Forum: Platinen "Wireless" Prüfadapter für die Elektronikfertigung


von Sven L. (lemming)


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Hallo,

kennt sich jemand mit "wireless" Prüfadaptern aus? Damit meine ich nicht 
Prüfadapter für wireless/funkende Prüflinge sondern Testadapter deren 
Verdrahtung aus einer gerouteten Platine besteht und nicht per Wire-Wrap 
oder allg. Drähten ausgeführt ist.

Welcher Leiterplattenlieferant fertigt günstig zweiseitige Platinen in 
der Größe eines Prüfadapters, z.B. >700x700 mm^2?


Sven

von Flip B. (frickelfreak)


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Günstig und prüfadapter schliessen sich aus. Wer sowas herstellt schaut 
wohl nicht auf den einkaufspreis der leiterplatte.
ich denke 0,7m ist größer als das fertigungspanel vieler hersteller.

: Bearbeitet durch User
von Flip B. (frickelfreak)


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günstig ist z.B multi cb, in sonderfertigung bis zu 600x1100mm können 
die. So in richtung 650mm scheint die durchlaufbreite der prozesse zu 
sein.

von Georg (Gast)


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Sven L. schrieb:
> kennt sich jemand mit "wireless" Prüfadaptern aus?

Ich habe mehr als 100 designt für Testautomaten (ATI,SZ,Teradyne).

Sven L. schrieb:
> Welcher Leiterplattenlieferant fertigt günstig zweiseitige Platinen in
> der Größe eines Prüfadapters

Günstig ist da nichts - schon deswegen, weil die Adapter nach den 
Vorgaben der Tester-Hersteller 8 bis 16 Lagen haben und Tausende 
hartvergoldete Kontakte (Pogo). Normalerweise wird 1 St. gebraucht und 1 
St. in Reserve gefertigt, die Kosten liegen dafür jenseits 10 kEuro pro 
Typ.

Die neuere Generation mit 750 x 750 mm, 16 Lagen, hartvergoldet wird 
meines Wissens in den USA gefertigt. Einen europäischen Hersteller 
wüsste ich auch nicht.

Georg

von Sven L. (lemming)


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Georg schrieb:

> Ich habe mehr als 100 designt für Testautomaten (ATI,SZ,Teradyne).

Ah, bestens, ein Experte. :)

> Günstig ist da nichts - schon deswegen, weil die Adapter nach den
> Vorgaben der Tester-Hersteller 8 bis 16 Lagen haben und Tausende

Es geht um ICT Adapter, da gehen dann maximal 100 kHz drüber. Daher 
würde ich erstmal nicht erwarten das Routing nicht mit einem Autorouter 
machen zu können. 2k Testnadeln auf 2k Interfacepins zu routen müsste 
bei der Größe eigentlich noch mit 2-4 Lagen machbar sein? Ich hätte 
jetzt angenommen, dass die Platine direkt mit den Nadelhülsen verlötet 
werden kann, z.B. Wirewrap-Hülsen. Alternativ gibt es wahrscheinlich 
auch Hülsen mit Federkontakt an der Rückseite, so dass man die Platine 
einfach austauschen kann.


Sven

von Georg (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Daher
> würde ich erstmal nicht erwarten das Routing nicht mit einem Autorouter
> machen zu können.

Ich schon. Aber du musst ja sowieso erst mal die Verbindungsliste / den 
Stromlaufplan erstellen, da kostet es dich ja nichts, den Autorouter mal 
laufen zu lassen. Schade nur, dass du die Ergebnisse des Autorouters 
wahrscheinlich nicht veröffentlichen kannst, das wäre wohl ein 
durchschlagender Lacherfolg bei 2000 Connections. Das ist nur meine 
persönliche Meinung.

Wieviele Lagen du brauchst, ist sehr stark von der Struktur der 
Verbindungen abhängig, wenn du Pech hast, ist der Anschluss immer am 
anderen Ende. Und bei 700 mm LP sind das ziemlich lange Verbindungen, da 
sind auch 100 kHz kritisch, abgesehen davon, dass es eh um Schaltzeiten 
geht und nicht um Frequenzen. Du wirst wahrscheinlich keine Leitungen 
kontrollierter Impedanz brauchen, aber Schirmung ist für Testschaltungen 
schon üblich (ausser beim Schalten von Relais u.ä.). Daher auch die 
vielen Lagen, Beispiele haben von 12 Lagen 4 oder 6 mal GND und sind 
mehr als 3 mm dick (sonst wären sie bei 700 mm auch garnicht stabil 
genug).

Übrigens wird oft verlangt, dass zwischen 2 Signalleitungen je eine 
GND-Leitung verlegt werden muss, dann hast du schon 4000 Leitungen, und 
an Autorouten ist nicht mehr ernsthaft zu denken. Ich fürchte schon, 
dass du die Aufgabe massiv unterschätzt.

Aber mach einfach mal, mehr als unbrauchbar kanns ja nicht werden. Da du 
keine Erfahrung damit hast, bist du dafür auch nicht verantwortlich zu 
machen.

Sven L. schrieb:
> Ich hätte
> jetzt angenommen, dass die Platine direkt mit den Nadelhülsen verlötet
> werden kann, z.B. Wirewrap-Hülsen

Der übliche Pogoverbinder besteht aus hartvergoldeten Pads auf beiden LP 
und Federstiften dazwischen. Ältere Versionen hatten noch konventionelle 
Steckverbinder, aber man kriegt so schlecht 1000 polige Stecker.

Georg

von Georg (Gast)


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Georg schrieb:
> Federstiften dazwischen

Nachtrag: wenn du die einlöten willst, hast du dir mal ausgerechnet, was 
2000 Federkontaktstifte kosten? Soviel zur billigen Leiterplatte. Und 
wie tauschst du defekte aus?

Georg

von Sven L. (lemming)


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Georg schrieb:

> Nachtrag: wenn du die einlöten willst, hast du dir mal ausgerechnet, was
> 2000 Federkontaktstifte kosten? Soviel zur billigen Leiterplatte. Und
> wie tauschst du defekte aus?

Defekte Hülsen? Hab ich in meiner Laufbahn noch nie erlebt.

Es wird auf vergoldete Testpunkte kontaktiert, daher braucht es keine 
"Spezialnadeln". Die Materialkosten für Hülsen und Nadeln dürften unter 
2k liegen.

von Sven L. (lemming)


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Georg schrieb:

> Ich schon. Aber du musst ja sowieso erst mal die Verbindungsliste / den
> Stromlaufplan erstellen, da kostet es dich ja nichts, den Autorouter mal
> laufen zu lassen. Schade nur, dass du die Ergebnisse des Autorouters
> wahrscheinlich nicht veröffentlichen kannst, das wäre wohl ein
> durchschlagender Lacherfolg bei 2000 Connections. Das ist nur meine
> persönliche Meinung.

Den Adapterverdrahtungsplan inkl. Prüfablauf erstellt die Testersoftware 
halb-automatisch aus den CAD Daten. Aus der Netzliste dann ein Layout 
mit den Pads/Bohrungen an den richtigen Stellen zu machen dürfte das 
geringste Problem sein.

> Wieviele Lagen du brauchst, ist sehr stark von der Struktur der
> Verbindungen abhängig, wenn du Pech hast, ist der Anschluss immer am
> anderen Ende. Und bei 700 mm LP sind das ziemlich lange Verbindungen, da
> sind auch 100 kHz kritisch, abgesehen davon, dass es eh um Schaltzeiten
> geht und nicht um Frequenzen.

Nochmal, es geht erstmal um reinen ICT, keinen Funktionstest. Der ICT 
arbeitet mit max. 100kHz Wechselspannungen/strömen und es gibt keine 
Signale mit harten Schaltflanken. Die Bauteile werden logischerweise 
nacheinander geprüft und in dem Fall sind max. 6 Leitungen aktiv während 
alle anderen entweder auf Masse gelegt oder nicht über die Schaltmatrix 
verbunden sind.

Im Extremfall müssten eventuell JTAG Signale zu den Prüflingen geroutet 
werden, aber das stellen wir erstmal hinten an. Dafür könnte man auch 
noch separate Strippen zu den Prüflingen legen.

> Du wirst wahrscheinlich keine Leitungen
> kontrollierter Impedanz brauchen, aber Schirmung ist für Testschaltungen
> schon üblich (ausser beim Schalten von Relais u.ä.). Daher auch die
> vielen Lagen, Beispiele haben von 12 Lagen 4 oder 6 mal GND und sind
> mehr als 3 mm dick (sonst wären sie bei 700 mm auch garnicht stabil
> genug).

Durch deine ganzen Masseflächen handelst Du dir doch mehr Ärger in Form 
von Leitungsimpedanzen ein als es nützt oder notwendig wäre. Du weisst 
schon wie normale ICT Adapterverdrahtungen aussehen? Wenn ich eine 
geroutete Leiterplatte mit 2000 frei im Adapter herumirrenden Wire-Wrap 
Drähten vergleiche, dann kann es eigentlich nur besser werden.

> Übrigens wird oft verlangt, dass zwischen 2 Signalleitungen je eine
> GND-Leitung verlegt werden muss, dann hast du schon 4000 Leitungen, und
> an Autorouten ist nicht mehr ernsthaft zu denken. Ich fürchte schon,
> dass du die Aufgabe massiv unterschätzt.

Wir haben viele Prüfadapter in Wire-Wrap-Technik und schlimmer als das 
kann es kaum werden.

> Aber mach einfach mal, mehr als unbrauchbar kanns ja nicht werden. Da du
> keine Erfahrung damit hast, bist du dafür auch nicht verantwortlich zu
> machen.

Naja, keine Erfahrung würde ich nicht sagen, ich habe durchaus ein paar 
Prüfadapter mitentwickelt. Deswegen frage ich hier und sitze nicht bei 
einem Vertreter auf dem Schoß. :) Der erzählt mir nur das was ich hören 
will und die Probleme bekomme ich dann später wenn der Adapter nicht so 
funktioniert wie geplant. Aus diesem Grund, erzähl ruhig mehr. :)

von Andreas H. (ahz)


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@ Sven L. & Georg:

Wenn ich diesen (sehr interessanten) Thread so lese frage ich mich, ob 
ihr beide über das Gleiche redet:

ICT Boards für Leiterplattentests ?

Bei Georg klingt das ein bisschen wie IC Test (evtl. auch wg. den 
gennanten Testmaschinen).

Viele Grüße
Andreas

von Georg (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Aus diesem Grund, erzähl ruhig mehr

Nur noch eines: auf einer LP musst du damit rechnen, dass 2 Leitungen 
parallel verlaufen (genau genommen, hunderte tun das) im Abstand von 
z.B. 150 µ und auf einigen 100 mm Länge, das kommt bei einer 
WW-Verdrahtung nicht vor. Übersprechen ist daher um Grössenordnungen 
höher als bei freier Verdrahtung - es ist keineswegs ausgemacht, dass 
die "schlimmer" ist als Leiterplatten, das ist ein verbreiteter Irrtum. 
LP sind bloss reproduzierbar, das ist WW sicher nicht.

Georg

von Georg (Gast)


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Sven L. schrieb:
> handelst Du dir doch mehr Ärger in Form
> von Leitungsimpedanzen ein

Was hast du gegen Impedanzen? Im Gegenteil, definierte Impedanzen sind 
ja gerade erwüscht. Ausserdem hat jede Leitung eine Impedanz, ob dir das 
nun gefällt oder nicht. Es ist auch kein Verdienst die Leitungsimpedanz 
nicht zu wissen.

Georg

von Sven L. (lemming)


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Andreas H. schrieb:

> Wenn ich diesen (sehr interessanten) Thread so lese frage ich mich, ob
> ihr beide über das Gleiche redet:
> Bei Georg klingt das ein bisschen wie IC Test (evtl. auch wg. den
> gennanten Testmaschinen).

Hallo Andreas,

genau das habe ich mich auch schon gefragt, gerade weil Georg immer von 
Signalflanken spricht. Andererseits gehe ich davon aus, dass jemand der 
schon >100 Wireless Adapter entwickelt hat weiss was ein ICT (In-Circuit 
Test/Bauteiltest) ist und wo die Grenze zum IC-Test/Wafertest ist.

Sven

von Sven L. (lemming)


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Georg schrieb:

> Was hast du gegen Impedanzen? Im Gegenteil, definierte Impedanzen sind
> ja gerade erwüscht. Ausserdem hat jede Leitung eine Impedanz, ob dir das
> nun gefällt oder nicht. Es ist auch kein Verdienst die Leitungsimpedanz
> nicht zu wissen.

Aus meiner Sicht sind beim ICT Impedanzen vom Adapter oder dessen 
Verdrahtung absolut nicht erwünscht. Man will doch die 
Bauteilkapazitäten/-induktivitäten messen und nicht den Prüfadapter. 
Andererseits kann man natürlich einen Impedanz-Offset eingeben und das 
kompensieren. Ein stabiler, reproduzierbarer Test ist sicherlich das 
Wichtigste.

Sven

von Georg (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Aus meiner Sicht sind beim ICT Impedanzen vom Adapter oder dessen
> Verdrahtung absolut nicht erwünscht

Das ist so eine Aussage wie dass man die Schwerkraft nicht mag. Jede 
elektrische Leitung hat eine Impedanz, auch wenn du sie einfach nicht 
wissen willst. Auch deine WW-Drähte.

Beim Messen ist die Unkenntnis der Leitungsimpedanz unverantwortlich.

Georg

von Georg (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Impedanzen vom Adapter oder dessen
> Verdrahtung absolut nicht erwünscht

Ist mir erst nachträglich eingefallen: kann es sein, dass du Impedanz 
und Kapazität verwechselst?

Georg

von Pandur S. (jetztnicht)


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Sorry fuer die Doppeldeutigkeit. Eine "Leitung" hat eine "Impedanz" Z. 
Das bedeutet die Impedanz Z(f) ist reel, zB 50 Ohm und unabhaengig von 
der Frequenz. Bei einer Nicht-Leitung, oder Draehten, hat man eine 
Impedanz Z(f) die komplex ist, und anhaengig von der Frequenz. Kann auch 
Resonanzen und Nullstellen haben. Das ist voellig unkontrolliert und 
schwer reproduzierbar.

Mir scheinen die Masse 700x700mm als abgehoben.

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


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Ich schätze mal, dass Du für den sicheren Kontakt, deinen großen Bruder 
zu Hilfe holen musst, sonst reicht der normale Druck nicht aus.
Wie ihr eure Kraft, halbwegs gleichmäßig auf die Fläche verteilen sollt 
ist ein weiteres Problem.

von Georg (Gast)


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Amateur schrieb:
> Wie ihr eure Kraft, halbwegs gleichmäßig auf die Fläche verteilen sollt
> ist ein weiteres Problem

Dafür haben die Tester "Stiffener", z.B. ein Gussteil mit dem die 
Platine verschraubt wird. Betätigt wird pneumatisch oder hydraulisch, da 
bei einigen 1000 Kontakten die Kräfte sehr gross werden - das ist ja 
auch der Grund, warum es keine 1000poligen Stecker gibt.

Zeichnungen oder Bilder kann ich leider nicht zeigen, die Details sind 
VS.

Georg

von Georg (Gast)


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Noch ein Nachtrag für alle, die Interesse an Testern haben:

Wir haben kürzlich auch über die Beschaffung eines Flying Probe Testers 
für Leiterplatten entschieden, weil diese inzwischen so schnell geworden 
sind, dass sie bis zu mittleren Stückzahlen konkurrenzfähig sind. Das 
gilt auch für ICT und Funktionstests, siehe z.B.

http://www.kuttig.de/ems-dienstleistungen/inspektion-test/flying-probe.html

Damit entfällt der ganze Aufwand mit Adapterplatinen, Federkontakten, 
hohen Anpressdrücken usw., die Probes fliegen so schnell über die 
Platine, dass 10 Tests/s möglich sind.

Dazu kommt, dass es sich bei jeder Messung um die gleiche optimierte 
Probe handelt, daher sind z.B. Messungen mit einer Genauigkeit von 0,1 
pF möglich. Ich glaube nicht, dass Sven das mit einer 
Eagle-autogerouteten 2Lagen-Platine erreichen kann, aber das ist ja 
nicht mein Problem. Billig ist so ein FP-System aber ganz und garnicht.

Georg

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Zeichnungen oder Bilder kann ich leider nicht zeigen, die Details sind VS.
Ui, Militärtechnik? Dann können die Stückzahlen nicht so hoch sein, 
dafür spielt Geld keine Rolle. Oder ist der Begriff "VS" außerhalb von 
Bundeswehr und öffentlicher Verwaltung auch gebräuchlich?

> Wir haben kürzlich auch über die Beschaffung eines Flying Probe Testers
> für Leiterplatten entschieden, weil diese inzwischen so schnell geworden
> sind, dass sie bis zu mittleren Stückzahlen konkurrenzfähig sind. Das
> gilt auch für ICT und Funktionstests, siehe z.B.
>
> http://www.kuttig.de/ems-dienstleistungen/inspektion-test/flying-probe.html

Ich bin beeindruckt, auch wenn mir zwei Nadeln auf der Unterseite ein 
bisschen wenig vorkommen. Strom einprägen und per Vierleitermessung dann 
die Spannung zurückmessen wird so nicht funktionieren (für die Messung 
von Shunts kann das interessant sein), und diverse andere Tests, die 
nicht mit zwei Nadeln auskommen, ebenfalls. Aber vermutlich kann man das 
als Option dazukaufen.

Im EEVBlog gibt es irgendwo einen Beitrag mit einem Flying Probe Tester. 
Hört sich an wie eine kaputte Nähmaschine.

Max

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Max G. schrieb:
> und diverse andere Tests, die
> nicht mit zwei Nadeln auskommen, ebenfalls

Da hast du nicht richtig gelesen - meines Wissens sind es 6 Nadeln, aber 
ich schau jetzt nicht nochmal nach, das ist ausdrücklich für ICT 
vorgesehen. Es gibt auch einige mehr Anbieter als der Link von mir 
zeigt, und die Flying Probes werden vom Bare Board bis zum Funktionstest 
angewendet. Google findet mit "flying probe tester" eine Menge.

Was VS angeht - im Prinzip kann man ohne diese Informationen mit einem 
Tester überhaupt nichts anfangen, und eigentlich wollen die Hersteller 
ihre Tester auch verkaufen - aber alle, die ich kenne, rücken Unterlagen 
(auch Anschlussbelegungen, Masse der Pogoverbinder usw.) nur nach dem 
Kauf oder zumindest fester Absicht und gegen Non 
Disclosure-Vereinbarungen heraus, ich habe als Zulieferer für die 
Tester-Anwender da schon Probleme. Kannst du für albern halten, ändern 
kannst du's nicht, immerhin kriegt man solche Tester noch nicht beim 
Billigchinesen.

Da ich viel für Automotive designt habe, gehen die Stückzahlen teilweise 
in die Millionen, da kommt Flying Probe natürlich nicht mehr in Frage, 
im Gegenteil da sind eher Adapter für 8 Schaltungen gleichzeitig 
gefordert.

Georg

von Sven L. (lemming)


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Hallo zusammen,

Flying Prober sind für unsere Stückzahlen ungeeignet, selbst wenn sie 
"theoretisch, bis zu, bei kurzen Wegen/Testpunktabständen" 40 
Kontaktierungen pro Sekunde schaffen würden wie die Takayas. Auf dem 
Nadelbetttester prüfe ich in 12 Sekunden den ganzen Nutzen (4 BG 
simultan) mit knapp 2000 Netzen inkl. Ein- und Ausfahren des Nutzens in 
den Testhandler.

Ein FP ist keine eierlegende Wollmilchsau und hat auch gravierende 
Nachteile, z.B. die begrenzte Anzahl gleichzeitig kontaktierbarer Netze 
(max. 6-8 Testköpfe) oder extrem zeitaufwändigen Kurzschlusstest von 
einem Pin zu allen anderen. Ja, es gibt auch Sonderlösungen. Nett finde 
ich auch die Idee des Flying Bed of Nails Testers. :)

Sven

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Da hast du nicht richtig gelesen - meines Wissens sind es 6 Nadeln, aber
> ich schau jetzt nicht nochmal nach, das ist ausdrücklich für ICT
> vorgesehen. Es gibt auch einige mehr Anbieter als der Link von mir
> zeigt, und die Flying Probes werden vom Bare Board bis zum Funktionstest
> angewendet. Google findet mit "flying probe tester" eine Menge.

Wir haben erfolgreich aneinander vorbeigeredet. Ich meinte, dass es auf 
der Unterseite nur zwei Nadeln gint, auf der Oberseite vier. Wenn ich 
für den Tespunkt auch noch Vias setzen muss, wird es langsam aufwändig.

Deine Ausführungen zu den Testern sind jedenfalls hochinteressant. Danke 
dafür!

Max

von Georg (Gast)


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Hallo,

weil hier soviel von Testadaptern die Rede ist/war, eine aktuelle 
Ergänzung:

OKI Printed Circuits Tokio meldet die Produktionsaufnahme von 
Testadaptern (Wafertest) mit 480 mm Länge, Dicke 6,8 mm und 102 Lagen.

Das dürfte einen Eagle Autorouter wohl überfordern.

Georg

von Sven L. (lemming)


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Georg schrieb:

> OKI Printed Circuits Tokio meldet die Produktionsaufnahme von
> Testadaptern (Wafertest) mit 480 mm Länge, Dicke 6,8 mm und 102 Lagen.
>
> Das dürfte einen Eagle Autorouter wohl überfordern.
>
> Georg

Georg, es geht hier noch immer nicht um WAFERtest, sondern um 
BOARDtest...

NEY
http://www.feinmetall.de/fileadmin/Downloadseite_Dateien/ViProbes.pdf

YEY
http://www.circuitcheck.com/index.php/products/hardware/functional-test-fixtures/wireless-functional-test-fixtures
http://www.idinet.com/Technology/Knowledge-Center/Probe-Designs-Definitions/Double-Ended

von Georg (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Georg, es geht hier noch immer nicht um WAFERtest, sondern um
> BOARDtest...

Für dich habe ich das ja auch nicht gepostet, aber es gab hier einige, 
die sich für etwas mehr interessiert haben als den eigenen Tellerrand. 
Oder willst du hier alles verbieten, was nicht auf dich persönlich 
zugeschnitten ist? Musst du nur sagen. Am besten ist es wohl den Thread 
zu schliessen, damit du nicht so genervt wirst.

Georg

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