Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Keramickondensator zum entkoppeln


von npn (Gast)


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Es wird empfohlen 10nF bis 100nF direkt am V+ und V- des opv zum GND zu 
verbinden um HF-schwingungen zu vermeiden.

Jetzt habe ich eine schaltung entworfen und habe jetzt ein verständnis 
Problem. Und zwar habe ich eine Symmetrische versorgungsspannung aus 
zwei 9V blockbatterien, und die Puffere ich mit 2 Elkos von 2200µF. Im 
Grunde genommen sind die Pufferelkos der Spannungsversorgung auch direkt 
an V+ zum GND und V- an GND angeschlossen.

Wenn ich jetzt zusätzlich den Keramikkondensator von 10pF anschliesse 
dann ändert sich doch garnichts, da ich zum einen statt 10pf viel mehr 
Kapazität habe undzwar durch die großen elkos die auch da dran hängen. 
Also habe ich sozusagen elko und Keramik Kondensator un Reihe.

WO ist den jetzt mein Fehler, oder macht man es tatsächlich so? Oder 
habe ich die Pufferelkos falsch angeschlossen, und die müssen 
stattdessen plus an V+ und minus an V- statt plus an V+ und minus an 
Gnd?

von Student (Gast)


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> Keramickondensator
Lern erstmal schreiben...

Und dann mach dir Gedanken über Entfernungen von Kondensatoren zum 
entsprechenden IC...

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Deine Elkos sind korrekt angeschlossen. Unterschiedliche 
Kondensatorbauformen haben nun aber auch unterschiedliche Eigenschaften: 
Elkos taugen für Hochfrequenz überhaupt nichts, Keramikkondensatoren 
haben da sehr viel bessere Eigenschaften. Also brav parallelschalten, 
dann ist alles in Butter ( sozusagen ).

von Selbsternannter Weltverbesserer (Gast)


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Hallo npn,

willkommen in der Praxis.

npn schrieb:
> Also habe ich sozusagen elko und Keramik Kondensator un Reihe.

Ich hoffe doch parallel.


Zuerst schreibst Du

npn schrieb:
> Es wird empfohlen 10nF bis 100nF direkt am V+ und V- des opv zum GND zu
> verbinden um HF-schwingungen zu vermeiden.

und dann

npn schrieb:
> Wenn ich jetzt zusätzlich den Keramikkondensator von 10pF anschliesse
> dann ändert sich doch garnichts,

Was jetzt 10 nF, 100 nF oder 10 pF? Wenn Du Deine Schaltungen so 
aufbaust wie Du Deine Beiträge verfasst wird das nichts ;-)


Das Problem warum Du in Deiner Simulation keinen Unterschied bemerkst 
liegt daran, dass Deine Kondensatoren alle ideal sind. In der Praxis 
sieht dies jedoch anders aus.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_(Elektrotechnik)#Normung_und_Ersatzschaltbild

Mit freundlichen Grüßen
Selbsternannter Weltverbesserer

von MaWin (Gast)


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npn schrieb:
> Es wird empfohlen 10nF bis 100nF direkt am V+ und V- des opv zum GND zu
> verbinden um HF-schwingungen zu vermeiden.

Der LT6201 ist ein sehr schneller Verstärker (165Mhz) der gut abgeblockt 
werden muss.

Ein 2200uF Elko nützt da absolut gar nicht.
http://en.wikibooks.org/wiki/Electronics/Capacitors#/media/File:Kondensator-Impedanzverl%C3%A4ufe-Wiki-1.jpg
Der hat schon bei 100kHz sein Impedanzminimum überschritten und wirkt 
eher als Spule.

http://www.edn.com/design/analog/4402049/Temperature-and-voltage-variation-of-ceramic-capacitors--or-why-your-4-7--F-capacitor-becomes-a-0-33--F-capacitor

Auch der 100nF wirkt nicht mehr wie du am Diagramm siehst.

Also braucht der OpAmp eher 10nF oder sogar 1nF und das EXTREM DICHT AM 
IC.

http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/application-notes/AN-202.pdf

Wenn es nicht ausreichend war, merkst du erst mal nichts davon daß der 
OpAmp schwingt, denn das wird er über 165Mhz tun - das kannst du nicht 
hören, nicht mal messen, nicht mal wenn du ein Oszilloskop hast denn das 
wird amit überfordert sein.

Das ist eine Hochfrequenzschaltung, keine Ahnung was du da mit 1uF 
Koppelkondensator an 47k willst, das gibt 3,5Hz untere Grenzfrequenz und 
somit 39MHz Leistungsbandbreite mit entsprechendem aufsummierten 
Rauschen.

von npn (Gast)


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Selbsternannter Weltverbesserer schrieb:
> Ich hoffe doch parallel.
Ja natürlich parallel.

MaWin schrieb:
> Der LT6201 ist ein sehr schneller Verstärker (165Mhz) der gut abgeblockt
> werden muss.

Das war nur ein Beispiel für die Simmulation, ich habe es mir so 
verinnerlicht das bei einem Opv mit einer slewrate bis 10v/us ich einen 
100nF Kondensator nehme und ab 20v/us 10nF.

MaWin schrieb:
> Das ist eine Hochfrequenzschaltung, keine Ahnung was du da mit 1uF
> Koppelkondensator an 47k willst, das gibt 3,5Hz untere Grenzfrequenz und
> somit 39MHz Leistungsbandbreite mit entsprechendem aufsummierten
> Rauschen.

Ja das ergibt eine Grenzfrequenz von 3,4Hz. Das soll ein Audioverstärker 
sein. Es kommt ein Audio opv rein wie NE5532. der Hat eine viel kleinere 
Bandbreite.

von Noch einer (Gast)


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Bei Audio musst du das eigentlich nicht unbedingt berücksichtigen. Da 
nimmt man einfach Elkos und ignoriert dieses Problem.

Signale und Spannungsversorgung musst du trotzdem entkoppeln. Musst 
immer dran denken, dass alle Leiterbahnen und Bauteile 
Kapazität+Induktivität+Widerstand haben. Auch wenn es Spice nicht 
simuliert.

von noch ein anderer (Gast)


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Noch einer schrieb:
> Bei Audio musst du das eigentlich nicht unbedingt berücksichtigen. Da
>
> Signale und Spannungsversorgung musst du trotzdem entkoppeln. Musst
> immer dran denken, dass alle Leiterbahnen und Bauteile

Musst mal sagen auf was du dich da beziehst.

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