Mein konkreter Fall ist auf ein SPS-Steuerungssystem bezogen. Dort ist die I/O-Versorgung der Module prinzipiell durchverbunden. Sprich ich speise ein und bekomme dann eine gewisse Leistung zur Verfügung gestellt, mit welche ich Ausgänge schalten kann. Irgendwann ist jedoch das eine 24V-Netzteil erschöpft. Kann ich einfach ein zweites Netzteil parallel dazu schalten? Worauf muss ich achten? Sollte prinzipiell ja kein Problem sein, wenn beide das gleiche Bezugspotential haben oder werden durch das Zusammenschalten ohnehin beide auf das gleiche Potential gezogen?
Nein nicht unbedingt manche vertragen das nicht wegen der Regelung musst DZ speziell für deine eingesetzten nach schauen.
Ohne besondere Maßnahmen geht das schief. Im schlimmsten Fall entweicht aus einem der Netzteile der magische Rauch. Die Spannungen sind nie ganz gleich. Das Netzteil mit der höheren Spannung wird dann versuchen, das andere im Potential an zu heben. Die primitivste Methode sind zwei Dioden, die eine Rückspeisung verhindern. Der Strom teilt sich dann abhängig vom Innenwiderstand der Netzteile auf. Allerdings verlierst du dabei - je nach Diode - 0.3V bis 0.7V.
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Georg G. schrieb: > Ohne besondere Maßnahmen geht das schief. Im schlimmsten Fall entweicht > aus einem der Netzteile der magische Rauch. Das wäre natürlich ganz schlecht denn wir wissen doch, dass es nur so lange funktioniert, solange der Rauch drinnen bleibt :) Achja, dann ist ja nicht das Bezugspotential (wie von mir ursprünglich angenommen) das Problem. Ich bin ja auf der Sekundärseite ohnehin nicht mit Erde verbunden. Das Problem ist, dass das eine Netzteil immer das andere laden will, da ich die Spannung genau gleich hinbringe. Wo genau liegt jedoch das Problem, wenn versucht wird das eine Netzteil "hochzuziehen". Wenn ich nun annehme, dass beide Netzteile 100%ig die gleiche Spannung auf der Sekundärseite hätten, wäre es kein Problem oder? Es gibt ja auch Netzteile, welche für die Parallelschaltung ausgelegt sind (wenns im DB steht), da dürfts ja kein Problem sein oder?
Gerd schrieb: > Es gibt ja auch Netzteile, welche für die Parallelschaltung ausgelegt > sind (wenns im DB steht), da dürfts ja kein Problem sein oder? Nein, dann passt's und ansonsten siehe hier: Beitrag "Re: Parallelschaltung zweier Spannungsquellen"
Wenn Deine SPS getrennte Versorgungsanschlüsse, für Steuerung und I/O hat, sollte das möglich sein. Wir haben diese allerdings immer im Rahmen des NOT-AUS-Kreises geschaltet. Wenn dies aber möglich ist, sollte eine Zweitspeisung auch möglich sein.
Gerd schrieb: > Wenn ich nun annehme, dass beide Netzteile 100%ig die gleiche Spannung > auf der Sekundärseite hätten, wäre es kein Problem oder? Haben sie aber nie. Sobald allerdings die Ausgangsspannung bei zunehmender Last ausreichend abnimmt, i.e. das Netzteil keine ideale Spannungsquelle darstellt, verteilt sich die Last trotz minimaler Differenzen in der Leerlaufausgangsspannung automatisch auf beide Netzteile.
um welchen Typ des Netzteiles handelt es sich? Gruß Frank
Es gibt Netzteile von Wago, Phoenix, Siemens, Puls,..., bei denen das explizit angegeben ist, dass sie parallel geschaltet werden können.
Ja, ich weiß, dass es Netzteile gibt, bei denen es definitiv möglich ist (laut Datenbaltt). Wolfgang schrieb: > Gerd schrieb: >> Wenn ich nun annehme, dass beide Netzteile 100%ig die gleiche Spannung >> auf der Sekundärseite hätten, wäre es kein Problem oder? > > Haben sie aber nie. > Sobald allerdings die Ausgangsspannung bei zunehmender Last ausreichend > abnimmt, i.e. das Netzteil keine ideale Spannungsquelle darstellt, > verteilt sich die Last trotz minimaler Differenzen in der > Leerlaufausgangsspannung automatisch auf beide Netzteile. Ja, schon klar dass dies in der Realität nie zutrifft. Deshalb habe ich ja geschrieben, dass es eine reine Annahme ist (theoretisch!). Was mich jetzt interessieren würde, was wirklich das Problem beim Parallelschalten ist, also genauer, welches Bauteil o.ä. im Netzteil damit nicht zurecht kommt und warum.
Wolfgang schrieb: > Sobald allerdings die Ausgangsspannung bei zunehmender Last ausreichend > abnimmt, i.e. das Netzteil keine ideale Spannungsquelle darstellt, > verteilt sich die Last trotz minimaler Differenzen in der > Leerlaufausgangsspannung automatisch auf beide Netzteile. Aber nicht 1:1! Wenn man Pech hat, liefert das Gerät mit der höheren Spannung solange, bis es in die Strombegrenzung geht und erst dann wird das zweite Gerät belastet.
Harald Wilhelms schrieb: > Wenn man Pech hat Und wenn man noch mehr Pech hat, speist es auch rückwärts in das andere Netzteil. Und es gibt Netzteile, die das absolut nicht mögen.
Harald Wilhelms schrieb: > Wolfgang schrieb: > >> Sobald allerdings die Ausgangsspannung bei zunehmender Last ausreichend >> abnimmt, i.e. das Netzteil keine ideale Spannungsquelle darstellt, >> verteilt sich die Last trotz minimaler Differenzen in der >> Leerlaufausgangsspannung automatisch auf beide Netzteile. > > Aber nicht 1:1! Wenn man Pech hat, liefert das Gerät mit der höheren > Spannung solange, bis es in die Strombegrenzung geht und erst dann > wird das zweite Gerät belastet. Georg G. schrieb: > Harald Wilhelms schrieb: >> Wenn man Pech hat > > Und wenn man noch mehr Pech hat, speist es auch rückwärts in das andere > Netzteil. Und es gibt Netzteile, die das absolut nicht mögen. Das ist, wie gesagt, alles klar soweit. Die Frage nach dem WARUM bleibt jedoch noch? Ok das Netzteil mag es nicht. Warum? Welches Bauteil wird warum beleidigt, ...
> Welches Bauteil wird warum beleidigt, ...
Wenn du sagen würdest, welche Bauteile in deinem konkreten Netzteil
verbaut sind, dann könnte ich für dich ins Datenblatt schauen und dir
evtl. den betreffenden Ausschnitt hier vorlesen.
Es gibt auch Netzteile, die bei Erreichen des voreingestellten Maximalstromes einfach abschalten und dann ist das zweite Netzgerät plötzlich alleine und schaltet auch ab. Im Dümmeren Fall gehen beide in Hickupmodus und klackern vor sich hin... Bei zwei Eisenschweinen hätte ich bezüglich der Parallelschaltung weniger pauschale bedenken...
senke schrieb: > Es gibt auch Netzteile, die bei Erreichen des voreingestellten > Maximalstromes einfach abschalten und dann ist das zweite Netzgerät > plötzlich alleine und schaltet auch ab. Aus dem Grund ist es recht sinnfrei, zwecks Stromverdoppelung, 2 Netzteile parallel zu schalten. Ausfallsicherheit ist das bessere Stichwort. Aber dann muss jedes der Netzteile den vollen Strom liefern können.
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