Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SMD Kondensator - Spannungsfestigkeit?


von Dextrose (Gast)


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Hallo, ich habe ein Gerät ausgeschlachtet. Unter anderem sind da 3 
Interessante SMD Keramik Kondensatoren dabei (auf der Platine insgesamt 
noch mehr). Gemessen habe ich eine Kapazität von 53µF. Die Baugröße 
entspricht 1210. Die mein Problem ist, dass ich nun keine Ahnung habe 
wie es mit der Spannungsfestigkeit aussieht. Ich habe einen Elko 
gefunden der Parallel dazu geschaltet war mit den Werten 47µF / 35V. Nun 
glaube ich, dass die Kondensatoren sicher keine 53µF / 35V Keramik 
Kondensatoren sein werden.

Welche Spannungsfestigkeit wäre realistisch? Kann ich die Kondensatoren 
irgendwie testen? Sind Kerkos so empfindlich wie Elkos was Überspannung 
angeht? Ansonsten würde ich den Kondensator eine Stunde an 10V hängen 
und wenn der überlebt wäre er für mich Ok.

von Marek N. (Gast)


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Nabend,

Kommt auf die Keramik an.
Es gibt MLCCs in dieser Bauform mit 47 µF und Spannungsfestigkeit bis 10 
V (X7R) bzw. 16 V (X5R), aber bei dieser Spannung haben sie dann meist 
nur noch so 20 % der Nennkapazität.
http://de.farnell.com/murata/grm32er71a476ke15l/kondensator-mlcc-x7r-47uf-10v/dp/1797018

Also die 10 V wird dein Kondensator höchstwahrscheinlich überleben, bis 
mehr als 5 V würd ich ihn aber nicht sinnvoll einsetzen wollen.

Beste Grüße, Marek

von hinz (Gast)


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Dextrose schrieb:
> Welche Spannungsfestigkeit wäre realistisch?

16V sind bei der Baugröße aktuell Oberkante.

von Dextrose (Gast)


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Dann scheint da doch nicht so viel Luft nach Oben zu sein. Die 
Kondensatoren könnte ich aktuell für eine Ladungspumpe gebrauchen (3,7V 
--> 7,4V).
Morgen werde ich mal schauen ob ich ein Datum auf der Platine finde. 
Ansonsten nehme ich am Ausgang zwei in Reihe.

von Kai K. (klaas)


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Realistisch ist, daß du die Kermik-Caps beim Auslöten wahrscheinlich 
erheblich belastet und einige von ihnen vielleicht sogar vorgeschädigt 
hast. Ich würde die Dinger nur im Notfall einsetzen und auch nur in 
einer Bastelschaltung, bei der es um nichts geht.

von WehOhWeh (Gast)


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Miss die Kapazität unter DB-Bias.

Bis zur halben Kapazität kannst du ihn brauchen, das dürfte so bei 2V 
sein, bei der Baugröße. Dann hätte er vermutlich 6V3.

Aber sicher feststellen wirst du es nicht können.

Immer dran denken: Bei allen Kerkos, die >1µF haben, ist es wichtig, die 
DC-Bias - Kapazitäts - Kennlinie zu beachten. Ich hatte schon 10µ 6V3 
die noch ganze 2µF bei 5V hatten.

Also Vorsicht damit.

von Dextrose (Gast)


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WehOhWeh schrieb:

> Immer dran denken: Bei allen Kerkos, die >1µF haben, ist es wichtig, die
> DC-Bias - Kapazitäts - Kennlinie zu beachten. Ich hatte schon 10µ 6V3
> die noch ganze 2µF bei 5V hatten.
>
> Also Vorsicht damit.

Interessant. Von diesem Effekt habe ich ja noch nichts gehört. 
Nornalerweise benutze ich keine SMD Teile.
Wie kann es sein, dass die Kapazität fällt? Gibt es dafür einen 
Speziellen Begriff? Gibt es den Effekt auch bei anderen Kondensatoren?

Meine Kapazitätsmessung sah wie folgt aus: Kondensator mit 
Rechtecksignal uber 1k geladen und die Zeit am Oszilloskop festgestellt. 
Bei 63,3% dann die Formel c=t/r angewendet.

Nun habe ich das ganze nochmal wie folgt angewendet:3V DC auf den 
Kondensator über ein Labornetzteil gegeben. Auf Knopfdruck dann die 
Spannung auf 6V erhöht. Ist es nun richtig, dass ich den Zeitpunkt 
ablese bei dem der Kondensator 1,9V (über 3V Bias) erreicht? Von 3V bis 
6V sind es 3V davon sind 1,9V 63%. Denn die Kapazität bleibt nun fast 
identisch.
Ich komme auf eine Kapazität von 47uF.

von Dextrose (Gast)


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Doppelpost: Ups!

Edit: Ich hab es mal nun anders gemacht.
Von 0V bis 6V sind rund 3,8V 63%.
Wenn ich von Grund auf 3V anlege und dann die Zeit messe welche es 
braucht den Kondensator auf 3,8V zu laden bekomme ich eine wesentliche 
kürzere (der Kondensator wird ja auch nur um 0,8V erhöht). Rechne ich 
mit dieser Zeit komme ich nun auf 13uF. Was stimmt nun und wieso?

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