Angeregt durch diverse Beiträge/Probleme bezüglich Mikrofonen in Sprechanlagen in Mehrfamilienhäusern - wie diesem hier: Beitrag "Siedle Sprechanlage anzapfen" kann ich mich erinnern, dass ich mal gehört/gelesen habe, dass Elektretmikrofone nur eine begrenzte Lebensdauer haben, weil der schallaufnehmende Kondensator bei der Herstellung vorgespannt wird. Diese Ladung sich aber im Laufe der Jahre abbbaut und der nachgeschaltete FET-Verstärker (3-Anschluß-Elektret-Mik) dann auch keine vernünftige NF zur Verstärkung mehr bekommt. So hat mir ein Kollege erzählt, dass er turnusmäßig die Kapsel in einer Siedle-Anlage auswechseln muß, um die Anlage wieder funktionsfähig zu machen. Mehrfache Anfragen in diesem Forum deuten auf diesen Sachverhalt hin. Ist das nun nur ein Mär, oder was?
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Ich hab hier eine Elektretkapsel aus einem Radiorecorder der 80er Jahre
an einem Motorola GM-900.
Diese Kapsel tut immer noch klaglos.
> Mär
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Ich halte diese Annahme für so plausibel, dass ich nicht daran zweifele, dass es stimmt. Ich fand es schon immer erstaunlich, dass es Materialien geben soll, die diese extrem geringe Ladung bei den hohen Feldstärken über sehr lange halten soll. Viel Erfahrung habe ich selber nicht, aber bei meinen zwei ca. 25 Jahre alten Handfunkgeräten gehe ich auch davon aus, dass die Unempfindlichkeit der Mikrofone auf nachlassende Ladungen in den Elektreten beruht. Natürlich ist anzunehmen, dass es bessere und schlechtere Materialien gibt. Die einen werden wenige Jahre halten, andere mehrere Jahrzehnte. Es trocknen ja auch nicht alle Elkos gleich schnell aus.
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Schon das Reinst-Siliziumoxid der MOSFETs bei Eproms hat eine zeitlich begrenzte Haltefähigkeit für die gespeicherten Elektronen. Und das dürfte eine der besten Isolierschichten darstellen. Die für Elektrete verwendeten Isolierstoffe haben bei weitem nicht solche Reinheit wie Halbleiter-Silizium-Dioxid und auch viele Poren, da sie ja aus Makromolekülen bestehen. Alleine in dies Poren können Wasser, CO2 oder andre Substanzen einddiffundieren die den Elektreten entladen. Auch in die Nähe kommende geladene Teilchen können den Elektreten entladen, wie der Staub die Oberfläche von elektrostatisch aufgeladenen Folien. Schon geringste Unreinheiten bei der Herstellung der Isolierstoffe dürften da jahrelange Ladungshaltung des Elektreten zur Illusion machen. Und die hohe Reinheit dürfte nur bei hohem Aufwand erreichbar sein. Billig also nicht machbar. Dauernd hohe Luftfeuchte und Temperatur dürften nach der Qualität des Materials die entscheidenden Faktoren sein.
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Peter R. schrieb: > > Schon geringste Unreinheiten bei der Herstellung der Isolierstoffe > dürften da jahrelange Ladungshaltung des Elektreten zur Illusion machen. > Und die hohe Reinheit dürfte nur bei hohem Aufwand erreichbar sein. > Billig also nicht machbar. > Du magst ja prinzipiell recht haben. Aber wie erklärst du dir dann die jahrzehntelange (nicht nur jahrelange) Haltbarkeit von Elektretkapseln? Diese kann ich übrgens auch bestätigen. Kann schon möglich sein, daß eventuell die Empfindlichkeit im Laufe von vielen Jahren etwas nachgelassen hat (wie Uwe es schrieb). Aber es ist auf keinen Fall so viel, daß man es bemerken würde. Im direkten Vergleich vielleicht, aber nicht spürbar.
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Danke für Eure Beiträge bis hier her. Um der Sache weiter auf den Grund zu gehen, habe ich folgende factory angeschrieben. http://www.knowles.com/eng/Our-company/Technologies/Technology-platforms/Condenser-microphone-technology Das Problem für mich ist, dass wenn mikes die Beine breit machen, sind es immer elektret-mikes. Ich habe hier Sennheiser, Dynacord, Löwe-Opta Mikrophone, deren Ausgangsamplituden jeden NF-Verstärker nach wie vor beeindrucken. Aber diese Elektret-Mikrofone sich immer wieder melden hinsichtlich schwächelnder Ausgangsamplitude. Angeblich sollen die Elektret-Mics in den Siedle Anlagen IP-67 sein. Siedle taucht selbst als "scrap'n plastic" in den Staaten auf.
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