Deiner Photos für eher unverdächtig und die Lötstellen für in Ordnung. Wie gut das Netzkabel in Berlin in der Buchse steckt, kann ich natürlich von Augsburg aus nicht beurteilen ;-), und auch eine eventuelle Korrosion der Pfostenstecker oder Sicherungshalter ist von hier nicht zu erkennen. Gleiches gilt für den eigentlichen Netzschalter. Mein Hauptverdächtiger wäre KEP-065. Auf den Seiten 28/34 und 29/34 findest Du den Bestückungsplan der Platine und den Schaltplan. Dort befindet sich u.a. die Erzeugung der 5V-Versorgungsspannung. Dieser Schaltungsteil ist (verglichen mit anderen mir bekannten E-Piano-Fabrikaten) eher unkonventionell und dort gibt es mehrere potentielle Fehlerquellen: Ein im wahrsten Sinne des Wortes "heißer" Kandidat ist der 2,7Ohm/2W-Widerstand, der die ungewöhnliche Bezeichnung J105 trägt. Der könnte im Betrieb ziemlich warm werden und dadurch seine eigenen Lötstellen über die Zeit unvorteilhaft umbauen, Grundig-Fernseher lassen grüßen... Und damit würde u.U. das Verhalten des Resetbausteins PST600C (U104) und des von ihm "betreuten" 5V-Spannungsreglers PQ95RD11 (U102) sehr nachteilig beeinflusst werden, sprich: dieser Spannungsregler würde immer häufiger mal abgeschaltet bzw. gar nicht mehr angeschaltet werden, und an dem Pfostensteckverbinder CN104, der die (Haupt-)Platine KEP-062 eigentlich mit 5V versorgen soll, wäre stattdessen tote Hose. Genau so gut möglich ist aber auch das, was MaWin weiter oben schon klar angesprochen hat, nämlich daß der Spannungsregler sich selbst quasi ausgelötet hat. Und schließlich ist das ganze Kleingemüse (und seine Lötstellen) um die beiden ICs herum verdächtig, allen voran C132. Jane Doe schrieb: > Ein Spannungsmessgerät besitze ich nicht. Tja, und jetzt wäre es natürlich gut, wenn man ein klein wenig was messen könnte ;-) Ein billiges Multimeter für <20Euro wäre wirklich essentiell, ohne geht diagnostisch eigentlich GAR nix, leider. Das ist so ähnlich wie beim Kochen: ohne Herd wird auch die beste Suppe nie wirklich warm werden, selbst wenn eine ganze Kompanie von hochgejazzten Fernsehköchen mit Gejohle drumherum tanzt ;-) Man müsste messen, ob vor den Spannungsreglern am Elko C137 eine Gleichspannung anliegt, und ob hinten die erwünschten 5V herauskommen. Unerfreulicherweise ist der Elko mit 10000µF schon ein wirklich fetter Brocken, der einem bei einer versehentlichen Fehlbedienung eine topmodische Frisur föhnt. Wenn Du mit solchen Schaltungen keine Erfahrung hast, dann möchte man Dir also fast eher abraten. Wie sieht's bei Deinem Vater aus? Hat der sowas schon mal gemacht? Vielleicht findet sich ja doch ein Berliner Mitforist, z.B. Matthias, der mal schnell auf einen Sprung vorbeischaut, wenn Du ihn mit ein paar Leberkässemmeln oder Kaffee und Kuchen köderst :-) Du könntest übrigens mal die Platine KEP-065 abschrauben und im von mir markierten Bereich knipsen (Bestückungs- und Lötseite), besonders die Lötstellen im rosa markierten Bereich wären interessant. Beim Abschrauben darauf achten, daß 1. der NETZSTECKER GEZOGEN ist (!!!), 2. der Bereich um den dicken Elko C137 und am besten alle Leiterbahnen gar nicht berührt wird, und 3. der große geriffelte Kühlkörper fest mit der Platine verbunden bleibt. So, nu mach mal schön!
Hallo! Wow, vielen Dank für den ausführlichen Beitrag! Mein Vater ist inzwischen wieder daheim, ich lebe 300km entfernt von da, wo ich aufgewachsen bin, also bin ich vorerst auf mich gestellt, obwohl mein Vater eigentlich als Diplom-Elektroingenieur gut geeignet wäre... So eben wollte ich sowieso noch zum Elektronik/Baumarkt, da werde ich ein Spannungsmessgerät mitnehmen. Selbst wenn ich das Clavinova nicht selbst reparieren können sollte, wird es sich sicherlich irgendwann einmal noch als nützlich erweisen. Das Manual ist ja schonmal echt toll! Insgesamt fürchte ich, dass ich zu viel davon zum ersten Mal mache, um mich da allzu weit vorzuwagen - ich will ja weder am Piano noch an mir etwas kaputtmachen. Aber mal sehen, wie weit ich komme. Im Zweifelsfall kann ich immer noch einen Experten bitten. Die Bilder, die du dir gewünscht hast, liefere ich dann nachher noch nach. =)
:
Bearbeitet durch User
So, na wunderbar, an ein Spannungsmessgerät bin ich nicht mehr gekommen, da ich die Öffnungszeiten knapp verpasst habe. Aber gut, das wird baldigst nachgeholt. In meinem Piano ist die Platine offenbar genau um 180° gedreht eingebaut, ich hab die Bilder jetzt einfach auch gedreht, damit sie mit dem Plan übereinstimmen. Ansonsten habe ich mich an deine Anweisungen gehalten und mich bemüht, den rosa Bereich und seine "Rückseite" gut einzufangen.
Ich habe jetzt nicht wirklich alles gelesen, aber oben war schon einmal die Rede davon daß der Netztrafo nicht brummt. Das und die Tatsache daß zuvor ein Wackelkontakt im Bereich Netzanschluss vorlag und das WD40 dort auch eine Wirkung zeigte (wenn auch nicht die Gewünschte...) deutet ja stark auf einen Fehler auf der Netzanschlussplatine hin. Bevor also zu tief in die Innereien des Geräts vorgedrungen wird, bitte erstmal die auf dem angehängten Foto markierten Lötstellen genau (!), eventuell mit Lupe, betrachten und dabei am eingesteckten Netzkabel wackeln... An dieser Stelle entstehen sehr häufig Wackelkontakte. Die nächsten Kandidaten wären Sicherung + Halter sowie der Netzschalter. Das alles kann man übrigens sehr schön auch ohne Meßgerät, ganz einfach mit Flachbatterie (gibts die eigentlich noch..?) und Glühlampe (Fahrrad...) überprüfen. Hat nebenbei den Vorteil, daß man mit Niederspannung arbeitet und nicht mit dem 5 Teuro Baumarktmultimeter am unter Netzspannung stehenden Gerät herumwursteln muß...
Hi Jane, lass Dich nicht verunsichern. Ideen dieser Art genialererfinder schrieb: > Das alles kann man übrigens sehr schön auch ohne Meßgerät, ganz einfach > mit Flachbatterie (gibts die eigentlich noch..?) und Glühlampe > (Fahrrad...) überprüfen. sind reichlich verkopfter, praxisferner Kokolores. Zuviel MacGyver gesehen, genialererfinder? Ich hab's als junger Kerl ja auch ganz nett gefunden, zugegeben ;-) aber die Flachbatterie, Drähte und Fahrradbirne kosten zusammengerechnet bereits mehr als das einfachste Messgerät, und sie sind nach Gebrauch total überflüssiger Schrott. Wohin mit der blöden Fahrradbirne, wo doch nur noch LED-Funzeln verbaut werden? Und was willst Du denn heute noch mit einer 4,5V-Flachbatterie anfangen? Das ganze Zeug kann man sich nach dem MacGyver-Anfall bestenfalls noch an den Hut stecken - als weithin sichtbares Zeichen einer seltsamen Gestrigkeit :-) Nein, das einzig Sinnvolle ist der Erwerb des für die jeweilige Aufgabe geigneten Werkzeugs: wer eine Schraube ins Holz bekommen will, braucht einen Schraubendreher, ganz einfach. Nur MacGyver nimmt dafür einen Hammer... Im vorliegenden Fall ist das adäquate Werkzeug ein Lötkolben für 2,95 Euro (Pollin, ebay, ...), etwas Lötzinn (bleihaltig mit Flußmittel), und ein einfaches Messgerät. Das alles bleibt lange erhalten und frißt kein Heu. Hier ein paar preisgünstige Beispiele: mit akustischem Durchgangsprüfer: http://www.ebay.de/itm/LCD-Digital-Multimeter-Strom-Messgerat-Voltmeter-MEsGERAT-VOLTMETER-AC-DC-/121230353950?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item1c39e4661e (Prüfkabel sind dabei: http://www.youtube.com/watch?v=PvNzj-SIrKI, @Jane: das dort vorgeführte Messen der Spannung einer Steckdose ist mit derartigen Einfach-Multimetern übrigens ein ziemlich grober Unfug, der leicht tödlich enden kann! Das machst Du bitte NICHT, wenn Dir Dein Leben lieb ist!) dieses Gerät hat außerdem noch einen Kapazitätsmessbereich bis 200µF: http://www.ebay.de/itm/Digital-Multimeter-Model-DT9205A-Frequenz-200kHz-200mV-100-V-Mase-18x8-5x3cm-ink-/121548219220?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item1c4cd6a354 (das könnte ganz hilfreich sein, wenn etwa C122 und C132 gemessen werden müssten) und dieses hier kommt mit akustischem Durchgangsprüfer und 3-fach Batterietester. Sowas kann ein Durchschnittshaushalt eigentlich immer gebrauchen: http://www.ebay.de/itm/Profi-qualitat-Digital-Multimeter-Messgerat-Transistor-Neuware-inkl-Batterie-/111049211958?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item19db0c8036 Der Conrad in der Hasenheide hat solche Gerätschaften natürlich auch, allerdings merklich teurer. Dafür kannst Du hinradeln ;-) So, und was nun anfangen mit dieser Rieseninvestition? Ganz einfach (nur kurz skizziert. Wenn es ernst wird, gerne genauer): Klavier einstecken und anschalten, dann die Sekundärseite des Transformators auf Wechselspannung prüfen, pi mal Daumen ca. 20V. Gut abgreifbar am Konnektor CN106. Ersatzweise geht auch die Gleichspannung an z.B. C137. Wenn da überall keine Spannung zu messen ist, dann ist geklärt, daß der Fehler im Trafo selbst oder irgendwo davor zu finden ist. Um ihn dort aufzuspüren, musst Du als erstes das Klavier wieder ausschalten und auch AUS DER STECKDOSE AUSSTECKEN(!!!). Dann stellst Du Dein Messgerät auf "Durchgangsprüfung". Wenn jetzt die Prüfspitzen zusammengehalten werden, ertönt ein lieblicher Pfeifton. Das passiert natürlich auch, wenn sich zwischen den Prüfspitzen ein gut leitfähiges Etwas befindet, zum Beispiel eine funktionsfähige Sicherung. Auf diese Weise klingelst Du jetzt der Reihe nach die Sicherung, den Netzschalter, die Primär- und Sekundärwindung des Trafos und die Netzanschlussbuchse durch. Da, wo es nicht piepst, ist die Unterbrechung. Fertig. Zur Sicherheit wiederhole ich es nochmal: das Klavier muß dabei AUSGESTECKT sein. Wenn dagegen bei der anfänglichen Spannungsmessung sekundärseitig durchaus die erwartete Spannung feststellbar ist, dann ist die Netzspanungsseite aus dem Schneider. Dort muß dann gar nichts mehr gemessen werden. Stattdessen wäre dann der weitere Verbleib der Sekundärspannung interessant, also zum Beispiel der Ausgang der 5V-Erzeugung an Konnektor CN104. Aber das ergibt sich dann alles, wenn es erst Mal so weit ist... Insgesamt ist diese Art des Vorgehens völlig ungefährlich. Es sei denn, man verbrennt sich bei der abschließenden Reparatur die Pfoten am Lötkolben ;-)
unangemeldeter Rumspammer schrieb: > Ideen dieser Art > genialererfinder schrieb: >> Das alles kann man übrigens sehr schön auch ohne Meßgerät, ganz einfach >> mit Flachbatterie (gibts die eigentlich noch..?) und Glühlampe >> (Fahrrad...) überprüfen. > sind reichlich verkopfter, praxisferner Kokolores. Ok, ich werde mich hier nicht weiter einmischen, "unangemeldeter Rumspammer" ist offensichtlich von nun an der einzig legitimiert Berater. Eine Frage hätte ich aber doch: Was spricht dagegen einen Pol des Netzsteckers mit einer Batterie zu verbinden und dann mittels Prüflampe nachzuschauen ob Durchgang bis zur Sicherung, zum Netzschalter und schliesslich bis zum Trafo besteht? Zumal Herr Doe ja zur Zeit kein Meßgerät griffbereit hat. Ich wollte nur eine Anregung geben wie trotzdem am Wochenende eine erste Diagnose mit Hausmitteln möglich sein könnte... Aber gut, ich entschuldige mich hiermit nochmals in aller Form bei Herrn "unangemeldeter Rumspammer" für die unaufgeforderte Einmischung meinerseits - es wird nicht wieder vorkommen!
Hi genialererfinder, ich wollte Dich nicht beleidigen. Täte mir leid, wenn das so rübergekommen wäre. Aber Du hattest ja selbst Zweifel, ob es die besagten Flachbatterien überhaupt noch gäbe. Im Haushalt hat die sicher niemand mehr einfach so irgendwo gebunkert, und auch eine Fahrradbirne haben inzwischen wohl nur die wenigsten zur Hand. Vor 10 Jahren war das möglicherweise noch anders. Heute hat man als Otto Normalverbraucher vielleicht eher eine LED irgendwo herumliegen, aber dann fehlt natürlich der passende Vorwiderstand... Insgesamt hielt ich es eben für fraglich, ob ein Laie mit so einer Improvisationslösung wirklich gut beraten ist, weil dann dauernd Restzweifel bezüglich des Vertrauens in die zusammengestrickte Technik bestehen, Verstehst Du, wie ich das meine? Bei so einem industriellen Fertigmessgerät sind diese Zweifel weg, selbst wenn es ein sehr billiges Exemplar wäre, etwa von der Art, die ich da als Beispiel verlinkt habe. Und das Zuraten zu einer einmaligen Ausgabe von vielleicht 5 bis 15 Euro für ein Gerät, das ein mehrere Tausend Euro teures anderes Gerät vielleicht wieder in Gang setzen kann, ist doch eigentlich kein Frevel, oder? Jane oder Herr Doe kann natürlich ohnehin machen, was er oder sie will. Weder Du noch ich oder irgendwer sonst hier hat einen Anspruch darauf, daß wir überhaupt ernstgenommen werden ;-) Wenn also Jane oder Herr Doe morgen unser aller Überlegungen und klugen Ratschläge nicht mehr erträgt und das arme Klavier im Zorn im hohen Bogen auf den Müll schmeisst, dann werden wir es beide irgendwie aushalten müssen :-) Also, schmoll nicht allzu lange. Dein Rat könnte hier immerhin noch sehr wertvoll werden. Spätestens dann, wenn weder die Primärseite noch dieses 5V-Konstrukt als Fehlerursache eingekreist werden können, wird es ja deutlich kniffliger. Schönen Sonntag :-)
Jane Doe schrieb: > Insgesamt fürchte ich, dass ich zu viel davon zum ersten Mal mache, um > mich da allzu weit vorzuwagen - ich will ja weder am Piano noch an mir > etwas kaputtmachen. Das Piano ist zweitrangig. Wichtig ist, dass Dir nichts passiert^^ (ja, ich weiss: ich bin da übersensibel - hat aber wirklich auch Gründe...) @Forum: Kann da vielleicht wirklich mal einer hinfahren und messen ? Besser als "gegrillte Pianistin". Und es wäre nicht das erste Mal, dass ein Laie (nicht böse gemeint, Jane) vergisst, den Netzstecker zu ziehen. Grüße Andreas P.S.: Schön ist, dass dieser Thread ohne die "üblichen Thrashorgien" auskommt. Da macht das lesen wieder Spass :-) A.
Andreas H. schrieb: > Besser als "gegrillte Pianistin". Und es wäre nicht das erste Mal, dass > ein Laie (nicht böse gemeint, Jane) vergisst, den Netzstecker zu ziehen. Wäre bei so einem Schmarrn wie vom genialen Erfinder auch gut möglich. genialererfinder schrieb: > Bevor also zu tief in die Innereien des Geräts vorgedrungen wird, bitte > erstmal die auf dem angehängten Foto markierten Lötstellen genau (!), > eventuell mit Lupe, betrachten und dabei am eingesteckten Netzkabel > wackeln... Oweh oweh
Hallo beisammen, meine Partnerin hat ebenfalls ein Kawai CN290, welches die gleichen Symptome gezeigt hat (Aussetzer wie ein Wackelkontakt). Dank der Informationen hier im Forum habe ich mir das Service-Manual angeschaut und folgende Teile ausgetauscht: - Spannungsregler PQ05RD11, auf Platine KEP-065 (U102) (scheint in anderen Geräten der Unterhaltungselektronik ein üblicher Verdächtiger zu sein, der zu merkwürdigen Fehlerbildern führen kann) - Elkos 47uF/16V, auf Platine KEP-065 (C122 und C132) Vor dem Austausch war die variierte die Spannung an CN104 zwischen 4.2-4.8V. Unter 4.6V gab es Aussetzer, auch verbunden mit einer erhöhten Ripple-Spannung (deutlich am Oszilloskop sichtbar). Nach dem Austausch liegen saubere 4.92V an. Vielleicht hilft diese Information dem nächsten Suchenden. Reparatur erfolgreich. Murkser
Beitrag #5229090 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.