Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was kann ich tun, wenn ich Hardwareentwicklerin werden will


von Susanne S. (susa)


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Hi.

Kurz zu mir:
Ich bin Mitte 20 und habe nach meiner Elektronik-Ausbildung 
Elektrotechnik im Praxisverbund studiert. Das bedeutet, ich habe im 1. 
und 2. Semester nur die Hälfte der Vorlesungen besucht, die andere 
Hälfte der Woche sowie in den Semesterferien habe ich beim Betrieb 
gearbeitet. Nach dem 2. Semester habe ich also wieder das 1. und 2. 
Semester besucht, diesmal mit der fehlenden Hälfte an Vorlesungen. 
Anschließend war ich nur in den Semesterferien (minus Urlaub) im 
Betrieb.

Meine Berufserfahrung ist daher etwas dünn:
- Nach der Ausbildung war ich ein halbes Jahr dort in der Instandsetzung 
und Prüfautomation tätig.
- Neben dem Studium, also 2 Jahre halbwöchig (in den Ferien ganzwöchig) 
und in den anschließenden 2 Jahren insgesamt ~10 Monate ganzwöchig, habe 
ich in der F&E Abteilung hauptsächlich Software mit LabVIEW entwickelt.


Mein Traumberuf wäre Hard(- und Soft)ware-Entwicklerin. Seit Mitte der 
Ausbildung mussten wir für jedes Projekt uC-Programme und Platinen 
erstellen (zuerst Multisim+Ultiboard, danach Target). Da gehe ich drin 
auf und mache das auch privat bis heute sehr viel und sehr gerne (mit 
EAGLE).

Nun meine Frage: Kann ich irgendwas dafür tun, dass meine Chancen auf 
solch eine Stelle erhöhen? Ich habe zwar nicht viel Berufserfahrung 
(sofern das bisschen überhaupt zählt), aber die Erfahrung, die ich habe, 
ist ansich ausschließlich im Bereich Softwareentwicklung.
In meiner Umgebung (<100km) gibt es im Moment keine 5 Stellen als 
Hardware-Entwickler/in und die nehmen vermutlich eher diejenigen, die 
schon Erfahrung haben, also das schon beruflich gemacht haben.

In wiefern zählt denn meine "freizeitliche" Beschäftigung mit Eagle?
Wäre  es von Vorteil, wenn ich einen (am besten anerkannten oder 
zertifizierten) Kurs mitmache?

Wenn ja, welchen? Kann man sich das als normal-sterblicher überhaupt 
Leisten? Ich kenne ehrlich gesagt auch nur die Fedevel-Academy von 
Robert Feranec (und seine Videos bei Youtube):
http://www.fedevel.com/academy/
Sein Schematic+PCB-Kurs kostet ab 99USD. Die Frage ist, ob es das 
bringt.

Gibt es sonst noch irgendwelche Lektüre, mit der man sich selber 
fortbilden kann? Ich kenne den kleinen Guide von Dave Jones und die 
Dokumente der ILFA-Seite...
Aber nichts über Impedanzberechnung bei Differential Pairs oder 
störsicherer Aufbau (Wo kommt am besten ein Quarz hin, wie die 
Versorgungssignale layouten...).

Habt ihr sonst noch irgendwelche Tipps oder Ratschläge? Zur Not muss ich 
eben auch eine andere Tätigkeit machen, aber ich will nichts unversucht 
lassen.

Danke

von Antimedial (Gast)


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Susanne S. schrieb:
> Wäre  es von Vorteil, wenn ich einen (am besten anerkannten oder
> zertifizierten) Kurs mitmache?

Susanne S. schrieb:
> Gibt es sonst noch irgendwelche Lektüre, mit der man sich selber
> fortbilden kann?

Alles Quatsch. Hardwareentwicklung kann man nicht in einem Kurs oder aus 
Büchern lernen. Was zählt ist praktische Erfahrung. Wenn du ein 
Hobbyprojekt vorweisen kannst (am besten als gut dokumentiertes 
Open-Hardware-Projekt) ist das viel mehr Wert als dutzende Zertifikate.

Susanne S. schrieb:
> Nun meine Frage: Kann ich irgendwas dafür tun, dass meine Chancen auf
> solch eine Stelle erhöhen? Ich habe zwar nicht viel Berufserfahrung
> (sofern das bisschen überhaupt zählt), aber die Erfahrung, die ich habe,
> ist ansich ausschließlich im Bereich Softwareentwicklung.

Die Erfahrung reicht auf jeden Fall, um sich auf Absolventenstellen 
bewerben zu können.

Susanne S. schrieb:
> In meiner Umgebung (<100km) gibt es im Moment keine 5 Stellen als
> Hardware-Entwickler/in und die nehmen vermutlich eher diejenigen, die
> schon Erfahrung haben, also das schon beruflich gemacht haben.

Je nach Region kann ein Umzug nötig sein. Und mit dem "vermutlich" 
kommst du nicht weiter. Bewirb dich einfach, wenn sie dich nicht wollen, 
werden sie schon ablehnen. Wenn du es gar nicht probierst, wirst du nie 
erfahren, wenn die ein oder andere Firma nicht vielleicht doch auch 
einen Absolventen nimmt, auch wenn die Stellenausschreibung vielleicht 
etwas anderes sagt.

von bernhard (Gast)


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bewerbe dich und du wirst sehen was passiert. Initiativbewerbungen 
können auch mal ein Treffer landen.
Dass du privat schon Erfahrungen gesammelt hast kannst und solltest du 
in deine Bewerbungsmappe mit einbringen. OB nun im Anschreiben und oder 
im Lebenslauf bleibt dir überlassen.
Im Anschreiben würde ich es aber schon platzieren.
Zertifizierte Kurse sind in dem Sinne besser weil du für den AG dann 
dein können schwarz auf weiß hast. Haben die meisten ja doch recht gern.
Berufserfahrung hast du schon mal mehr als andere Frischlinge, da 
brauchst du dich also nicht zu verstecken. Klar ist aber auch, dass du 
dennoch zu den Frischlingen zählst.
Bevor du ein Kurs besuchst würde ich die Bewerbungen rausklopfen. Mal 
sehen was passiert.
Warum hast du dich eigentlich nicht schon beworben bevor du fertig mit 
studieren warst??

Alternative wenn gar nichts mehr geht-> schwanger

von Stefan D. (reverse)


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Du wirst als Anfängerin am Anfang nur einfache Platine layouten/ routen.
Die Videos kannst du dir sparen, mit Glück bezahlt dir dein Arbeitgeber 
später ein paar Fortbildungen in der Richtung die er für nötig hält.
Freizeitliche Beschäftigung ist: alles ist auf der Platine irgendwie 
geroutet". In der Industrie hast noch: Beschaffbarkeit der Teile, Preis, 
Bestückungskosten, schon vorhandene Bauteile, Mechanik der Platine, 
bestimmte Vorgaben.

von Hardwareentwickler (Gast)


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Du kannst meine Position haben. Ich habe nach 15 Jahren keine Lust mehr, 
weil das, was ich täglich tue, nichts mit dem zu tun hat, was ich 
eigentlich machen wollte.

Musst halt viel über aktuelle Bauteile wissen, Abkündigungen verfolgen 
und Dich mit dem Projektleiter rumärgern, der andauern was anderes will. 
Eagle kannst Du vergessen. Wir haben Mentor Expedition. Ansonsten musst 
Du mit Visio Schaltungen malen, die dann zum Zulieferer gehen, für 
externe Vergabe.

Ein Drittel der Arbeitszeit ist das Beschreiben der Schaltung mit Doors 
in Form von Requirement-Spec-Keys. Man beschreibt zudem, was man machen 
will, erstellt Kostenpläne und lässt es sich abzeichnen.

Ein Weiteres Drittel ist die umständliche spätere Änderung der Keys, 
weil wieder ein Knödelhops was Neues will. Dann muss man auch oft 
Doors-Probleme umschiffen.

Das dritte Drittel ist das Herumärgern mit der dämlichen und arroganten 
QM-Abteilung, die irgendwelche Rechtschreibfehler in den 
Zulassungsdokumenten bemängelt und Dich schikaniert.

Für das eigentliche Entwickeln bleibt keine Zeit mehr und wenn, dann ist 
es das permanente versteckte Arbeiten gegen die formellen Prozesse, 
damit doch was rauskommt.

Hardwareentwickler ist große Scheiße geworden in diesen Tagen!!!!!!!

von bernhard (Gast)


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Nachtrag.
Es gibt für so manchen Position tatsächlich Fachkräftemangel. Gerade in 
ländlichen Gegenden macht sich das bemerkbar.
Wir haben hier in der Firma einen Mitarbeiter verloren und die Stelle 
ist seit gut 4 Monaten ausgeschrieben.
Bisher hat sich tatsächlich einer mit dem nötigen Abschluss beworben. 
Der ist 53, bekommt aber die Stelle. Chef hat keine andere Wahl.
So kann man als Frischling also auch mal eine Stelle abgreifen die 
vielleicht eher für Erfahrene gedacht ist.

von Olaf (Gast)


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> Mein Traumberuf wäre Hard(- und Soft)ware-Entwicklerin.

Dann musst du aber zu einer sehr kleinen Firma gehen. Ueblicherweise 
kann/muss der heutige Nachwuchs nicht mehr beides, traurig aber wahr.

Ansonsten brauchst du als Anfaenger ein abgeschlossenes Studium und das 
Wissen das im aktuellen Horrowitz&Hill steht. Ersteres damit du zum 
Vorstellungsgespraech eingeladen wirst, letzteres damit du auch etwas 
Entwickeln kannst.

> Hardwareentwickler ist große Scheiße geworden in diesen Tagen!!!!!!!

Ich wuerde es zwar noch nicht ganz so depressiv sehen, aber die Tendenz 
ist schon so. Ich schaetze das ich mittlerweile auch so 70-80% meiner 
Arbeitszeit mit hirntoter Dokuscheisse verbringe. Ich frag mich wie da 
aus dem Nachwuchs von der Uni jemals etwas werden soll wenn die kaum 
noch Zeit mit entwickeln verbringen koennen.

Olaf

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Susanne S. schrieb:

> Mein Traumberuf wäre Hard(- und Soft)ware-Entwicklerin. Seit Mitte der
> Ausbildung mussten wir für jedes Projekt uC-Programme und Platinen
> erstellen (zuerst Multisim+Ultiboard, danach Target).

>
> Nun meine Frage: Kann ich irgendwas dafür tun, dass meine Chancen auf
> solch eine Stelle erhöhen?

Schon mal an Freiberufler-Kariere wie diese gedacht? ->

http://de.wikipedia.org/wiki/Jeri_Ellsworth

> In wiefern zählt denn meine "freizeitliche" Beschäftigung mit Eagle?
> Wäre  es von Vorteil, wenn ich einen (am besten anerkannten oder
> zertifizierten) Kurs mitmache?

Schlecht wäre es nicht aber persönlich traue ich einen Autodiktaten mehr 
zu als einen zum Kurs delegierten. Zumal die Kurse schnell 1000 Euro 
kosten. Da scheint mir das Amateutfunkzeugniss eher das Geld wert zu 
sein.
(Auch wegen der Kontakte in Bastlerkreise die man so gewinnt).
Und dabb schau dir mal den AAME (ARM Accredited MCU Engineer). Das ist 
sehr interessant für hardwarenahe Software und das Certificate ist mit 
180 € fast ein Schnäppche 
http://www.arm.com/support/arm-accredited-engineer-program/accreditations/arm-accredited-mcu-engineer/

MfG,

von qUARTz (Gast)


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Deine Erfahrung ist vermutlich deutlich größer, als andere Absolventen. 
Bewerbe dich und überzeuge sie.

Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber manchmal hilft ein Umzug. Ich bin 
auch wegen einem dualen Studium umgezogen und hier sind etliche gute 
Firmen in dem Bereich. Manchmal muss man eben zur Arbeit ziehen.

Wenn du das richtig vermittelst, hast du als Frau bei größeren Firmen 
meist einen Bonus. (War bei uns jedenfalls so) Such dir eher eine 
größere Firma, da wirst du es leichter haben, du siehst es ja schon an 
diesen beschränkten Kommentaren -.-

von Peter (Gast)


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Die Entwicklung, dass immer mehr Frauen in die technischen Berufe 
strömen finde ich eher suboptimal. Das ist nicht gut für die Qualität 
der Arbeit, weil die Kollegen ständig abgelenkt werden. Das musste ich 
leider bei uns im Team beobachten. Seit wir eine junge (und leider 
attraktive) Ingenieurin beschäftigen, arbeiten die männlichen Kollegen 
so gut wie nichts mehr, sondern balzen nur noch in der Gegend rum. Auch 
die Kunden können nicht damit umgehen, dass plötzlich eine Frau vor 
ihnen steht und sie mit ihr über fachliche Details diskutieren müssen.

von Dennis (Gast)


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Eine Registration bei XING ist mMn auch hilfreich...

Dort wirst du schnell mit Job-Angeboten "zugeballert".

von Susanne S. (susa)


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Antimedial schrieb:
> Alles Quatsch. Hardwareentwicklung kann man nicht in einem Kurs oder aus
> Büchern lernen. Was zählt ist praktische Erfahrung.

Eben. Doch wie bekommt man diese Erfahrung, wenn nicht durch einen Job? 
Das, was man sich durch google privat zusammen sucht muss weder relevant 
noch "richtig" sein.


Antimedial schrieb:
> Wenn du ein
> Hobbyprojekt vorweisen kannst (am besten als gut dokumentiertes
> Open-Hardware-Projekt) ist das viel mehr Wert als dutzende Zertifikate.

Das wäre ansich möglich, doch soll ich dann im Bewerbungsgespräch sagen: 
"Ach hier, auch wenn Sie nicht fragen, ich hab mal ne Mappe mit 
technischen Unterlagen mit"? Gerade, wenn da nur jemand aus der 
Personalabteilung sitzt, der damit nichts anfangen kann.


Antimedial schrieb:
> Bewirb dich einfach, wenn sie dich nicht wollen,
> werden sie schon ablehnen. Wenn du es gar nicht probierst, wirst du nie
> erfahren, wenn die ein oder andere Firma nicht vielleicht doch auch
> einen Absolventen nimmt, auch wenn die Stellenausschreibung vielleicht
> etwas anderes sagt.

Klar, Beworben habe ich mich auf all die Stellen. Bisher habe ich bis 
auf eine Absage nichts gehört. Beim Nachfragen hieß es, die Auswahl 
läuft noch.


Stefan D. schrieb:
> Du wirst als Anfängerin am Anfang nur einfache Platine layouten/ routen.

Da gehe ich von aus. Doch dennoch muss ich erstmal eingestellt werden.


Stefan D. schrieb:
> In der Industrie hast noch: Beschaffbarkeit der Teile, Preis,
> Bestückungskosten, schon vorhandene Bauteile, Mechanik der Platine,
> bestimmte Vorgaben.

Abgesehen von Bestückungskosten und anderen "bestimmten Vorgaben" sind 
die Punkte fürs Hobby auch interessant. Wenn nicht sooo wichtig, wie in 
der Industrie.


bernhard schrieb:
> Es gibt für so manchen Position tatsächlich Fachkräftemangel. Gerade in
> ländlichen Gegenden macht sich das bemerkbar.

Da habe ich auch nichts gegen. Nur habe ich den Eindruck, dass die 
ganzen Firmen, die wirklich Entwickler brauchen, eher in größeren 
Städten ihren Standort haben.


Olaf schrieb:
>> Mein Traumberuf wäre Hard(- und Soft)ware-Entwicklerin.
>
> Dann musst du aber zu einer sehr kleinen Firma gehen. Ueblicherweise
> kann/muss der heutige Nachwuchs nicht mehr beides, traurig aber wahr.

Das war eher so gemeint: Hardwareentwicklerin oder Hard- und 
Softwareentwicklerin. Hardware wäre mir am liebsten. Mit Software habe 
ich keine großen Probleme.


Peter schrieb:
> Die Entwicklung, dass immer mehr Frauen in die technischen Berufe
> strömen finde ich eher suboptimal. Das ist nicht gut für die Qualität
> der Arbeit, weil die Kollegen ständig abgelenkt werden. Das musste ich
> leider bei uns im Team beobachten. Seit wir eine junge (und leider
> attraktive) Ingenieurin beschäftigen, arbeiten die männlichen Kollegen
> so gut wie nichts mehr, sondern balzen nur noch in der Gegend rum.

Dann fände ich es angemessen, dass der Chef diese Leute mal anspricht 
und sie mehr zum arbeiten auffordert. Sollten sie es nicht ändern, 
müsste abgewägt werden, ob es besser ist, sie unproduktiv zu behalten 
oder durch nicht so leicht "ablenkbare" Mitarbeiter zu ersetzen. Das 
wäre es ja noch, dass eine Mitarbeiterin gefeuert wird, weil sie zu 
attraktiv ist und andere sich einfach nicht im Griff haben (die bestimmt 
nicht alle Single sind). Schon etwas arm..


Peter schrieb:
> Auch die Kunden können nicht damit umgehen, dass plötzlich eine Frau vor
> ihnen steht und sie mit ihr über fachliche Details diskutieren müssen.

Eine echte Zumutung... Manche sollten wohl mal in diesem Jahrtausend 
ankommen..

Ich bin da für Gleichberechtigung. Nicht die Gleichberechtigung, die 
manche Frauen fordern (sprich Bevorteilung von Frauen). Ich möchte nicht 
genommen werden, nur weil ich eine Frau bin. Genauso wenig möchte ich 
deswegen aber auch eine Absage.


Dennis schrieb:
> Eine Registration bei XING ist mMn auch hilfreich...

Dann werde ich mich da gleich mal registrieren.

von Wollmilchsau (Gast)


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Susanne S. schrieb:
> Klar, Beworben habe ich mich auf all die Stellen. Bisher habe ich bis
> auf eine Absage nichts gehört. Beim Nachfragen hieß es, die Auswahl
> läuft noch.

Hättest vielleicht erst mal vorbefasslich Kontakt mit Firmen aufnehmen
sollen, ob du denen überhaupt in den Kram passt.

Susanne S. schrieb:
> Dann fände ich es angemessen, dass der Chef diese Leute mal anspricht
> und sie mehr zum arbeiten auffordert. Sollten sie es nicht ändern,
> müsste abgewägt werden, ob es besser ist, sie unproduktiv zu behalten
> oder durch nicht so leicht "ablenkbare" Mitarbeiter zu ersetzen. Das
> wäre es ja noch, dass eine Mitarbeiterin gefeuert wird, weil sie zu
> attraktiv ist und andere sich einfach nicht im Griff haben (die bestimmt
> nicht alle Single sind). Schon etwas arm..

Das sollte doch kein Problem sein. Jede Frau kann sich so stylen, dass
es da zu keinen Szenen kommt. Sowohl attraktiv wie auch unattraktiv.
Ich hatte da vor einigen Monaten mal so eine Geschichte. Toll aussehende
Frau, aber nicht im geringsten interessiert. Wenn sie falsche Signale
aussendet, ist sie aber auch selber schuld. Man, was habe ich mich 
zusammen gerissen.;-b

Susanne S. schrieb:
> Ich bin da für Gleichberechtigung. Nicht die Gleichberechtigung, die
> manche Frauen fordern (sprich Bevorteilung von Frauen). Ich möchte nicht
> genommen werden, nur weil ich eine Frau bin. Genauso wenig möchte ich
> deswegen aber auch eine Absage.

Du wirst genommen, wenn eine entsprechende Wahl für die Firma 
vorteilhaft
ist, oder du musst etwas bieten, was für Firmen von Interesse ist, z.B.
Fördergelder. So mancher Chef könnte auch andere Interessen haben.;-b
Muss aber nichts schlechtes sein. So manche Frau kann sich damit
arrangieren.

Susanne S. schrieb:
> Dennis schrieb:
>> Eine Registration bei XING ist mMn auch hilfreich...
>
> Dann werde ich mich da gleich mal registrieren.

Ohne Erfahrungen ist das Werbung ohne Substanz. Du wirst da sowieso
nur DL anlocken, die nichts haben und nur deine Daten für ihre Kartei
haben wollen. Kannste ja machen, aber verlieren wirst du nur Zeit.

von Antimedial (Gast)


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Susanne S. schrieb:
> Eben. Doch wie bekommt man diese Erfahrung, wenn nicht durch einen Job?
> Das, was man sich durch google privat zusammen sucht muss weder relevant
> noch "richtig" sein.

Private Projekte sind schon relevant. "Richtig" gibt es eh nicht, weil 
es unendlich viele Lösungswege gibt. Es gibt nur "falsch". Und das ist 
in erster Linie alles, was nicht funktioniert. Ergo: Deine privaten 
Basteleien sollten natürlich funktionieren. Alles, was noch zu 
professioneller Entwicklung gehört (Fertigbarkeit, Serienqualität, 
Normkonformität) musst du natürlich noch lernen. Aber der größte Schritt 
ist erst einmal, überhaupt etwas Funktionierendes auf die Beine zu 
stellen.

Susanne S. schrieb:
> Das wäre ansich möglich, doch soll ich dann im Bewerbungsgespräch sagen:
> "Ach hier, auch wenn Sie nicht fragen, ich hab mal ne Mappe mit
> technischen Unterlagen mit"? Gerade, wenn da nur jemand aus der
> Personalabteilung sitzt, der damit nichts anfangen kann.

Sowas schreibt man logischerweise in der Bewerbung bzw. in den 
Lebenslauf. Den bekommen nämlich die fachlichen Entscheider auch dann, 
wenn im Bewerbungsgespräch nur ein Personaler sitzt. Deswegen ist ein 
öffentlich dokumentiertes Open-Hardware-Projekt am besten geeignet: Man 
muss einfach nur einen Link posten.

Susanne S. schrieb:
> Da habe ich auch nichts gegen. Nur habe ich den Eindruck, dass die
> ganzen Firmen, die wirklich Entwickler brauchen, eher in größeren
> Städten ihren Standort haben.

Das ist falsch. Du hast offensichtlich falsch gesucht.

von Zapfhahn (Gast)


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Wollmilchsau schrieb:
> So mancher Chef könnte auch andere Interessen haben.;-b
> Muss aber nichts schlechtes sein. So manche Frau kann sich damit
> arrangieren.

Berwerbungscouch, Hochschlafen, gibt's das wirklich? Ich dachte, dass 
gibt es nur im Film (bzw. P0rno)...

Wenn sich eine Frau amit arrangieren kann, ist sie aber eine läufige 
Hündin. Ein guter Chef ist verheiratet und weiß, was Moral und Anstand 
sind.

Übrigens, die Kolleginnen in meienr Firma sind tabu, denn das gibt sonst 
nur Probleme: "Don't f*ck in the factory".

von Olaf (Gast)


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> Fördergelder. So mancher Chef könnte auch andere Interessen haben.;-b
> Muss aber nichts schlechtes sein. So manche Frau kann sich damit
> arrangieren.

Bei machen Leuten hier frage ich mich ja wirklich unter welchem Stein 
die so leben.

> Das wäre ansich möglich, doch soll ich dann im Bewerbungsgespräch sagen:
> "Ach hier, auch wenn Sie nicht fragen, ich hab mal ne Mappe mit
> technischen Unterlagen mit"? Gerade, wenn da nur jemand aus der
> Personalabteilung sitzt, der damit nichts anfangen kann.

Also ich hab schon auf der anderen Seite des Tisches gesessen und fand 
es immer interessant und anknuepfenswert wenn in der Bewerbung was zu 
einem Hobbyprojekt steht, gerade bei Leuten die noch frisch von der Uni 
sind hat man ja sonst wenig Gespraechstoff.

Olaf

von Heute Anonym (Gast)


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Bei uns hat eine Kollegin endlich für gutes Benehmen im Nachbarbüro der 
Softwerker gesorgt. Das reduziert dann die Menge der Altherrenwitze...
Und eine gute Layouterin - die auch noch das Groß der Schaltungen 
versteht, die sie Layoutet - suchen bestimmt viele. Normalerweise ist 
das ja oft der Kampf zwischen den Abteilungen - wenn die Layoutabteilung 
dann nicht weiß - wie die Schaltung läuft und mehrer A zwischen zwei IC 
Beinen hindurchschickt...  .
Bei uns wurden auch grade wieder zwei Leute frisch von der Hochschule im 
HW / Embedded SW Bereich eingestellt.  Es besteht also Hoffnung.
(KMU in Niedersachsen)

Ich würde aber empfehlen - zu versuchen - nicht vollständig in die reine 
Layoutschiene zu rutschen. Da bist Du dann aus der eigentlichen 
Schaltungsentwicklung wieder raus.

Viel Erfolg

von Wollmilchsau (Gast)


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Zapfhahn schrieb:
> Berwerbungscouch, Hochschlafen, gibt's das wirklich? Ich dachte, dass
> gibt es nur im Film (bzw. P0rno)...

Klar, hab ich in der eigenen Familie, aber geplant war das wohl zu
Beginn nicht.

> Wenn sich eine Frau amit arrangieren kann, ist sie aber eine läufige
> Hündin. Ein guter Chef ist verheiratet und weiß, was Moral und Anstand
> sind.

Zwei Kinder hat sie schon von ihm und geheiratet haben sie im Februar.

> Übrigens, die Kolleginnen in meienr Firma sind tabu, denn das gibt sonst
> nur Probleme: "Don't f*ck in the factory".

In der Firma gebe ich dir recht, aber draußen gibts dann kein Tabu mehr.

von F. F. (foldi)


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Susanne, nachdem was ich von dir gelesen habe, kann ich dir meine 
Einschätzung sagen.
So wie du dich hier präsentierst, wie du schreibst und wie du zu ticken 
scheinst, hast du sicherlich vielen Absolventen einiges voraus.
Eine gewisse jugendliche Naivität legst du noch an den Tag, aber das ist 
eher charmant, als störend.
Wenn bei den Stellen auf die du dich gern bewerben möchtest keine 
Vorurteile gegen Frauen herrschen, dann wird man dich sicher einigen 
anderen vorziehen.
Also, selbstbewusst auf die Wunschstellen bewerben. Nicht das eigne 
Licht unter dem Scheffel stellen, aber auch nicht zu sehr auf den Putz 
hauen, dann klappt das schon.
Nur Mut!

von Einer von vielen (Gast)


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Zapfhahn schrieb:
> Berwerbungscouch, Hochschlafen, gibt's das wirklich? Ich dachte, dass
> gibt es nur im Film (bzw. P0rno)...
Kann ich mir schon vorstellen, ist aber dann wohl ein Armutszeugnis für 
beide Seiten.


>
> Wenn sich eine Frau amit arrangieren kann, ist sie aber eine läufige
> Hündin. Ein guter Chef ist verheiratet und weiß, was Moral und Anstand
> sind.
Wenn sich eine Frau damit arrangieren kann, dann hat sie fachlich 
wahrscheinlich nichts drauf.

Man hat teilweise eher den Eindruck, je dümmer desto beliebeter beim 
Chef.
Seinem Dummchen verzeiht er Dinge, an die du als Mitarbeiter nicht mal 
denken darfst.

Es ist super, wenn Frauen in Männerberufen mitmischen, d.h wenn Sie es 
können und mindestens die gleiche Leistung bringen.

Warum nicht? Frauen denken bei bestimmten Dingen sicher anders, haben 
also einen anderen Blickwinkel.

Und es gibt sogar Frauen die gut aussehen und was auf dem Kasten haben, 
ich denke das ist beim Kunden durchaus ein Argument.

Was halt nicht geht, wenn Chef sein Dummchen als Blickfang mit zum 
Kunden nimmt. Sieht man gerne auch mal auf irgendwelchen Messen - Alter 
Sack und junge Dame. Ich finde das einfach unprofessionell, eine Frau 
die ein gewissess Selbstwertgefühl hat, würde sich darauf sicher nicht 
einlassen!


> Übrigens, die Kolleginnen in meienr Firma sind tabu, denn das gibt sonst
> nur Probleme: "Don't f*ck in the factory".
Naja wenigstens scheinst Du Anstand zu haben.


Zur eigentlichen Frage:
Das ganze Berufsleben ist ein Lernprozess und man sollte das machen, was 
einem Spass macht und es ist gut wenn man Ziele im leben hat. Diese 
Ziele fehlen bei vielen Jungen Menschen.

Wenn man sich für Hardwareentwicklung interessiert, wieso nicht? Wenn 
man das ein paar Jahre gemacht hat und keinen Spass mehr an der 
Tätigkeit hat, kann man mit dem Wissen, was man sich angeeignet hat 
sicherlich recht gut in ein anderes Segment wechseln, so man das denn 
will.

In der heutigen Zeit ist es durchaus üblich, das man nicht mehr den 
selben Job bis ans Ende seiner Arbeitstage macht, früher hingegen war es 
so: Sohn lernte, was der Vater lernte, Vater lernte, was der Großvater 
lernte und alle waren in der selben Fabrik beschäftigt! Heute sind wir 
da etwas freier!

Also viel Glück oder besser Erfolg!

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