Morgen, ich entwickle gerade ein IO-Modul für die Unterverteilung mit RS485 (Modbus RTU). Versorgungsspannung ist 24V. Nun kann man ja die Schnittstellen isolierend planen. Also z.B. für den Bus statt den SN65HVD1786, den ISO3088 und für SPI den ADUM1301, da per SPI ein SCLT3-8BT8 angeschlossen sein soll. Für den ISO3088 braucht man ja dannoch ein SN6501 und ein LDO. Wenn man dann das schon so aufbaut, sollte man dann auch die 24V isolieren z.B. mit einem DC-DC-Wandler? Und macht es dann nicht mehr Sinn, zwei DC-DC-Wandler zu nehmen, den einen für den µC und den anderen für den ISO3088 und SCLT3-8BT8? Oder sollte man die Versorgung vom SCLT3-8BT8 auch von dem ISO3088 trennen? Wann sollte man eigentlich generell auf Isolierung setzen und wann nicht?
Das hängt mit von Deinem Erdungskonzept ab, aber RS-485 sollte da auch gewisse Potentialdifferenzen ab können. Isolation ist, mal abgesehen von Sicherheitsaspekten, die Du aber bei 24 Volt nicht hast, dann sinnvoll, wenn zu große Spannungsdifferenzen zwischen Teilen der Gesamtschaltung auftreten, bzw dadurch zu große Ausgleichsströme über Signal- oder Masseleitungen fließen. Häufig kann man sich die Isolation durch ein vernünftiges Massekonzept sparen. Sprich es gibt definierte Wege für Ausgleichsströme (z.Bsp. Kabelschirm) und in der Regel einen definierten Massepunkt. Isolation braucht man da nur dort wo man ein anderes Netz hat, welches ein anderes Konzept verfolgt. (wieder: Sicherheitskonzepte können mehr Isolation vorsehen) In Deinem Fall willst du ja vermutlich mehrere Schaltgeräte in unterschiedlichen Schaltschränken miteinander verbinden. Die 24 Volt kommen ja aus einem Netzteil, dieses bietet Dir, in aller Regel, eine gratis Isolation. Baue einfach ein solches Netzteil pro Schaltschrank ein, und verbinde die Signalmasse mit der Versorgungsmasse in jedem Schaltgerät. Dadurch ist jedes Schaltgerät auf dem gleichen Potential und es gibt keine Schleifen in denen Ausgleichsströme fließen könnten. Und das bisschen was da ggf. doch noch durch kapazitive Einkopplungen bekommst kriegst Du weg in dem Du das ganze Konstrukt an einer Stelle erdest und symmetrische Leitungen verwendest, das machst Du aber eh schon mit RS-485.
Vielen dank schonmal für die Erklärung. Für RS485 verwende ich eine geschirmte Leitung. Dort wird auch GND mitgeführt in einer Ader. Ist es da auch nicht notwendig wenigstens den Bus zu isolieren?
RS485 hat die Moeglichkeit grosse Distanzen zu ueberwinden. Dabei sollte man die Moeglichkeit von Potentialunterschieden beruecksichtigen. Wenn zB verschiedene (Strom-)Netze per RS485 verbunden werden, und die Erde schlecht oder nicht-existent ist.
Also den ISO3088 nehmen und den SCLT3-8BT8 direkt per SPI ran ohne ADUM?
Mathias O. schrieb: > Vielen dank schonmal für die Erklärung. > Für RS485 verwende ich eine geschirmte Leitung. Dort wird auch GND > mitgeführt in einer Ader. Ist es da auch nicht notwendig wenigstens den > Bus zu isolieren? Isolieren tut man immer 2 Dinge voneinander so dass kein Stromkreis für Ausgleichsströme entstehen kann. 2 Schaltungen, die nur über eine saubere Masseleitung verbunden sind, muss man nicht isolieren, weil es ja keine Möglichkeit gibt, wie da irgendein relevanter Ausgleichsstrom fließen könnte. Erst wenn Du beide Schaltungen noch mal getrennt erden musst, und somit beide Schaltungen getrennt nochmal mit Erde verbindest, kann es zu Ausgleichsströmen kommen, zum Beispiel durch Potentialdifferenzen zwischen den Erdungspunkten (z.Bsp. 2 Gebäude, etc).
Ich möchte ja nun auch pro Unterverteilung ein Netzteil verwenden. Dort wird ja auch die Masse vom NT verbunden mit der Erde. Also isolier ich es am besten.
Mathias O. schrieb: > Wann sollte man eigentlich generell auf Isolierung setzen und wann > nicht? Generell ist Isolierung besser und wertvoller. Man kann immer aus isolierten E/A's durch einen einfachen Draht eine nicht-isolierten machen aber umgekehrt nicht. Isolierte Verdrahtung erspart Erdschleifen und andere Probleme, sind also für den Anwender einfacher aufbaubar und bieten bessere Messwerte. Nicht-isoliert muss man sich mehr Gedanken machen und bekommt ggf. versaute Messsignale. Wenn ein Kunde in einem System prinzipbedingt eine Isolierung braucht, hilft ihm ein Gerät mit einem nicht-isolierten Anschluss nicht weiter, er muss dann ein anderes kaufen. Natürlich sind nicht-isolierte billiger herzustellen und billiger anzubieten, so daß man als Kunde nicht zum jeder Kanal von allen isoliert greifen wird, wenn das nicht nötig ist.
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