Hallo zusammen, in einer Schaltung habe ich einen uC in Betrieb, der über einen 433MHz-Empfänger Signale von diversen Sendern empfängt. Außerdem ist dort dieser Schaltregler eingebaut, der auch den uC versorgt: http://www.ebay.de/itm/151610737209 Ich mache damit außerdem aus 13V 5V für USB-Geräte, die nach Bedarf geladen werden. Das Problem ist, dass der Empfang dann stark gestört wird, wenn entsprechend viel USB-Strom fließt. Offenbar stört der Schaltregler den Empfang, wenn er "viel arbeiten" muss, so ab 0,8A Ausgangsstrom geschätzt. Zuvor hatte ich einen handelsüblichen Kfz-USB-Adapter verwendet, der innen natürlich auch nur einen Schaltregler verbaut hat - da hatte ich dasselbe Problem. Daher der obige Schaltregler, der mit 1MHz läuft. Wie kann ich das Problem denn am besten lösen? Einen Linearregler zu verwenden macht bei den hohen Verlustleistungen schlicht keinen Sinn. uC, Empfänger und Schaltregler sind in einem relativ kleinen Plastikgehäuse verbaut, ich kann da also vom Abstand her wenig machen, höchstens abschirmen. Geht das? Was macht man das am effektivsten? Vielen Dank!
Andreas F. schrieb: > uC, Empfänger und Schaltregler sind in einem relativ kleinen > Plastikgehäuse verbaut Schon mal schlecht. Andreas F. schrieb: > ich kann da also vom Abstand her wenig machen, > höchstens abschirmen. Den gesamten Schaltregler in Weissblech und alle Anschlüsse über LC Filter schicken könnte helfen. Empfangsantenne absetzen. Empfänger zusätzlich gegen den MC und die Versorgung verdrosseln.
Danke. Muss aber blöd fragen: Anschlüsse über LC-Filter schicken sieht konkret wie aus? Ich hatte es mal mit Alufolie versucht, was nichts brachte. Gibt es vielleicht auch Schaltregler, die bereits geschirmt sind? Hilft evtl. eine längere Antenne, z.B. statt Lambda-Halbe Lambda? Vermutlich muss ich doch den ganzen Empfänger ausbauen und entfernt anschließen, was natürlich super unschön wäre.
Andreas F. schrieb: > Muss aber blöd fragen: Anschlüsse über LC-Filter schicken sieht > konkret wie aus? Kannst auch das Internet fragen: Pi-Filter sind sogar noch besser: http://www.radio-electronics.com/info/rf-technology-design/rf-filters/simple-lc-lowpass-filter-design.php Andreas F. schrieb: > Gibt es vielleicht auch Schaltregler, die bereits geschirmt sind? Mit Sicherheit. Rencom oder Traco sind da die üblichen Verdächtigen. Generell gilt, je älter der Regler, desto besser. Ein MC34063 z.B. macht da deutlich weniger Probleme, weil er einfach hohe Frequenzen gar nicht erzeugen kann, insofern ist ein 1 MHz Schaltregler eher kontraproduktiv.
Welcher Frequenzbereich wäre denn vermutlich akzeptabel beim Schaltregler gegenüber den 433MHz? Es gibt nämlich auch andere solcher Regler, die deutlich niedrigere Frequenzen haben. Wäre das vielleicht auch ein Versuch wert? Ich verstehe allerdings nicht, warum die 1MHz die 433MHz überhaupt so stark stören können.
Andreas F. schrieb: > in einer Schaltung habe ich einen uC in Betrieb, der über einen > 433MHz-Empfänger Signale von diversen Sendern empfängt. Andreas F. schrieb: > Ich verstehe allerdings nicht, warum die 1MHz die 433MHz überhaupt so > stark stören können. Vielleicht empfängt der Empfänger nicht nur 433MHz und vielleicht haben die 1MHz durch steile Flanken auch kräftige Oberwellen.
Andreas F. schrieb: > Ich verstehe allerdings nicht, warum die 1MHz die 433MHz überhaupt so > stark stören können. Der Schaltregler erzeugt ja keinen reinen 1MHz Sinus, der nur auf seiner Grundfrequenz strahlt, sondern harte Rechteckimpulse mit vielen Oberwellen.Je schneller der Ausgangstreiber ist (eigentlich ja wünschenswert, weil er dann geringere Verluste hat), umso steiler sind die Rechteckflanken und umso stärker sind die Oberwellen. Das kann dann bei den geringen Pegeln im 433Mhz Band schon reichen, um den Empfänger zuzustopfen.
Ich hab noch einen Stepdown mit 180kHz da, den könnte ich mal noch testen. Sollte das dann besser klappen?
Andreas F. schrieb: > Sollte das dann besser klappen? Bei HF gibt es keine Allheilrezepte, aber aus der Ferne gesehen, wird es vermutlich schon mal besser. Alleridngs enthebt dich das nicht der Aufgabe, die Schaltung abzublocken und das Streufeld der Spule abzuschirmen. Bei den RFM01 Module in gestörter Umgebung (LED DMX Beamer mit Multiplex) ist mir deutlich aufgefallen, das der Empfänger wesentlich empfindlicher wurde, als ich seine Versorgung mit PI Filter siebte. Auch die Datenleitungen sollten verdrosselt werden. Von vorher 20m Reichweite ging es plötzlich auf über 200m.
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Welche Werte nimmt man denn in diesem Fall für den PI-Filter? Ich hab nämlich keine Spulen da, müsste ich erst besorgen. Am besten solche, die man auch anderweitig eher mal brauchen kann.
Interessant, das Datenblatt des ICs behauptet, durch die hohe Frequenz von 1,5 MHz könnten EMV-Probleme vermieden werden. Und daß er bei niedriger Last die Frequenz reduziert. Vielleicht ist gemeint, daß man wegen der höheren Frequenz mit einem "kleinerem" Tiefpaß zumindest leitungsgebundene Störungen abschirmen kann? Auch könnte angesichts der Preises das Modul dem Referenzdesign des ICs unterlegen sein, aber dafür hat man mehr Platz und auch ein wenig Geld gespart für eine bessere Abschirmung. Wenn die 433 MHz nicht ohnehin so weit von den 1,5 MHz entfernt wären, hätte man vielleicht versuchen können, den Widerstand auf Pin 6 leicht zu ändern, mit dem die Schaltfrequenz gestezert werden kann?
Interessant, das würde erklären, warum der Regler erst bei Last stört.
Kondensatoren so 10nF bis 100nF, die Drosseln so ab 100µH aufwärts. Achte bei den Drosseln auf den Gleichstromwiderstand und den zulässigen Strom. Datenleitungen allerdings eher mit 22-47pF und 10-47µH. Es gibt z.B. T-Filter auch fertig: http://www.reichelt.de/index.html?&ACTION=446&LA=446&SEARCH=RF-Filter&OFFSET=500&SORT=-rank&SHOW=1 Und dann mal bei 'Ausführung' auf 'T-Filter' filtern.
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Andreas F. schrieb: > Ich verstehe allerdings nicht, warum die 1MHz die 433MHz überhaupt so > stark stören können. Wir haben auch schon 16-MHz-Quarze gehabt, die auf 2,4 GHz einen Kanal (IEEE 802.15.4) so stark zugedrückt haben, dass auf diesem die Empfängerempfindlichkeit arg reduziert war. Ein anderes Layout für den Quarz brachte dort Abhilfe. Ein miserables Schaltregler-Layout mit 180 kHz kann mehr Störungen erzeugen als ein gutes mit 1 MHz.
Matthias Sch. schrieb: > Und dann mal bei 'Ausführung' auf 'T-Filter' filtern. Ah, Tee-Filter habe ich noch da. Für Schwarztee ;)
Schon Mal 'was von Erdung gehört? Warum sollte der Bastler ohne auskommen, wenn es in der Industrie damit klappt?
Die Drosseln kann ich nicht empfehlen. Grund: die sind für 433MHz nicht mehr zu gebrauchen. der Kennwert ist SRF, dieser müsste weit über 433MHz liegen. Und das ist teuer. Für diese Art von Störungen gibts aber eigene Bauteile: Ferritbeads. Das ist so ähnlich wie eine Drossel, nur ist es so, das Beads bei hohen Frequenzen als ohmscher Widerstand wirken, bei DC aber fast gar nicht. Ferritbeads sind sehr billig und überall zu bekommen, weil sie in riesigen Massen überall verbaut werden. Vor und nach dem Schaltregler ein T oder PI- Filter mit folgenden Bauteilen hinmachen: C = 1nF COG Kerko L = 600E@100MHz Ferritbead Beispielsweise folgendes Bead: WE, 782853561. Das ist recht klein (0805), hat fast keinen DC-Widerstand (0,1Ohm) und trotzdem einen hohen Widerstand bei HF. Eigentlich sollten auch Filter reichen, die vom Schaltregler "nach außen zeigen" - das C außen hin.
Danke, WehOhWeh. Gibts die Dinger auch mit z.B. 3A und 600R? Ich finde sie dann nur mit 60R. Und das beim Stückpreis von gut 2 Euro.
Ich fand die Preise dieser SMD-beads auch immer ziemlich abschreckend. Schau mal nach bedrahteten Ferrit-Drosseln oder Ferrithülsen, da sieht es imho günstiger aus. z.B diese uralten, bewährten 6-Loch UKW-Drosseln.
voltwide schrieb: > Ich fand die Preise dieser SMD-beads auch immer ziemlich abschreckend. > Schau mal nach bedrahteten Ferrit-Drosseln oder Ferrithülsen, da sieht > es imho günstiger aus. z.B diese uralten, bewährten 6-Loch UKW-Drosseln. Ich habe ein Sortiment von Thora daheim, das hat ein Kollege in der Arbeit mal weggeworfen, weil wir üblicherweise TDK, Bourns und WE nehmen. Da ist so gut wie alles drin, was man braucht. Vermutlich weil man bei WE die hübschen Kalender bekommt ;-) Zu den Beads: Der genaue Widerstand ist nicht so wichtig. Der sollte nur so hoch wie möglich sein, bei 433MHz. Dazu immer die Kennlinie beachten. Die Dinger bekommt man für bis zu 10A. In anderen Bauformen auch für noch mehr. Bei Reichelt gäbe es das hier: http://www.reichelt.de/BEAD-92-99/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=105528&artnr=BEAD+92-99&SEARCH=BEAD Das hat noch >100E bei 433MHz und kann 6A. Irgenwie hat Reichelt wenig auf dem Gebiet :-( Oder WE 74279224551 Oder eines hiervon: http://de.farnell.com/webapp/wcs/stores/servlet/Search?catalogId=15001&langId=-3&storeId=10161&categoryId=700000005491&sort=P_PRICE&pageSize=25&showResults=true&aa=true&pf=310137807,310137814,310138056,310138066,310142566,310142567,310142568,310148665,310148736,310159198,310159386,310177487,310178599,310200875,311224008,311224137,311224222,311224245,311224268,311224284,311224323,311224331,311224422,311224429,311224446,311224590,311224602,311224658,311224684,311224707,311224717,311224724,311224744,311224782,311224797,311224860,311224887,311224987,311224996,311225007,311225088,311225105,311225119,311226279,311226323,311226326,311226377,311226388,311226580,311226624,311226684,311226793,311226807,311226848,311270460,311271095,311347255,311347256,311347257,311347258&min=311224684,310142567 Die kann man dann bei HBE mal mitbestellen.
Andreas F. schrieb: > Hilft evtl. eine längere Antenne, z.B. statt Lambda-Halbe Lambda? Schreib-Fehler? Ich hoffe, du hast Lambda/4 oder redest du nicht von einer Stab-Antenne?
Ich hatte immer Lamda/4, aber mit /2 ist der Empfang besser. Es ist ein aufgerollter Draht, ganz primitiv.
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