Wundert mich, dass es hier rund um die Infineon ARM Controller XMC so still geworden ist, obwohl sich sogar Infineon selbst hier mal vor Monaten etwas versucht hat zu positionieren. Aber egal, FYI: Seit etwas über 2 Wochen gibt es nun für die ARM Cortex Controller-Reihe XMC von Infineon die Entwicklungsumgebung DAVE4 in einer Beta-Version. Neu ist, dass die "Apps" nun über eine XMCLib genannte Peripherielibrary angesprochen werden können. http://www.infineonforums.com/threads/2842-New-DAVE-version-4-available-as-Beta-Release M.E. sind die Controller und das Konzept von DAVE wirklich fein. Zu schade, dass bei Infineon scheinbar keiner Lust (oder Plan) hat, das mal einem breiteren Markt (also auch dem der Hobbyisten, Bastler, Nerds) zugänglich zu machen. PS: @Infineon: Zangs-Opt-In für Mailings zum Erhalt der Mail mit den Downloaddaten stinkt². Was versprecht ihr euch überhaupt davon, da trägt doch keiner, der noch seine sieben Sinne beisammen hat, seine Realdaten ein, nur um mal in eine Betaversion reinschauen zu dürfen.
Olaf Mitender schrieb: > M.E. sind die Controller und das Konzept von DAVE wirklich fein. Hmm.. Da bin ich ziemlich anderer Meinung. Nachdem ich mir mal die Innereien dieser XMC Controller per Manual angeschaut habe, kam mir das große Grausen. Ich hatte das schon mal hier angesprochen. - ab 0 kein Flash, sondern ROM - und zwar undokumentiert - keine Möglichkeit, die Vektoren zu verlegen - keinerlei Info, was mit den Interrupts tatsächlich passiert - Flash geht an einer krummen Adresse los - erster Flash-Sektor für irgendwelchen Krempel belegt - eingebauter Bootlader nicht per Portpin selektierbar Also, für mich ist es schon erstaunlich, wie sehr man mit so einer kranken Chipgestaltung einen Cortex praktisch versauen kann. Als ich mir das ein paarmal durchgelesen hatte und dann auch noch auf der Embedded einen herzlich sachunkundigen "Fachmann" erleben mußte, war mir klar, daß zumindest ICH mir diese Dinger nicht freiwillig antun werde. Da stimmt mich auch der auf den Demoboards befindliche Spezial-Segger nicht um. W.S.
Gibt es dann auch mal eine Linuxversion mit Dave 4? @WS Welchen Hersteller bevorzugst du denn lieber?
Wenn du bei Infineon nicht 5 oder 6stellige Stückzahlen abnimmst gibt es von denen NULL Support. Selten so einen arroganten Haufen Ahnungsloser gesehen. Die sind bei uns ( kleineres Ing-Büro) schon seit Jahren rausgeflogen. Nicht mal einen Transistor von denen würden wir einsetzen.
Das hört sich gar nicht gut an. Welcher Hersteller ist denn bei kleineren Stückzahlen zu empfehlen? Bzw mit welchem ist euer IngBuro zufriedener?
Im Moment setzen wir Microchip Pic18 , STM32 und einige Renesas ein. Atmel AVR ist auch schon vor Jahren wegen deren Lieferschwierigkeiten rausgeflogen.
Ich habe auch gerade das "Vergnügen", mich mit einem XMC4200 herumschlagen zu dürfen. Es ist schon faszinierend, was die alles an peripherals da untergebracht haben und wie viele Einstellmöglichkeiten es da gibt. Leider ist das Reference Manual an vielen Stellen extrem schwach. Ohne die XMC Peripheral Library habe ich nicht einmal eine einfache SPI Schnittstelle zum laufen bekommen. Die Dokumentation zur Peripheral Library ist dann wiederum auch unvollständig und erklärt vieles im Bezug auf die Register. Es entsteht also keine Abstraktion, sondern, man muss das Referenz Manual gelesen haben, um die XMC Peripheral Library Dokumentation zu verstehen.
Welcher Hersteller ausser Infineon verlangt denn noch fuer ein Standardprodukt wie einen Mikrokontroller ein "AGREEMENT ON THE USE OF PRODUCT INFORMATION"?
Naja, eigentlich alle US-Firmen tun sowas ähnliches - aber lustlos und nur weil es von ihnen verlangt wird - wegen der dortigen Gesetzeslage. Und zu den Cortexen: Jonathan schrieb: > Welchen Hersteller bevorzugst du denn lieber? Lieber bevorzugen.. na OK. Also, am liebsten sind mir solche Teile, wo de Chip einigermaßen geradlinig und sauber konstruiert ist und wo die Doku gut, vollständig und didaktisch sinnvoll geschrieben ist - und wo man die Chips auch als kleinerer Anwender für nen passablen Obulus kriegt - und wo man mit ner Standard-Toolchain in der Lage ist, die Chips zu programmieren OHNE sich mit irgendwelchen grandiosen Dave's oder anderen Heinzen herumsielen zu müssen. Gerade bei Infineon scheint es mir, daß dieser Hersteller seine Chips so grauenvoll entworfen hat, daß nicht einmal das Manual den Anwendern wirklich hilft und daß eben genau DESHALB Infineon auf die beknackte Idee gekommen ist, nicht etwa die Architektur gerade zu rücken, sondern einen Workaround in Form eines Dave's zu erfinden, damit man das Zeugs eventuell doch noch zu was gebrauchen kann. Was ich speziell in der ARM/Cortex-Branche am ehesten (selber) mag ist klar gesagt: NXP, dann ST und Nuvoton, dann Freescale, dann ne große Pause... W.S.
W.S. schrieb: > - ab 0 kein Flash, sondern ROM - und zwar undokumentiert > - keine Möglichkeit, die Vektoren zu verlegen > - keinerlei Info, was mit den Interrupts tatsächlich passiert > - Flash geht an einer krummen Adresse los > - erster Flash-Sektor für irgendwelchen Krempel belegt > - eingebauter Bootlader nicht per Portpin selektierbar Wir haben unseren eigenen Bootloader für den XMC4x00 angepasst. Dieser liegt am Anfang des Flashs und die Firmware dann dahinter; sie muss also nach hinten gelinkt werden. Dazu verschiebt man an nur einer Stelle die Anfangsadresse. Sämtliche Irq-Vektoren werden dabei "automatisch" in den Firmware-Bereich verschoben. Schmerzfreier ging das bei noch keiner anderen Architektur. Wobei ich gar nicht weiss, ob das nun ARM oder Infineon zu verdanken ist. Ist auch egal, läuft wunderbar. Den seltsamen Sektor mit dem komischen Krempel (Boot-Tabellen-Dingsbums?) benutzen wir nicht - stört auch nicht weiter. Im Prinzip geht's bei 0x0 los. Der eingebaute Bootloader (BSL) ist per Portpin selektierbar und bietet UART- und CAN-Kommmunikation. Nachteil: Er bietet kein Transmit-Enable, wodurch RS485 nicht nutzbar ist. Wir haben übrigens auf jeder HW, auf der der XMC4xxx drauf ist auch einen FT234, der die USB-Kommunikation übernimmt. Sowohl der interne Bootloader, als auch unser eigener laufen darüber problemlos. Letzterer dann mit 921600 Baud... Generell: - Support langsam und träge - Man muss DAVE benutzen, ansonsten wird man bekloppt. Wenn man das macht, kann man die Annehmlichkeiten nutzen. Falls man ganz genau wissen muss, wann was passiert (Timing, Irqs, etc), ist man mit der API aufgeschmissen und nur nach Datenblatt bzw Manual will man mit dem Teil wirklich nicht arbeiten! Dafür nehme ich dann bspw PIC24. Sehr deterministisch (Interrupt-Latenz usw) und man kann bspw eine UART mit fünf Zeilen konfigurieren. Beim XMC undenkbar... - DAVE3 war, was die komplizierten Module (ADC, Trigger-Signale) angeht, ziemlicher Mist. Das hat sich mit DAVE4 wesentlich verbessert. Es gibt noch relativ wenige Code-Beispiele, welche leider auch nicht so wahnsinnig hilfreich sind. - DAVE gibt es nur für Windoof. Dagegen finde ich die Tools bei Microchip sehr geil: Den XC16-Compiler benutze ich dann meist unter Linux in einer Make-Umgebung. - Der XMC4 ist eine eierlegende Wollmilchsau. Man kann wirklich fast JEDEN Scheiss einstellen: Flankensteilheit der GPIOs, Pullup/-down-/-links/-rechts ;-) ADC-Strategie (Auftrags-Queues, Background-Scan), CRC-Engine, UART mit beliebiger Wortlänge (1..63 bit), Ethernet, USB, blablabla... Ist schon geil, aber wehe wenn's mal nicht funktioniert. Man rührt dann doch wieder in den Eingeweiden rum, um zu verstehen, woran es hängt. Kein Spass. Das Manual hat übrigens über 2600 Seiten. Das liest man nicht mal eben durch... Für Hobbyisten oder Kontrollfreaks nicht geeignet! Aber man kriegt mit DAVE4 wirklich in Minuten einen Cortex zum Laufen (blinking led). Ist auch was wert...
e-bert schrieb: > - DAVE gibt es nur für Windoof. Da hatte ich mich auch gefragt, was das für einen Sinn macht, ein in Java geschriebenes Tool nur für Windows anzubieten.
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